Varroabehandlung/ Auswirkungen auf die Honigerntemenge

  • Dohnenschneiden, muss ja an der Voklsleistung zerren.

    Es bedarf viel Energie, das Wachs und die Drohnenbrut zu erneuern. Die Energie fehlt wo anders.

    Dann könnte man doch einfach Drohnenrahmen in einer neuen Kiste sammeln, nach dem Schlupf behandeln und zurück geben. Aber dann wandern die Varroen in die Arbeiterinnenbrut. Wäre also nur eine Problemverlagerung. Mehr Honig, mehr varroageschädigte Bienen.

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  • Die Honigverordnung sagt eigentlich gar nichts über Varroa-Behandlungen soweit ich das lese. Solange der Honig nicht verändert wird (z.B. Säuregehalt wird erhöht) sollte da kein Problem sein. Wenn dann, steht das in einer anderen Verordnung.

    Ich habe mir gerade nochmal die Honigverordnung angesehen, die jeder hier im Gesamttext einsehen kann: https://www.gesetze-im-interne…v_2004/BJNR009200004.html und kann keinen Bezug zum Thema finden.

    Wird bei jedem simplen Honiglehrgang durchgenommen. HV, §2(1) in Verbindung mit Anlage 2 Allgemeine Anforderungen.

    Die relevanten Sätze in Anlage 2 sind wohl:

    "Honig dürfen keine anderen Stoffe als Honig zugefügt werden."

    "Honig muss, soweit möglich, frei von organischen und anorganischen honigfremden Stoffen sein."

    "Honig darf keinen künstlich veränderten Säuregrad aufweisen."


    Das habe ich in meinen Argument oben gemeint. Das verbietet eine Varroabehandlung vor der Honigernte nicht explizit, sondern nur wenn nicht ausgeschlossen ist, dass der Honig verändert wird. Wenn VarroMed in seiner offiziellen Zulassung diese Nichtbeeinflussung des Honigs bestätigt wird - was ich nicht behaupte oder dementiere - dann sehe ich hier keinen Verstoß gegen die HonigV. Laut Hersteller ist es angeblich das einzige Varroamittel dass so zugelassen ist, alle anderen erst nach der Honigernte.

    Die HonigV ist Basisgebend, letztlich entscheidend ist aber dann die genaue Zulassung.

  • Diskussion zur Studie aus Kanada und Übertragung auf die Trachtverhältnisse in Deutschland:

    Die kanadische Studie zeigt eine Verdopplung der Honigleistung bei einer Reduzierung der Varroapopulation um eine Zehnerpotenz. (ca. 450 zu 4500). - Ohne Frühjahrsbehandlung sind zur Hauptracht Sommerraps ca. 4500 Varroen in den Völkern. - Bei wenigen hundert Varroen wurden im Durchschnitt 116 kg geerntet... bei tausenden Varroen in den Varroen ca. 66 kg.

    Bei der Haupttracht Winterraps ist die Varroapopulation früh in der Saison noch vergleichsweise gering. - Das Hauptproblem für eine geringe Frühtrachternte wird vermutlich eher bei nicht voll entwickelten Völkern zu liegen, als bei hoher Varroabelastung. - Auf späte Trachten scheinen die Ergebnisse der kanadischen Studie übertragbar.

    Ein Start mit möglichst wenig Varroen in die Saison ist in jedem Fall empfehlenswert. - Die Honigleistung von Wirtschaftvölkern mit hohem Befall kann durch eine Behandlung während der Saison signifikant gesteigert werden.

  • In der Haupttracht Sommerraps zum Ende der Saison ist die Varroapopulation entsprechend hoch. - Offensichtlich nicht ohne Auswirkung auf die Honigernte. - Da bietet sich die Frühjahrsbehandlung an.

    Oder die Idee aus dem Nachbarfaden mittels Gardena-Bewässerungssystem, so kann man konstant die ganze Saison behandeln und hat gleichzeitig beide Hände frei um auf die bösen Landwirte zu zeigen.


