Anspruch und Wirklichkeit in der Landwirtschaft

  • Die reichste Generation die jemals diesen Planeten bevölkert hat, will also den Entwicklungsländern vorschreiben was Lebensmittel und Brennstoff zu kosten haben. Denn auch wenn jeder Deutsche kein , oder Unmengen von Fleisch essen würde, wäre es global nicht bemerkbar.

    Bequeme Vereinfachungen.


    Im Moment helfen wir den Entwicklungsländern eher, unsere Fehler zu wiederholen und unser Lebensmodell mit billigen Produkten zu finanzieren, anstatt gute Beispiele zu geben.


    Du sagst also, weil es keinen Unterschied macht, ein guter Mensch zu sein, lass ichs gleich ?

  • viele Böden taugen nicht zum Ackerbau dort geht ausschließlich Futterbau oder Weidewirtschaft.

    Die gibt es sicherlich. Hab ich direkt vor der Tür.

    Und dann gibt es Idioten, die das nicht wissen und die bauen, genau auf diesen Böden, sehr vielfältig und erfolgreich Gemüse an.

    Das hab ich auch direkt vor meiner Tür.

    Bei den Hochgelobten Eiweispflanzen habe ich große Ausfälle durch Insektenbefall was eine Nutzung als Nahrungsmittel ausschließt.

    Bei Wein, Raps und... stört dich das doch auch nicht.

    Nun zu den Nährstoffkreisläufen, erfolgreiche Landwirtschaft funktioniert nur mit einem Zusammenspiel von Tierhaltung und Ackerbau. Hier hat sich in den vergangenen Jahrhunderten ein Nährstoffkreislauf etabliert

    Da von Kreisläufen zu sprechen ist mindestens bedenklich. Sojaimporte in Deutschland von 3,9 Mio Tonnen, die zum größten Teil im Futtermittel landen.

    Ja, Weizen hat viel höhere Verbrauchsmengen,, aber knapp 60 Prozent davon gehen in die Futtermittelproduktion. 60 Prozent unserer Weizenfläche (nicht der Böden gesamt) ist nicht geeignet Brotweizen zu produzieren? Oder Brauweizen, Saatgut... Das ist nämlich alles nicht in den 60 Prozent enthalten.

    Bei anderen Pflanzen ist der Anteil noch wesentlich höher.

    Was liefern die Tiere denn in diesem Kreislauf für die Landwirtschaft? In erster Linie Stickstoff, der den Pflanzen als Dünger dient. Wir haben aber keinen Mangel an Stickstoff. Wir haben zu wenig Energie, den Stickstoff aus der Luft zu gewinnen. Es gibt sogar Pflanzen, die das mit der Sonnenenergie schaffen.

    Und wir haben teilweise recht hohe Nitratwerte in Böden und Wasser, die vielen Tieren zu schaffen machen.

    Worin liegt also jetzt der Vorteil der übermäßig hohen Tierproduktion?

    Es wird nun versucht über eine zentrale Verwaltungswirtschaft steuernd in diese Kreisläufe einzugreifen

    Ich würde ja behaupten, dass wir genau durch solches Handeln beim heutigen Standard angekommen sind.

    "In einer Demokratie hat jeder das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten."

    aus "Mensch, Erde"

    Einmal editiert, zuletzt von Berggeist ()

  • Du sagst also, weil es keinen Unterschied macht, ein guter Mensch zu sein, lass ichs gleich ?

    Wer definiert denn was gut ist ? Muss ich Vollzeit gut sein, oder darf ich privat auch mal ungut sein ?

    Wenn ich nicht gut bin, bekomme ich dann Aufforstungslager ? Oder bin ich vielleicht in 10 Jahren wieder bei den aktuelle für gut Befundenen Menschen ? Imker waren auch mal gut zur Umwelt, heute sind es ja Umweltsäue, genauso wie Bauern. Als der Reichsnährstand die Scholle umgepfügt hat, waren das die Helden, heute sind sie für ganz viele das erklärte Feindbild.

    Bis bald

    Marcus

    mehrere Wirtschaftsvölker auf DN 1,5, xx Miniplus,

  • "Das gleiche gilt für Kohlenhydrate. Selbst die waren zu Jäger und Sammlerzeiten sicher hoch begehrt. Man musste möglichst viel davon zu sich nehmen, um die Zeit zu überbrücken, in der es weniger bis garnichts davon gab. Heute sind wir in der Lage mehr davon zu esen, als uns gut tut. Und weil wir nach wie vor auf "soviel wie möglich" geprägt sind, im Winter aber eher drauflegen als abbauen, hat sich der Vorteil ins Negative gekehrt."


