Geschlossener Boden. Warum nicht?

  • Ich imker im 5 Jahr auf 12 er Dadant. Der offene Boden war immer selbstverständlich. Im Anfang fast ganzjährig offen, in der letzten Zeit ca. 3 - 4 Monate mit Schieber drin.

    Im letzten Jahr bekam ich einen geschlossenen Boden in die Hände. Der hat durch seine Einfachheit beeindruckt. Nun hat als Notlösung ein Ableger darauf überwintert. Das Volk macht einen guten Eindruck.

    Jetzt frage ich mich warum es den offen Boden überhaupt braucht?


    - Zur Varroa Kontrolle?


    Geht, wenn man es machen will, mit der Puderzucker oder der Auswaschung Methode doch viel genauer. Viele raten von der Schieber Kontrolle sogar ab.


    - Zur Förderung der Brutpause im Winter, durch niedrige Temperaturen im Stock?


    Klappt bei mir, wg. milder Winter, nicht, oder nicht sicher


    - Um Kondenswasser zu vermeiden?


    Starke Völker haben das Problem nicht und starke Völker wollen wir doch?
    Ein warmer Deckel kann unterstützen.


    Ich möchte nicht wegen eines Volkes auf geschlossenem Boden gleich alles gelernte über Bord schmeißen, bin aber ganz schön ins grübeln gekommen.

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  • Ich habe mit meinen Ablegerkästen, die alle einen geschlossenen Boden haben auch gute Erfahrungen beim Überwintern machen dürfen. Dazu kommt noch die Qualität der offenen Böden die ich mir gekauft hatte und ich nicht zufrieden war.

    Ich habe mir über den Winter aus Dachlatten und elliotis Pine ein paar geschlossene Böden gemacht. werde die jetzt Mal ne Zeit bei einigen Völker probieren. Varroakontrolle muss man dann eben mit anderen Methoden machen.

    Was ich diese Einschubdinger gesucht habe...

  • Bee Good, Du schreibst, Du bist Anfänger. Du hast ein Volk auf geschlossenem Boden erfolgreich überwintert. Damit ist der Beweis erbracht, dass es mit geschlossenem Boden viel besser ist. Du stellst sogar das Existenzrecht für offene Böden in Frage.


    Am Sonntag habe ich den Bio-Betrieb eines über 1000 Völker Imkers besichtigt.

    Überwinterung nur noch mit offenem Boden. Varroaeinschub ausschliesslich zur Kontrolle der Fallzahlen bei der Behandlung brutfreier Völker.


    Das „nur noch“ sagt uns, dass er es auch schon anders getestet hat.


    Bee Good, warum postest Du hier etwas, was weder Hand noch Fuß hat?


    Gruss

    Ulrich

  • Ich möchte nicht wegen eines Volkes auf geschlossenem Boden gleich alles gelernte über Bord schmeißen, bin aber ganz schön ins grübeln gekommen.

    Man möchte schreiben genau. Die wichtigsten Kriterien hast du bereits genannt.

    Abwägen, welche Eigenschaften für jeden persönlich wichtig sind, muss man auch persönlich machen. Es gibt Imker, die durch einen Varroaschieber unter offenem Gitterboden, sehr schnell einen Eindruck zum Varroabefall im Volk bekommen können. Warum sollten sie das dann nicht nutzen und als Argument gegen einen geschlossenen Boden anführen? Siehst du das anders, ist das ebenso richtig.

    Ein offener Boden fördert auch die Brutfreiheit in Herbst und Winter. Wenn du das Ziel nicht erreichst, liegt es nicht am offenen Boden. Bei geschlossenem Boden bist du in jedem Fall noch weiter von diesem Ziel entfernt.


    Ergänzen möchte ich, dass mit einem offenen Gitterboden kleine Wanderungen etwas schneller und einfacher sind.

  • Bee Good, warum postest Du hier etwas, was weder Hand noch Fuß hat?

    Ulrich, bleib doch mal auf den Teppich.


