Anspruch und Wirklichkeit in der Landwirtschaft

  • rase ich verstehe nicht ganz deine Motivation, sowas hier zu posten und ständig unsachlich Stmmung gegen Kritik an konventioneller Landwirtschaft zu machen. Betreffen dich Tierwohlregelungen irgendwie persönlich, und was hat der Artikel mit Imkern zu tun? Wenn es angeblich so viele Beispiele für unsinnige Gesetzgebungen gibt, die auf der polemischen Umweltlobby beruhen, dann sollten sich vielleicht auch welche finden, die z.B. den Anbau unserer Trachtpflanzen betreffen?

    Wie auch immer, nach 16 Jahren Rumgemerkel bin ich guter Hoffnung, dass sich unser Herr Özdemir nicht von irgendwem treiben lässt und nach dem Schweinewohl tapfer weiter vorranschreitet. Zumindest wird er damit keine Wähler verlieren, darum können sich weiterhin CDU und AFD balgen ;)

  • Die Natur regelt alles selbst, und ist dabei nicht zimmperlich.

    Für andere sagt sich sowas leicht. Ich wette du sitzt in einem trockenen Haus, gewärmt von Maschinen oder Geräten, die nur durch industrielle Menschenhand entstanden sind.

    Wer postuliert die Natur würde alles regeln... der darf gerne noch heute so wie Gott ihn schuf in die Natur gehen, und die Härte des Daseins genießen. Aber bitte ohne irgend etwas kaputt zu machen aus reinem Egoismus und profanen Bedürfnissen.

  • Betreffen dich Tierwohlregelungen irgendwie persönlich, und was hat der Artikel mit Imkern zu tun?

    Natürlich tun sie das! Mich persönlich, meinen Verband, uns alle! Aufstellverbote, gute (Wild)Biene - böse (Honig)Biene, die ganze Tree-Bewegung, aggressiv auftretende Veganer mit Wirkung weit in die aktuelle Regierung hinein; der Kulturkampf um die Deutungshoheit über die Landwirtschaft ist doch in vollem Gange? ich stehe einem Zuchtverband vor, das ist mein Job, mich vor die Imkerei zu stellen. Gerade auch vor die konventionellen ertragsorientierten Kollegen.

    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

  • Betreffen dich Tierwohlregelungen irgendwie persönlich, und was hat der Artikel mit Imkern zu tun?

    Natürlich tun sie das! Mich persönlich, meinen Verband, uns alle!

    und falls Du da noch Zweifel hast:

    Wir schaffen die Probleme nicht, wenn wir nur betriebswirtschaftlich denken.

    Rein ideologisch werden wir es aber auch nicht lösen. Es wurden ja nie Küken geschreddert.

    Nur Drohnenbrut geschnitten.

    Und zack, bist Du mittendrin in der Tierwohl-Debatte. Flügelschnitt bei Königinnen? Zellen brechen, Schwarmverbindung? Wandern? Sackkarre ist noch okay, Avant böse? Wenn wir uns jetzt spalten lassen in gute und böse Imker, haben wir schon verloren. Ich würde sagen, das gilt auch für die Spaltung in Landwirtschaft und Imker. Wir Imker sind Teil der Landwirtschaft. Deswegen müssen wir zusammenhalten. Wir Imker, aber auch Imker und Bauern.

    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

  • Zusammenhalten klingt gut, aber die Imkerschaft ist denke ich so heterogen wie ein Kegelclub. "Die" Linie gibt es einfach nicht. Sich mit den einzelnen Positionen auseinandersetzen finde ich trotzdem wertvoll, denn egal wo, hat alles zwei oder mehr Seiten.


    Schöne Grüße - Matthias

    Es war alles sooo gut geplant. Und dann kam das Leben dazwischen...

  • Zusammenhalten klingt gut, aber die Imkerschaft ist denke ich so heterogen wie ein Kegelclub. "Die" Linie gibt es einfach nicht.

    Das seh ich ähnlich, glaube aber nicht, daß das unüberwindbare Hindernisse bedeutet. Ein Grund ist das ich ja bei unserem Kanal sehe, wie friedlich da die unterschiedlichsten Leute miteinander umgehen, wenn man den Rahmen dazu schafft und das Verbindende in den Vordergrund stellt, anstatt sich auf die Gegensätze zu fokussieren. Der Wunsch nach Gemeinschaft ist offensichtlich da. Der zweite Grund ist weniger schön, aber meiner Erfahrung nach schweißt nichts schneller, enger und belastbarer zusammen wie eine Bedrohung durch einen starken gemeinsamen Gegner. Auch das ist gegeben.

