Imkerei erweitern auf 25 bzw. 50 Völker

  • ich sehe es zugeben auch so..

    Dadant/langstroth ist für mich ausgereift. Material recht gut genormt.


    Bei DNM hab ich bei jedem Hersteller seine Extrawürste und dann passt nachher nix zusammen. diese ganzen Kleinigkeiten nerven mich auch immer mehr an DNM.

    Man kann aber auf DNM 1.5 oder 1.0 oder wie auch immer auch ganz gut imkern..


    Aber die Frage bleibt.. will man bei so einer Größenordnung nicht direkt auf was kompromissloses umsteigen.. oder will man sich weiter dieses ewige anpassen antun (sofern es einen überhaupt nervt)

    Im Hobby Bereich find ich das nicht dramatisch und habe auch die Zeit. Aber denke ich genauso wenn ich 25 bzw. 50 dieser Kisten da stehen hab.

    Ich bin grad eher geneigt nochmal bis auf 15 Völker hochzufahren und überhaupt zu schauen ob ich das grad gesundheitlich und oranisatorisch hinbekomme.. und dann diese Frage abschließend zu klären.

    Aber schadet ja nicht sich vorher all diese Argumente anzuhören bevor man so tief im Rähmchen und Beuten Chaos steckt dass man kein Land mehr sieht

  • Irgendwie ein witziger Thread. Ich persönlich finde den Verkauf schwieriger wie die Erzeugung. Man muss sich entscheiden, entweder viele Völker und Verkauf an Großabnehmer oder weniger Völker und viel Zeit im Verkauf. Eine 3 stellige Völkerzahl an einem Tag durchzuschauen ist bei geeignetem Material keine Hexerei. Das Problem ist da meist, dass die Leute diese Hobbydingerbeuten kaufen wie am schlimmsten EHM/DNM und nein 1,5DNM ist nur Hobbybereich aus sehr guten Gründen, auch je nach Hersteller problematisch aber schon akzeptabler Zander. Am durchdachtesten das ganze Langstroth Zeug, bis hin zu Dadant mod. Aber auch da gibt es Hersteller die einen Schmarrn produzieren ... 12er tun dem rücken nicht gut. Dadant Blatt ist auch nett.


    Bis 60 oder 80 Völker ist das alles egal. Bei der Menge hat man eh Zeit zum spielen. Die Frage ist also will man darüber hinaus oder nicht? Wenn nicht, ist eh alles egal. Bis auf die Zeit die man damit verscheißt, die geht dann halt bei der Familie und im Verkauf ab. Aber viele nutzen die Bienen ja als Ausrede um eben nicht viel Zeit bei der Familie zu verbringen ...


    Ich kenne alles. Von Kollegen die mit 4 Völkern überfordert sind, bis Kollegen die 100-250 Völker neben einem 40h Job machen, bis Kollegen die Tausende Völker wandern, bis 5 stellig. Kollegen die alleine über 500 Völker betreiben, bis Kollegen die mit 80 Völkern genug erwirtschaften um durchzukommen. Andere mit hunderten Völkern die jedes Jahr kurz vorm Konkurs sind. Niemand davon hat seinen Betrieb von heute auf morgen aufgebaut. Alle brauchten Jahre. Und alle hatten Rückschläge. Und eigentlich fast alle haben im Lauf ihr Beutensystem geändert ... Die meisten die eine Erwerbsimkerei probieren scheitern!


    Ein riesen Problem ist, dass der Erwerbsimkernachwuchs in den meisten Ländern von Hobbyimkern ausgebildet wird. Von Leuten die selbst keine hundert Völker betreiben.

  • Ein riesen Problem ist, dass der Erwerbsimkernachwuchs in den meisten Ländern von Hobbyimkern ausgebildet wird. Von Leuten die selbst keine hundert Völker betreiben.

    genau deshalb frag ich hier nach Meinungen.. Deutschland ist ein Hobbyimkerland. Das ist nicht unbedingt schlecht - außer für die Berufsimker die keine Lobby haben und teilweise die Bienen von ("ich stell mir Bienen in den Garten weil das schön summt"-Imkern).


