Futtersirup über Winter drauf lassen?

  • Nein, ich halte das nicht für eine total innovative Idee: es geht darum, die Folgen eines Unfalls zu beheben, der mir möglichst nicht nochmal unterkommen sollte:


    Im September war ich fertig mit füttern - dachte ich. Anfang Oktober habe ich gewogen und wohl durch anhaltende, starke Brutaktivität lagen alle Völker deutlich unter dem angestrebten Einwinterungsgewicht. Ich wollte deshalb noch etwas nachfüttern und da die Futterzargen im Winter drauf bleiben und das Wetter recht warm war, habe ich einfach nochmal 3, 4 kg Sirup pro Volk in die Zargen gegeben (ich weiß inzwischen, dass Futtertaschen für so eine späte Fütterung warscheinlich besser gewesen wären).


    Gestern musste ich feststellen, dass das bei zwei Völkern leider nicht geklappt hat. Mal unabhängig von den Gründen (bei einem bin ich mir ziemlich sicher, das es an der Milbe liegt):

    lasse ich das jetzt einfach so über den Winter (also 1,5cm Sirup in der Futterzarge) oder nicht? Ich fürchte, dass der Sirup ne 1A Wärmebrücke ist. Aber wenn ich die Zargen runternehme und durch neue (leere) ersetze, fehlt die Propolisversiegelung, edit: von dem späten Aufreißen der Kiste nicht zu reden: auch alles andere, als ideal.


    Was ist das kleinere Übel?

    Zweites Lehrjahr in 12er Dadant mod.

    Einmal editiert, zuletzt von Waldi ()

  • Warum nicht ausschöpfen und den Rest mit Saugpapier oder Handtuch auswischen? Oder mach es wie Benzindiebe früher, Schläuchlein, ansaugen und laufen lassen oder, wenn er noch gut ist, gleich selber schlabbern ;)

  • Weil das kaum ohne mehr oder weniger große Sauerei zu bewerkstelligen sein dürfte: wir reden über kalten, zähen Sirup in Nicot-Zargen, nicht über selbst angemischtes Zuckerwasser. Ansaugen und ablaufen lassen iss jedenfalls nich. Höchstens die Suppe auslöffeln, die ich mir selbst eingebrockt habe.


    Aber gut: eine Möglichkeit wäre es, quasi mit imamnenter Bestrafung des Imkerlings :rolleyes: ...

  • Strom am Stand? Dann einfach einen preiswerten Nasssauger anschaffen.

    Zufällig im Bosch blau 18V Segment unterwegs? Der dort verfügbare Sauger ist gut,


    Gruß Thorsten


    P.s. Die Strafe ist dann das säubern der Maschine...

  • Nur 2 Völker sind jetzt keine große Strafe und wenn das Zeug so zäh ist, geht das Auslöffeln ja um so leichter. Beute vorübergehend seitlich anheben erleichtert die Sache. Mach einfach und du bist fertig noch ehe du eine perfekte andere Lösung überhaupt durchdacht hast, das kannst du machen, wenn dir das selbe später nochmal mit 20 oder 40 Völkern passert.

  • Oh man, macht euch kein Streß. Fütterer runter, ausgiessen und mit Wasser aus Gieskanne nachspülen, fertig und Fütterer dann wieder drauf.

    Das Wetter ist bei mir für jede dieser Tätigkeiten noch ausreichend.

    Ich habe auch schon Sirup über Winter drauf gelassen und irgendwann war er dann im Frühjahr weg. Das ist jedoch jetzt nicht meine Empfehlung.


    Liebe Grüße Bernd.

    Pushen wir uns nicht an den Stöckchen dieser Welt, bewegen wir Baumstämme, auf denen wir stehen.

  • keine Angst, wie Bernd sagt......

    Fütterer runter, ausgiessen und mit Wasser aus Gieskanne nachspülen, fertig und Fütterer dann wieder drauf.

    der Fütterer "rastet" im Kitthaz wieder ein, mit Gefühl :) aufsetzen und gut is.

    Hast immer noch zu wenig Futter drin, Nicot umdehen und Futterteig drunter, (besser wie verhungern)

    bei einem bin ich mir ziemlich sicher, das es an der Milbe liegt

    tu ma so als wäre es nicht so, schaden tut es nicht


    noch ne Frage

    das Volk scheint :saint: schwach zu sein, hing die Traube "unter" dem Eingang zum Fütterer?

    hängs schiebs ma drunter

    dass Futtertaschen für so eine späte Fütterung warscheinlich besser gewesen wären).

    wieso das denn?

    Das, was du sicher weisst, hält dich vom Lernen ab.


    Richtige Auslese und exaktes Verpaaren, ist das Ruder mit dem das Schiff auf Kurs gehalten wird.

