Hornissen und Ablenkungsvoelker

  • Hallo Imker kollegen, ich war aus Zeitmangel langer nicht aktiv im Forum.

    Ich hoffe ist jetzt nichts doppelt.


    Also ich hab die letzten Wochen im Rems Murr Kreis an 4 Ständen Hornissen beobachtet. Immer so 2 Stück fliegen herum warten und greifen sich dann Bienen. Es geht so weit dass ich schon 5 Ableger verloren hab. Es sind spaete Voelker gewesen evtl. Auch schwächere. Mit schlechter Koenigin. Mit Röhrchen im Flugloch, Elektroschutzrohr aus Kunststoff, wurde ein Eindringen verhindert.

    Die Frage ist ob Grundsätzlich Kleine Ableger von den Guten Voelkern ablenken. Oder merkt man es bei den Grossen nur nicht.

    Wirklich gegen Hornissen vorgehen ist ja verboten, ich denke es sind heimische.

    Erstellt Ihr Ablenkungsvoelker? Ist es bei Euch dieses Jahr auch so schlimm?

  • Bist Du Dir sicher, dass es die Hornissen sind, wegen denen die Völker zusammengebrochen sind? Das wäre sehr ungewöhnlich. Zumal wenn Du nur zwei Hornissen beobachtet hast.

    Es sind spaete Voelker gewesen evtl. Auch schwächere. Mit schlechter Koenigin

    Deswegen würde ich das Problem nicht bei den Hornissen suchen.

    Die Frage ist ohnehin, was auch schwachen Völkern jetzt noch werden soll. Ich würde da jetzt aufräumen, spricht vereinigen. Die Zeit für kleine Ableger ist vorbei.

    I never loose - either I win or I learn (Nelson Mandela)

  • Glaube der einzige Grund noch kleine Einheiten zu haben sind:


    1. Minis

    2. Kleine Völker die ne Königin für die Umweiselung parken


    Beides kannst du über kleines Flugloch gut schützen. 1-2 Hornissen habe ich auch regelmäßig an den Ständen, davon bricht kein Volk zusammen. Die Gründe liegen für mich woanders. Wehrhafte Völker erlegen auch die ein oder andere Hornisse und jede Menge Wespen.


    Vespa Crabro ist leicht zu identifizieren

  • Keine hundert Meter von meinem Stand entfernt ist ein Hornissennest. Ich sehe ständig welche in unserem Garten und stelle weder bei den Völkern noch sonst wo irgendein hornissenbedingtes Problem fest, sodass es nicht nur verboten ist, sondern auch komplett sinnlos wäre, gegen Hornissen vorzugehen.

    Auch meine kleinsten Ableger haben nicht unter ihnen gelitten.

    Die Probleme würde ich anderswo lösen.

  • Die Löcher sind bei den Kleinen Voelkern mit Röhrchen zu, daher nur ueber diese zu begehen. Hornissen sind zu gross. Ich hab mich kurz hingesetzt vor die Kisten. Alle 1 bis 2 Minuten kommen die Hornissen und holen sich 1 bis 2 Bienen vor dem Flugloch ab. Speziell die kleineren Voelker sind beliebt. Wenn die Hornissen nicht in den Bienenbart vor dem Loch reinfliegen passiert denen nichts. Es sind leider mittlerweile auch Voelker tot, die nicht so schlecht waren. Die hatten Koeniginnen zum umweiseln und so. Mini Plus.Oder so ähnlich. Die werden am Wachstum behindert und am Schluss ausgeraebert von anderen Bienen und Wespenartigen.


    Wenn Ihr Hornissen habt seht denen mal einige Zeit zu, und berichtet.

    Bis dann.

  • Bei mir bedienen sich auch 2 Hornissen so im 2-5 Minutentakt vor dem Flugloch, im Flug und immer nur an einem Volk.

    Zumindest sehe ich nicht zeitgleich mehr am Stand. Obs immer die selben sind?