    Richtig, wer in Zeiten des Überflusses nichts ansetzt, hatte in Hungerperioden deutlich schlechtere Überlebenschancen...


    Im Bezug auf unsere Gesundheit halte ich jedoch das Herumnörgeln an der Auswahl an Lebensmitteln für wenig erfolgversprechend bzw "artgerecht" für uns.

    Der effektivere Weg wäre Erhalt und Ausbau einer lebenslangen Brewegungskultur (ist wirklich gruselig, das Kinder und Jugendliche in unserer Überflussgesellschaft nach wie vor den Großteil ihres Schultages im Sitzen unterrichtet werden 🙄) und eine Kultur des Intervallfastens.

    Menschen kommen viel besser mit einer zeitlichen Restriktionen ihrer Nahrung klar als mit ständigen Restriktionen in ihrer Auswahl.

  • Du sagst also, weil es keinen Unterschied macht, ein guter Mensch zu sein, lass ichs gleich ?

    Wer definiert denn was gut ist ? Muss ich Vollzeit gut sein, oder darf ich privat auch mal ungut sein ?

    Wenn ich nicht gut bin, bekomme ich dann Aufforstungslager ? Oder bin ich vielleicht in 10 Jahren wieder bei den aktuelle für gut Befundenen Menschen ? Imker waren auch mal gut zur Umwelt, heute sind es ja Umweltsäue, genauso wie Bauern. Als der Reichsnährstand die Scholle umgepfügt hat, waren das die Helden, heute sind sie für ganz viele das erklärte Feindbild.

    Bis bald

    Marcus

    Egal was wir essen, wir ernähren uns auf Kosten anderen Lebens.


    Schon in ein paar Generationen (alle essen nur noch vollsythetisches) sind wir vielleicht ein dunkles Zeitalter, wo man einen kompletten Blumenkohl einfach so verputzt, Getreidepflanzen millionenfach auf Felder gepfercht hat, um deren Embryonen von der Mutterpflanze zu prügeln und gedankenlos zu verspeisen.. 😉😆😆

  • Bei uns zu Hause galt mal der Spruch, das man nicht die Hand beißen sollte, die einen füttert. Nur weil das Essen heute aus dem Supermarkt kommt und fabrikartig anmutet in Form und Verpackung, die Zutaten kommen aus der Landwirtschaft. Wie schnell da Missverständnisse aufkommen, wenn niemand in der Familie mehr aufs Feld muß....

    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

  • kontruktive Diskussion? Der Faden ist mittlerweile in: NEIN, DOCH, ABER, TROTZDEM....abgetriftet. Konstruktive Vorschläge kommen wohl hier nicht mehr. Schade.

    ...die Mädels lesen keine Lehrbücher und machen einfach was sie wollen..:S:love:

  • Das ist so ein richtiger Schund-Fred, wo man vorgibt sich sachlich und faktenbasiert einem Thema nähern zu wollen, und dann kommt am Ende doch nur emotionsgetriebene Propaganda heraus.


    Die billige Fleischproduktion hierzulande geht zu Lasten der Entwicklungs- und Schwellenländer und unserer Umwelt - ethische Aspekte mal außen vor gelassen. Das hat nichts mit irgendwem was vorschreiben zu tun. Es ist auch nicht gesund mehrmals die Woche Fleisch zu essen, schon gar nicht Wurst.


    Fleischgenuss ist kein Grundrecht.


    Über den Rest wurde schon oft genug was gesagt. Die Landwirtschaft lebte in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts im Schlaraffenland und muss jetzt, gerade in der Tierproduktion, von dem Heroin runter, was ihr verabreicht wurde. Das diese Entwicklung ein schmerzhafter Prozess ist und das es dabei zu Problemen kommt, bestreit keiner. An einem schlechten Geschäftsmodell hat aber nicht die Gesellschaft schuld. Das manche Landwirte lieber in die gute alte Vollsubventionszeit zurückwollen, dafür brauche ich keine Facebookgruppe.

    "Immer wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen." Mark Twain

  • Ich kenne keinen Bauer, der Subventionen geil findet. Das sind eher die großen Versicherungs-/Industrieunternehmen und auch Stiftungen wie NABU, die heiß auf die Flächensubventionen sind. Im Gegensatz zu Negativzinsen bei der Bank^^

    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

  • Das ist so ein richtiger Schund-Fred, wo man vorgibt sich sachlich und faktenbasiert einem Thema nähern zu wollen, und dann kommt am Ende doch nur emotionsgetriebene Propaganda heraus.

