Groß oder kleine Honigzargen

  • Die imker die mit Langstroth imkern, können aber zwischen Langstroth shallow, Full, Deep und Jumbo wählen. Das ist alles Langstroth, aber in unterschiedlicher Höhe. Das ist dann etwa 2/3, normal hoch, hoch und sowas wie Dadant. Die Weltimkerei verwendet also genauso viele Zargenhöhen wie wir.

    stimmt aber da diskutiert keiner, der eine hat das, der andere dies, wie es demjenigen beliebt, ist nicht so dogmatisch wie bei uns.

  • Die imker die mit Langstroth imkern, können aber zwischen Langstroth shallow, Full, Deep und Jumbo wählen. Das ist alles Langstroth, aber in unterschiedlicher Höhe. Das ist dann etwa 2/3, normal hoch, hoch und sowas wie Dadant. Die Weltimkerei verwendet also genauso viele Zargenhöhen wie wir.

    stimmt aber da diskutiert keiner, der eine hat das, der andere dies, wie es demjenigen beliebt, ist nicht so dogmatisch wie bei uns.

    Aber gerade weil wir auch von der Beute her so wunderbar divers sind lassen wir uns so 1a abledern im Preis für das Material…


    Standardisierung ist das Zauberwort, aber da geht ja laut gewissen Politikern immer die Freiheit verloren 😉

  • Standardisierung ist das Zauberwort, aber da geht ja laut gewissen Politikern immer die Freiheit verloren

    Den ersten Teil verstehe ich grundsätzlich, den zweiten leider nicht. Ist das ein Vorschlag eine staatliche Förderung einzuführen um die deutsche Imkerei auf Langstroth umzustellen?

  • ist nicht so dogmatisch wie bei uns.

    Häh? Die Beschränkung auf ein System erscheint mir erheblich dogmtischer als die Duldung einer Auswahl.

    Aber gerade weil wir auch von der Beute her so wunderbar divers sind lassen wir uns so 1a abledern im Preis für das Material…

    Die Rüstzeiten, und nur die sind dabei anders, dürften bei einer Fertigung nicht so sonderlich ins Gewicht fallen. Nicht jede einzelne Kiste ist anders. Ob ich jetzt 2x 1000 Kisten jeweils einer Sorte, oder 2000 Kisten von insgesamt einer Sorte fertige, ist sicher nicht der große Unterschied.

    Zwei unterschiedliche Sorten bringen sogar nicht selten günstigere Verschnittsätze.

    Auswahl mag etwas teurer sein, aber mit "abledern" hat es nichts zu tun.

    "In einer Demokratie hat jeder das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten."

    aus "Mensch, Erde"

  • Es geht nicht nur um Rüstzeiten. Es geht auch um Wettbewerb in Form von Vergleichbarkeit. Auch der Gebrauchtmarkt kann da eine Rolle spielen. Das Rüstzeiten eine Rolle spielen dürfte auch deutlich werden, wenn du nur im Winter Sondermaße bei bestimmten Händlern (z.B. Wagner) fertigen lassen kannst bzw das auf diese Zeit geschoben wird.


    Fakt ist: selbst im nicht gerade als Niedriglohnland bekannten Frankreich sind die Preise deutlich niedriger. Spanien ebenfalls und selbst in Ländern in denen von den Lohnkosten die Preise viel höher sein müssten, sind sie es nicht.


    Aber das führt jetzt langsam zu weit vom Thema weg. Wir waren bei Flach oder Ganzzargen. Die bekommst du aber halt auch im Rahmen des Langstrothsystems so wie du es willst, hast aber eine Zargenart nur in unterschiedlichen Höhen.

  • Standardisierung ist das Zauberwort, aber da geht ja laut gewissen Politikern immer die Freiheit verloren

    Den ersten Teil verstehe ich grundsätzlich, den zweiten leider nicht. Ist das ein Vorschlag eine staatliche Förderung einzuführen um die deutsche Imkerei auf Langstroth umzustellen?

    Ne, war nur ein Seitenhieb gegen ein gerne aktuell angebrachtes politisches Totschlagargument, wenn man was nicht will

  • Es geht auch um Wettbewerb in Form von Vergleichbarkeit.

    Eine Dadantkiste kann man nicht mit einer Langstroth vergleichen? Warum nicht?

    Es werden nicht mehr Kisten verkauft, wenn es statt verschiedener nur eine Sorte gibt. Die Anzahl bleibt erstmal gleich.

    wenn du nur im Winter Sondermaße bei bestimmten Händlern (z.B. Wagner) fertigen lassen kannst bzw das auf diese Zeit geschoben wird.

    Die Möglichkeit der Sondermaße fiele bei einer Standartisierung ja erstmal komplett weg. Aber man kann daraus ablesen, dass durchaus auch bei uns Großserien gemacht werden, oder auch nur verkauft werden, die genug Masse haben, um eine preiswerte Fertigung zu ermöglichen.

    Wenn in Frankreich erheblich niedrigere Preise verlangt werden, liegt es nicht an der Konzentration auf ein Maß. Das muss andere Gründe haben.

