Geschlossener Boden. Warum nicht?

  • Offener Boden kann zum Beispiel jetzt sehr großen Sinn machen.

    Den Du nun leider nicht erklärst.

    Ich habe gerade alle Schubladen drin, um das Brutgeschehen etwas zu schützen, vor nächtlicher Kälte etc.

    Welchen Sinn hat es, jetzt den Boden offen zu lassen?

    Seit 2010 Sächsischer* Hobby-Imker mit ca. 10 Völkern in DNM

    * sie summen weicher als die nicht-sächsischen Bienen

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  • Wenn der Schnee um die Beute liegt und auch das Flugloch zugeschneit ist, kann die Belüftung etwas problematisch sein. Daher meinte sebihees, dass dann der offene Boden ein Vorteil ist, wenn die Beuten erhöht stehen, dass durch den offenen Boden die Belüftung sicher ist.

    Ich kann das nicht beurteilen, da bei uns nur wenig Schnee pro Jahr fällt.

    Wir haben aber auch beides in Benutzung und wie schon gesagt wurde, die Unterschiede, die man wahrnimmt, hängen oft mit anderen Faktoren zusammen.

    Da kann man sich also sehr drüber streiten, ohne eine für alle Standorte und Frühjahrswitterungen allgemeingültige Aussage treffen zu können.


    Vieles hängt mit Glauben in der Imkerei zusammen und wenn jemand daran glaubt, dass seine Bienen durch dreimaliges Beten des Vater unser besser durch die Saison kommen, wird das auch funktionieren zu einem gewissen Maß. (Und falls nicht, hat man nicht inbrünstig genug gebetet).

  • Den Du nun leider nicht erklärst.

    [...]

    Welchen Sinn hat es, jetzt den Boden offen zu lassen?

    Erklärt er doch. Flugloch zu vom Schnee, Boden zu --> Sauerstoffmangel.

    So hab ich das jedenfalls verstanden.

    Greenhorn seit Juni 2020, aktuell vier Völker auf 12er Dadant US, 3x Buckfast, 1x Carnica

  • Daher meinte sebihees, dass dann der offene Boden ein Vorteil ist, wenn die Beuten erhöht stehen, dass durch den offenen Boden die Belüftung sicher ist.

    Schnee ist wohl nicht ganz so luftundurchlässig wie man glauben mag und enthält auch recht viel eingeschlossene Luft. Was ich gehört habe ist eher, dass durch den Totfall in Kombination mit Feuchtigkeit ein zu kleines Flugloch und Boden von dem Bienenmatsch abgedichtet waren und die deswegen erstickt sind, nicht aber vom Schnee der über den Völkern lag. Es gibt hier sicher genug Kollegen, die davon berichten können, ob ihnen die Völker im Winter an Schnee erstickt sind, auch wenn die unter dem Schnee mal fast nicht mehr zu sehen waren, auch bei geschlossenem Boden (Probleme soll es wohl geben können, wenn nach Schneefall und Tauperiode nochmal Frost mit Vereisung kommt).


    Ursache und Wirkung auseinanderzuhalten, finde ich auch nicht immer einfach: Wenn ich ans Volk komme und es ist tot, und ich sehe unten die ganzen toten Bienen drin, und oben war Schnee drauf, dann liegt es nahe, zu vermuten, dass der Schnee durch Ersticken der Bienen zum Totfall geführt hätte, obwohl in Wahrheit vielleicht erst der Totfall da war und das Volk auch ohne Schnee erstickt wäre (deswegen bin ich ein Freund von über Winter komplett geöffneten Fluglöchern. Auch hier sind die Ansichten unterschiedlich, ein lieber Kollege sagt er hätte in Jahrzehnten noch nie verstopfte Fluglöcher erlebt, weil die Bienen es immer auf die Reihe bekommen hätten, diese frei zu räumen - ich habe diese Jahrzehnte Erfahrung noch nicht und suche bei vielen Imker-Themen erst noch meinen Weg. Außerdem hatte ich diesen Winter schon extrem hohen Totfall "über Schnitt", was wahrscheinlich an Völkervereinigungen im September lag, wo noch überproportional viele November/Dezember verstorbene Sommerbienen vorhanden waren - ein gesundes Volk mit guten Winterbienen ohne Vereinigungen hat denke ich deutlich weniger Totfall).