    Ich finde es jedesmal unterhaltsam, wie sehr insbesondere politisch korrekte Leute getriggert werden, wenn mal jemand anderer Meinung ist. Aber im gleichen Atemzug von anderen Toleranz für den eigenen Standpunkt einfordert.


    Nochmal zum mitschreiben: es geht hier nicht darum, das jeder ständig Fleisch essen, die Insekten totspritzen und die aktuelle Landwirtschaft feiern soll. Niemand hat das sogar als seine persönliche Einstellung geoutet. Es geht hier darum, Anspruch und Wirklichkeit zu sehen. Nicht mehr und nicht weniger. Wie kann man sowas von den anderen fordern und selbst zu stoffelig sein, einen Blick aus der eigenen Wahrheitsblase auch nur in Erwägung zu ziehen!? LASSEN SIE MICH DURCH, ICH BIN IMKER!!1!!!11!^^

    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

  • das man nicht die Hand beißen sollte, die einen füttert.

    Frag mal die Gans am 12. November, was sie davon hält.


    Grundsätzlich hast du natürlich recht. Ich denke auch, dass die wenigsten hier das in Abrede stellen. Aber "haben wir immer schon so gemacht" ist nunmal kein sonderlich guter Leitfaden. Du forderst das aber in vielen deiner Beiträge. Und selbst da ist das "immer" nicht selten falsch.

    "In einer Demokratie hat jeder das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten."

    aus "Mensch, Erde"

  • Aber "haben wir immer schon so gemacht" ist nunmal kein sonderlich guter Leitfaden. Du forderst das aber in vielen deiner Beiträge.

    Bitte? Das ist ein interessanter Hinweis. Gänzlich andere Selbstwahrnehmung. Viele Bauern sehen das allerdings ähnlich und beschimpfen mich als Naturschutzotto^^

    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

  • Bei Wein, Raps und... stört dich das doch auch nicht.

    Bei Wein und Raps wird ein Teil der Frasschäden akzeptier, was darüber hinausgeht wird allerdings bekämpft. Einen Hänger Erbsen auf dem die Wicklerraupen herumkriechen kann nicht mehr vermarkten.

    Was liefern die Tiere denn in diesem Kreislauf für die Landwirtschaft? In erster Linie Stickstoff, der den Pflanzen als Dünger dient. Wir haben aber keinen Mangel an Stickstoff.

    Die Organischen Düngemittel liefern hauptsächlich Phosphate der Stickstoff ist nur ein Bonus. Im übrigen sind Phosphate deutlich teurer als Stickstoff. Ich wirtschafte in einem nahezu Vieh freien Gebiet. Ich bin seit neuesten sowohl bei Stickstoff als auch bei Phospor in einem Roten bzw gelben Gebiet. Muss also 20% unter Bedarf düngen, was zur Folge hat dass ich mir Qulitätsweizen abschminken kann. Brotweizen geht vielleicht noch wenn es genügend regnet. Da auch in meine Fruchtfolge von Staatlicher Seite eingegriffen wird ist es auch sehr schwer auszuweichen.

    Ach ja der Grund weil wir in dem roten Gebiet sind ist der geringe Niederschlag bei uns, selbst in den Naturschutzgebieten wird der Grenzwert für Stickstoff überschritten, ganz ohne Düngung.

    So ist es halt das sind keinesfalls meine eigenen Fakten.

  • Ich kenne keinen Bauer, der Subventionen geil findet. Das sind eher die großen Versicherungs-/Industrieunternehmen und auch Stiftungen wie NABU, die heiß auf die Flächensubventionen sind. Im Gegensatz zu Negativzinsen bei der Bank^^

    Dann kennst du einfach noch nicht genug Bauern oder das von dir in Spiel gebrachte Stockholm Syndrom ist eingetreten. ;)

    Es geht hier darum, Anspruch und Wirklichkeit zu sehen.

    Und das kannst nur du?

    Wie kann man sowas von den anderen fordern und selbst zu stoffelig sein, einen Blick aus der eigenen Wahrheitsblase auch nur in Erwägung zu ziehen!? LASSEN SIE MICH DURCH, ICH BIN IMKER!!1!!!11!^^

    Du bist mindestens genauso so einseitig unterwegs, wie diejenigen die du hier im altbekannten Ton abwatschst. Allein das Wort "NABU" ist Programm. Gibt auch noch BUND, Wildtierstiftung usw. Aber es ist der NABU, der da in Seitenbacher Manier wiederholt wird, damit es irgendwann verfängt. Blöd nur, dass wir die Leute auf regionaler Ebene brauchen, weil im Falle der VV die Imkerschaft es keinesfalls alleine stemmen kann.

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