Honigraum aufsetzen

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  • Naja, es gibt schon viele "kommt drauf an" oder?


    Kleines Pampelmusenvolk brauchen wir nicht von reden.


    Aber wo die Vegetation schon soweit ist?


    Wenn die Kiste alle WG selbst bei Kälte überquellend belaufen sind, kann das denke ich schon Sinn machen. Nicht wegen Honig, sondern wegen Platz. Wird gern gleichzeitig beim Schied setzen gemacht (z.B. empfohlen von Melanie v. Orlow).


    War nur ne Nachfrage wegen dem Löschen, weil ich hätte die Antworten schon gern gelesen, wenn sie zum Thema passen.


    Schöne Grüße - Matthias

    Es war alles sooo gut geplant. Und dann kam das Leben dazwischen...

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  • Normalerweise bin ich auch ein Freund vom frühen Schieden und HR setzen. Aber im Anbetracht des Wetterberichtes für kommender Woche, gehen die Völker eher nochmals in die Traube, als das die schon in einen HR gehen. Hier im Norden gehen die von Schnee bis ganz unten aus und das bei knackigen Nachtfrösten. Und da will ich kein Absperrgitter als "Wärmeleiter", geschweige den 11 unbelaufende Waben drüber haben, die Kälte ziehen!

  • Wer propagiert bitte, dass man im Februar oder März die HR aufsetzt? Und aus welchem Grund?


    Bei uns hier in der Region -Erzgebirge- (für mich) undenkbar... Wir schieden die Dadant-Völker jetzt Mitte Februar bei 13 Grad Außentemperatur auf 3-4 Waben, damit das Brutnest schön kompakt und warm ist und bleibt - die Bienen weniger Energie für die Wärmeerzeugung aufbringen, um so (nachweisbar) länger zu leben. Aktuell haben die meisten Völker keine Brut bis kleinere Brutflächen. Da noch nen HR drüber zu setzen, in den bis zur Obstblüte eh keine Bienen gehen, ist absurd und völlig unnötig.


    Wir haben hier Fröste bis in den Mai hinein, mit auch mal anhaltend kühleren Perioden im April. Wenn die da nur Futter im HR haben, weil man die Völker so eng gequetscht hat, dass das Futter hochgetragen wird, haben die Bienen aber ein ziemliches Problem.


    Es sei denn, eure Völker brechen auseinander und wissen im März schon vor Bienen nicht wohin.

    Für mich kommen die HR (der nur mit ausgebauten Waben ausgestattet wird) erst zu Beginn der Massentracht auf die Völker. Alles, was vorher an Nektar reinkommt, ist für die Bienen und die Aufzucht der Brut.

    "Die Zukunft der Honigbiene liegt in den Kreuzungen!" - Bruder Adam

  • Ich propagiere das, weil es im März hier notwendig ist, außer du willst (Weiden-)Honig im Brutraum statt im Honigraum.


    Erzgebirge ist ne fies späte Ecke. Das bei dir vor April nix geht mit HR ist schon klar. Während du da die ersten HR rauskramst, kannst du hier schon die ersten Landrasseschwärme fangen.


    Immer schön auf die Region achten, dafür haben wir hier diese wunderbare Profilangabe 😉

  • Wenn die Kiste alle WG selbst bei Kälte überquellend belaufen sind, kann das denke ich schon Sinn machen. Nicht wegen Honig, sondern wegen Platz.

    Deswegen hab ich bei den meisten Dadantkisten einen HR drunter, seit September. Da haben sie nach unten auch reichlich Platz, aber die Wärme bleibt oben, bei der Brut. Im März landet dann Pollen auf den vorderen Waben und müllt mir das Brutnest nicht voll.

  • Stellen die Weiden bei euch ne Massentracht dar, mit täglichen Zunahmen von mehreren kg??

    Frühe Frühtracht ist Aufbautracht. Das ist im Rheinland nicht anders als im Erzgebirge. Und Landrasseschwärme gibts auch hier im April schon. Das hat aber nichts damit zu tun, dass man den HR nicht schon im Februar aufgesetzt hat.

