Natürlicher Brutstopp und künstliche Brutunterbrechung

  • Als alleiniges Mittel bei einer bereits hohen Milbenlast ist mir ein Brutstopp-Verfahren allerdings nicht ausreichend. Man könnte natürlich hier schon selektieren und alle Völker mit einer hohen Belastung herausnehmen. Jedoch gibt für mich mehrere Ursachen für eine hohe Milbenbelastung am Ende der Saison, so dass ich dies nicht allein auf eine mangelhafte Genetik schieben kann und daher wäre diese Selektion zu unspezifisch.

    Ich verwende den Brutstopp, nur an, um das Brutnest wieder "in Ordnung" zu bringen....Ist aber schon ein paar Jahre her, als ich dies zum letzten mal tun musste.

    Geholfen, hat es eigentlich immer. Aber klar. Ein solches Volk, fliegt aus der Nachzucht raus.

    Da ich allen Völkern, die gleiche Grundlage gebe, suche ich nicht nach deren Ursache....Was nicht mit der/den Milbe/Viren klar kommt, ist nicht Nachzuchtwürdig.


    Lg Sulz.

  • Schwärmen ist doch für die Bienen die naturgemäßeste Sache der Welt und trägt in sich den Zweck des Lebens: Vermehrung und Selektion für optimale Angepasstheit an die Widrigkeiten der Umwelt. Bei allen Lebewesen damit verbunden Euphorie und Glücksgefühle …; weniger Belastung, sondern Aufbruchsstimmung!

    Imker, die seit ca. 17 Jahren Käfigen, berichten über weniger Stress in den Völkern, mögliche Verminderung der Akarizid-Anwendungen (Akarizide sind eben auch Insektizide für die Bienen), damit höheres Potenzial eines hochentwickelten Fettkörpers für die überwinternden Bienen, Schonung für die Königin, da sich die Anzahl der Brutzyklen vermindert, Vorbeugung gegen Brutkrankheiten und vieles mehr.

    Mag ja beides, in dem Sinne auch zutreffen....


    Ich lasse meine Völker schwärmen, weil dies für mich am wenigsten Arbeit macht, und gut in mein Betriebskonzept passt. Für die Bienen, ist es eine Belastung. Möglicherweise, könnte eine Ablegerbildung, zu einer Reduktion der Belastung führen.


    Mit der Varroaresistenz, (darum geht es ja wohl hier im Thema) hat es aber nichts zu tun.


    Lg Sulz.

  • Keine Winterbehandlung

    Hallo Wasi.


    Für eine Selektion, auf Varroaresistenz, ist dies ja wohl das absolute Minimum. Ich kenne deinen Standort nicht. Jedoch bei mir, braucht es für eine "Vorselektion", 2 Jahre ohne Milbenbekämpfung.....Für einen "genetischen" Test, brauche ich 3 Jahre. (So habe ich die Bucki getestet) Für die Nachzucht, dann nochmals 2 Jahre.....Ein brauchbares Ergebnis, habe ich erst nach 5 Jahren.


    Wenn ich also jährlich, alle Völker mit einem Brutstopp, (oder irgendwie anders) auf "Null" setzen würde, dann könnte ich nicht mehr selektieren.....


    Und. Ich dachte schon, dass du schon Völker hast, wo nun mehrere Jahre ohne Behandlung geführt wurden. :/ :)....Oder wie meintest du es, mit "mein System funzt" ?


    Lg Sulz.

  • Wenn der Raps voll blüht und meine Völker auf vier Magazine sitzen dann werden die Völker geteilt die alte Königin wird am gleichen Standort auf einen anderen Platz versetzt. Am alten Platz bleiben zwei Magazine mit frisch bestifteten Waben natürlich ohne Königin zurück und bekommt noch ein drittes Magazin mit Mittelwände aufgesetzt. Das alte Volk wird nach einer Woche zweimal mit Ameisensäure behandelt. Die Ableger werden nach vier Wochen ebenfalls zweimal mit Ameisensäure behandelt. Drohnenrahmen werden bei mir nicht ausgeschnitten. Honig schleudere ich keinen. Durch diesen Eingriff ist die Schwarmstimmung beendet. Im letzten Jahr wurden von den 10 neu gebildeten Völkern 9 junge Königinen befruchtet. Der eingetragene Rapshonig dient dann bereits als Winterfutter.


    Freundliche Grüße von Wolfgang aus München

  • Ja, und ich weiß dank diesem Mann nun auch, warum meine Brutscheunen stark in den Winter gehen, noch genug Zeit hatten gesunde Winterbienen aufzuziehen und im Frühjahr dann trotzdem eher schwach da stehen!

    Das wüste ich auch gerne!

    Könntest du bitte einen Link zur Quelle veröffentlichen?

  • Sulz: Könntest Du deinen post unter #17 noch näher erläutern. Ich denke, es könnte schon sehr lehrreich sein wie Du da vorgehst....

    Mein Beitrag, richtete sich an wasgau immen , bei dem ich schon etwas an Vorkenntnis erwarte.


    bienennarr .


    Gibt doch deine Frage soweit an, dass ich auch weiss, wo du eine genauere Erklärung möchtest.


    Bei der "Vorselektion"?...Beim genetischen Test?....Oder bei dem...Na ja, Sinnlosen Brutstopp...Wohl nicht, zu "Wasis System".