    Auch wenn die Stichprobe von 1 sehr mau ist, wird man wohl noch fragen dürfen. Er schreibt ja auch:

    Ich möchte nicht wegen eines Volkes auf geschlossenem Boden gleich alles gelernte über Bord schmeißen, bin aber ganz schön ins grübeln gekommen.

    Er stellt doch konkrete Fragen, warum es den offenen Boden geben könnte:


    - Zur Förderung der Brutpause im Winter, durch niedrige Temperaturen im Stock?

    - Zur Varroa Kontrolle?

    - Um Kondenswasser zu vermeiden?


    Ich habe mir dazu nie gedanken gemacht, ich habe offene Böden und letztes Jahr auch keine Windel drin. Warum sagst Du ihm nicht, warum der Bio-Imkler nur noch offene Böden hat. Welchen Vorteil hat er daraus? Bezieht sich das auf einen der Punkte von Bee Good, oder hat es einen weiteren Grund?


    Beste Grüße

    Paul

  • Bee Good, warum postest Du hier etwas, was weder Hand noch Fuß hat?

    Er beschreibt seine Ausgangslage und fragt nach Erfahrungen, weil er nicht aufgrund einer Stichprobe von 1 voreilige Rückschlüsse ziehen will. Ist genau richtig so. Wofür, wenn nicht für so etwas, gibt es solche Foren?


    Zur Frage als solche: Dieser Streit ist vermutlich so alt wie der offene Boden selbst und es gibt gute Argumente für beide Böden. Mir ist die Möglichkeit der Nutzung der Windel als Diagnose-Instrument und zur Gemüllkontrolle wichtig. Auf einen Blick bekomme ich einen Eindruck, was im Volk los ist. Ein offener Boden lässt sich mit wenig Aufwand schließen, ein geschlossener Boden aber kaum öffnen. aus diesen Gründen bleibe ich bei offenen Böden, sehe das aber nicht dogmatisch. So wichtig ist mir der Boden nicht.

    Starke Völker haben das Problem nicht und starke Völker wollen wir doch?

    Ausschließlich starke Völker haben nur die wenigsten Imker. Außer im Internet natürlich, da haben fast alle nur starke Völker ;)

  • Man muss nicht dauernd Gründe für etwas suchen, was sich bewährt hat.

    Wenn ich etwas bewährtes widerlegen will, dann muss ich Gründe suchen. Und dafür ist das Ergebnis von einem Volk wohl nicht geeignet, eine Diskussion zu rechtfertigen.


    Man sollte den alten erfahrenen Fachleuten nicht immer Betriebsblindheit unterstellen. Außerdem sollten beide Diskussionspartner auf gleichem Niveau diskutieren können.

    Das setzt eine Lernphase voraus. Im Handwerk nannte sich das Lehre.


    Heute ist es vielfach so, dass schon Anfänger meinen zu wissen, wie es besser geht, ohne eigenes fundiertes Wissen zu haben.


    Gruss

    Ulrich, der selbst im 11 ten Jahr noch Anfänger ist.

  • Deine Beiträge schätze ich sonst sehr, weil du viel Erfahrung hast und dein Wissen teilst.


    Vermute mal du hast in den Beitrag mehr hineininterpretiert als drin steht.


    Zumindest ich verstehe den Beitrag als offene Frage auf Grund erster Erfahrungen mit geschlossenen Böden. Ich persönlich würde mir wünschen, dass alle Anfänger so fragen. Kurzer Hintergrund mit einer offenen Frage


    Zum Thema selbst: ich habe nur offene Böden (Nicot) und bin damit bestens zufrieden. Aber ich habe die Windel im Herbst (in etwa Oktober) grob einen Monat drin und dann grob ab Ende Januar bis Ende März. Sprich in etwa 3 Monate im Jahr ist der Boden zu. Mit geschlossenen Böden bin ich weniger flexibel (insbesondere beim Wandern ist das schnell ein Problem in immer heißeren Sommern -> Robinie, Linde).

