Schieden 2023

  • Auf Nachdruck von Luis hin hatte ich bei drei von sechs Völkern das Schied vor zwei Wochen bereits gesetzt, was allerdings für das «frühe» Schieden schon eher zu spät gewesen sein dürfte. Bei der Nachsicht gestern zeigte sich, dass sich die so geschiedeten Völker «lehrbuchmässig» verhalten hatten. So weit, so gut.

    nur damit ich es auch richtig verstehe: Mit Lehrbuchmäßig meinst Du:

    - Futter hinten auf den Waben weggedrückt

    - nicht weiter in die Breite gegangen

    korrekt? Sonst noch was?

    Danke

    Friedrich

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  • Wenn ich dich richtig verstehe würdest du auch sagen dem Bien in der Wintertraube sind die Schiede egal und es gibt vermutlich keinen formbedingten Wärmeverlust aufgrund der Schiede, verstehe ich das richtig? Weil das wurde ja weiter oben mehrfach vermutet.

    Wärmeverlust aufgrund der Schiede halte ich für eine Legende, eher das Gegenteil. Das Schied begrenzt vorerst das Brutnest (BN) und gibt diesem eine Form vor. Ob die genau kugelig oder quaderförmig ist, spielt m.E. keine Rolle. Wenn sich das BN aber lang über mehrere Waben in die Breite zieht (ellipsoid) mit Honigkappe, ist der Wärmeverlust höher.

    Stimmt.

    Dafür haben sie aber geeignet temperiertes Futter näher an der Brut, wenn das BN sich unter dickem Futterkranz über mehrere Waben erstreckt.

    Das muss beim engen Schieden aus kühleren Bereichen erstmal auf Temperatur gebracht und rangeschafft werden. Dafür wird zwischen den Schieden die Temperatur vollflächig höher sein, was ja wiederum die Langlebigkeit fördert.


    In Styro vermute ich eher geringe Effekte durchs Schieden, ist insgesamt einfach muckeliger..


    Hat hier jemand konkrete Erfahrungen dazu, also schmiedet am gleichen Standort mehrere Völker in Holz und Styro und beobachtet eine gleiche oder unterschiedliche Effektstärke des Schieden?

  • Hat hier jemand konkrete Erfahrungen dazu, also schmiedet am gleichen Standort mehrere Völker in Holz und Styro und beobachtet eine gleiche oder unterschiedliche Effektstärke des Schieden?

    Hatte ich früher - Segeberger DN1,5 und DD Holz am gleichen Stand. Einen Unterschied bez. Brutnest vorm Schied war nicht ersichtlich, außer dass die Entwicklung der Bienen in Styrobeuten gut 2 bis 3 Wochen vor denen in Holzbeuten lag. Man konnte bspw. Anf. Mai (hier !) in Styrobeuten sehen, wie die Brut auch in der Rand(Pollen-)wabe angelegt wurde, während dies in Holzbeuten erst Mitte Mai erfolgte.


    Und - folgerichtig - war die Schwarmlust, wenn sie auftrat, in Styro früher zu finden. Dabei bin ich mir aber nicht mehr so sicher, da es stark von der Genetik abhängt.

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  • Frage zum Aufsetzen der HR: wie viele Futterwaben hast Du noch hinter dem Schied? Und wann entnimmst Du auch diese Waben? Zur Kirschblüte?

  • Frage zum Aufsetzen der HR: wie viele Futterwaben hast Du noch hinter dem Schied? Und wann entnimmst Du auch diese Waben? Zur Kirschblüte?

    Ich mache es so: Leer gefressene Futterwaben werden entfernt, alles andere wird belassen. Falls weniger als 10kg Futter in der Kiste ist, werden Futterwaben zugehängt. Ansonsten wird nur das Schied gesetzt; der Rest bleibt unangetastet. Zur Kirschblüte bzw. dann, wenn ich davon ausgehen kann, dass das Volk sich mehr als hinreichend selbst versorgen kann, entnehme ich alles hinter dem Schied.

  • Hallo zusammen,

    die Weide steht in den Startlöchern und heute habe ich auch geschiedet. Ist bei mir ja einfach, denn durch die 2er-Aufstellung "auf Tuchfühlung" sind die Wintertrauben und die entstehenden Brutnester von Anfang an auf die wärmere Innenseite orientiert.

    Das Schied sitzt bei mir in der Regel nach der sechsten Wabe, bei einigen aber auch nach der fünften Wabe und ein Ableger ist auf 4 Waben begrenzt.