    Ich erkläre schon. Muss aber wissen was!!!!!


    Lg Sulz.

  • Hi Sulz, am liebsten wäre mir ein kleiner Vortrag. Ich nehme an da verlange ich ein wenig viel.

    Vielleicht könntest Du ja Deine Vorgehensweise zu:

    - Vorseleketion

    und

    - den "genetischen" Test

    beschreiben.

    Ich möchte eine Idee bekommen wie man selbst einen Anfang für solch einen Weg bekommt. Es ist ja nicht damit getan sich nur gutes Königinnenmatrial zu besorgen und dann nicht so recht weiss wie man weiter vorgehen soll.


    Vielen Dank im voraus.

  • Sulz ich bin zwar nicht wasgau aber eine Vermutung habe ich. Wenn du gute Völker hast die vor Kraft strotzen und sich nicht mit der Milbe rumärgern müssen bleibt mehr Zeit zur Futtersuche. Passiert dies am Ende der Saison dann finden die das meiste Futter bei zusammen brechenden Völkern und bringen somit massig Milben mit. Dazu noch die fremden Viren und Milben belasteten Bienen die solch ein Volk verlassen (das sind die leeren Kisten die manche dann vor finden).

    Kommt dies alles zu einem Volk welches Milben ausräumt bleibt nicht mehr viel an schlüpfender Brut übrig und die Bienenmasse schwindet. Darum benötigt man solche Gene in der ganzen Gegend egal was für Farbe die Biene hat, und dazu noch DIE Drohnen, nur dann geht's ohne Behandlung.

    Leider hat nicht jeder eine geringe Imkerdichte um seine Völker sonst würde wohl auch dein System funktionieren (wenn ich das noch richtig im Hinterkopf habe).

  • ...

    Den Milbenbefall des vergangenen Jahres vergleichen

    (ist die Brut ausgelaufen, sind alle Milben frei. Schieber rein und Behandeln. Der Milbenfall ist somit vergleichbar und muss als Kriterium für Drohnenachzucht etc. genommen werden)

    ...

    Grundsätzlich finde ich dein Konzept gut, aber hinkt es hier nicht etwas?


    Zitat von wasgau immen

    ...Drohnenwaben sind zu sammeln!! Aus Gründen...

    Auch wenn ich die Sinnhaftigkeit der Entnahme der Drohnenwaben erkenne, so verfälscht es doch das Vergleichsergebnis. Oder übersehe ich etwas?

  • bienennarr


    Bei meinem Beitrag, ging es um den Faktor Zeit. Also um den Zeitraum, bis ich ein Volk/Genetik, für eine Varroaresistenz prüfen kann.


    - Vorselektion:

    Dabei prüfte ich die fremden Schwärme, (ich war bis letztes Jahr, zuständig für die herrenlose Schwärme, und Wildvölker) auf ihre Eignung, zur "Milbenverträglichkeit"....Oder wie man es auch immer nennen mag.

    Innerhalb dieser 2 Jahre, konnte ich eine "Voreignung" feststellen. Nur 1 Jahr, war zu kurz. Für eine abschliessende Prüfung, brauchte ich aber auch das 3. Jahr.


    - Genetischer Test:

    Da war/ist nur die Königin fremd. Die Bienen stammten aus meinen Völkern. Dann, gehe ich direkt auf diese 3 Jahre.


    Die Vorgehensweise, ist dabei einfach....Keinerlei Massnahmen gegen die Milbe, und schauen was passiert.


    Und klar: ganz normale Völkerführung, mit Honigernte, auffüttern, usw....


    Eine Biene, wo nur durch spezielle Massnahmen überlebt, ergibt für mich, keinen Sinn.


    Lg Sulz.

  • Hi Sulz, am liebsten wäre mir ein kleiner Vortrag.

    Ja klar, mit Schlussfolgerungen und Handlungsanweisungen - kann der Sulz oder andere doch mal machen...


    Mann, Mann, Mann X( Das mit dem "nickname" hat schon seine Tiefen ;) .

    Wenn man schon nicht schreibt, weil Expertise fehlt (was nicht schlimm ist; denn dafür ist das IF da!), musst halt selbst lesen. Oder Chat-GPT für Dich suchen lassen.

    Sulz ich bin zwar nicht wasgau aber eine Vermutung habe ich. Wenn du gute Völker hast die vor Kraft strotzen und sich nicht mit der Milbe rumärgern müssen bleibt mehr Zeit zur Futtersuche. Passiert dies am Ende der Saison dann finden die das meiste Futter bei zusammen brechenden Völkern und bringen somit massig Milben mit.

    Wenn ich es richtig einschätze, wo unser Schweizer Kollege seine Bienen pflegt, ist dort die Imkedichte überschaubar (er möge es korrigieren).


    Völker mit der Fähigkeit der Koexistenz mit der Varroamilbe (vsh-Genetik) sind in der Lage, solche Situationen zu beherrschen - mit Einschränkungen, versteht sich. Was auch Sie nicht beherrschen, ist eine massive Vireninvasion.


    Späte Befallsdynamik hatten wir schon mehrfach diskutiert - das ist wahrscheinlich keine monokausale Ursache. Letztlich kann es m.E. aber auf eine unzureichende Varroastabilität zurückgeführt werden.

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