Kann so wie Satia es beschreibt, auf jeden Fall mit der Geschwindigkeit zusammen hängen, mit der es im Körper verteilt wird.
Wenn man gerade gestresst ist, ist ja auch der Kreislauf aktiver.
Kann so wie Satia es beschreibt, auf jeden Fall mit der Geschwindigkeit zusammen hängen, mit der es im Körper verteilt wird.
Wenn man gerade gestresst ist, ist ja auch der Kreislauf aktiver.
Kann das ggf. eher erklärt werden mit der Giftdosis/Stich - also mit der Ruhe/Gelassenheit/Souveränität, wie schnell und gründlich man als Gestochener das stechende Insekt/den zurückgebliebenen Stechapparat samt Giftblase und weiterhin sich tiefer bohrendem und pumpendem Muskel entfernt bzw. wie tief der Giftstachel ins Gewebe vorgetrieben wurde?
Klar bekommt man mehr Gift ab, wenn der Stachel drin bleibt oder man sogar draufhaut. Aber wenn man z.B. Imkerhandschuhe an hat, dauert es ohnehin zu lange, bis man die aus hat und dann den Stachel so rausgeschnippt hat, dass es dadurch nicht doller wird.
Was gegen das Eiweiss im Gift bedingt hilft, sind die Aufheizdinger (Biteaway etc.). Je schneller benutzt, desto kaputter das Eiweis, desto geringer die Reaktion.
Aber auch die hat man meistens nicht innerhalb von Sekunden zur Hand.
Vor drei Wochen starb bei uns ein Bauer, der auf die Jagd gegangen war, nach einem Wespenstich im Nacken. Er hatte sein Notfallset dabei und hat dies auch genutzt. Trotzdem stellte sich bei Eintreffen des Rettungsdienstes bereits ein reanimationspflichtiger Patient dar. Er konnte wiederbelebt werden, jedoch war die Zeit anscheinend zu lange und es traten Hirnschädigungen auf, so dass er nach zwei Tagen im Koma verschied.
Der Bauer hatte alles getan, was möglich war um sich zu schützen. Er hat den Notruf genutzt, hat das Notfallset genutzt und hatte eine Hyposenibiliserung angefangen.
Leider ist es so, dass das Cortison nicht immer ausreichend wirksam ist und ja, der Bauer befand sich an einem schlecht zu erreichenden Ort, so dass die Anfahrt zu lange dauerte.
Adrenalin wirkt nur um 10 min herum, danach treten wieder Symptome auf.
Solche Fälle in dieser Schwere passieren sehr selten und hier waren es die Umstände.
Oft wird man gerufen und es kommt, trotz bekannter Allergie, nicht zum anaphylaktischen Schock, aber niemand kann es vorhersehen.
Man kann sich nur das Risiko bewußt machen und alle Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Doch eine echte Sicherheit gibt es nicht, denn jeder kann plötzlich allergisch reagieren.
Ein Erste Hilfe Kurs kann ein guter Einstieg sein, sich auf eventuelle Notfälle vorzubereiten und sich sicherer zu fühlen. Man muss ja nicht immer das Opfer sein, sondern auch Helfer.
Doch eine echte Sicherheit gibt es nicht
"echte" Sicherheit gibt es nirgends im Leben. Selbst wenn ich einfach nur zuhause bleibe, besteht das Risiko, dass ein Asteroid gerade auf mein Haus fällt oder ich wegen Bewegungsmangel irgendwelche Krankheiten entwickle.
Die Option "kein Risiko" besteht nicht, wir können aber wählen, welche Risiken wir eingehen.
Geringere Risiken gibt es übrigens auch nicht kostenlos. Wer auf die Gefahren des Motorradfahrens verzichtet, verzichtet auch auf dessen Freuden. Und wer ewig in der Sicherheit seines Jobs verharrt, wird vielleicht nie seinen Traum leben. Dafür muss er aber vielleicht auch nicht sein Haus oder die Ausbildung seiner Kinder riskieren. Kein Vorteil ohne Nachteil.
Stresshormone haben übrigens generell einen großen Einfluss auf das Immunsystem.
