Die Dunkle Biene (Reaktionen auf die Sendung der Montagsimker)

  • Vielen Dank Euch für diese Sendung. Bis zur Sendung wusste ich nur, dass

    es die AMM gibt, sonst nichts. Kurioser Weise habe ich im Imkerverein

    in sechs Jahren noch nie irgendeine " Rasse " / Unterart Diskussion mit-

    bekommen . Ich muss direkt mal nachfragen, ob es jemanden gibt, der sich

    mit der AMM beschäftigt, denn vielfältig aufgestellt sind wir schon,

    gerade auch von den Trachtverhältnissen her.

    Vielen Dank auch an Jan Gutzeit und Johannes Peters - habt ihr sehr

    gut gemacht. So ein Video kann man dann auch gut im Verein mal einbringen.

  • Von mir besonderen Dank an Ludger für die gekonnte Moderation.


    In dem Beitrag ist klar geworden, dass einziges Ziel die Sicherung des reinen Erbguts der Dunklen Biene als Unterart der Apis Mellifera ist. - Das ist aller Ehren wert. - Bei dem riesigen Verbreitungsgebiet der Dunklen war ich überrascht, dass es schwierig ist reine Herkünfte zu finden, und sogar jahrelang von Königinnen mit Neigung zur Kalkbrut vermehrt wurde mangels Alternativen. Auch die aktuell geringe Anzahl von 100-300 Vöker reiner Herkunft in Deutschland hat mich überrascht, und das nach vielen Jahren Engagement.

    Klar geworden ist auch, Imker die mit der dunklen Biene arbeiten wollen müssen ständig Königinnen vom Züchter nachkaufen. Oder selber zum Züchter werden und künstlich besamen. - Sichere Belegstellen für die Dunkle gibt's nicht. - Standvermehrung führt das einzige Ziel des Vereins zur Sicherung reinen Erbguts ad absurdum.

    Deshalb überraschend: Zweites (nicht formuliertes) Ziel scheint die Verbreitung der Genetik durch Drohnen von F1-Königinnen. - Standbegattete Dunkle in der Breite zu verteilen wird durchaus forciert. - Begründet wird es als finanzielle Unterstützung der Zuchtarbeit durch den Kauf von Königinnen.


    Völlig unklar geblieben ist wie die "Unterstützung des gemeinsamen Zieles Varroaresistenz 2033" aussehen könnte.

  • Salweide Wenn man die imkerliche Streitkultur kennenlernen will. Ich stelle mir diesen Abend recht schwungvoll und spannend vor, hihi, berichte mal und erkundige Dich schon mal vorab und aus reiner Vorsicht nach einem alternativen Imkerverein, vielleicht etwas weiter entfernt.

    Viele liebe Grüße und bleibt stabil

    Wolfgang, der eine interessante Sendung gesehen, einiges wiedermal gelernt hat und sehr dankbar ist für dieses Format.

    Einige haben ja meine Monatsanweisungen bei Instagram gelesen, zur Ergänzung, wie wäre es denn die Montagsimkersendung mit ein oder zwei weiteren Imkern aus der Gegend gemeinsam zu sehen. Jeden Montag wo anders, Bier und iPad, einer muß permanent schreiben, die anderen passen auf und diskutieren

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie, also theoretisch.

  • Hallo vosp,


    vielen Dank für Dein Interesse und Deine Gedanken.


    Zu Deinen Fragen: Es ist nicht ein nicht formuliertes Ziel die Genetik über F1 Königinnen zu verbreiten. Die Situaton erlaubt uns im Moment nicht, allen Interessenten, die gern mal eine Dunkle Königin am Stand hätten, reine Dunkle Zuchttiere anzubieten. Das ist weder von der Stückzahl her möglich, noch vom Preis gewünscht. Die standbegatteten F1 Königinnen sind reine Töchter und somit vom Pheromonhaushalt und dem Volkscharakter wie Dunkle. Sie sind um einiges günstiger und in großer Zahl vorhanden. Für den Käufer ergibt sich ein geringeren finanzielles Risiko für seinen Test, für das erste Umweiseln auf eine andere Unterart, (welches auch nicht immer gut funktioniert) um es ergibt sich eine verbesserte Chance für spätere Einweiselaktionen in diese F1 Völker. Eine prinzipielle Vermischung des Erbgutes ist für uns nicht hilfreich und wird von uns auch nicht angestrebt. Wir haben nur in der Vergangenheit die Erfahrung machen müssen, dass weit über zwei Drittel der hochwertigen Königinnen für die Zucht verloren sind, wenn sie in die Breite verkauft werden, leider.

