Geschlossener Boden. Warum nicht?

  • Ich verstehe das Problem nicht so recht: Gitterböden lasse sich bei entsprechender Bauart ziemlich dicht mit dem Bodenschieber schließen. Ich habe also alle Möglichkeiten und damit das Beste aus zwei Welten.

    Wer meint, es ginge bei der Gemülldiagnose nur um Varroen, der soll sich mal die eindrucksvolle Darstellung von Wolfhard S. Hüsken ansehen.

    I never loose - either I win or I learn (Nelson Mandela)

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  • Hallo, hier war schonmal was:

    Link 》hier


    Ich habe offene Böden hauptsächlich, weil ich dann ohne zu überlegen Beuten greifen und transportieren kann. Und hier in der Ecke ist fast immer Wind und oft Sturm, so dass ich schon denke dass eine Brutpause gefördert wird.


    Die stehen meist ungeschützt auf weiter Flur hinterm Deich und kommen bestens klar. Varroa Diagnose würde ich hier nicht drauf schwören, weil fliegt vieles weg. Und selbst bei den Vertreter:innen von Windeldiagnose, habe ich noch in keinem yt video eine "eigentlich" vorschriftsmäßige Windel mit mit Raupenleim oder Öl eingeschmiertem Boden gesehen.


    Schöne Grüße - Matthias

    Es war alles sooo gut geplant. Und dann kam das Leben dazwischen...

  • Ulrich, das ist doch genau die Antwort, die Bee Good geholfen hätte.

    Es ist doch nicht verwerflich zu fragen, warum man offene Böden nutzt, wenn man sieht, dass man mit beiden Böden übern Winter kommen kann.


    [...]

    PaBa, wenn man etwas vergleichen will, geht das nur, wenn man von gleichen Parametern ausgeht. Um das sicher zu stellen, muss erst eine solide Basis da sein. Ansonsten endet das hier wie bei Politikern, die jede Stunde etwas Neues ausprobieren.



    Gruß

    Ulrich

    Und weil ein einzelner Imker mit 10 Völkern diese Vergleiche nicht machen kann, ist es doch legitim nach den Erfahrungen der anderen zu fragen. Mehr hat Bee Good nicht gemacht. Genau dafür ist doch das Forum da. Und jetzt hat er (und ich auch) von Dir ne super Antwort bekommen. Danke dafür!



    Beste Grüße


    Paul

  • Ulrich,

    so fuchtig kenne ich dich gar nicht ! :huh:


    Wenn ICH anfangs so gefragt hätte (um wirklich eine Information zu bekommen) und würde das so um die Ohren geknallt bekommen.......!?


    Wir hätten uns nie kennengelernt.

    DAS wäre schade .


    Aber ich habe in diesem Faden wieder was gelernt.


    Ich habe offene Böden, momentan ist der Schieber aber drin, so habe ich das Gemüll im Auge.

    Und natürlich generell extrem hilfreich bei der Varroa Diagnose.


    LG

    Hulki

  • Flexibler ist man mit den offenen Böden, wie WFLP schreibt. Wenn's zieht, wie Hechtsuppe ( Stylex), schließt man den Boden mit dem Varroaschieber, ebenso im März, wenn sie brüten sollen.


    Das machen DD-Imker auch mit dem Wärmebrett (ich nutze es nicht).


    Die Lüftungssituation in der Beute und damit die Reduktion der Feuchte ist natürlich besser mit offenem Boden, erst recht, wenn eine Menge Totenfall vor sich hin mazeriert.


    Den Brutbeginn im Vorfrühling sehe ich eher genetisch gesteuert, als durch die Isolation und Lüftungseinschränkung. Man stelle sich mal die Luftzirkulation zwischen offenen Leerwaben vor (unten sind sie meist ohne Futter) - da wird die Luftströmung schon durch die Struktur vermindert, d.h., laminare (geordnete) Strömung wird sofort gebrochen.


    Ich beobachte bei der Probennahme im Febr. immer, dass einige Völker schon verdeckelte Brut haben, während andere noch brutfrei sind - alles in DD-Holzbeuten. Wenn sie brüten, bekommen sie einen Schieber.


