Vielen Dank zunächst Dr. Büchler für den sehr informativen Vortrag, der dazu animiert, in den "ICE der Varroabekämpfung" umzusteigen.
Einige Fragen sind mir offengeblieben und würde mich hier über eine Stellungnahme sehr freuen! Konkret meine ich hier zunächst die "zeitsparendste" Variante mit Träufelbehandlung im Sommer, bei der man (maximal) 20 Tage vor der Honigernte die Königin einsperren soll.
1) Ganz profan, wie genau ist die Käfigbezeichnung, so dass ich die im Netz finden und bestellen kann, und wie groß sollten die Käfige sein? Müssen die "durchlässig" sein und in der Wabenmitte einzusetzen und ohne vorgefertigte Waben, oder tut es auch ein normaler Scalvini-Käfig? Ich habe z.B. 48x30x17mm gefunden, finde das gefühlt aber schon sehr klein für die Quarantäne der Königin.
2) Die Völker sind ja maximal groß zu dem Zeitpunkt, gibt es vielleicht eine besonders gute Methode, die Königin zu finden und einzufangen?
3) Wie bestimme ich die Menge der zu träufelnden Oxalsäure, gibt es da Anhaltspunkte? Ich habe eine 60ml Spritze, damit würde ich bei meiner einräumigen Betriebsweise einmal alle Gassen beträufeln, dann nochmal aufziehen und das ganze noch einmal, vorausgesetzt die Kiste ist voll? (Mit "voll" meine ich bei DNM 1.5 Brutraum: Deckel ab, alle Wabengassen voll, rund herum quellen Bienen über den Rand, nach kurzer Zeit sieht man vor Bienen die Oberträger nicht mehr).
4) Der Vorgang war: Königin käfigen, dann nach 20 Tagen Honigernte, dann erstes Einfüttern mit z.B. 10 Kilo, dann Königin nach Tag 28 rauslassen, träufeln und dann Stück für Stück den Rest einfüttern, habe ich das richtig verstanden? Und Winterbehandlung fällt dann weg, und Drohnen schneiden ist nicht mehr unbedingt notwendig?
5) Viele meiner Völker haben im Juli eine Brutpause oder wollen still umweiseln, in dem Fall habe ich quasi schon meine Brutpause und träufele direkt (nach der Ernte)?
Allgemein zu Oxalsäure noch, bei dieser dürfte man ohne aufgesetzte Honigräume prinzipiell auch zwischenbehandeln wenn ich die Zulassung richtig verstehe? Und im Anschluss wieder die Räume aufsetzen?
Ich habe also nur ein Mal den Aufwand der einzufangenden Königin und ein Mal träufeln, das wars? Statt 2x Ameisensäure und Winterbehandlung und Drohnenschneiden, was viel mehr Eingriffe wären?
6) Zur TBE-Variante eine Frage, bei den Brutsammlern. Da hatte ich dies Jahr nach der Honigernte 25. Juli acht weisellose Brutsammler erstellt und mich zunächst nicht weiter darum gekümmert, von denen waren am Ende 6 weisellos oder drohnenbrütig. Im Vortrag klang das anders, ich habe wie sich herausstellte auch imkerliche Fehler gemacht. Es sollte wenn ich das Prozedere richtig verstanden habe (man lernt manchmal aus Fehlern), ausschließlich dann eine TBE erfolgen, wenn auch eine legende Königin im Herkunfts-Kasten (Flugling) vorhanden ist? Das war bei einigen meiner Herkunftsvölker wie ich bei der Durchführung gesehen hatte nicht der Fall, dieser Punkt wird auch ziemlich häufig in den Anleitungen zur korrekten TBE nicht erwähnt.
7) Der nassauer hat Ihre vorgestellte Variante mit dem Bannwabenverfahren mit inzwischen gutem vorläufigen Ergebnis der Test-Teilnehmer:innen weiterentwickelt, so dass ebenfalls nur noch ein Mal die Königin gesucht werden muss (die Endbeurteilung steht bei erfolgreicher Auswinterung an). Haben Sie zu dieser weiterentwickelten Variante Anmerkungen?
>>Link zum Faden "Nur Mut: Die Brutpause nach Büchler funktioniert!"
Ich plane, dieses Jahr die "Käfigen-Variante mit anschließender Beträufelung" und zum anderen die vom nassauer vorgestellte Variante durchzuführen. Vielen herzlichen Dank für Eure erstklassige Aufklärungsarbeit zu diesem wichtigen Thema!
Schöne Grüße - Matthias