Anspruch und Wirklichkeit in der Landwirtschaft

  • Wenn ich für meine Kinder eine Welt erhalten möchte, in der sie leben können bin ich egoistisch? Das heißt, sobald ich etwas befürworte, was nicht nur ausschließlich anderen, sondern auch mir hilft, gelte ich als egoistisch.


    Ich bin raus.


    An etwas auch ein Eigeninteresse haben und Egoismus sind zwei verschiedene Dinge!!

    ...die Mädels lesen keine Lehrbücher und machen einfach was sie wollen..:S:love:

    Einmal editiert, zuletzt von Carl ()

  • Wenn ich für meine Kinder eine Welt erhalten möchte, in der sie leben können bin ich egoistisch?

    jetzt wirds philosophisch ;)


    Noch eine Sache zu dem unglücklichen Zeitungsartikel.

    Ich war in den 90er Jahren Zivildienstleistender in einer Vogelpflegestation des NABU und wir mussten ein paarmal die Eintagsküken als Futter holen. Praxis bei dem Betrieb war, dass ein paar hundert Küken im eine Regentonne geschüttet wurden bis die Tonne voll war und dann mit Co2 begast. Wir haben sie dann in grossen Wannen im Bulli zu Tausenden mitgenommen und bei jeder Bodenwelle fiepte es so lustig, wenn die Luft aus den Lungen gepresst wurde. Ein paar waren noch nicht tot und wir versuchten sie anstandshalber zu päppeln, aber das Co2 hatte die Lungen so sehr verätzt, dass die meisten es nicht geschafft haben. Das war also nicht in den 60ern, sondern viel später.

    Jedes mal, wenn es um mehr Tierwohl geht, schreien die Bauernverbände auf, dass Existenzen vernichtet werden. Ich bin daher für viel mehr Tierwohl, eine faire Preisanpassung für die Bauern und Importe nur bei nachgewiesenen Tierwohlstandard. Dabei finde ich es viel wichtiger, wie ein Tier gehalten und womit es gefüttert wird, als wie es getötet wird.

  • rase: "Der Link war einfach nur ein Beispiel dafür, wie eine gute allgemeine Marketinglüge ganz konkrete Schicksale zerstört. Ohne irgendwelchen Nutzen für niemandem, weil die Küken werden ja weiterhin gebrütet. Nur halt im Ausland. Insofern finde ich..."


    Natürlich ist der Begriff "Kükenschreddern" Blödsinn.


    Alle, mit denen ich mich aber über dieses Thema unterhalten habe, beziehen sich in ihren Überlegungen jedoch aufs Kükentöten, das ja einfach korrekt ist.


    Und eine Tatsache, zu der auch der Verfasser des Artikels nach eigener Aussage offensichtlich unfähig war, dazu zu stehen.


    Ich bin froh darüber, dass ich für meine veggane Tochter jetzt nicht mehr sonstwo hin fahren muss, um an Freilandeier ohne Kükentöten heran zu kommen, denn ich glaube, dass wir ganz ohne tierische Nahrung unserer eigenen Natur nicht gerecht werden können.

    Und es gibt praktisch kein vom Tierwohl her unverfänglicheres tierisches Produkt als die Eier von freilaufend Hühnern, die alt werden dürfen.


    Ist es eigentlich belegt, dass das Kükentöten vollumfänglich wie vor dem Verbot im Ausland gelandet ist?


    Transport ist ja teuer geworden.

    Und das Verfüttern von Eintagsküken wird nicht in allen Fällen alternativlos sein. 🤔

  • Das heißt, sobald ich etwas befürworte, was nicht nur ausschließlich anderen, sondern auch mir hilft, gelte ich als egoistisch.

    Genau genommen, ja.

    Ein Synonym von Egoismus ist Eigennutz. Egoistisch wäre demnach dem eigenen Nutzen dienend.

    Das ist eine Interpretation.

    Eine andere, mindestens ebenso gebräuchliche, ist nahezu ausschließlich dem eigenen Nutzen dienend.

    Ich war eher bei der ersten Version; gebe aber zu, dass das nicht klar und eindeutig formurliert war.

  • Das heißt, sobald ich etwas befürworte, was nicht nur ausschließlich anderen, sondern auch mir hilft, gelte ich als egoistisch.

    Genau genommen, ja.

    Nein!


    An etwas auch ein Eigeninteresse haben und Egoismus sind zwei verschiedene Dinge!!


    Es wächst gerade eine Generation heran, die das eben nicht mehr unterscheiden kann...

    1...etwas tun was vielen anderen sehr hilft ist mitlerweile nur so lange gut, wie ich selbst auf gar keinen Fall auch etwas davon habe. ...sobald das der Fall ist, bin ich dadurch sofort angreifbar.(!) ...damit, daß es neuerdings auch als Egoismus bezeichnet wird.


    2. Ein Egoist denkt und handelt für sich und ausschließlich für sich.


    Dieses Wort sollte einen gewissen schlechten Beigeschmack behalten, sonst nutzt es sich ab und wird noch salongähiger.

    ...die Mädels lesen keine Lehrbücher und machen einfach was sie wollen..:S:love:

  • Falls mir mal jemand vorwerfen sollte, ich hätte meine Bienen versklavt und würde sie schlecht behandeln, antworte ich:

    Hey, die machen das freiwillig, sie können jederzeit wegfliegen !

  • du hast mich doch belehrt... und ich habe auf dein Ja mit Nein geantwortet.

    Ich hab dir deine Nachfrage beantwortet. Du wolltest also garkeine Antwort haben? Das wusste ich nicht. Da ich darüber nun aufgeklärt bin, werde ich mich daran halten.

  • OK

    jetzt wirds hier ganz absurd...ich verabschiede mich.


    Carl, der einmal mehr den Kopf schüttelt, aber keinen Sinn in Streit sieht.

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  • Berggeist, Du hast einen neuen Freund, hihi. Leute, Medikamente nehmen und gut. Was in der heutigen Zeit wirklich gut kommt ist als Indianer im Fasching, mein neues Kostüm.

    Ganz ruhig und immer schön locker mit der Führhand

    Wolfgang

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie, also theoretisch.

  • Falls mir mal jemand vorwerfen sollte, ich hätte meine Bienen versklavt und würde sie schlecht behandeln, antworte ich:

    Hey, die machen das freiwillig, sie können jederzeit wegfliegen !

    Mit Verlaub, wenn erstmal PETA-Damen bei Deinem Bienenstand stehen und Dir die Bienenwelt erklären ("Imker sind schlimmere Massentierhalter als Geflügel- und Schweinehalter zusammen genommen"), dann merkt man dass diese Damen keinerlei Argumenten zugänglich sind. Denen geht es um Tierwohl, wie es in Kinderbüchern vom Leben auf dem Bauernhof beschrieben ist. So kann man die Welt umbauen, bloß dann sollte man auch nicht maulen, wenn man hungert und vor Hunger stirbt.


    PS: Vor ca 15 Jahren standen mal zwei PETA-Damen an meinem Bienenstand. Die waren völlig faktenbefreit, was das Bienenleben angeht.

  • Aber die haben eine Medienabteilung. Wir nicht. Beim NABU arbeiten auch ein paar hundert Menschen auf mehreren tausend Quadratmeter mitten in Berlin. Das ist eine sehr sehr asymmetrische Angelegenheit. Wenn ich am Tag zwei Stunden für den Verband telefonieren muss, tut mir das wirklich weh und ich verdiene weniger. Je besser die telefonieren, desto mehr Spendengelder gibt es.

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