Ja, im Schriftlichen kann man leicht was in den falschen Hals bekommen.
Ein paar Gedanken zum Thema Zuchtmaterial, jetzt mal auf Genetik bezogen.
Ich fand einen möglichen Weg bei der Standimkerei, an anderer Stelle argumentativ schon gut beschrieben, wer selbst mit eigenem Material arbeiten möchte: Wir wählen die besten Völker, ziehen von diesen nach. Wir gehen davon aus, dass nur die besten Drohnen bei der Standbegattung zum Zuge kommen, aus den Völkern, die am besten an die Region angepasst sind.
Ich habe die Kriterien Honigertrag, Sanftmut, Schwarmträgheit und Auswinterungsstärke.
Ist ja nicht so einfach, das "richtige" Volk für die Nachzucht herauszufinden, gerade wer nicht soviel Lust auf unendlich viel Papierkram hat.
Ich fotografiere vor jeder Honigernte den Stand. So sehe ich anhand der HR Zahl bei Frühtracht, welche Völker den meisten Honig gebracht haben.
Schwarmträgkeit sehe ich am Foto zur zweiten Ernte, gehe davon aus, dass bei den schwarmträgsten Völkern am meisten zu ernten ist. Alternativ haben die sich nach einem Schwarm am schnellsten wieder aufgebaut, danach auszusuchen ist m.E. auch nicht verkehrt.
Sanftmut gebe ich übers Jahr Noten, bei 1 sieht man beim herausziehen eines Rähmchens ein Bienengemählde, bei 6 gehe ich auf das Volk zu und werde schon vorm Berühren des Kastens attackiert.
Auswinterungsstärke, zum Einwintern schreibe ich die Anzahl besetzter WG auf, dasselbe beim Auswintern/ Frühjahrsdurchsicht. Die dann stärksten Völker haben denke ich die geringste Virenlast und kommen am schnellsten wieder in die Gänge. Außerdem sind sie denke ich mit der Milbe am besten zurecht gekommen.
Ich bin hier noch ganz am Anfang, habe dieses Jahr erstmals konsequent danach aufgeschrieben und ziehe meine Linie dieses Jahr nach diesen Kriterien. Mal sehen was dabei rauskommt, es gab ein "bestes" Volk, vorausgesetzt die Auswinterungsstärke sieht bei diesem gut aus. Einfach mal anfangen.
Schöne Grüße - Matthias