    Nach meiner Beobachtung jage die Hornissen aktuell ca. 10 Std. pro Tag und das min. alle 2-5 Minuten. Somit komm man auf folgende Rechnung.

    10 Std. x (Takt ca.12) x 2 Hornissen x 2 Bienen die fehlen = 480 Bienen pro Tag.

    10 Std. x (Takt 30) x2H x 2B= 1200 Bienen. (Worst Cause)

    Ableger aktuell ca. 3 Brutwaben je Volk. Die Kö. bestiftet die binnen 6-8 Tage und dann benötigen sie 21 Tage bis zum Schlupf.

    Das ist für ein Volk, wenn sich das immer nur auf eins besschränkt, mit sicherheit ein Problem.

    Die können Ableger durchaus ganz schön rupfen. Aber dann wird hald vereinigt und gut ist.


    Wenn dir das was ausmacht, - vielleicht gibts ja bei euch einen Hornissenbeauftragten im Landkreis, der die Umsiedelt.


    Es gibts jede Menge Wespen, aber die fangen diese Dödel ums verrecken nicht. Dann wärens auch meine Helden.


    Im übrigen kann ich, seit ich Bienen habe und darauf achte, und das ist schon eine ganze Zeit lang, nicht klagen, das es um die Hornissen schlecht bestellt wäre. Ich hab alle Jahre min. 1-2 Nester irgendwo. Und das sind nur die in der nahen Umgebung.

    Letztes Jahr hatte ich eines direkt übern Bienenhaus in einem Nistkasten und hab immer noch Bienen. Bienen sind wohl ein Hauptbestandteil ihrer Nahrung und desswegen siedeln sie sich dort auch gerne an.

  • An meinem Überwinterungsstand sind auch Hornissen unterwegs. Letzte Woche war (bei 24 Völkern) vor jedem Flugloch eine Hornisse und versuchte Bienen abzufangen.


    Es gab genau 2 Völker, die vor dem Flugloch keine Abwehr aus einem Knäuel von Bienen haben.

    Eine Volksdurchsicht gestern ergab dann auch den Grund. Schwache Völker, Ursachenforschung läuft...

    Der Tradition verbunden, der Natur verpflichtet.

  • Hornissen haben wir hier auch - tlw. liegen die tot vor den Beuten. Nicht viele, aber ein zwei habe ich schon gefunden.


    Im ersten Imkerjahr habe ich Ableger an Wespen verloren. Das lag an der Größe der Ableger (zu schwach) und den damit verbundenen Fluglöchern (zu groß).


    Was nicht heissen soll, dass es nicht auch mal vernünftig gebildete Ableger erwischen könnte. Gerade wenn ich mir die derzeit vorhandenen Brutflächen ansehe. Wenn dann, das Volk generell schon schwach bestückt ist, dann kann es auch schnell mal aus sein.


    Also mein Tipp: Fluglöcher auf die Größe einer Biene einstellen und schwache Ableger mit anderen Völkern vereinigen.


    Aus meiner Sicht nach auch nicht hergehen und viele schwache Ableger zu einem starken Volk vereinigen. Wenn es an der verbliebenen Königin lag und nicht an der Bienenmasse bei Erstellung des Ablegers, dann hast du das Problem nur auf der Zeitachse verschoben.


    Wie schreibt Jungels in seinem Buch auf S.21: "Fakt ist: Der Mensch begann vor mehr als 100 Jahren die unerbitterliche Naturauslese bei der Honigbiene weitestgehend ersatzlos auszuschalten. Völker mit schlechter Leistung wurden und werden im Herbst begünstigt und stärker gefüttert...) Lesenswert!

  • Ich vermute auch, dass das Röhrchen am Flugloch eher kontraproduktiv für die Abwehr ist. Meine Ableger belagern das kleine Flugloch und haben damit die Möglichkeit, die Hornissen und Wespen vereint abzuwehren. Eine einzelne Biene hat gegenüber der Hornisse keine Chance.