    Die Selektion auf Varroaresistenz wird bei uns genau so wie in anderen Verbänden vorgenommen werden. Wir selektieren durch SDI auf VSH. Dazu benötigen wir noch weitere Züchter und erfahrene Imker, die sich dieser Aufgabe stellen. Bisher hängt die Arbeit an wenigen. Aber es war für uns keine Frage, eine behandlungsfreien Bienenhaltung durch Selektion zu unterstützen.

    Obwohl der Vortrag viel zu lang war, haben wir noch lange nicht über alle wichtigen Themen gesprochen. Nächsten Montag versuchen wir es noch einmal, da sind wir bei Jürgen Binder eingeladen. Mal sehen, ob wir den Focus da noch etwas anders legen können.


    Beste Grüße - Jan

    Deshalb überraschend: Zweites (nicht formuliertes) Ziel scheint die Verbreitung der Genetik durch Drohnen von F1-Königinnen. - Standbegattete Dunkle in der Breite zu verteilen wird durchaus forciert. - Begründet wird es als finanzielle Unterstützung der Zuchtarbeit durch den Kauf von Königinnen.


    Völlig unklar geblieben ist wie die "Unterstützung des gemeinsamen Zieles Varroaresistenz 2033" aussehen könnte.

  • Vielen Dank für das positive Feedback. Wir sind erstaunt, wie viele von Euch die sehr lange Sendung durchgehalten haben. Leider haben wir noch nicht einmal über alle Themen sprechen können, die es dazu zu besprechen gibt. Vielleicht schaffen wir es ja demnächst mal, das Gesamte Thema in mehreren Folgen online zu stellen. Weitere Themen dazu wären: Schutzstatus der Dunklen Biene, Rechtliche Probleme beim Schutz als Wildtier, Belegstellen, Anerkennung der Zuchtordnung durch den D.I.B., Schutzgebiet, Bestellung von Königinnen, Erfolgreiche Einweiselung/Umweiselung auf AMM, Einheitliche Definition der AMM in Europa, Schutzmöglichkeiten der anderen Unterarten u.v.m.

  • Da meine Frau (aus mir nicht erklärlichen Gründen) zwischendurch eingeschlafen war, konnte ich die Sendung bis zuletzt verfolgen, auch wenn sie ein klein wenig überzogen hat (ich denke, die Folgen Montagsimker, wo die Stunde nicht überzogen wurde, kann man an einer Hand abzählen).


    Interessant war für mich, das einer der für mich interessantesten Aspekte für meine Hobbyimkerei gar nicht direkt mit der Dunklen zu tun hatte. Es war die Betriebsweise, die man bei der Dunklen anwenden soll (gerade der Fall Brutnestfern- und Brutnestnahe Einlagerung in Verbindung mit dem Schwarmtrieb) und dass die gleiche Betriebsweise bei unterschiedlichen Bienen ganz unterschiedliche Auswirkungen hat.


    Darüber hinaus natürlich insgesamt sehr interessant und ein guter Einblick in ein wichtiges Ziel, das ihr verfolgt. Sehr gelungen und natürlich toll moderiert und schnell geschaltet, als die Kamera ausfiel. Ein großes Danke an euch alle

    My Brother went over the Ocean, my Sister went over the Sea. My Father went over my Mother, that was the beginning of meeeee...


    10 Völker Carnica/Buckfast DNM 1.0 und 1.5 in Seegeberger und Holzbeute, Anfänger seit 2021

  • Die Situaton erlaubt uns im Moment nicht, allen Interessenten, die gern mal eine Dunkle Königin am Stand hätten, reine Dunkle Zuchttiere anzubieten. Das ist weder von der Stückzahl her möglich, noch vom Preis gewünscht. Die standbegatteten F1 Königinnen sind reine Töchter und somit vom Pheromonhaushalt und dem Volkscharakter wie Dunkle. Sie sind um einiges günstiger und in großer Zahl vorhanden. Für den Käufer ergibt sich ein geringeren finanzielles Risiko für seinen Test, für das erste Umweiseln auf eine andere Unterart, (welches auch nicht immer gut funktioniert) um es ergibt sich eine verbesserte Chance für spätere Einweiselaktionen in diese F1 Völker. Eine prinzipielle Vermischung des Erbgutes ist für uns nicht hilfreich und wird von uns auch nicht angestrebt.

    :/ ... ist das also mehr als eine befristete Promotion-Aktion zu verstehen, bis es entsprechend viele Vermehrer gibt die über künstliche Besamung (MDI) die Nachfrage bedienen können?

