Hornissen und Ablenkungsvoelker

  • Als ich gestern mal bei meinen Völkern vorbeigeschaut habe , war ich überrascht, es lag eine tote Hornisse neben dem Flugloch, und davor mehrere Tote Wespen, am Flugloch hing ein Bienenbart, und das bei dem Mini Plus Ableger, den ich als schwächsten eingeschätzt hatte.


    Bei den Völkern fliegen immer mal wieder Hornissen ihre Kreise, und holen auch die eine oder andere Biene mal aus der Luft, allerdings sind bei mir bisher nur einheimische Hornissen zu sehen.

  • .....allerdings sind bei mir bisher nur einheimische Hornissen zu sehen.

    Extra vom Ausland werden die Hornissen wohl nicht anreisen, wenn du nicht direkt am Schlagbaum wohnst. ^^

    (Bisschen Humor um das Thema aufzulockern wird mir hoffentlich niemand krumm nehmen. Weiß natürlich, welche Art du meinst)


    Bei mir ist Bienenausfall durch Straßen eher ausgeschlossen, wenn nicht der Jäger mit seinem Kübel eine zermanscht. Mein Dorf hat man erst vor 20 Jahren im Wald gefunden. =O

  • die heimischen Hornissen wollen nicht in die Beuten eindringen,

    aha! das die Hornisse die ich tot auf dem Bodenbrett in der Beute gefunden habe wohl nicht gewusst, naja ihr Fehler.

    insgesamt habe ich bisher 4 tote Hornissen in und um die Ableger gefunden.

    Ein Ableger ist bös beräubert worden, (wespen+bienen) aber der hatte sich blöderweise dazu entschlossen die von mir gereichte Kö. nicht anzunehmen und aus der neuen Brut eine neue Weisel ziehen zu wollen. Das hat auch geklappt nur ging die Volksstärke gerade etwas in die Knie.

    Also auch da gab es einen Grund die Räuberei war nur das Symtom.

    Ich hab den dann mit dem letzten Kieler BGK vereinigt jetzt scheint alles gut zu sein

    mal sehen für welche Herrscherin die sich entscheiden.

    VG

    Martin

  • Stormarner

    Hornissen (V. crabro) gehen nicht wie einige andere Wespenarten extrem auf Süsses. Wenn, dann gibt es leichter zugänglichere und risikoärmere Quellen, z.B. Wunden an Bäumen mit Saftfluss oder Fallobst.


    Die Einzeltiere der heimischen Hornissen sind abseits des Nestes alles, nur nicht aggressiv, man könnte sie fast furchtsam nennen. Bei Bedrohung abseits vom Nest versuchen sie immer zu fliehen und stechen nur, wenn sie in die Enge getrieben werden. Ohne Not würde eine Hornisse also nicht IN das bewachte Flugloch eindringen. Wozu auch ein solch mühevolles Risiko eingehen?


    Die Tiere, die um die Bienenstöcke herum jagen, wollen nur die Flugmuskulatur und damit den Thorax einer Biene erbeuten. Das geht in der Luft oder bei einer Einzelbiene, die an der Beutenwand sitzt viel besser, weil sie sich dort auf eine Einzelbiene stürzen können.

    Dabei kommt es im Eifer der Jagd durchaus vor, dass sie auf dem Flugbrett landen - oder besser: abstürzen. Wer mal die Jagd wirklich länger beobachtet hat weiß, dass der Aufprall beim Fangen einer Biene auch die Hornisse kurzfristig erst mal aus dem Gleichgewicht bringen kann und sie erst wieder eine stabile Flug hinbekommen muss. Kommt vorher die Beutenwand oder ein Grashalm in den Weg, ist der Absturz direkt auf das Flugbrett kein Wunder, aber eben ein Versehen und nicht freiwillig.

    Dort werden sie dann aber von einer Masse an aggressiven Abwehrbienen erwartet, die sofort versuchen sie einzuknäulen. Das ist ein längerer Kampf, bei dem es natürlich auch mal sein kann, dass sich das Kampfknäuel auch in Richtung Flugloch bewegt. Beabsichtigt ist das wohl weder von den Bienen noch von der Hornisse, das Getümmel bewegt sich halt zufällig dort hin.


    Ich jedenfalls habe zwar schon Tausende Wespen gesehen, die in die Fluglöcher eindringen, angelockt vom Honiggeruch, aber noch niemals eine Hornisse.

  • sag ich ja --> ihr Fehler

    und ja ich hab mir schon oft die Zeit genommen und den Hornissen bei der Jagd zugeschaut.

    wie du es beschreibst, manchmal versuchen sie startende Bienen zu fangen und sonst scheinen sie nur in der Einflugschneise zu pendeln um mit den einfliegende Bienen zu kollidieren dann lassen sie sich mit der gefangenen Biene einfach zu Boden fallen und versuchen diese zu überwältigen was oft nicht gelingt. Das scheint die hier die bevorzugte Methode zu sein

    ich habe mal Hornissen auf Pflaumen am Baum beobachtet weil ich mich fragte "was machen die da" an den Pflaumen hatten die auch kein Interesse aber an den Wespen die in den Pflaumen fraßen --> Wespe kommt raus --> die Hornisse greift sie sich --> Kopf ab-Schwanz ab und Abflug das ging in Sekunden.

    sind schon interessante Viecher

    VG

    Martin

  • Ich jedenfalls habe zwar schon Tausende Wespen gesehen, die in die Fluglöcher eindringen, angelockt vom Honiggeruch, aber noch niemals eine Hornisse

    Da ich gestern auf dem Nicotboden mit grünem Fluglochkeil eine Hornisse gefunden habe, geh ich davon aus, dass die Bienen sie nicht selber rein geholt haben. Tagsüber sind die Wächter vor dem Flugloch, aber Hornissen sind durchaus nachtaktiv. Das Wäre eine Möglichkeit an den Wächtern vorbei gekommen zu sein. Überlebt hat sie das nicht.