  • Aber er stellt doch Fragen um zu lernen. Wo behauptet er denn, der geschlossene Boden wäre besser?

    Ebenso schreibt er, dass er seit 5 Jahren imkert und dieses beschriebene Volk nicht sein einziges ist.

  • Man muss nicht dauernd Gründe für etwas suchen, was sich bewährt hat.


    [...]

    Das setzt eine Lernphase voraus. Im Handwerk nannte sich das Lehre.

    Also ich lerne am besten, wenn ich versuche die Gründe zu verstehen, warum sich etwas bewährt. Bei Dir scheint Lernen aus abnicken und Mund halten zu bestehen. Schade.

  • Man muss nicht dauernd Gründe für etwas suchen, was sich bewährt hat.

    Nun, der geschlossene Boden hat sich bewährt. 1970 hätte man dich für bekloppt erklärt, wenn du für einen Drahtgitterboden in der Bienenbeute plädiert hättest. Da bin ich mir sehr sicher.


    Aber es wäre sicher interessant, warum sich der 1000Völker-Bioimker nach Tests für den Drahtgitterboden entschieden hat.

    Das interessierte, wohl nicht nur mich, schon.

  • Geht, wenn man es machen will, mit der Puderzucker oder der Auswaschung Methode doch viel genauer.

    Auswaschen ja, Puderzucker nein. Beim Puderzucker kommt es auf soviele Parameter an, wenn da einer nicht passt, hast du keinen Varrobefall.

    Kondenswasser und Schimmel hat eher etwas mit der Volksgröße, als mit dem Boden zu tun.

    Bis bald

    Marcus

    mehrere Wirtschaftsvölker auf DN 1,5, xx Miniplus,

  • Moin,

    Meine alten Warre Beute haben alle gesclossene Böden. Habe nie Probleme gehabt. Da ich eher zu den faulen Imkern gehöre stelle ich auf Varoaboden um. Die Windel isr das ganze Jahr drinn.

    Für selbermacher der Warreboden ist extrem einfach nach zu bauen. Bauanleitungen sind im www zu finden.



    Lg Dirk

  • Es geht um handelsübliche Holzbeuten.

    Oben wird behauptet, starke Völker sitzen bei geschlossenem Boden trockener als Schwächere. (Keine Schwächlinge)

    Welche Völker haben, sofern beide brutfrei, einen höheren Stoffwechsel?

    Welche Völker können einen größeren Abstand zur Beutenwand einhalten?

    Hoher Boden - flacher Boden?


    Stoffwechsel führt zu Wasserdampfbildung. Da gibt es einen Taupunkt. Wird der unterschritten kondensiert dieser Dampf auf den Holzoberflächen. Außer, die Bienen schaffen es, die Luft zügig am Flugloch strömen zu lassen. Machen sie das im Winter?


    Kondensat sammelt sich auf dem Boden. Boden ist mit Müll bedeckt und dicht unter den Bienen. Feuchter Müll ist erstklassiger Nährboden für Bakterien und Pilze.

    Stockklima wird immer feuchter. Feuchte Luft benötigt zum Erwärmen mehr Energie. Ist aber nur für den Rand der Wintertraube relevant. Wo kommt die Energie her?


    Bei einem offenen Boden sitzen die Bienen trockener. Welche Mengen Wasserdampf über den offenen Boden abgegeben werden, kann jeder mit Hilfe eines Kunststoffvarroaschiebers kontrollieren.


    In Styrobeuten und isolierten Holzbeuten herrschen andere Wasserdampfdrücke, da ist das mit Sicherheit anders zu bewerten.



    PaBa, wenn man etwas vergleichen will, geht das nur, wenn man von gleichen Parametern ausgeht. Um das sicher zu stellen, muss erst eine solide Basis da sein. Ansonsten endet das hier wie bei Politikern, die jede Stunde etwas Neues ausprobieren.



    Gruß

    Ulrich

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