    Überall gibt es reichlich Pollen und Futter um die Brut. So, wie ich es gern habe.

    Völker und Ableger sehen gut aus, alle sind noch an Bord zeigen weibliche Verdeckelung.

    Selbst die versuchsweise auf 5 HR-Waben überwinterten Königinnen stehen blendend da. :thumbup:


    Gewogen hatte ich schon letzte Woche. Zumindest hier, in den von mir betreuten Kisten und bei meinen Bienen hat es auch in diesem Winter keine erhöhte Zehrung gegeben.

    Seit Anfang Oktober wurden pro Woche 380 g Wintergut verbraucht, das ist etwas mehr als der Durchschnitt der letzten 20 Jahre (350 g) und weniger als in 2021 und 2022 (460 und 430 g) .


    Der Frühling kann kommen! :thumbup: :)

    Beste Grüße aus dem Hintertaunus,

    Rudi

    _______________________________

    Drei Imker - fünf Meinungen. Und ich stehe zu meinen beiden... ;)

  • Hat hier jemand konkrete Erfahrungen dazu, also schmiedet am gleichen Standort mehrere Völker in Holz und Styro und beobachtet eine gleiche oder unterschiedliche Effektstärke des Schieden?

    Hatte ich früher - Segeberger DN1,5 und DD Holz am gleichen Stand. Einen Unterschied bez. Brutnest vorm Schied war nicht ersichtlich, außer dass die Entwicklung der Bienen in Styrobeuten gut 2 bis 3 Wochen vor denen in Holzbeuten lag. Man konnte bspw. Anf. Mai (hier !) in Styrobeuten sehen, wie die Brut auch in der Rand(Pollen-)wabe angelegt wurde, während dies in Holzbeuten erst Mitte Mai erfolgte.


    Und - folgerichtig - war die Schwarmlust, wenn sie auftrat, in Styro früher zu finden. Dabei bin ich mir aber nicht mehr so sicher, da es stark von der Genetik abhängt.

    Der Entwicklungsunterschied Holz versus Styro am gleichen Stand wird ja mit 2 - 4 Wochen Vorsprung in Styro quantifiziert.


    Wenn dieser Entwicklungsunterschied mit Schied gleich bleibt, bedeutet das, dass das Schied in der Styro Kiste die gleiche Effektstärke (ob der Effekt groß, klein oder nicht vorhanden ist, lässt sich aus diesem Vergleich natürlich nicht ableiten) wie in Holz hat.

  • Ein Vorteil des Schieden ist, krumme,oder alte Waben hinters Schied hängen, dann nach leerfressen raus.

    Bei laeppertracht lässt sich der Brutraum einschränken z. B. STANDIMKER, DANN WIRD weniger Futter bzw. Honig verbraucht.

    In Volltracht eher nicht nötig bei Supervoelkern.

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  • Wenn ich momentan in/besser auf die Völker schaue, sehe ich, dass sich viele Völker selber schieden. Der große Nutzen bezüglich Wärmehaushalt wird mir nicht so offensichtlich. Aber wem es hilft...

  • Hallo zusammen,

    Wenn ich momentan in/besser auf die Völker schaue, sehe ich, dass sich viele Völker selber schieden.

    Genau, das ist bei den gegebenen Temperaturverläufen in diesem Jahr besonders ausgeprägt zu beobachten.

    Zitat

    Berggeist:
    Der große Nutzen bezüglich Wärmehaushalt wird mir nicht so offensichtlich.

    Mir auch nicht. Brauch ich auch nicht, meine Zweieraufstellung bringt soviel Wärmeeffekt, da muss ich über zusätzliche Massnahmen gar nicht nachdenken.

    Die Bienen zeigens mir, siehe mein Avatar. ;)

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    Der größte Nutzen des Schiedes - vielleicht sogar der einzige - ist die Formung des Brutnestes in der Art, dass am oberen Rand des Brutnestes zur Honigraumgabe der Futterkranz mehr oder weniger aufgebraucht ist.

    Das lenkt die Aktivitäten (Bautrieb, Honiglagerung) der Bienen nach oben statt in die Breite.

    Gerne würden die Bienen über dem Sperrgitter auch brüten, aber das geht ja nun mal nicht und so entsteht das "virtuelle Brutnest" mit seinen tollen schwarmbremsenden Eigenschaften.


    Nur deshalb schiede ich und bisher hat es immer noch genügt, diesen formenden Impuls zwischen Auswinterung und Salweide zu geben. Also gerade jetzt. :thumbup: :)


    Beste Grüße aus dem Hintertaunus,

    Rudi

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