Honigwaben vorbereiten

  • Bin beim Sortieren der Leer Waben für den 1. Honigraum und schon wieder ergeben sich Fragen:


    - Es gibt einzelne HR die ein sehr ausgeprägtes virtuelles Brutnest haben.
    Kann ich die einfach wieder an der 1. Stelle aufsetzten oder lieber ausschmelzen und andere Leerwaben benutzen?

    Wie erkennst Du an einer leeren unbebrüteten Wabe ein virtuelles Brutnest?

    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

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  • Ich habe mir einen Handhobel gebaut (wobei das Wort „gebaut“ dafür schon zu hoch gegriffen ist :P ). Sieht nicht besonders stabil aus, funktioniert aber super

    Sieht trotzdem gut aus

    Besteht da nicht die Gefahr mal bis in die MW abzutragen und daß dann ein Loch entsteht ?

    Daher ist meine Version mit Auflage geworden

    Gruß Jörg

  • Ich würde sagen: Alles, was die Wachsmotten nicht entsorgen, kann wieder ins Volk. Abhobeln macht eigentlich nur Sinn, wenn man Wachs gewinnen will.

    Ich habe zudem ein besonderes Sortierverfahren: Ich mache einen guten Teil Presshonig. Bei der letzten Tracht werden die Waben mit Pollen gepresst, die sauberen geschleudert und eingelagert.

    I never loose - either I win or I learn (Nelson Mandela)

  • was als Notlösung für 10-20 Waben reicht, kostet bei mehr Waben wegen der notwendigen Führung und Vorsicht ZEIT und kann trotzdem Pfusch bringen! Es hat auch keinen Handgriff.

    Also besser gleich ein Werkzeug abgeschaut beim Berufsimker nachbauen, der hat schon mehrmals Tausende Rähmchen rüber gezogen...

    Wenn nur wenige Pollenzellen vorhanden sind, kann man sie mit der Entdeckelungsgabel entfernen oder ausstanzen - sind ein leckerer Snack und die Löcher werden später von den Bienen repariert , da könnte man auch einen Kernstanzer aus der Küche verwenden

  • Besteht da nicht die Gefahr mal bis in die MW abzutragen und daß dann ein Loch entsteht ?

    Daher ist meine Version mit Auflage geworden

    Das dachte ich auch zuerst, wollte es aber einmal so testen, weil der Aufwand für die Herstellung des "Werkzeugs" ja wirklich überschaubar war. Ich habe ca. 20 Waben bis auf die MW heruntergekratzt, ohne dass diese auch nur einmal kaputt ging. Scheinbar ist der Zellboden stabil genug, sodass er standhält und die dünneren Zellwände beim Abkratzen zuerst nachgeben. Man braucht da ja auch nicht wirklich mit Kraftaufwand rangehen.

    Imker seit 2005. <10 Völker auf DNM 1,5 (Holz 10er Liebig) im schönen Hochsauerland

  • Wie erkennst Du an einer leeren unbebrüteten Wabe ein virtuelles Brutnest?

    Die Zellen sind am Grunde dunkel verfärbt und haben Reste von Pollen drin. Sind auch nicht ganz soweit ausgezogen.

    Geht auch nicht über die ganze Wabe, macht eher einen viertelkreisförmigen Eindruck.

    Sowas schmelze ich ein. Wenn da nur nen paar einzelne Pollen drin sind, kann man die grob rausdrücken/schneiden, aber alles was nennenswerten Pollen enthält fliegt raus. Mir ist da das Risiko der Wachsmotte zu hoch. Bin da recht konsequent, habe aber dafür auch kein Problem mit der Wachsmotte. Ausgeschleckt, trocken, luftig und pollenfrei/futterfrei gelagert.


    Abhobeln habe ich auch mal überlegt, aber mit Dickwaben und Messer schneide ich ja schon zurück.

  • Wichtigste Voraussetzung:

    Waben kalt und somit spröde.


    Bebrütete Waben und Pollen sollten raus. Entweder die ganze Wabe, oder bei kleinen Stellen, nur diese rausschneiden.

    So können die Waben wieder ins Volk und sie können befüllt werden, ohne dass die Bienen erst noch groß bauen müssen. Das ist eine große Zeit- und Energieersparnis für die Bienen. Empfehlenswert, besonders im Frühling.

    Waben abkrazen um Wachs zu gewinnen, ist Unfug. Es ist nur Mehrarbeit für Imker und Bienen.

    Aber:

    Nicht selten haben die Zellen einen rötlichen Propolisrand, der nicht wiederbenutzungsfreundlich ist. Den zu entfernen ist nicht schlecht.

    Auch reparieren Bienen schneller defekte Waben, als dass sie Mittelwände ausziehen. Es kann also durchaus von Vorteil sein, den oberen Zellrand anzukratzen, um die Besiedelung des Honigraumes zu beschleunigen. Das kann man mit dem Stockmeißel, einem Brettchen.... fast egal was machen, wenn die Waben kalt sind.

    Wer unbedingt bis auf die Mittelwand abkratzen möchte, kann das auch machen, aber die Vorteile gegenüber einer neuen Mittelwand sind dann weg. Die mittlere Wachsschicht ist stabil genug dafür. Wenn mal ein kleins Stück rausbricht, machen es die Bienen auch schnell wieder zu. Manchmal allerdings mit großen Zellen, die seltsamerweise nicht so gerne gefüllt werden, wie die kleinen. Warum auch immer.


    Hintergrundinfo:

    Ich lasse meine Honnigwaben am Ende der Saison ausschlecken.

    Manchen Imkern erscheint das als unnötige Arbeit. Ich empfinde das Arbeiten mit und die Sauberkeit trockener Waben als erheblich angenehmer, so dass ich diese Mehrarbeit in Kauf nehme.

  • Falls das missverständlich war:

    Das abgekratzte Wachs ist natürlich bestens für die Mittelwandherstellung geeignet, nur sollte die Wachsernte auf diese Weise nicht das Ziel oder der Grund der Handlung sein.

  • Hallo, mir geht es nicht um das Wachs, mir geht es darum die Bienen zu beschäftigen. Zudem ist es auch für mein Gewissen besser, wenn die Honigraumwaben nicht so alt werden.

    Bis bald

    Marcus

    mehrere Wirtschaftsvölker auf DN 1,5, xx Miniplus,

  • Auch reparieren Bienen schneller defekte Waben, als dass sie Mittelwände ausziehen. Es kann also durchaus von Vorteil sein, den oberen Zellrand anzukratzen, um die Besiedelung des Honigraumes zu beschleunigen.

    ... ich habe Dickwaben, die mit dem Elektromesser entdecket werden.

    Reicht das als "ankratzen".

  • Wenn Du die honigfeucht nach dem letzten Schleudern aufsetzt, putzen die Bienen und reparieren die beschädigten Zellränder. Diese messerentdeckelten Waben sind dann super. Da macht das tiefer kratzen keinen Sinn.

    Das Abkratzen ist für Föhn- und Gabelentdeckler interessant, damit die Waben wieder einheitliches Maß bekommen.

    Ober- und Unterträger kratzt man am besten schon vor dem Schleudergang beim Entdeckeln ab. Spart einem, das dann noch einmal in die Hand nehmen zu müssen.


    Gruss

    Ulrich

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