    Habe die HR aktuell auch unter den Völkern. Können sie schön sauber putzen und ggf. noch vorhandener, kandierter Honig sorgt zusätzlich für einen Brutreiz und die Wärme bleibt im Brutnest erhalten. Die HR werden erst dann aufgesetzt, wenn die Temperaturen absehbar über mehrere Tage hoch bleiben und es anfängt richtig zu honigen. Bis dahin dürfen die Völker das bisschen Nektar aus den Weiden und Frühblühern für sich verbrauchen.

    "Die Zukunft der Honigbiene liegt in den Kreuzungen!" - Bruder Adam

  • Bienenfuchs Es geht wohl nicht darum, Weidenhonig zu ernten, sondern mehr um eine Entlastung des Brutraums. rase hat das mal anschaulich erklärt: Man schiedet eng, dann kommt Nektar, der mangels Honigraum ins Brutnest geklatscht, später aber wieder verbraucht wird. Der Imker schaut später nach, sieht ein leeres Brutnest (übertrieben ausgedrückt). Wenn er einen Honigraum aufgesetzt gehabt hätte, sieht er einen leeren Honigraum, aber ein schön mit Brut gefülltes Brutnest. Der Honigraum dient also nur als Puffer für eine (kurze) Stosstracht.


    Ich persönlich bin nicht wirklich davon überzeugt, dass die Bienen im frühen Frühjahr ein «verzetteltes» Brutnest anlegen würden, wenn man nicht schiedet. Die Naturgesetze halten die Kugel von selbst noch lange eng, die Bienen organisieren sich ihr Brutnest selbst. Ich habe mich deshalb dazu entschlossen, das frühe und enge Schieden bleiben zu lassen. Unmittelbar vor einer allfälligen Weidentracht werde ich die Völker einmal kurz öffnen, moderat schieden und einen Honigraum als Puffer aufsetzen. Den Wärmeverlust über die Seitenwände eines halbhohen Honigraums halte ich für nicht match-entscheidend.

  • Wenn es letztes Jahr nicht nochmal

    einen Kälteeinbruch gegeben hätte und die Bienen das nicht aufgefressen hätten, wäre eine Weidenhonigernte möglich gewesen.


    Soll man sich den geschiedeten Brutraum oder ein 1-zargig geführtes Volk mit Honig vollballern lassen, damit das Brutnest eingeschnürt wird? Es hat schon seine Richtigkeit warum bei einräumiger Betriebsweise der 1. HR zur Weide und bei geteiltem Brutraum zur Kirsche drauf soll.


    Und nochmal: ich rede von Honigraum im März, nicht im Februar. Das hatte ich auch so geschrieben.

  • Den Wärmeverlust über die Seitenwände eines halbhohen Honigraums halte ich für nicht match-entscheidend.

    Ein gedämmter Deckel, der direkt an der Bienentraube sitzt, leitet extrem wenig Wärme ab. Wenn aber ein Luftbereich dazwischen liegt, der Konvektion zulässt (das ist hier der Fall) ist da schon ein erheblicher Unterschied. Ich würde das nicht unterschätzen.


    Bei einräumigem Brutraum ist der Honigraum zur merklichen Weidenblüte in meinen Augen angemessen. Bei mir ist das aber nicht im Februar.

    Auch das Schieden ist bei mir im Februar noch nicht angebracht. Ich kann es abwarten, bis dieses sehr frühe Schieden wieder verworfen und nicht mehr empfohlen wird.

    Und wenn Jürgen Binder wirklich auch ein Schieden im Herbst akzeptiert, ist das in meinen Augen der Widerruf der Gründe für das Schieden.


    Aber ich bin auch kein Schiedemeister.

  • Den Wärmeverlust über die Seitenwände eines halbhohen Honigraums halte ich für nicht match-entscheidend.

    Ein gedämmter Deckel, der direkt an der Bienentraube sitzt, leitet extrem wenig Wärme ab. Wenn aber ein Luftbereich dazwischen liegt, der Konvektion zulässt (das ist hier der Fall) ist da schon ein erheblicher Unterschied. Ich würde das nicht unterschätzen.

    Zur Kenntnis genommen. Danke! :)

    Bei einräumigem Brutraum ist der Honigraum zur merklichen Weidenblüte in meinen Augen angemessen. Bei mir ist das aber nicht im Februar.

    Auch das Schieden ist bei mir im Februar noch nicht angebracht. Ich kann es abwarten, bis dieses sehr frühe Schieden wieder verworfen und nicht mehr empfohlen wird.