    Hat aber dadurch eben einige Nachteile für die Effizienz. ich muss mir als Nebenerwerbsimker oder Berufsimker andere fragen stellen wie ich mit meinen 4-10 Völkern.

    Wenn ich 50 Völker hab will ich die Prozesse soweit optimieren, dass ich mich nicht ständig über falsche Rähmchenmaße, doofe Ohren, falsches Material ärgere..

    Und da ich mich evtl. in einer Range sehe die zwischen einem Erwerbsimker und einem Hobbyimker sehe - also vllt. zukünftig ein professioneller Hobbyimker?! - fange ich an mir diese Fragen zu stellen..


    nein ich will definitiv kein Berufsimker sein. Ich bin grundsätzlich Risikoavers. Ich scheue so ein großes Risiko.

    Ich hab ne vernünftige, gut bezahlte Arbeit.

    Aber mir machts einfach so scheiß viel Spaß mich mit den Bienen, der Produktion und diesen ganzen Optimierungsschritten zu befassen, dass ich gar nicht anders kann als größer zu werden..

    Was Vertrieb angeht hatte ich bisher nie Probleme da ich grundsätzlich aus dem Vertrieb komme und auch meine Mittel und Wege habe, die mir die Distribution ein Stück weit vereinfachen bzw. sogar abnehmen, ohne das ich mein Gesicht verlier. Aber ganz klar: von 10 Völkern vs. 50 Völkern ist ne ganz andere Hausnummer den Honig an den Mann zu kriegen.

  • Vllt noch eine sehr wichtiger Anmerkung aus meiner Sicht dazu..

    Was ich bei den Imkern echt nicht verstehe..das jeder meint es besser zu wissen und es unzählige Sichtweisen gibt (nicht auf diesen Post bezogen sondern Allgemein). Das scheint aus meiner Sicht mehr an der Persönlichkeit des Imkers zu liegen ...als an den Bienen oder der Natur der Sache selbst.

    Ich hab hier nie verstanden, warum es nicht mehr Genossenschaften und Zusammenschlüsse gibt.

    Stattdessen wird sich selbst auf kleinster Ebene im Verein gegenseitig ausgestochen - auch wenn das vor Ort keiner hören oder sehen will.


    Die Fehler die bisher gemacht wurden will ich nicht unbedingt alle nochmal machen. Einerseits um Zeit und Geld zu sparen - andrerseits weils denen Bienen wohl nicht unbedingt gut tut.


    Warum also versucht die Imkerschaft nicht viel mehr zusammenzuarbeiten, voneinander zu lernen und gemeinsam eine Lobby/ein Bewusstsein aufzubauen um das Imkern für alle zu vereinfachen in Deutschland. Ob einem Hobbyimker oder Berufsimker.. beiden wäre daran gelegen wenn es mehr Zuschüsse gebe.. wenn es eine insgesamt Insektenfreundlichere Landschaft gäbe, wenn der Honig vor Ort nicht mit Billig-Import-Honig konkurriert und wenn Material und Betriebsweisen zumindest so genormt wären, dass ein einfaches Tauschen und profesionelles Arbeiten gegeben ist.

    Falls einer in der Region Bock hat.. lasst uns eine Genossenschaft gründen :P

    (und jetzt kommt mir nicht mit: wenn das so einfach wäre...)

  • Ist jetzt nur ein klitzekleiner Teil des Themas, aber, basierend auf Deinem Ausgangsposting und dem darin erwähnten vorhandenen Equipment fand ich die Idee einer europalettenkonformen Beute nicht schlecht. (Kam glaub ich mal in einem von rase 's Videos.)


    Gibt's auch als 9er Dadant, wenn Du in Richtung Dadant schielst. Die sind so, dass 4 Beuten auf eine Palette passen.


    Macht Lagerung und Transport von Beuten und Honigräumen sicher einfacher.


    (Was DNM 1.5 etc. angeht, da sehe ich nicht den Sinn wenn man neu anfängt. Wenn Du HR=BR willst, brauchst Du's nicht und wenn Du HR!=BR willst, gibt's nix besseres als Dadant.)

  • Von der Idee, dass es nur einen Weg gibt muss man sich verabschieden. Der eine macht nur Honig, der andere Königinnen daneben, der andere verkauft auch Ableger, der andere Kunstschwärme ... so und jetzt mal überlegen welches Material wann das beste ist. Eines für alles gibt es nicht. Aber wenn man weiß wohin man will, kann man sich den Weg überlegen.