    Die gute imkerliche Praxis verbietet eine Varroabehandlung in der Saison. Das ist auch eine Frage der Glaubhaftigkeit. Auch wenn es drei Pfund Honig kostet, das gleiche fordern wir von der Landwirtschaft auch. Es zwingt einen doch niemand zum Imkern. Wenn man es nicht ohne chemische Helferlein in der Saison zur Ertragsmaximierung schafft, dann kann man auch andere Dinge tun. Alleine diese Diskussion hier ist doch schon irgendwie rufschädigend, oder? Das letzte Gramm mitnehmen, koste es was es wolle. Was aber keiner will ist dafür arbeiten, Milben auszählen mit luffi wasgau immen Bernd, und die vielen Vsh, SMR, VSB und in den sonstige Projekten.

    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

  • Hallo, wie steht es so schön im Beipackzettel von Perizin sinngemäß: Wenn der Honig im gleichen Jahr verwendet werden soll, muss sorgfältig abgeschäumt werden.......na lecker.

    um auf die bösen Landwirte zu zeigen.

    genau, das ist die miese Doppelmoral, die hier ganz ausgeprägt zu sein scheint. Da werden die preiswertesten Rähmchen gekauft, egal was dafür gerodet und zerstört worden ist. Der andere der einen rustikalen Brennstoff(der ohne große Eingriffe in die Natur abgebaut wird) verwendet ist die Umweltsau. So kann man von seinem Tun schön ablenken. Wenn jeder erstmal sein eigenes Handel hinterfragen würde, bevor man..........

    Bis bald

    Marcus

  • ruhig Blut Markus!

    Ralf, es gibt sie doch noch, die Jungens, die selbstlos vor nix zurückschrecken, die Stundenlange Anfahrten nicht scheuen, bei mir neben mir ihre freie Zeit am Mikroskop sitzen bis nix mehr geht, Milben bringen und Tagelang bei mir im Puderzuckerstaub stehen.

    Denen danke ich hiermit innigst aus vollem Herzen :p_flower01::liebe002:

    ES WIRD, ich kanns beweisen und ihr habt es gesehen, Weitermachen

    An die Anderen.

    tut euch zuzsammen, lernt Besamen, arbeitet an der Biene die kein Gift mehr braucht um zu überleben .....

    der Weg ist steinig, aber, es gibt einen Weg!


    NEIN, nur wer mitmacht, hat was, aus Gründen.

  • Die gute imkerliche Praxis verbietet eine Varroabehandlung in der Saison. Das ist auch eine Frage der Glaubhaftigkeit.

    Da bin ich ganz bei dir. - Ich persönlich habe es nicht vor Varromed in die Völker zu kippen.

    Die diskutierte Studie stammt aus Kanada. Dort wird offensichtlich im Frühjahr routinemäßig mit Streifen behandelt. (Auch bei Ian Steppler in seinen Videos zu sehen bei der Erstellung von Splits im Frühjahr z.B. ...)

    (PS: hartmut ; Sorry für die 2-fache Urheberrechtsverletzung. Das war keine Absicht. - Aber ein Fehler bleibt ein Fehler, auch bei Nichtwissen. - Wüsste ich was ich falsch gemacht habe, ich würde es das nächste Mal vermeiden...)

  • Ich hier in der Schweiz kann schon nachvollziehen, dass ein paar hundert Varroen einen grossen Unterschied machen können. Durch die über Varroa übertragenen Viren gehe ich davon aus, dass schon 1000 Varroen in einem starken Volk massiv schädigen. Ich sehe das regelmässig, wenn ich die nach Oxalsäurebedampfung gefallenen Milbenzahlen mit dem Zustand des Volkes vergleiche. Bei 300 ist höchste Alarmstufe und das Volk 2 Wochen später nicht mehr zu retten. Das mag in anderen Regionen noch anders sein, wenn die Virensituation günstiger ist. Als ich vor 12 Jahren mit dem Imkern bei Hannover angefangen hatte, lag die Schadschwelle noch deutlich höher.

  • Warum soll das im schönen Lausanne so ein großes Problem sein? Das Klima dort ist doch gar nicht so speziell?


    Ich glaube deinen Text nicht richtig verstanden zu haben? :/


    Gruß Ramona

    freu mich schon auf meine Schweizer Ferien in der alten Heimat ab nächster Woche 8)

    Der Tradition verbunden, der Natur verpflichtet.

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