    Der Bien legt sein Brutnest immer im oberen Bereich der Waben an, warum wohl ? Wäre ja mal interessant, wie es in Völkern mit geschlossenem Boden aussieht.

  • Ich glaube gehört zu haben, dass der offene Boden kurz nach der Ankunft der Varroa eingeführt wurde und sich in Untersuchungen gezeigt hat, dass die Überwinterung von Völkern mit offenen Böden positiver verläuft.


    Ich für meinen Teil habe die Erfahrung gemacht, dass man meistens besser damit fährt sich an dem zu orientieren was erfahrene Imker so machen. Zumindest erspart man sich oft unnötige Mehrarbeit und ärgert sich weniger. 😅

  • Angefangen habe ich mit Hinterbehandlung. Da waren die Böden geschlossen. Die Böden verotteten im Laufe der Zeit aufgrund des Kondesats.

    Aufgrund der Kontrolle von Varroa und späteren Umstiegs auf Dadant wurde der offene Boden selbstverständlich.

    Aufgrund der recht windigen Gegend, wir haben nicht umsonst die Münsterländische Parklandschaft, habe ich mich mit den offenen Böden nicht ganz wohl gefühlt.


    Zudem fiel mir folgendes auf: Ein Bienestand befindet sich im Feuchtgebiet, der im Frühjahr kurzzeitig auch schon einmal unter Wasser stehen kann. Die Beuten waren im Vergleich zum Frühjahr im Inneren viel nasser. Da rann sogar das Wasser in dem nichtbesetzen Teil der Dadantbeute herunter. Es ist ja wohl so, dass Feuchtigkeit immer aufsteigt und die Beute diese wie eine Glocke auffängt.

    Da habe ich es versuchsweise mit einem geschlossenen Boden bei den 6 Völkern versucht. Auch damit war ich nicht so recht zufrieden. Es stockte mir zu sehr im Inneren der Beute.

    Darauf hin habe ich die geschlossenen Böden noch einmal modifiziert. Im Breich des Trommelraums habe ich den Boden mit einem Schlitz von 4cm Breite und 40 cm Länge geöffnet und mit einem Drahtgitter versehen. Dies scheint mir bis jetztt ein guter Kompromiss zu sein. Die Böden sind mittlerweile 5 Jahre bei mir im Einsatz.


    Wenn man sich Filme aus den osteuropäischen Ländern anschaut, dann sieht man oft den geschlossenen Boden und den Deckel einseitig mit Drahtgitter und diffusionsoffener Abdeckung (Zeitungspaier, Decke etc) versehen. Der nichtoffene Bereich ist der Bereich in dem die Wintertraube sitzt. Und die Bienen sitzen so herrlich schön warm und trocken.


    Vielleicht sollte ich das auch mal ausprobieren!?

  • Martin, wir sind in einer Zeit, wo alles und jedes immer wieder hinterfragt wird. Die Frage an sich ist auch ok, aber nicht mit der Begründung, weil es mit einem Volk so gut funktioniert hat. So viel Naivität, da bin ich mittlerweile recht dünnhäutig.



    Übrigens, dieser Imker hat nicht erklärt, warum er nur noch mit offenen Böden überwintert. Er sagte lediglich, die Volksstärke zum Start der Saison ist erheblich besser.

    Das deckt sich mit meinen Erfahrungen.

    Die Erklärungen beruhen auf meinen Beobachtungen. Und ob das richtig oder falsch ist, muss jeder für sich selbst feststellen.


    Folie im Deckel, Futtertrog das ganze Jahr drauf, Styropor oder Holz. Muss letztendlich her für sich selbst entscheiden.

    Es ist auch abhängig vom Klima der Standorte.


    Gruß

    Ulrich

  • Martin, wir sind in einer Zeit, wo alles und jedes immer wieder hinterfragt wird. Die Frage an sich ist auch ok, aber nicht mit der Begründung, weil es mit einem Volk so gut funktioniert hat. So viel Naivität, da bin ich mittlerweile recht dünnhäutig.