    "In einer Demokratie hat jeder das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten."

    aus "Mensch, Erde"

  • Vergleichbarkeit im Sinne von „es ist egal ob du Beute A bei Händler B oder C kaufst“. Es entscheidet dann in erster Linie die Kombination aus Qualität und Preis und nicht die Bindung an Hersteller B, weil der z.B. Ohren bzw Rechen fertigt die sonst keiner hat um mal ein deutsches Beispiel zu nehmen.


    Wenn es ein anderer Grund für die niedrigeren Preise ist als Lohnkosten, Wettbewerb und Standardisierung, was wäre es denn deiner Meinung nach?

  • Aber gerade weil wir auch von der Beute her so wunderbar divers sind lassen wir uns so 1a abledern im Preis für das Material…

    Die Rüstzeiten, und nur die sind dabei anders, dürften bei einer Fertigung nicht so sonderlich ins Gewicht fallen.

    Das Problem ist nicht die Fertigung, sondern alles dahinter. Lagerplatz, Vertrieb, alles 'ne Katastrophe. Was das sinnlos Kapital bindet, im Imkerbedarf jedes Dorfmaß an MW vorzuhalten, ASG in dreißig Sorten, damit der Kunde die Größe die dann zufällig nicht 29x vorrätig ist, doch im Internet bestellt... Wer Mal eine Vorstellung davon bekommen möchte, muß mal im Mai an einem Samstag Nachmittag eine halbe Stunde beim Geller im Laden warten. Absolut irre. Der ist echt gut sortiert, aber es reicht natürlich trotzdem nicht. Der liegt im Dreiländereck D/NL/B. Sprach- und imkerlich eine echte Herausforderung :)

    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

  • Was das sinnlos Kapital bindet, im Imkerbedarf jedes Dorfmaß an MW vorzuhalten

    Es steht ihm frei, sich zu spezialisieren. Wenn er sich davon einen Vorteil verspricht. Niemand zwingt ihn, alles anzubieten.

    Es liegt doch an der Nachfrage, nicht am Angebot.

    Wer bestimmt denn, welches die richtige Standardbeute ist?


    Außerdem verkauft er z.B. eine bestimmte Menge an Mittelwänden. Eine Tonne Mittelwände nimmt in jedem Maß einen nahezu gleichen Raum ein. Kauft er nur ein Maß, bleibt die Menge trotzdem gleich. Oder er kauft häufiger kleine Mengen, was nicht unbedingt zur Reduzierung der Kosten beiträgt. Weniger Lager, aber mehr Verwaltung, Nebenkosten des Geldverkehrs, Transportkosten, und häufig schlechtere Konditionen.

    "In einer Demokratie hat jeder das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten."

    aus "Mensch, Erde"

  • Niemand zwingt ihn, alles anzubieten.

    Dann wird halt woanders bestellt oder gekauft, wo es das Exotenmaß gibt. Beim Holtermann gibt es 21 verschieden Maße als Mittelwände, ohne die für halb, flach oder 1,5 Zargen. Damit wird er sehr wahrscheinlich alles was gängig ist abgedeckt haben. Sicher wird er nicht gezwungen, aber genötigt, weil sonst der Kunde für das Holsteinermaß nicht nur seine Mittelwände, sondern auch das andere Zeugs woanders kauft.

    Bis bald

    Marcus

    mehrere Wirtschaftsvölker auf DN 1,5, xx Miniplus,

  • Dann wird halt woanders bestellt oder gekauft, wo es das Exotenmaß gibt.

    Genau. Es wird gekauft. Darum ist das Holsteiner Maß bei Holtermann im Programm.

    Wenn die Spezialisierung so viele Kosten spart, warum macht es dann keiner (oder besser, so wenige)? Man könnte für einen Typ unwahrscheinlich günstige Preise anbieten und somit die Absatzmengen stark steigern.


    Bergwiesen hatte ein sehr begrenztes Angebot. Man konnte dort sehr preiswerte Beuten beziehen. Einen niedrigen Preis hatten die aber trotzdem nicht.

    Und die haben wahrscheinlich deshalb aufgehört, weil sie durch ihre günstige, spezialisierte Arbeitsweise, mit ihrer goldenen Nase nicht mehr durch die Tür passten. Ein möglicher Nachfolger wollte sich dann offensichtlich auch nicht mit diesem Problem herumschlagen.


    Warum kaufen nicht alle die Segeberger Beute bei Amelunxen, der sich darauf spezialisiert hat? Warum sind die Beuten nur so geringfügig billiger als bei den Mitbewerbern? Vielleicht ist es nur eine andere Strategie: Weniger Marge pro Stück, aber dafür größere Umsatzmengen.

    Vielleicht, weil der Lagerplatz mindestens ebenso groß ist wie bei anderen Beuten?

    Die Vergleichbarkeit ist gegeben, die Preise sinken dadurch aber nicht.

    Euer Preissenkungskonzept durch Vereinheitlichung geht nicht auf.

    An der Praxis abzulesen.

    Wie war das noch mit dem Unterschied von Theorie und Praxis?


    Und das gehört sehr wohl in diesen Faden. Es gibt nämlich Imker die gerne mit Halbrähmchen im Honigraum arbeiten und andere die gerne nur mit einem Rähmchenmaß arbeiten. Ich bin froh, dass ich hier diese Wahlmöglichkeit habe, zumal der Wegfall dieser Option, die Preise offensichtlich auch nicht senken würde.

    "In einer Demokratie hat jeder das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten."

    aus "Mensch, Erde"

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