    Willst du Gottes Wunder sehen, musst du zu den Bienen gehen.

  • Die Löcher sind bei den Kleinen Voelkern mit Röhrchen zu, (...) Hornissen sind zu gross.

    die heimischen Hornissen wollen nicht in die Beuten eindringen, sie wollen nur die an- und anfliegenden Bienen in der Luft abfangen. Das ist in der Nähe der Fluglöcher am einfachsten, weil die Bienen dort in hoher Dichte und noch/wieder langsam fliegen. Ein kleines Flugloch sorgt sogar dafür, dass die Bienen selbst nur schwer rein können, was ihr Risiko erhöht. In ein breites Flugloch können sie dagegen rasch verschwinden und es gibt mehr Platz drumherum für Abwehrbienen, sich dort aufzustellen.

    Bei mir bedienen sich auch 2 Hornissen so im 2-5 Minutentakt vor dem Flugloch, im Flug und immer nur an einem Volk.

    (...)Obs immer die selben sind?

    Es sind immer die selben, da Hornissen sich gegenseitig nicht wie die Bienen "sagen" können, wo es was gibt.

    Wenn dir das was ausmacht, - vielleicht gibts ja bei euch einen Hornissenbeauftragten im Landkreis, der die Umsiedelt.

    Umsiedeln hat um diese Jahreszeit keinen Sinn mehr. Wegen Bienen hat es sowieso keinen Sinn, da die wenigen Hornissen keinen ernsthaften Schaden an einem Bienenstand anrichten können.


    Die Einzelhornisse kommt zwar tatsächlich wiederholt alle paar Minuten, aber das macht sie keineswegs den ganzen Tag! Hornissen-Einzeltiere haben wie Bienen auch mehrmals am Tag stundenlange Phasen, in denen sie praktisch inaktiv sind.

    Da Hornissen auch nachtaktiv sind, dann aber die Bienen sicher sind, sind es also nur wenige Stunden am Tag, wo so eine Hornisse Bienen abfängt - es spielt also auch für nur ein Volk keine nennenswerte Rolle.

    Anders als bei größeren Attacken durch Vespa velutina sorgen die wenigen Hornissen auch nicht dafür, dass die Sammeltätigkeit eingestellt und das ganze Volk in Unruhe versetzt wird.


    Die Abwehrbienen sind nur etwas verstärkt, alle anderen Bienen verlassen sich auf diese Abwehr und gehen normal ihrem Tagesgeschäft nach.


    Der Verlust von Einzelbienen durch andere Gründe wiegt meist viel schwerer, z.B. in der Nähe von Straßen durch Autos.


    Also, bitte nicht überreagieren, nicht alles ist so, wie es scheint und auch wenn ein Storch auf dem Haus mit dem Neugeborenen sitzt (bei einem Nachbarn letztes Jahr passiert), so hat er es trotzdem nicht gebracht ;)

  • Ich hab ja dieses Jahr erst angefangen im Mai mit 2 Ablegern und einem Schwarm, den mit ein Vereinskollege überlassen hat.
    Ich beobachte sehr oft den Bertieb vorm Flugloch.
    Da sind auch immer wieder Hornissen.
    Aber Beute zu machen scheint für die nicht so einfach zu sein.
    Bei einer halben Stunde Beobachtung gelang es einer Hornisse mal eine abfliegende Biene zu schnappen. Und das vor 3 Beuten. Wenn nicht mehr passiert, auch wenn die Verlustrate 4 mal so hoch ist als meine Beobachtung, wird das sicher kein Volk die Existenz kosten. Wespen sind auch oft da. Aber gegen die scheinen die Bienen recht wehrhaft zu sein.

    Ich halte Bienen weil es mein selbstgewähltes Hobby ist.
    NICHT wegen Interesse an Tier- oder Umweltschutz.
    Und so lange das Hobby Spaß macht werde ich es weiterhin beibehalten.
    Honig ist willkommen, aber nicht wichtig.

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