    Ich erkenne da keine Naivität, eher schon die Dünnhäutigkeit ;) Dinge zu hinterfragen, wenn man gegenteilige Erfahrungen gemacht hat, ist der Motor des Fortschritts und grundsätzlich sinnvoll. Zumindest, solange man erkennen und einordnen kann, wenn die eigene Erfahrung trügt.


    Stelle dir vor, er hätte ein Volk auf Dadant geführt, mit Schied. Und das hat gut funktioniert. Und nun möchte er wissen, warum man überhaupt zweizargig auf Zander imkert, wo doch Dadant so gut funktioniert und ihm viele Vorteile dabei aufgefallen sind. Aber gleichzeitig wird doch (fast) überall (außerhalb der Forenblase) zweizargig DNM/Zander propagiert. Wäre das dann immer noch naiv?


    Die Frage offener Boden/geschlossener Boden ist m. E. auch nicht viel klarer zu beantworten ist als die nach dem richtigen Beutenmaß und ähnliche Glaubensfragen. Zumindest kann ich den Beiträgen einiger erfahrener User im Parallelthread kein Plädoyer für offene Böden entnehmen, obwohl das doch so scheinbar eindeutig geklärt ist.

  • Ich habe seit drei Jahren Böden mit zwei 10 cm Löchern im hinteren Bereich. Die laufen als Test. Es sind noch acht mit offenen Boden als Vergleich für micht vorhanden.
    Nach einem Votrag von Eugen Neuhaus und anschließender Diskussion habe ich die Idee von zwei Berufsimkern aufgenommen.

    Zum Wandern, muss ich dann aber Deckel mit Gitter nehmen. Damit sie nicht verbraussen.

    Davon habe ich 20 St. mit Edelstahl-Streckblech.


    Im Winter habe ich eine Wämerbrett drin. Das hatte ich auf dem Gitterboden.
    Daher sind es keine großen Unterschiede für mich ob offen oder zu.


    Da ich die Böden selber mache spare ich mir Zeit beim feritgen und etwas Holz.

    Jedoch ist die Mulitplexplatte mit 9 mm teurer als das Edelstahlgitter. Das ist aktuell ein Unterschied von 5,72 €. Was ich jedoch über die Arbeitzeit wieder rein hole.


    In den Baumhöhlen hatten Sie auch keinen offenen Boden. Die Bienen sind damals nicht gewandert und es gab keie Varoa. Das stimmt.

  • Die Lüftungssituation in der Beute und damit die Reduktion der Feuchte ist natürlich besser mit offenem Boden, erst recht, wenn eine Menge Totenfall vor sich hin mazeriert.

    Mit einer Menge Totenfall, reduziert sich auch die Lüftungssituation.

    Die Reduktion der Feuchte ist auch nicht immer gegeben. Der offene Boden ist keine Einbahnstraße. Wobei ich mit dieser Aussage sicher wieder einige Fachleute auf den Plan rufe.

    Er sagte lediglich, die Volksstärke zum Start der Saison ist erheblich besser.

    Das verwundert mich doch sehr. Eine logische Erklärung habe ich dafür nicht. Jemand anderes eine Vermutung, oder gar Wissen?

    Der offene Boden sorgt doch erstmal dafür, dass mehr Energie benötigt wird, um die Brut zu wärmen. Kann das tatsächlich dazu führen, dass die Völker im Frühjahr stärker sind?

    Nunja, er hat es so beobachtet, ich allerdings so noch nicht.

  • Bei Mini Plus würde ich von geschlossenen Böden lautstark (wurde schonmal einzweimal erwähnt) abraten, überhaupt wenn auchnoch ne Folie unterm Deckel ist. Völkerverluste durch extremste Feuchtigkeit vorprogrammiert. Vielleicht hätte ich es durch einen kleinen Spalt im Deckel verhindern können aber, ich werde es bei den Minis nicht nochmal probieren... lieber unten uff..

    WV kann man machen, muss man nicht...

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