    Weidenblüte war bei uns letztes Jahr im letzten Februardrittel. ;) Ich sehe allerdings aus den oben genannten Gründen für mich auch keine Notwendigkeit, vor der Honigraumgabe zu schieden.

    Und wenn Jürgen Binder wirklich auch ein Schieden im Herbst akzeptiert, ist das in meinen Augen der Widerruf der Gründe für das Schieden.

    Ich glaube, Sulz hat einmal erwähnt, dass das Schieden im Schweizerkasten (Hinterbehandlungsbeute) früher im Herbst durchgeführt wurde. So komplett abwegig ist das unter Berücksichtigung der Logik des frühen Schiedens eigentlich gar nicht.

  • Ich verstehe das Problem nicht, im Februar bei sonnigen, zweistelligen Temperaturen die Rähmchen kurz durchzuschieben, leere herauszunehmen und die Thermoschiede zu setzen, so dass das Volk kompakter - laut meinen Vorstellungen auch wärmer - sitzt.

    "Immer wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen." Mark Twain

  • Ich verstehe das Problem nicht, im Februar bei sonnigen, zweistelligen Temperaturen die Rähmchen kurz durchzuschieben, leere herauszunehmen und die Thermoschiede zu setzen, so dass das Volk kompakter - laut meinen Vorstellungen auch wärmer - sitzt.

    Kein Problem meinerseits. Ich bezweifle allerdings den kompakteren und wärmeren Sitz. Wir haben hier (Voralpengebiet) im Februar durchaus auch mal zweistellige Temperaturen, aber in den meisten Nächten noch Frost. Ich glaube nicht, dass die Bienen sich da ohne unseren Eingriff zu sehr ausbreiten und kostbare Energie verschwenden würden. Sie machen eine schöne Kugel, wenn wir nicht «stauchen», und organisieren sich perfekt selbst. Sogar Ralf im warmen Köln schiedet in der Regel erst irgendwann im März. Wieso sollte ich die beiden Eingriffe (Schied setzen und HR geben) nicht kombinieren?

  • Ich verstehe das Problem nicht, im Februar bei sonnigen, zweistelligen Temperaturen die Rähmchen kurz durchzuschieben, leere herauszunehmen und die Thermoschiede zu setzen, so dass das Volk kompakter - laut meinen Vorstellungen auch wärmer - sitzt.

    Kein Problem meinerseits. Ich bezweifle allerdings den kompakteren und wärmeren Sitz. Wir haben hier (Voralpengebiet) im Februar durchaus auch mal zweistellige Temperaturen, aber in den meisten Nächten noch Frost. Ich glaube nicht, dass die Bienen sich da ohne unseren Eingriff zu sehr ausbreiten und kostbare Energie verschwenden würden. Sie machen eine schöne Kugel, wenn wir nicht «stauchen», und organisieren sich perfekt selbst. Sogar Ralf im warmen Köln schiedet in der Regel erst irgendwann im März. Wieso sollte ich die beiden Eingriffe (Schied setzen und HR geben) nicht kombinieren?

    Mein Laienverständnis der Physik ist so, dass der Wärmehaushalt zwischen den gedämmten Schiede besser ist, als wenn die Bienen den den ganzen Raum zur Verfügung haben. Ja, "die Bienen heizen nicht die Beute", aber sie werden durch das Schieden mutmaßlich gezwungen kompakter zu sitzen.


    Und ob man jetzt die Kiste aufreißt um Futterteig raufzulegen oder bei +10°C und Sonnenschein 3 min länger reinschaut und die Kiste kurz "sortiert", macht dann für mich den Wärmeverlust-Braten nicht fett.

    "Immer wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen." Mark Twain

  • Differenziert bitte: Schied setzen und einengen, bzw. pressen. Wenn ich schiede, dann auf die zu erwartende Volksstärke. Ich gebe da nicht regelmäßig noch eine Mittelwand.

    Schieden darf bei mir auch früh sein. Habe aber bisher erst die Völker auf Weiselrichtigkeit geprüft, die Böden gereinigt und Teig aufgelegt.

    Schied setze ich dann, wenn ein richtig guter Flugtag ist. Anfang Februar, bei fester Wintertraube, habe ich es verpennt.


    Gruss

    Ulrich

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