Rein betriebswirtschaftlich macht der Völkerverkauf zwar nur begrenzt Sinn, für mich ist es aber Wertschöpfung - wenn auch nicht immer monetär.Könntest du das für mich noch ein wenig erläutern?
Wenn ich die Kosten mir anschaue:
10 Rähmchen, MW, Futter, Behandlungsmittel, Abschreibung für Kisten, Boden, Deckel, Königin, Begattungs- und Überwinterungsrisiko, Gesundheitszeugnis + Labor + BSV...Dann kommt man schnell auf eine Kalkulation, wonach ein Verkauf bei 120-130€ eher höchstens kostendeckend ist.
Aber, wenn das Material eh da ist, die Bienen auch vorhanden sind (oder im Falle der TBE "anfallende Brutscheunen"), die Königinnen eh aus der eigenen Vermehrung stammen, dann kann ich einen/mehrere Kollegen im Umkreis im Frühjahr glücklich machen, vermeide vielleicht einen KS-Import und kann vielleicht auch eine gescheite Genetik in den Umkreis bringen...und habe plötzlich Geld in der Tasche.
Wer verkauft denn bitte im Frühjahr für 120 - 130 € Völker? Mein Preis für 2023 wird bei 180 € liegen. Wer da top F1 reinpackt, muss eher 200 € nehmen.
Ich stimme aber zu, dass Völkervermehrung alleine betriebswirtschaftlich keinen Sinn macht bzw. du es wenn dann professionalisieren musst und dein Betrieb darauf ausgerichtet wird.
Mit allen Kosten bin ich bei ca. 100 € je Volk das ich verkaufe. Man darf aber gewisse Aspekte nicht vergessen:
1. "Verkauf" von alten Rähmchen
2. Ablegerbildung kann ein Beitrag zur Varroareduzierung sein
3. Reserven für Winterverluste, die ich bei solider Überwinterung verkaufe
4. Hilfe für andere Imker denen es schlechter erging
5. Wachs ausschleusen (nur relevant wer eh zu viel hat und keine Kerzen o.a. verkauft)
6. Verbreitung von gutem genetischen Material. Selbst Nachschaffungsköniginnen (wo man nach 4 Tagen Zellen bricht nach Bildung der Ableger) bilden wunderschöne Brutnester, sind sanftmütig und kann ich bedenkenlos abgeben, weil ich weiß, dass die Mutter der Mutti Buckfastreinzucht war.
Kurzum es ist alleine über den Preis keine tolle Sache, aber im Gesamtpaket lohnt es sich durchaus für einen selbst kurz- und langfristig. Ich würde aber nie absichtlich besonders viele Verkaufsvölker bilden, sondern nur soviel, wie die Bienenmasse anbietet und ich in etwas als solide Reserve haben möchte.
Aber wir kommen vom Thema ab. Das Thema war Futter sparen und Ableger bilden spart kein Futter, sondern kostet eher mehr Futter Gerade bei den gestiegenen Futterpreise darf man durchaus über eine Preiserhöhung bei Verkaufsvölkern nachdenken.