Guten Abend zusammen,
vor etwa 7 Monaten habe ich mich hier im Forum angemeldet und mich als Greenhorn mit einer Easy Bee Box vorgestellt ( Das nächste Greenhorn)! Nun möchte ich mich für die damals notwendige Hilfe nochmals bedanken und zudem einen kleinen Erfahrungsbericht mitgeben....
Das wichtigste zuerst: Mein Volk ist zwar nicht das stärkste und größte, wird aber höchstwahrscheinlich durch den Winter kommen. Zu diesem Ergebnis kam ich mit meinem Imkerpaten bei der Oxalsäurebehandlung Ende Dezember!
Der zweite Punkt: Ich hatte damals kurz nach Ankunft meines Volkes bereits Besuch durch einen Fremdschwarm ( Schwarm im Garten.. Eigener Stock ?) Auch diesen gibt es noch und wurde durch meinen Imkerpaten übernommen.
Einige Vorurteile gegen die EEB kann ich nach einem halben Jahr rückwirkend zum Teil nachvollziehen. Die wichtigste Erkenntnis ist aber in meinen Augen nicht die Box und die Funktion als solches, sondern eher das damit einhergehende Marketing. Einfach und ohne Hilfe ist und geht es zum Anfang nicht... Ein erprobter Imker kann vermutlich mit jeder Art von Beute umgehen....
Aus drei Brutwaben und einer Futterwabe im DNM 1.0 Anfang Juni wurden zum Ende des Septembers hin etwa fünf Brutwaben und etwa zwei Futterwaben. So ganz genau kann ich das nicht sagen, da ( und das ist ein Punkt den viele von euch bereits anfangs prognostiziert haben) es sehr viel Wildbau gegeben hat. So wurden die Brutwaben aufgrund der Fläche nach unten hin erweitert in paralleler Form zum Rähmchen, aber leider auch teilweise in rechtem Winkel also einmal quer durch. Da ich mich dazu entschlossen habe sowohl mit DNM 1.0 als auch DNM 1.5 auszubauen, sieht es in der Beute entsprechend interessant aus. Zumal die zusätzlichen 1.5 Rähmchen auch nur penibel genau bis zur Tiefe der 1.0 Rähmchen ausgebaut wurden (manche wurden nicht nach unten hin erweitert).
Das ist ein Nachteil der aber nur bedingt durch die EEB selber als mehr durch den erhaltenen Ableger enstand, da auf 1.0 geliefert.
Der signifakte Ausbau der Rähmchen und das Anlegen von Waben ist nur durch maßives Doping in Form von Zuckerwasser erfolgt. Über die 3 Monate hinweg habe ich etwa 20 KG zugefüttert. Die Funktionalität der EBB hinsichtlich Honig. bzw. Behandlungsraum ist von zwei Seiten zu betrachten. Das Öffnen des Deckels um Zuckerwasser zu bringen oder nachzuholen war auch ohne Schutzanzug möglich. Der Verlust einiger Bienen bei diesem Vorgang insbesondere bei Schließung des Deckels ist vermutlich nicht zu vermeiden, erschien mir aber vergleichsweise hoch. Die Tatsache der geringen Größe des Honigraums ( Gefäß kann maximal 2,5 Liter fassen) vergrößerte den Verlust jedoch.
Das Schiebersystem welches ich nutze um den Honigraum Mitte September zu schließen um mit einer Behandlung anzufangen ( dazu gleich mehr) ist jedoch überhaupt nicht gut angekommen. Bei diesem Tausch werden die Schieber miteinander getauscht. ( Leerschieber gegen Absperrgitter). Die Entnahme ist nicht das Problem, doch das Einsetzen des neuen Schiebers hat wohl für einen markanten Verlust von Bienen gesorgt, der mir auch gleich quittiert wurde. Dabei war der Honigraum bereits eine Woche futterfrei und leer. Das stelle ich mir bei einer Magazinbeute einfacher vor.
Nun zur Behandlung: Im August/frühen September war der Milbenbefall für mehrere Wochen konstant unter 10 pro Tag. Dies ändert sich jedoch zur Mitte des Septembers rasch, sodass ich Ende Oktober einen Tagesbefall von zum Teil über 20 Milben hatte und dementsprechend schon Trauerreden vorbereitet habe . Da der Klimawandel in diesem Fall einmal nützlich war und die Temperaturen im Rheinland Ende September noch hoch genug waren, entschied sich mein Pate zur Behandlung mit dem Nassenheider Professional Verdunster. Dieser ist für die EBB zur Nutzung räumlich nicht vorgesehen, sodass ich improvisieren musste und die Wanne des Nassenheiders draußen blieb und ich mir eine passende Wanne bauen musste.
Trotz anfänglicher Skepsis unsererseits, hat die Behandlung angeschlagen und dem Volk geht es soweit scheinbar gut ( währenddessen klopfe ich auf Holz).
Bei der Träufelbehandlung im Dezember kamen aus allen Waben putzmuntere Bienen und waren zudem sehr entspannt ob der Zuckerlösung die da reingeträufelt wurde.
Und das ist vielleicht in meinen Augen dann doch ein Vorteil der Box: Das Beobachtungsfenster....
Mit meinem Volk hätte bzw. kann immernoch viel passieren... nur totschauen ist mit der EEB eigentlich nicht möglich, solange man das Fenster nutzt. Dieses tue ich weiterhin in regelmäßigen Abständen und finde es interessant das Ruhe-und Winterverhalten der Bienen zu bestaunen. Enge Traube bei Frost und niedrigen Temperaturen , größere und vitalere Traube bei höheren Temperaturen inklusive Reinigungsflug und dem Entfernen der gefallenen Kameradinnen. So kann man auch besonders gut sehen welche Verdeckelungen der Waben gerade zwecks Futterentahme geöffnet werden und ob noch genug Futter da ist ( sehr viel verdeckelte Waben vorhanden).
Ohne das hoffentlich vorschnell zu sagen freue ich mich auf einen guten Start des Volkes im Frühjar sowie den ersten Honig. Aufgrund von Expansionsgrenzen wird mein Pate mir vermutlich einen Ableger bzw. Schwarm überlassen und ich werde somit (hoffentlich) expandieren. Aber dieses Mal wird als Beute eine Dadant Magazinbeute verwendet
Bei Fragen & Anmerkungen gerne melden.
Viele Grüße
Goldfit