    Ich wurde gut erzogen. Keine Ahnung, was dann passiert ist...

  • Jelle

    Das wäre in der Tat eine Möglichkeit. Nachts, schwaches oder angeschlagenes Volk, daher keine gescheite Wache am Flugloch, Geruch von offenem Futter, die arme Hornisse "sieht" kein Risiko, geht rein und wird dann doch überrascht.

    Das wäre dann aber harmlos für das Volk und sicher keine Erklärung für den Zusammenbruch eines Volkes durch die Hornissen und deutet schon gleich gar nicht darauf hin, dass die da rein will, um Brut zu erbeuten wie es V. velutina machen soll.

    Die Hornisse im Futtertrog wäre dann also eher Symptom, nicht Ursache für ein krankes, schwaches Volk. Denn wie konnte sie so weit überhaupt kommen, durch das ganze Volk hindurch?


    Ach so, Nicot-Boden, nicht Futtertrog...egal, der Rest gilt trotzdem.

  • Bei uns sind die Hornissen selten am Anflugbrett zu sehen. Ich habe dabei noch keinen Jagderfolg gesehen.

    Aber ich habe schon zweimal zufällig beobachtet, wie eine Hornisse über den zahlreichen Bienen (Oregano/ Astern) kreiste, und sich dort eine Biene abfing.


    VG

  • Zusammenbruch eines Volkes durch die Hornissen und deutet schon gleich gar nicht darauf hin, dass die da rein will, um Brut zu erbeuten wie es V. velutina machen soll

    Das habe ich auch nicht geschrieben, aber kommen in Völker rein

    Ich wurde gut erzogen. Keine Ahnung, was dann passiert ist...

  • Ich habe ein Mini, das stand bis vorgestern auf Brettern. Dadurch hatten sie ein waagerechtes Anflugbrett. Dort sass, wie den Spartiaten, ein Halbkreis, gefüllt mit Bienen, als Wache. Die fünf oder sechs Hornissem am Stand haben sich im Sturzflug auf diese Gruppe gestürzt und jeweils eine heraus geholt. Meistens am Rand, aber auch von der Mitte.

    Wenn die Gruppe eine Hornisse hat kommen sehen, hat sie sich der anfliegenden Hornisse zugewand und mit den Flügeln gebraust. Ein bisschen, wie ein Hund, der droht. Dann ist die Hornisse abgedreht und hat es kurze Zeit später erneut versucht.

    Manchmal sind die Hornissen auch am Rand des Anflugbretts oder an der Beutenwand gelandet und haben es zu Fuss versucht, das hatte aber nie Erfolg.

    Bei den größeren Minis am Stand und den Dadant Völkern flog auch ab und an mal eine Hornisse am Flugloch vorbei, aber das war eine Ausnahme, die haben die allermeiste Zeit an diesem Mini gejagt.

    Es stehen dort auch noch einige kleine Minis im Gras herum, dort gibt es keinen Flugverkehr und das Flugloch ist mittem im Gras. An denen habe ich noch keine Hornisse gesehen.

    Die 12er Minis haben kein Anflugbrett und ihre Fluglochwache sitzt an der Beutenwand. Ich habe den Eindruck, dass die Sturzflugattacken dort nicht so gut funktionieren. Macht ja auch Sinn, weil die Schwerkraft da nicht so auf der Seite der Hornisse ist und die vertikale schwieriger anzusteuern ist und sie deshalb auch langsamer anfliegen muss.

    Jedenfalls steht da noch ein zweites, mehrzargiges Mini. Die stehen auf einem Nicotboden und haben auch eine kleine, vorgeschobene Gruppe Wächterbienen auf dem bodenlangen, schiefen Anflugbrett. Dort habe ich noch keine Hornisse angreifen sehen. Das war in den letzten Wochen etwa gleich stark wie das Mini mit dem waagerechten Anflugbrett.

    Dieses Mini hatte nicht nur mit Hornissen am Anflugbrett zu tun, sondern auch mit alten Räuberbienen, die immer wieder versuchten rein zu kommen. Allerdings konnten sie das halten und das Futter kam immer in den Waben an. Bis letztes Wochenende. Da war auf einmal kein Futter mehr in den Waben, deutlich weniger Bienen in der Kiste, keine richtige Fluglochwache mehr und die untere Zarge war fast bienenleer.
    Die Damen hatten sich irgendwie entschieden, erst ab der zweiten Zarge zu brüten. Die Königin ist mit der aus dem Nicotboten-Mini verwandt, es war aber immer weniger Brut da. Ich glaube, das lag daran, dass ständig Bienen gerissen wurden. Und dann war die Fluglochwache so klein, dass die Nachbarvölker doch rein kamen.

    Sie stehen jetzt an einem Stand ohne Hornissen.

  • Ich musste leider feststellen dass an allen meinen Ständen Hornissen sind. Die Frage ist einzelne Voelker stellen werden nicht entdeckt. VIELE Voelker, Nachteil Raeuberei von Bienen mgl.. Hier waren die kleinen die Opfervoelker. Hat nicht grundsätzlich mit krank oder so zu tun, leider.

    Vorteil nächstes Jahr weniger Arbeit.

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