    Schöne Grüße - Matthias

    Es war alles sooo gut geplant. Und dann kam das Leben dazwischen...

  • die Sache mit dem Schnee:

    Schnee ist recht luftig und ich bin sicher, dass die Bienen problemlos weiterschnaufen können, auch wenn ein halber Meter davon alles bedeckt und scheinbar verschliesst.

    Hab ein altes Buch über Eskimos. Dort wird beschrieben, wie das mit den Iglus funktioniert.

    Die Bewohner verschliessen den Eingang über die Nacht mit Schnee und ersticken nicht, obwohl im Inneren ein Tranlämpchen brennt.

    Schnee isoliert auch gut, drum bleiben meine Beuten zugeschneit.

    Das Flugloch öffne ich natürlich, habs dabei aber aber nicht eilig

    Gruss RS

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  • kann doch jeder machen wie er möchte...

    bei HB-Beuten gibt es nur geschlossene Böden. Und in der Natur habe ich auch noch keinen Gitterboden gesehen... der Bien passt sich dem verfügbaren Raum an und die bauen auch offen am Baum oder Mauer, wenn es nichts besseres zu dem Zeitpunkt gefunden hat... Kittfreudige Bienen verschließen auch unerwünschte Öffnungen- das betrifft sowohl Gitterböden als auch Fluglöcher

    Es sind also Diskussionen von Magazinimkern- Wanderimker schwören auf offene Gitter, oder haben hohe Böden mit Gitterklappen, andere verwenden (Teil-)Wärmebretter von Brutbeginn bis Ende der Tracht bis zu hochisolierten Brutbereich (z.B. Borgstädt, Binder) oder hochisolierten Beuten mit wenig Gitterboden.

    wegen der Feuchtigkeit werden geschlossene Böden geneigt, Flugloch-Keile nach oben gedreht oder komplett offen mit Mäusegitter geschützt, Fluglöcher nicht direkt am Boden angebracht (besonders bei kleinen Einheiten) und Zwischendeckel oder offene Fütterer erlauben zusätzlich Belüftung von oben...

  • dass der Schnee durch Ersticken der Bienen zum Totfall geführt hätte

    Schnee alleine warscheinlich nicht unbedingt, aber Eis - Eis nagen Bienn nicht ab - das ist wohl eher eine Frage der Klimazone...


    ein lieber Kollege sagt er hätte in Jahrzehnten noch nie verstopfte Fluglöcher erlebt, weil die Bienen es immer auf die Reihe bekommen hätten, diese frei zu räumen

    Das stimmt auch nicht unbedingt, ich habe schon verstopfte Fluglöcher erlebt.
    (Beim Bienenhaus und Trogbeuten mit geschlossenem Boden hatten wir im Winter öfter die Fluglöcher kontrolliert und im Bedarfsfalle freigeräumt, sofern das Wetter dies zuließ...)


    Mir ist vor über 30 Jahren schon einmal eine ganze Reihe Völker erstickt bei geschlossenem Boden - aber das war EINmal - damals hatten wir Bienen die spätestens Mitte Januar in Brut gegangen sind, unabhängig vom Wetter. Die Völker waren im Bienenhaus in Trogbeuten. Diese stellte man so das die Beuten leicht nach vorne hingen, das das Kondenswasser zum Flugloch laufen konnte - eigentlich keine blöde Idee, nur dann hatte es Mitte Februar einen Temperatursturz auf -25 Grad und das über zwei/drei Wochen - danach waren die Fluglöcher total zugeeist und die bodennahen Völker waren erstickt (so etwas möchtest du nicht aufräumen müssen), die obere Reihe war weniger vereist und überlebte.


    ==> spätestens wenn die Fluglöcher zugeeist sind bist Du froh über einen offenen Boden, oder über weniger dichte Beuten...

  • Genau das war meine Begründung für den offenen Boden. Möglicher Sauerstoffmangel.


    Ob es tatsächlich dazu kommt muss ich auch nicht ausprobieren, da sorge ich lieber vor um Schäden zu vermeiden.


    Ist ja prinzipiell Recht einfach, Kost auch nichts und wird deswegen gemacht.


