Zur Ausgangsfrage, beim Schleudern bin ich mit Flachzargen minimal schneller, weil in meine 6W Selbstwendeschleuder je Wabentasche zwei Rähmchen passen und ich 12 gleichzeitig schleudern kann, bei den Ganzzargen passen nur 6 Rähmchen gleichzeitig rein. Der Arbeitsfluss passt für mich gut mit der Dauer eines Schleudergangs mit Entdeckelung von 12 Flach-Rähmchen.
Was Dickwaben angeht, hatte ich dieses Jahr damit ca. 14% Feuchtigkeit in der Frühtracht und ca. 17% in der Sommertracht. Ich denke ebenfalls, dass die Volksstärke hier maßgeblich ist, wegen der Wärme. Bei schwachen Völkern haben die sich bei einem wochenlangen Kälteeinbruch im Mai (den haben wir hier häufig) oft nochmal zur (lockeren) Traube zusammengezogen und waren gar nicht mehr im Honigraum unterwegs, da sind die Waben ausgekühlt und kristallisiert. Auch in so einem Fall finde ich die kleinere Raumdosierung besser (weil sobald die Wintertraube aufgelöst ist und die mehr Brut pflegen und daher generell lockerer sitzen, spielt der Wärmehaushalt (Rauminhalt) und die Dämmung der Kiste, bzw. wie viel geheizt werden muss, m.E. schon eine Rolle).
Wir hatten es schon öfter mit dem Thema "wann den ersten Honigraum aufsetzen", da finde ich etwas kleinere Raumstückelung ebenfalls besser, wenn die z.B. in einer frühen, warmen Phase Ende Februar/ Anfang März viel Krokuss- und Winterlinge-Nektar oder Weide eintragen, dass die rechtzeitig genug Fläche zum Unterbringen und Herunterverdunsten bekommen. Die DNM 1.0 Honigräume sind für kleinere Völker m.E. dann zuviel des Guten. Ist ja auch die Frage mit dem Wandern mit oder ohne diese Honigräume, mit einer Flachzarge gehts finde ich noch so gerade, mit Ganzzarge haut das Gewicht noch mehr rein bzw. man sollte dann für die Wanderung wieder ab-stocken, der Rücken verrät es einem.
Leichter Sortenhonige gewinnen können, finde ich ein interessantes Argument, die Erfahrung fehlt mir hier, ich glaube da braucht man schon ein gutes Feeling, die Balance zwischen Raumgabe und Verhonigen zu finden bzw. zu viel oder zu wenig Platz.
Entdeckelung funktioniert mit dem Speedking bei DNM 1.0 mit Hoffmännern und auch DNM Flachrähmchen mit und ohne Hoffmänner (wobei flachere Rähmchenhöhen m.E. verträglicher für die Handgelenke sind, weil man weniger Zellen gleichzeitig durchschneidet, und glatte Rähmchen zum Entlanggleiten mit der Klinge bequemer als Hoffmänner). Ich habe auch schon Brutraum-Honigwaben in DNM 1.5 mit Hoffmännern damit entdeckelt, da sind die teils 4 Kilo schweren Waben schon recht anstrengend zu händeln, erst recht, wenn diese schonmal bebrütet waren... Die DNM 1.5 Rähmchen gehen noch so gerade in die Wabentaschen der Schleuder, hier ist vorher genau messen gefragt.
Die Größe der HR-Rähmchen sollte denke ich nicht isoliert betrachtet werden, weil hier wie man sieht eine Menge Faktoren und Überlegungen (generell auch Betriebsweise) eine Rolle spielen. In Zwischenzeit finde ich das Händeling mit glatten Flachrähmchen-Dickwaben in Kombination mit Abstandsrechen auf jeden Fall praktischer, angenehmer und besser als mit normalen Abständen oder Hoffmänner im HR, das Argument der höheren Feuchtigkeit scheint mir mit den jetzigen Erfahrungen eher an den Haaren herbeigezogen und wird spätestens dann irrelevant, wenn die Völker stark genug sind.
Schöne Grüße & guten Rutsch
Matthias