Futter sparen, oder einen Teil des Honig lassen, hat jemand Erfahrung?

  • Ich bin dieses Jahr ziemlich durch mit fuettern. Hab gemischt, Zucker, Sirup, auch Teig. Denke ganz gut.

    Die Preise sind ja aktuell extrem gestiegen.

    Wie koennte man sparen oder die Voelker vielleicht tlw. auf Honig einwintern?

    Natürlich weiss ich dass Futter genug drin sein muss.

    Vielleicht hat einer Ideen.

  • Vergleiche den Honigpreis je kg und den Futterpreis je kg und überlege noch einmal, ob du aus Kostengründen auf Honig überwintern möchtest ;)


    Ansonsten: Keine totale Bau/Brutentnahme. Viel bauen braucht viel Energie, viel neue Brut anlegen ebenfalls.

  • Zucker oder Sirup ist aber immer noch billiger als Honig...

    Du kannst einen Teil vom Futter sparen, wenn du eine ordentliche Spättracht mit Blüten in der Nähe hast. Die kannst du entweder selbst anbauen oder anwandern. Ob sich das finanziell lohnt, ist eine andere Frage.

    Bei meinem Standort gibt es Silphie, Springkraut, Goldrute, Efeu und manchmal auch Ackersenf als Greening. In manchen Jahren spart mir das die Hälfte vom Futter. Der Nachteil ist, dass man beim Einfüttern mehr aufpassen muss, weil es nicht jedes Jahr gleiche Erträge daraus gibt und man vorsichtig füttern und den Eintrag beobachten muss, wenn man nicht überfüttern oder zu knapp einwintern will. Ich wiege deshalb vor dem Einfüttern, um jederzeit durch Nachwiegen den Futterinhalt halbwegs sicher schätzen zu können, ohne immer das Volk zu öffnen. Wichtig ist, dass sie rechtzeitig vorher auch genug Waben ausgebaut haben, um auch später noch Futter einlagern zu können.

    In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen. Es gibt Folgen.
    (Robert Green Ingersoll)

  • Klar können Völker auf eigenem Honig überwintern - das kostet Dich nix, wenn Du den Honig eben nicht verkaufst, den sie brauchen, sondern nur den „Überschuss“.


    Ob sie besser auf eigenem Honig überwintern oder nach Zuckerfütterung o.ä., ist typischer Gegenstand imkerlicher Diskussion und wie so oft u.a. abhängig von Standort und (Spät)Trachten.


    Viele Grüße, Jörg

    Eine Fischsuppe aus einem Aquarium zu machen, ist leichter als ein Aquarium aus einer Fischsuppe.

  • Das wäre jetzt eine Steilvorlage für KI. Der darf aber nicht mehr. Darum versuche ich mich mal ganz vorsichtig vor zu wagen um nicht zu viel Prügel zu beziehen:

    Man könnte an einen komplett geschlossenen Beutenboden denken.

    Ich füttere jedenfalls nach Gewicht 12kg ein und muss - bei verbeleibender Reserve - im Frühjahr häufig 1-2 Futterwaben (1,5-2,5kg) raus nehmen.

    OK, selten ist ein Volk im Frühjahr knapp und ich nehme ne Wabe von einem die noch gut haben. Mein Einfüttern ist aber fühesten Mitte Oktober - je nach Wetter und Gewicht zu Ende. Ich könnte im FJ bei Not auch per Futtertasche aushelfen. Und ich kontrollier im FJ sehr genau per Waage und verifizier an kalten Tagen (Traube, bei dunkelheit mit Taschenlampe) durch die Zargenfenster nach geschlossenen Futterzellenbereichen, sowie sobald es in Richtung 20°C geht per kurzer Kontrolle durch öffnen und Futter/BN-Weiselkontrolle.


    Pauschal Teig auflegen mach ich nicht mehr - Kosten.

    Schlossimker - ein Kaiserfranke.

    Anfänger 2019 - 2023, mit Glück und gewissen Erfahrungen, einstellige Völkerzahl. Modifizierte Warre, 9 Waben, Ohren wie Spock, Hohenheimer Griffe, integriertes Fenster, mobiler Naturbau in Halbrähmchen. Wabenhonig während der Saison im runden oder sechseckigen Furnierstreifenrahmen, und ausdrücklich ohne Patent- und Markenschutz.

  • Ich habe mit Überwinterung auf Honig gute Erfahrungen gemacht. Ich ernte nur die Überschüsse und lass den Völkern einen kompletten Honigraum. Im September prüfe ich das Gewicht und füttere nach, wenn sie weniger als 12 kg Vorrat haben.

    Willst du Gottes Wunder sehen, musst du zu den Bienen gehen.

  • Ich lese jetzt schon zum zweiten Mal 12kg. Kommt ihr damit über den Winter ohne im Frühjahr nachfüttern zu müssen?