    Ggf. unnötig, mag sein, aber lieber das als hinterher zu rätseln warum sie nun tot sind.

  • Hallo, tief im Forum gab es mal die Diskussion und da kam raus, dass man einen Boden mit Schieber nicht mit einem wirklich geschlossenen Boden vergleichen kann und trotz Schiebers immer noch genug Sauerstoff an das Volk kommt.

    Bei mir sind 2/3 des Bodens in den Segeberger und 90% von den Hohenheimer ganzjährig zu.

    Bis bald

    Marcus

    mehrere Wirtschaftsvölker auf DN 1,5, xx Miniplus,

  • da kam raus, dass man einen Boden mit Schieber nicht mit einem wirklich geschlossenen Boden vergleichen kann und trotz Schiebers immer noch genug Sauerstoff an das Volk kommt.

    Wichtiger ist das das CO2 raus kann, der Rest regelt sich dann - aber der Rest der Bemerkung ist an sich völlig richtig

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  • In Kanada werden dreiräumige Beuten so hoch eingeschneit, dass man nicht mehr erkennen kann, wo die Beuten stehen und wo nur Schnee ist. Das einzige was man findet, sind die kleinen Löcher im Schnee, die sich die warme Luft gebahnt hat.

  • In Kanada werden dreiräumige Beuten so hoch eingeschneit, dass man nicht mehr erkennen kann, wo die Beuten stehen und wo nur Schnee ist. Das einzige was man findet, sind die kleinen Löcher im Schnee, die sich die warme Luft gebahnt hat.

    die haben auch ein oberes Zargenbohrloch. ich habe mir das bei denen vor knapp 40 Jahren so abgeguckt.

    Imkern muß einfach, praktisch, bienengemäß, imkerschonend und preisgünstig sein

  • Vorteil von Gitterboden, natürlich Varroa Kontrolle ist moeglich, wers regelmaessig macht.

    Geschlossener Boden bedeutet evtl. Mehr Dreck in der Kiste. Wobei gesunde Voelker zumindest Tote Bienen austragen, ich hab gemerkt vor der Kiste Tote Altbienen drinnen sauber und gutes Volk. Kann auch Zufall sein.

    Halboffener Boden reicht auch.

    Geschlossene Mini Plus Boeden ergaben mehr Schimmel innen.

    Ein Bienenstock in der Natur im Baum haengt ja auch nicht in der Luft und ist unten ganz auf. Ist aber auch nicht komplett dicht Feuchtigkeit geht übers morsche Holz weg.

  • Vorteil von Gitterboden, natürlich Varroa Kontrolle ist moeglich, wers regelmaessig macht.

    Geschlossener Boden bedeutet evtl. Mehr Dreck in der Kiste. Wobei gesunde Voelker zumindest Tote Bienen austragen, ich hab gemerkt vor der Kiste Tote Altbienen drinnen sauber und gutes Volk. Kann auch Zufall sein.

    Halboffener Boden reicht auch.

    Geschlossene Mini Plus Boeden ergaben mehr Schimmel innen.

    Ein Bienenstock in der Natur im Baum haengt ja auch nicht in der Luft und ist unten ganz auf. Ist aber auch nicht komplett dicht Feuchtigkeit geht übers morsche Holz weg.

    Was willst du denn regelmäßig bei Varroa konrollieren? Dass du welche hast ist ja sicher. Und eine zählgenaue Analyse brauchst du nur selten im Jahr.
    Mehr Dreck in der Kiste muss nicht sein, wenn man Bienen hat, die den Dreck rausräumen. Das sollte der Fall sein, erkennt man aber nur auf dem geschlossenen Boden!
    Ein Vergleich mit den Minis hinkt, da dort deutlich geringere Wandstärken vorhanden sind (anderer Taupunkt) und die Belegung der Kistchen stark schwankt, d.h. eines mal schwach besetzt das andere stark. Keine gute Vergleichsmöglichkeit. Bei Minis muss man ohnehin mehr eingreifen als bei normalen Beuten.

    Die Bevorzugung lokaler Produkte ist weder Nationalismus, noch Faschismus, noch Protektionismus, sondern ist nur ein Symptom von Intelligenz und Umweltverträglichkeit.

    https://www.apis-mellifera.de/

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