Ist Drohnenwaben schneiden wirklich nötig?

  • Sechs Jahre ohne, ohne dass ich deswegen Probleme mit den Milben bekommen hätte. In der letzten Saison habe ich zum ersten Mal in alle Völker Drohnenrahmen reingehängt, aber nicht wegen der Milben, sindern weil ich die Drohnenbrut konkret für eine Igel-Pepplerin haben wollte. Diese hat sich über die eingefrorene reichliche Ausbeute irre gefreut, und konnte damit diversen Igeln helfen, weil Igel offenbar selbst dann, wenn sie nichts anderes mehr fressen, Drohnenmaden einfach nicht widerstehen können.

    Da sie natürlich wirklich jede einzelne Zelle aufgemacht hat, konnte sie mir hinterher das ausgesprochen erfreuliche Ergebnis mitteilen, dass so gut wie keine Milben in den Waben drin waren.

    Die Drohnenrahmen waren also wegen der Milben nicht nötig. Die normale Behandlung hat offenbar funktioniert.

    "Wie stellst du dir das Land vor in dem Milch und Honig fließen?" "Klebrig."

  • Wo macht der Bien Drohnenzellen (wenn man ihn lässt) ? - Am BN-Rand, unten, in den Ecken, seitlich, seltener oben. Für mich lautet die Begründung - Isolation des BNs.

    Das dürfte seine Ursache im vorgegebenen Raster der Mittelwände haben.

    Da sind größere Zelle halt am einfachsten am Rand einzubauen.

    Im Naturbau erst recht so - mal hinschauen!

    Und die von mir genannten 14 % sind ein Maximalwert. Es bringt halt zu wenig, sonst gäbe es im August/September nicht das übliche Milbenproblem.

  • Drohnen schneiden kann eine Behandlung im Juli/August nicht ersetzen, ledigl der Druck wird vermindert. Irgendwo hab ich Mal gelesen, dass Drohnen schneiden etwa 10 Prozent Varroa nimmt. Dann hat man aber die ganze Arbeit und was das an Honig kostet ist das Wachs nicht wert. Wer solch anfällige Bienen hat, die das drohnenschneiden brauchen, der sollte sich andere Bienen zulegen.

  • Drohnen schneiden kann eine Behandlung im Juli/August nicht ersetzen, ledigl der Druck wird vermindert. Irgendwo hab ich Mal gelesen, dass Drohnen schneiden etwa 10 Prozent Varroa nimmt. Dann hat man aber die ganze Arbeit und was das an Honig kostet ist das Wachs nicht wert. Wer solch anfällige Bienen hat, die das drohnenschneiden brauchen, der sollte sich andere Bienen zulegen.

    Es dürfte unstrittig sein, dass das Drohnenschneiden keine Behandlung im Sommer ersetzt.


    Bisher habe ich mich gescheut es radikal komplett wegzulassen, auch wenn ich es bereits reduziert habe. Ich finde den Ansatz weiter Drohnenrahmen zu geben und diese grundsätzlich nicht zu schneiden bzw nur bei nicht nachzuchtwürdigen Völkern zu schneiden gut.


    Ggf. wurde (auch mir) das Drohnenschneiden gelehrt, um imkerliche Fehler auszugleichen bzw. verspätete Behandlungen (August statt Juli) noch erfolgreich werden zu lassen?

  • Ggf. wurde (auch mir) das Drohnenschneiden gelehrt, um imkerliche Fehler auszugleichen bzw. verspätete Behandlungen (August statt Juli) noch erfolgreich werden zu lassen?

    Aus der Suche nach Mitteln gegen die Varroa in der Vergangenheit hat sich das Drohnenbrutschneiden als Art Vorbeugung erhalten. Es wird weiter so vermittelt.

    Ob da tatsächlich entsprechende Überlegungen hintendranstehen? Meist geht es da eher in Richtung "Haben wir immer schon so gemacht".

  • Ich hab Naturbau. Starke Voelker haben mehr Drohnen, das sind ja eigentlich die besseren. Wenn der Brutraum begrenzt wird, Schiede und so, gibt es nicht massiv Drohnen. Bei zu viel Drohnen Zellen kann man die ja wegschneiden. Es werden je nach Steckplatz der Wabe und Alter des Volkes nicht Grundsaetzlich Drohnen- Zellen gebaut.

    Lieber im Honigraum bauen lassen und dann aufbewahren wenn leer.

    Falls diese Waben zum Brueten genommen werden, genau ansehen, sonst bekommt man wirklich zu viele Drohnen.

    Die Bienen killen ja wenn nötig zu viele Drohnen selbst. Daher einfach lassen.

  • Ich schneide den Drohnenrahmen nur bei Völkern, deren Drohnen ich nicht in der Luft haben möchte. Die Winterbehandlung ist das was zählt. Wenn die passt hat man lange genug Ruhe vor der Varroa.

    Ausgeschnittene Waben gehen an eine thailändische Bekannte, jammi jammi... Das Wachs kommt auch wieder zu mir zurück.

    Steingarten ist Keingarten
    Für alle die, die kein Imker sind: gemeint ist Schottergarten, reimt sich aber nicht so prickelnd...

  • Ich schneide den Drohnenrahmen nur bei Völkern, deren Drohnen ich nicht in der Luft haben möchte. Die Winterbehandlung ist das was zählt. Wenn die passt hat man lange genug Ruhe vor der Varroa.

    Ausgeschnittene Waben gehen an eine thailändische Bekannte, jammi jammi... Das Wachs kommt auch wieder zu mir zurück.

    Verwundert mich etwas. War bisher der Auffassung, dass die wichtigste Behandlung die Sommerbehandlung ist.

  • Nein, sie haben nicht mehr Drohnen in den Völkern. Irgendwann haben die Bienen genug und hören auf (oder schränken stark ein) Drohnen aufzuziehen. Dieser Punkt "genug" wird beim Drohnenschneiden aber nicht erreicht und die Bienen müssen immer aufs neue Futter und Arbeitsleistung in die Aufzucht neuer Drohnen stecken.

    das mehr an Drohnen mehr an Futter und folglich weniger Ertrag bedeutet?

    Genau das Gegenteil ist der Fall. Wer den Bienen nicht ständig die Drohnen klaut, bekommt mehr Honigertrag, weil Ressourcen gespart werden. So zumindest meine Beobachtung.

    Drohnenschneiden schadet mehr, als es nützt.

    Als Schwarmbarometer konnte ich den Drohnenrahmen noch nie sinnvoll nutzen. Hat einfach nicht funktioniert bei mir. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Unfähigkeit des Imkers die Ursache dafür ist.


    Einzige Ausnahme pro Schneiderei ist die Selektion um die Standbegattung zu verbessern.

    "In einer Demokratie hat jeder das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten."

    aus "Mensch, Erde"

  • Ich gehe davon aus, dass bei den Nichtschneidern weniger Drohnen großgezogen werden, auch wenn dann mehr drin sind. Ab irgendeinem Zeitpunkt werden bei meinen die Drohnenzellen einfach nicht mehr bestiftet. Die Hauptenergie dürfte ins Hochfüttern der Maden gesteckt werden, wenn die Drohnen erst mal fertig sind, ist das nicht mehr so viel. Anders formuliert: Das Herstellen der Biomasse ist aufwändiger als der Unterhalt.

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