  • C.S., ein Daumen von mir, obwohl Du Dich als Schiedender geoutet hast. Der Beitrag war trotzdem erfrischend Neutral.

    tobeekeeping, was Du nicht verstehst, Versuch es zu verstehen oder gewöhn Dich dran, es wird nicht besser. Und ja, Du hast Recht, wie kann irgendein Imker glauben, er wüßte es besser wenn er nicht Wolfgang heißt und der Bienenköniggibmirhonig ist?

    Aber im Ernst, die Sportart Imkern hat viele verschiedene Disziplinen und dafür braucht es unterschiedliche Sportgeräte und dann gibt es auch noch 1% Profisportler und 3% 3.Liga, Nebenerwerb. Dazu imkert man vom Allgäu bis nach Schabeuz unter ganz unterschiedlichen Bedingungen, von Südfrankreich und Italien mal ganz abgesehen. Auch das Ziel ist nicht überall nur Tore schießen, allermeistes ist das Ziel, Spaß, Entspannung zu haben, Naturschutzambitionen oder My Little Farm spielen in Echt. Der Eine züchtet sich nen Wolf, ein Anderer produziert gerne Wachs, wieder Andere Pollen, Gelee Royal ( diesmal ohne Hummer und Champagner ), Welche wollen einfach nur Honig und Manche Sortenhonige. Auch jeder Mitspieler hat unterschiedliche Voraussetzungen und Möglichkeiten, Ausgangslagen, Platz- und Zeitverhältnisse. Für mich wäre es ein Wunder, würde das Alles in der gleichen Kiste stattfinden. Ist ja kein Motorsport wo Alle der F1 aus Maranello fahren. Oh Gott, da gibt es auch noch andere? Und andere Autos gibt es auch?

    Soviel dazu und jetzt meine Zweiraumanmerkungen. Ich bin kein Freund vom Schieden und eng schon garnicht. Das mit dem Knick in der Brutentwicklung war für mich schon recht schlüssig dargelegt, und dabei kommt es mir nicht auf die genaue Anzahl der Zellen an. Ich denke, daß es auch behindert bzw. Zeit kostet, wenn die Königin längere Zeit suchen muß bis sie eine freie Zelle findet. Ich denke auch, nicht ich sollte die Völker führen, das können sie selbst besser und gerade wenn man kein begnadeter Bienenversteher ist oder einfach nicht immer Zeit hat ist etwas Spielraum für das Volk ganz praktisch. Natürlich bedingt das auch, daß man weniger Honig und Wachs erntet. Aber mir persönlich mit meiner Spielart des Imkersports ist es weniger wichtig den letzten Tropfen Honig aus dem Volk zu pressen als mit Freunden auf der Terrasse zu grillen oder meinem Beruf als Reiseleiter nachzugehen. Während mancher Rähmchen zieht und übers Schied verschieben nachdenkt sitze ich in einem Straßencafé in Arles oder bin mit meinen Gästen auf der Mauer von St. Malo unterwegs. Des Weiteren möchte ich mir das zweite und ehrlicher Weise auch das dritte Rähmchenmaß sparen und die damit verbundenen Handstände bei Lagerung und Handhabung an den Völkern.

    Aber, jetzt wieder an CS7 denkend, Jeder, wie es ihm am besten passt und was weiß ich schon.

    Viele liebe Grüße und bleibt vorsichtig

    Wolfgang

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie, also theoretisch.

  • Aber unpraktisch in kleinen Häfen, beim Transport von Öl, Gas, Kohle, Getreide, Sonnenblumenkerne, Autos, Backsteine, usw..

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie, also theoretisch.

  • Ein riesen Problem ist, dass der Erwerbsimkernachwuchs in den meisten Ländern von Hobbyimkern ausgebildet wird.

    Das willst du denen jetzt vorwerfen? Dass sie sich einsetzen?

    direkt auf was kompromissloses umsteigen..

    ist unmöglich, da es das nicht gibt.

    "In einer Demokratie hat jeder das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten."

    aus "Mensch, Erde"

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