    Paul Jungels


    https://www.bienen-plus.de/

  • Euch allen vielen Dank für die schnellen Antworten! Ich werde gleich mal losziehen und die Fütterer in einiger Entfernung des Standes ausgießen und nachspülen, dann die Zugänge ganz öffnen, vielleicht putzen sie ja noch aus. Jedenfalls wäre dann die Isolierung wieder einigermaßen.

    Nee, auf den Oberträgern saß nur eine Handvoll Bienen und es waren nur noch zwei oder drei Wabengassen besetzt (von oben gesehen). Ich habe sie nicht auseinander reißen wollen und hab nur kurz die Futterzarge angehoben und drunter geschaut, nachdem ich zwei ertrinkende Bienen im Aufstieg fand (hatte eines der Cabochons angehoben, um mal zu schauen, ob sie das Futter überhaupt gefunden haben). Im nachhinein ärgert mich das: es hatte gestern 17°C - und wenn sie dabei sind, zusammenzubrechen, hätte eine kurze Durchsicht wohl auch keinen großen Unterschied gemacht, alldieweil ich die Völker in den letzten vier Wochen in Ruhe gelassen habe.


    Das mit den Futtertaschen habe ich in einem Artikel einer der Bienenzeitschriften gelesen, meine ich. Aber im Grunde hast Du Recht: weiter weg ist das Futter in den Nicot-Zargen ja nun eigentlich auch nicht.

  • lasse ich das jetzt einfach so über den Winter (also 1,5cm Sirup in der Futterzarge) oder nicht?

    Nimm einen Platsikbecher, mit dem es beim Discounter ein Kilo Kartoffel- oder Nudelslat gibt, die quadratischen. Damit schöpft es sich perfekt und bis fast auf den letzten Tropfen raus... Und sogar in "Lebensmittelecht" ;);)^^^^

  • Völker mit nicht leeren Futterzargen sollte man mißtrauisch beobachten- Varroabefall, marschieren schon Wespen ungehindert durch die Fluglöcher, hängen die Bienen am Unterträger durch mit gut besetztem Flugloch-

    nur letzteres wäre gut, weil eng sitzend, was sich im Lauf des Winters gibt, die Sommerbienen gehen jetzt schnell ab.

  • Ab kälter Temperatur, Wintertraube geht Nass nichts mehr. Hier ertrinken dann die Bienen gern. Oder erfrieren?

    Dann ist Futterteig auf die Obertraeger gelegt Sinn voll.

    Bei der Winterbehandlung Waben prüfen, auf Futter. Bei Bedarf merken und auflegen.

    Bei grossen Waben und nicht vollen Kisten auch mal zur Behandlung auseinanderziehen und besprühen hier geht träufeln ins Leere.

  • Jedenfalls wäre dann die Isolierung wieder einigermaßen.

    Ich habe eine Menge dazu gelesen, dass die Bienen sowieso nur die Wintertraube beheizen und die Isolierung im Winter darum auch ein Pappkarton sein kann. In Sibierien hat ein Volk in einem Stahl-Laternenrohr bei minus 40 Grad überlebt. Im Frühjahr dann, wenn sich die Wintertraube lockert, dann würde eine verbesserte Isolierung lt. diverser Empfehlungen Sinn ergeben.


    Ich würde die (fragilen?) Völker jetzt auch nicht mehr großartig durch hin und her mit dem Fütterer stören. Am Ende verrecken die noch schnell, weil unterm Fütterer noch viele saßen, dazu die Unruhe durch herunterfallende und dann verklammende Bienen beim "Knack" vom Lösen vom Futterteil. Mit nem eckigen Behälter geht das Ausschöpfen superschnell, kannste auch in den ollen Futterkanister zurückgießen, das Zeug ist ja wahrscheinlich nicht schlecht (oder hattest du 50:50 Mischung?!), mit Haushaltspapier den Rest aufnehmen, fertig. Mit nem Strohhalm austrinken scheint mir auch nicht die beste Idee zu sein ;) ... und hast du die Winterbehandlung schon gemacht? Sonst könnte wenn die brutfrei sind, zwei Fliegen mit einer Klappe auch okay sein, hast du nur eine Störung statt zwei mit nachher OX+Zucker träufeln, das ginge dann "in einem Abwasch", wenn es kalt genug ist und die schön zusammensitzen...


    Schöne Grüße - Matthias

    Es war alles sooo gut geplant. Und dann kam das Leben dazwischen...

  • Bei grossen Waben und nicht vollen Kisten auch mal zur Behandlung auseinanderziehen und besprühen hier geht träufeln ins Leere.

    Warum sollte das ins Leere gehen? Du hast doch ne große Spritze und zielst mit dem (keinesfalls harten) Behandlungsmittel-Strahl von oben auf die eng zusammensitzende Traube.


    Schöne Grüße - Matthias

    Es war alles sooo gut geplant. Und dann kam das Leben dazwischen...

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