    Redet ihr von 12kg fertiges Futter oder von theoretischen 12kg Zucker im Futter?

  • Ich lese jetzt schon zum zweiten Mal 12kg. Kommt ihr damit über den Winter ohne im Frühjahr nachfüttern zu müssen?


    Redet ihr von 12kg fertiges Futter oder von theoretischen 12kg Zucker im Futter?

    12 finde ich auch arg knapp. Einzargig mag das gehen bei ehemaligen Ablegern. Für ein Vollvolk wäre das selbst in unserer milden Ecke hier definitiv zu wenig.


    Futter sparen durch überwintern auf eigenem Honig aus finanziellen Gründen ist totaler Mumpitz. Selbst im Eimerverkauf bringt das kg Honig ein Vielfaches des Futterpreises.

  • Ich sage Mal so, wie läuft dein verkauf vom Honig? Wenn du mehr produzierst als du verkaufen kannst kann es durchaus Sinn machen, den Honig zu verfüttern und damit kosten zu sparen. Wenn du aber Gewinn maximieren willst macht Überwinterung auf Honig wenig Sinn. Ich zb habe eine hohe Imkerdichte und bleibe auf meinem Honig ziemlich sitzen. Deswegen werde ich nächstes Jahr mehr Honig in den Völkern lassen.

  • Ich lese jetzt schon zum zweiten Mal 12kg. Kommt ihr damit über den Winter ohne im Frühjahr nachfüttern zu müssen?

    12 finde ich auch arg knapp. (...) Für ein Vollvolk wäre das selbst in unserer milden Ecke hier definitiv zu wenig.


    Futter sparen durch überwintern auf eigenem Honig aus finanziellen Gründen ist totaler Mumpitz. Selbst im Eimerverkauf bringt das kg Honig ein Vielfaches des Futterpreises.

    Passt man vernünftigerweise seinen Honigpreis an gestiegene Kosten an, ist der Abstand Futterpres zu Honigpreis immer etwa gleich und dann muss man auch kein billiges Futter durch wertvollen und teueren Honig ersetzen und sich so selbst schädigen nur um vermeintlich zu sparen.


    Was die 12 kg betrifft: Darauf anlegen würde ich es nicht, aber geht gut.

    Gerade hier im kontinentaleren Klima Südbayerns mit kälteren Wintern. Denn es ist sogar umgekehrt: In milden Gegenden ist der Futterverbrauch pro Wintertag im Schnitt erheblich größer als in Gegenden mit beständig kaltem Winterwetter. In milden Gegenden (oder milden Wintern) gibt es viel mehr Flugtage oder Tage mit aufgelösten Trauben und letztlich auch viel mehr Brut - das kostet aber alles Energie. Eine ruhige Traube ohne Brut bei Dauerfrost braucht dagegen nur etwa 50g pro Tag.


    Dass in kalten Gegenden der Winter länger dauert, wirkt dem zwar etwas entgegen, aber unter dem Strich ist ein kalter Winter für einen geringeren Futterverbrauch zumindest innerhalb Deutschlands also eher förderlich, zumal die Phase mit signifikant erhöhtem Futterverbrauch im Frühling überall etwa gleich lang ist.

  • 12 kg als Tipp zu geben, halte ich für fahrlässig bei Unwissen, für fies bei besserem Wissen. Zwischen Oktober und März ist es eigentlich allgemeiner Konsens, dass man bis auf die Winterbehandlung die Völker in Ruhe lässt. Mit andauernden Kontrollen ob das offensichtliche zu wenig jetzt, oder erst später eintritt, hat nichts mit guter Praxis an den Völkern zu tun.

    Plane mit 25 kg Futter, denn jeder Völkerverlust durch Futtermangel ist erst Tierquälerei und dann auch niemals ein wirtschaftlicher Vorteil. Denn der Wert eines Volkes übersteigt bei weitem die Kosten von ein paar kg Futter mehr oder weniger. Ein Volk darf niemals Hunger leiden!

  • Ein alter Imker bei uns füttert seit Jahrzehnten immer 12 kg Zucker ein und verkündet das stets lautstark, vor allem, wenn Anfänger in der Nähe sind. Dass er jedes Frühjahr ein oder zwei seiner zwanzig Völker abräumt, weil sie verhungert sind, erzählt er aber nie! Das bekommt man nur mit, wenn man jedes Frühjahr mal mit ihm spricht und dann auch immer nur für dieses eine Frühjahr und er tut jedes Mal so, als sei es das erste mal gewesen.

    Ich hab die letzten zwei Winter etwa 16 kg „Honig“ in den Völkern gehabt und es hat hier nie gereicht, nicht mal annähernd. Vor allem bei den Völker, die an der Obstwiese sonnig stehen. Jetzt haben alle 24 kg in der Kiste.

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