  • Die Situaton erlaubt uns im Moment nicht, allen Interessenten, die gern mal eine Dunkle Königin am Stand hätten, reine Dunkle Zuchttiere anzubieten. Das ist weder von der Stückzahl her möglich, noch vom Preis gewünscht. Die standbegatteten F1 Königinnen sind reine Töchter und somit vom Pheromonhaushalt und dem Volkscharakter wie Dunkle. Sie sind um einiges günstiger und in großer Zahl vorhanden. Für den Käufer ergibt sich ein geringeren finanzielles Risiko für seinen Test, für das erste Umweiseln auf eine andere Unterart, (welches auch nicht immer gut funktioniert) um es ergibt sich eine verbesserte Chance für spätere Einweiselaktionen in diese F1 Völker. Eine prinzipielle Vermischung des Erbgutes ist für uns nicht hilfreich und wird von uns auch nicht angestrebt.

    :/ ... ist das also mehr als eine befristete Promotion-Aktion zu verstehen, bis es entsprechend viele Vermehrer gibt die über künstliche Besamung (MDI) die Nachfrage bedienen können?

    Das kann ich Dir so direkt nicht beantworten. Ich bin der Meinung, dass es zum Ausprobieren der Dunklen völlig ausreichend ist eine F1 am Stand zu haben. Bei weiterem Interesse läßt sich von diesem Volk ein Ableger leicht mit einer Reinzuchtkönigin beweiseln. Es wird auch in Zukunft nicht sinnvoll sein, die wirklich seltenen reinen Zuchtköniginnen wie Streugut zu verteilen. Dafür können die wenigsten etwas damit anfangen (sie vermehren). Dennoch wird es auch immer wieder zu Vermischung kommen, da viele unserer Mitglieder wesensgemäß imkern und mit Schwärmen arbeiten. Das ist dann also schon programmatisch. So wird die Dunkle Genetik auch einen gewissen Einfluss auf die Landrasse nehmen, wie sie es immer tat.

  • Ich bin der Meinung, dass es zum Ausprobieren der Dunklen völlig ausreichend ist eine F1 am Stand zu haben.

    Danke. - Jetzt löst sich bei mir der Gedankenknoten. - Ich dachte bei der Dunklen Biene wäre Ziel die Wiederansieldlung einer in Deutschland ausgestorbenen Unterart. Dabei geht es nur um die Erhaltung des Genpools in den Händen von Züchtern.


    Die Ausführungen von Johannes Peter formulieren also nur die Zuchtordnung für Züchter und Vermehrer. - Ich hatte genetische Reinheit irrtümlich aus heres Ziel für alle Dunklen Völker verstanden.


    Imker mit einer "Dunklen" haben also eine Hybridbiene am Stand, bestenfalls F1.

    So wird die Dunkle Genetik auch einen gewissen Einfluss auf die Landrasse nehmen, wie sie es immer tat.

    Und umgekehrt.

  • Nein, ich fürchte wir reden noch aneinander vorbei. 8o
    Es ist natürlich nicht das Ziel, nur F1 Königinnen zu verteilen, aber es ist im Moment noch nicht besser möglich, da die Zuchttiere rar und die Erfolge beim Einweiseln zum Teil sehr schlecht sind.
    Das Ziel ist eine organisierte Zucht der reinen Dunklen Biene zu erreichen und eine stabile Population in Deutschland aufzubauen, zum einen in Imkerhand zum anderen in einem Schutzgebiet.

  • Zitat von vosp

    Klar geworden ist auch, Imker die mit der dunklen Biene arbeiten wollen müssen ständig Königinnen vom Züchter nachkaufen. Oder selber zum Züchter werden und künstlich besamen. - Sichere Belegstellen für die Dunkle gibt's nicht. - Standvermehrung führt das einzige Ziel des Vereins zur Sicherung reinen Erbguts ad absurdum.

    Das gilt für Carnica und Buckfast genauso.

  • Zitat von vosp

    Klar geworden ist auch, Imker die mit der dunklen Biene arbeiten wollen müssen ständig Königinnen vom Züchter nachkaufen. Oder selber zum Züchter werden und künstlich besamen. - Sichere Belegstellen für die Dunkle gibt's nicht. - Standvermehrung führt das einzige Ziel des Vereins zur Sicherung reinen Erbguts ad absurdum.

    Das gilt für Carnica und Buckfast genauso.

    Da gibt's jetzt schon sichere Belegstellen. Aber über Standbegattung geht's nicht.

    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

  • Zitat von Landimkerei

    Das Ziel ist eine organisierte Zucht der reinen Dunklen Biene zu erreichen und eine stabile Population ... in einem Schutzgebiet.

    Da müsst ihr aber viele Imker zwingen, auf die dunkle Umzuweiseln, oder?

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