    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

    Einmal editiert, zuletzt von rase ()

  • Das ist gegeben, da hast du recht...aber das haben eben viele hier gar nicht erkannt. Ich schrieb, was WIR da unternehmen können und musste mich für das WIR rechtfertigen, ich würde da andere draußen stehen lassen und würde Türen zumachen. !?


    Fakt ist: Eine größer werdende, lauter werdende Gruppe denkt zuhnehmend laut darüber nach, ob nicht die Honigbiene für die Umwelt eher schädlicher als nützlich ist.!!

    ...die Mädels lesen keine Lehrbücher und machen einfach was sie wollen..:S:love:

  • ...und da bin ich der Meinung, wenn sich das in der Gesellschaft als allgemeine Meinung etabliert, könnte in ein paar Jahren die Imkerei in Deutschland nur noch schwer möglich sein ...

    ...die Mädels lesen keine Lehrbücher und machen einfach was sie wollen..:S:love:

  • Die Natur regelt alles selbst, und ist dabei nicht zimmperlich.

    Für andere sagt sich sowas leicht. Ich wette du sitzt in einem trockenen Haus, gewärmt von Maschinen oder Geräten, die nur durch industrielle Menschenhand entstanden sind.

    Ja das tue ich, und ich versuche so sorgfälltig es geht damit umzugehen. Es ist uns gegeben von den vielen Generationen vor uns, die überwiegend noch mit Sinn und Verstand gewirtschaftet haben.

    Es wird jetzt so viel über Nachhaltigkeit und Vielfalt diskutiert. Aber mein empfinden ist das die Gesetzgebung eine Andere ist.

    Warum geben gerade jetzt so viele kleine Betriebe auf die bis zuletzt um Ihre Existenz gekämpft haben? Wo jeder mit seinen Erfahrungen, Traditionen und Wissen unser Leben eher bereichern würde.

    Es werden immer neuere Regeln und Gesetze erlassen wo gerade die kleinen Gewerbe darunter leiden und es sich kein Nachfolger mehr aufhalsen möchte. Von wieviel kleinen Unternehmen wird denn die Tradition in den Familien noch wieter gegeben? Die Kinder werden damit groß, sehen das Elend jeden Tag und winken dankend ab.

    Ich bin einer davon, der sich den Rucksack aufgesetzt hat, aber ob das meine Kinder auch einmal machen werden? Ich kann nur versuchen eine Basis zu schaffen der Rest kommt wie es kommt.

  • Und zack, bist Du mittendrin in der Tierwohl-Debatte.

    Wie war das noch? "Wenn man eine Meinung, Einstellung, Ansicht zu einem Thema ignoriert, ist sie ja nicht weg." Irgendwer hat das in den letzten Tagen noch so oder so ähnlich, formuliert. Und hat damit verdammt Recht.

    Entschwefelungsanlagen, Katalysatoren in Autos, Filter in unterschiedlichsten Ausführungen... waren auch sicher nicht angenehm

    oder wünschenswert für die, die sie zunächst bezahlen mussten. Aber wir profitieren alle von den dadurch entstehenden Vorteilen, obwohl wir sie natürlich im Nachhinein selbst bezahlt haben.

    "Haben wir immer schon so gemacht" ist doch keine Grundlage, auf der man Verbesserungen aufbauen kann.

    Wenn jemand an meiner Arbeitsweise etwas zu kritisieren hat, muss ich mich doch mit dem auseinander setzen und nicht mit meinem gleichgesinnten Nachbarn über den Kritiker reden.

    Wir haben doch die besseren Argumente. Immer. Nee, wir sind es, die überhaupt über Argumente verfügen, hab ich hier gelernt.

  • Wir sollten uns erstmal von diesen Rassen Gedanken lösen. Jeder der F1 und Fx Generationen am Stand hat und den Drohn nicht kontrolliert, wie ein Züchter, wird eine wunderschöne Mischbiene habe, Landrasse. Die sind super und nicht so teuer.

    Wer natürlich die Zucht unterstützen will, egal welche Rasse kann und darf dies tun.


