Ich packe das Thema mal frech unter Vermarktung, weil es in gewisser Hinsicht auch darum geht.
Ich habe gerade meine Energiepreispauschale an die hiesige Tafel gespendet. Nicht allein aus schierer Mildtätigkeit, sondern auch aus politischem Protest, weil mich dieses Verteilen nach dem Gießkannenprinzip ärgert. Ich bin wahrscheinlich nicht der einzige, der von den Energiepreiserhöhungen (dank Flüssiggastank und Sonnenkollektoren) nur gering betroffen ist. Im Gegenteil - meiner Rechnung nach sind die Steuerererleichterungen, die dieses und nächstes Jahr gewährt werden (sollen) bei mir sogar höher also die Energiemehrkosten.
Aber zum Thema: Ich überlege gerade, Honig an die Tafel zu spenden. Wenn die mir eine Sachspendenquittung über den sonst üblichen Preis ausstellen, wäre das wie ein Verkauf an einen Großabnehmer, nur dass halt bei meinen Grenzsteuersatz die Spanne für den Abnehmer bei 60% liegt. Dafür habe ich aber einen anderen "benefit".
Steuerlich wäre das korrekt, weil Bemessungsgrundlage für die Wertermittlung von Sachspenden der "gemeine Wert" ist - also der Verkehrswert. Das Ganze macht natürlich nur bei ImkerInnen Sinn, die Dank Durchschnittsatzbesteuerung ertrags- und umsatzsteuersteuerfrei bleiben. Anderfalls wäre die steuerliche Belastung durch die Entnahme aus dem Betriebsvermögen höher als die Einsparung durch den Spendenabzug.
Vielleicht hatte ja jemand anders auch schon mal diese Idee?!
Eine Anmerkung noch: Das Argument, dass dann quasi der Steuerzahler meinen Honig bezahlt, halte ich für schwach. Ich finde es einen Skandal, dass es in unserem Land so etwa wie Tafeln geben muss. Eine ausreichende Versorgung wirtschaftlich schwacher Bevölkerungskreise sollte eine staatliche Aufgabe sein, keine caritative.
Mittelbar macht der Steuerzahler dann also dass, was er aus meiner Sicht sowieso müsste.
Leider rechnet sich das Ganze nur für ImkerInnen mit vergleichsweise hohem Einkommen. Wir reden hier aber keineswegs von Spitzenverdienern, sondern von der oberen Mittelschicht.