Ich habe allergisches Asthma, und da war es zu Beginn der Bienenhaltung auch die Frage, ob sich da eine Allergie entwickeln kann oder nicht. Bisher zum Glück nicht! Aber wegen Allergie und Stress, das kenne ich auch so. Wenn ich außerhalb der Pollensaison einen Anfall habe, dann kann ich meistens mit etwas nachdenken die Stresssituation in meinem Leben davor sehen. Also ja, die Psyche hat nach meiner Erfahrung extreme Auswirkungen auf das Allergiegeschehen. Sicherheitshalber liegt aber bei den Bienen immer ein Asthmaspray. Bisher ist es aber so, dass hin und wieder ein Bienenstich meine Allergien eher dämpft. Also bei der Neurodermitis merke ich es extrem, wie nach jedem Stich ein Tag später plötzlich alles abheilt. Asthma ist da leider nicht so gut zu beobachten, da hab ich auch so mal öfters Ruhe.
Dass die Stiche sich außerdordentlich positiv auf Neurodermitis auswirken hab ich von meinem Nachbarn gehört, der mir beim Imkern hilft und seit dieser Saison seine ersten eigenen Summsen hat.
Als ehemaliger Immunologe kann ich nur unterstreichen, dass es vielfältige Auswirkungen der Psyche auf das Immunsystem gibt. Aber es ist auch sonst wichtig, in welchem Zustand das immunsystem gerade ist:
Meine Freundin hatte sonst normale Reaktionen auf Bienenstiche. Im letzten Jahr allerdings hatte sie plötzlich eine allergische Reaktion mit extrem starken Schwellungen und tagelangen Kopfschmerzen.
Und das war etwa eine Woche nach einer Coronavirus Immunisierung, die ja generell extrem stressig ist mit Fieber und tagelanger Abgeschlagenheit.
Auf weitere 2 Stiche reagierte sie ähnlich und wir haben dann auf ein Notfallset besorgt. In diesem Jahr waren die Reaktionen aber wieder normal.
JCD Bist du Arzt?
Biologe in 15 Jahren Allergieforschung
Ich hatte mal im Winter eine Art Rheuma ging dann wieder weg als die Bienen wieder regelmäßig gestochen haben.
Vielleicht haengt es zusammen. Mir machen Stiche zum Glück nichts aus ausser im Auge oder am Ohr und so.
Ich wuerde nicht ständig Angst haben wollen, die Bienen sind ja auch im Auto oder im Schleuderraum. Oder mal in der Wohnung an der Kleidung mitgebracht.
Bei leichter Empfindlichkeit kann man mal Mittel mal probieren.
Biologe in 15 Jahren Allergieforschung
Hast du eine Idee, warum Bienengift bei so vielen Problemen zu helfen scheint?
Ich weiss nicht, ob das genau erforscht ist, aber das Bienengift hat einen Cocktail aus über 30 Substanzen, die die Entzündung und Schwellung auslösen, wie Prostaglandin und Proteasen. Die Durchblutung wird verbessert, und der Körper startet bei Nichtallergikern ein Programm zur Entzündungskontrolle, was auch Krankheiten wie Rheuma positiv beeinflussen mag.
Bin aber nicht mehr so am Thema dran, da 6 Jahre aus der Forschung raus und Berufsimker.
Hier wäre ein Nobelpreis zu vergeben, wenn man herausfindet, wie bestimmte Stoffe auf das Immunsystem einwirken.
Allerdings weiß man selbst beim langgenutzten Cortison nicht, warum es das Immunsystem blockieren kann oder warum es manchmal dies nicht macht.
Das ist in jedem Fall ein sehr spannender Bereich und vielleicht werden wir irgendwann hier mehr Klarheit haben.
Die gesamten Autoimmunkrankheiten, wie die verschiedenen Rheumatypen, Thyreoiditis (Hashimoto oder Basedow), Multiples Sklerose, Lupus eryth. etc. könnten dann auf ihre Ursache erforscht werden, aber auch Long Covid hat eine autoimmun Komponente, wo man zurzeit die Antikörper für einige Symptome verantwortlich macht.
Hoffen wir, dass die Forschung weiterkommt in dem Bereich.
Bitte habt nicht nur das Bienengift im Blick, Propolis ist ein sehr starkes Allergen.
Naja sehr vieles ist schon erforscht. Allerdings sind Menschen untereinander so unterschiedlich, dass es schwierig ist und lange dauert, bis etwas klinisch anwendbar ist. Es gibt für fast alles im Immunsystem Regelkreisläufe mit teilweise duzenden Mitspielern (Rezeptoren, Signalmoleküle), die bei jedem Menschen in unterschiedlicher Häufigkeit vorhanden sind. Daher wird immer noch meistens die Bombe Cortison geworfen, um das Immunsystem zu lähmen, mit vielen Nebenwirkungen.
Interessant ist, dass Nicht-Allergie ein hochdynamischer Prozess ist und keine Passivität des Körpers.