    Dann müssen wir uns davon losreißen, dass es die beste Beute gibt. Es spielt keine Rolle, in welcher Kiste das Volk sitzt. Hauptsache man kommt selber klar.


    Jetzt wird es schwieriger, behandeln ja oder nein. Da gibt es Gräben, aber wenn man sich überlegt, dass jedes Jahr Schwärme nicht gefangen werden, kann man auch mit den Kollegen klarkommen, die nicht behandeln. Und einige von denen behandeln ohne Medikamente, aber mit viel Wissen und schaffen es auch ihre Völker gut durchzubringen. Man muss halt auch zwischen nichts tun und etwas sinnvoll tun ohne chemische Mittel unterscheiden. Und selbst wenn jemand einfach nur Bienen in den Garten stellt, ist es wie ein verloren gegangener Schwarm. Er wird aus Erfahrung lernen.


    Das schlimmste Problem ist aber, sich selber als sehr erfahren und andere als "Anfänger" oder "Nichtkönner", als "Stümper" etc zu deklarieren.

    Kann man sinnvoll über das Problem debatieren und sieht auch, wenn der andere Aspekte bringt, die seine eigene Sicht der Dinge verändern, oder bleibt man stur auf seinem Weg, weil es nicht gegeben darf, was nicht sein kann.

    Es fehlt der Respekt gegenüber anderen Meinungen, einfach auch mal wieder auf Augenhöhe zur reden.

    Oft hilft eine Erklärung, warum man diese Meinung als richtig ansieht.


    Ein Beispiel: Ja Bucki ist überzüchtet, bzw. verzüchtet. Weil es viele Imker gibt, die sich einfach eine "Reinzucht" Bucki nicht kaufen, sondern eine F1, wo der Drohn nicht klar ist, und so hat man dann ein Volk, dass 50 % unbekannte Gene hat. Das Volk kann super gut sein und Heterosiseffekt hilft. Aber es ist doch eine Mischbucki. Den Züchtern, die sich aber zeit und arbeit nehmen, um die Bucki mit der Qualität zu erhalten, hilft das leider wenig.

    Deshalb ist der Ausspruch für mich gar nicht so abwägig, dass Buckis überzüchtet sind.

    Wenn ich das aber schreibe, dann bekomme ich massive Kritik von Buckiliebhabern, die ihre Biene verteidigen wollen. Vermutlich sogar zu recht.


    Es ist das Ego des Imkers, was uns immer wieder Fallen stellt und uns anscheinend zwingt uns darzustellen und die Erfahrung, die man hat, als höher zu bewerten, als die Logik, die vielleicht ein anderer aufzeigt.


    Wenn wir abstand vom Personenmythos nehmen können, wären wir einen Schritt weiter.

    Wenn wir dann in den Vereinen eine gemeinsame Richtung vereinbaren können und gemeinsam auf die Verbände einwirken können unsere Interessen zu vertreten und wenn wir die Leute, die dort nicht mit ziehen auch aus dem Amt herausbringen könnten. Dann hätten wir einen entscheidenden Schritt gemacht.

    Momentan gibt es einige gute Einzelkämpfe, die aber immer mit ihren Idee auf der Strecke bleiben, weil die große Mehrheit dies gar nicht wahrnimmt.


    Wort zum Mittwoch.... und spielt keine Rolle

  • Und zack, bist Du mittendrin in der Tierwohl-Debatte.


    Wenn jemand an meiner Arbeitsweise etwas zu kritisieren hat, muss ich mich doch mit dem auseinander setzen und nicht mit meinem gleichgesinnten Nachbarn über den Kritiker reden.

    Wir haben doch die besseren Argumente. Immer. Nee, wir sind es, die überhaupt über Argumente verfügen, hab ich hier gelernt.

    Wie gesagt, wenn wir ( alle Imker*innen. die auch diese Meinung nicht teilen) das nicht so stehen lassen wollen, dass die Honigbiene unserer Umwelt eher schadet als nützt, dann sollten wir uns erstmal selber damit auseinandersetzen und Argumente abwägen/hinterfragen/finden usw. bevor wir dann hoffentlich mit einer Stimme mit denen darüber sprechen, die diese Meinung selber vertreten, oder unreflektiert weiterverbreiten.

    Ich habe das Gefühl, das wird hier sofort zerredet und im Keim erstickt.

    ...die Mädels lesen keine Lehrbücher und machen einfach was sie wollen..:S:love:

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