Dann mach doch mal ne Ansage. Was ist denn ein gerechtfertigter Preis ( den du auch so im Laden stehen hast) ? Und was ist für dich Mittelmaß? Vielleicht reden wir ja am Ende vom selben Preis, haben aber nur andere Definitionen/Vorstellungen...
Kalkulation Honigpreis
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Immenfreund Jens -
13. Oktober 2021 um 13:42 -
Geschlossen
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Eigentlich bin ich voll bei dir hornet, allerdings kommt es mMn auch etwas auf die Völkerzahl an. Wenn ich nur 20 Völker und ≈ 1t Honig habe, bekomme ich mit Sicherheit alles zu einem ordentlichen Preis verkauft. Bei >10t wird die Luft schon dünner. Da bringt es am Ende auch nichts, wenn man ⅓ hochpreisig verkauft und den Rest billig an Großhändler verschleudern muss um den Keller leerzubekommen. Im Idealfall wächst der Kundenstamm und die Vertriebsmöglichkeiten parallel zur Völkerzahl, was in den meisten Regionen aber leider nur Wunschdenken bleibt.
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Aber hier im Forum wie auch überall in unserem Land wimmelt es nur von Leuten, die solche Gehälter ohne mit der Wimper zu zucken einstecken, obwohl ganz bestimmt einige darunter sind, die nur in den Sessel furzen und das Geld nie und nimmer wert sind, aber der Markt gibt es halt her.Trotzdem würde ich die nicht als "Raupe Nimmersatt" bezeichnen, um so mehr, als das genau die Gruppe ist, von der wir deutschen Imker leben, denn nur die kaufen in nennenswerter Menge Honig zu fairen Preisen. Alle anderen kaufen beim Discounter oder beim alten Otto um die Ecke für Dreifuffzich das Glas. und werden das auch weiterhin tun.
Es ist immer wieder interessant zu lesen, von welcher Art Kundschaft es hier und überall wimmeln soll. Entweder fährt die hiesige finanzstarke Klientel mit dem Porsche zum Lebensmitteleinkauf auf die Zeil (Frankfurt) oder aber die mögen keinen Honig.
Die meisten Kunden sind normale Leute, durch alle Schichten und es hat gerade bei den Älteren noch eine gewisse "Tradition" Honig vom Imker zu kaufen. Die kaufen je nach Einkommen nicht die rauen Mengen, schätzen aber das Produkt. Da müsste man eigentlich ansetzen, um neue Käuferschichten hinzuzugewinnen und die nicht von vorneherein an die Discounter verloren zu geben.
Unterschiedliche Preise für unterschiedliche Kunden(gruppen) gehen nur, wenn keine Schnittmengen bestehen, wo sich über Preise ausgetauscht werden kann.
Auf dem Land absolut illusorisch in der Durchführung, schon vor Social Media.
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Mit großem Interesse verfolge ich hier diese Beiträge zum Thema Honigpreise. Die unterschiedlichen Argumentationen zeigen deutlich auf, wie vielfältig auch die Beweggründe zur Imkerei sind.
Als Hobbyimker mit 20 WV jongliere ich jedes Jahr mit meinem geernteten Honig. Meistens ist die gesamte Honigernte dann allerdings im November des Erntejahres verkauft, obwohl oder auch wenn mein Glas Honig im Verkauf 8,00 € kostet.
Hierüber bin ich sehr froh, auch wenn ich als Hobbyimker nicht meinen Unterhalt von diesen Einnahmen bestreiten muss, fühle ich mich durch die Akzeptanz dieses Verkaufspreises in meinem Imkerdasein mit den erforderlichen Aufwendungen bestätigt.
Ein geringerer VK-Preis würde einen möglichen Honigverkauf auch wohl kaum steigern, denn sonst müssten die Imkerkolleginnen u. Imkerkollegen im Umkreis, mit Verkaufspreisen um 5,00 € pro Glas sich vor Nachfragen kaum retten können.
Ich denke aber auch, es kommt ganz stark auf das Einzugsgebiet und die jeweilige Lage an, in der ich mein Angebot unterbreite.
Wenn ich den einfachen oder passiven Weg wähle, mich mit meinem vergleichbarem DIB Glas begnüge und jegliche Präsentation oder Werbung vermeide; ja, wenn ich darauf warte, bis ein Honigkunde bei mir an der Haustüre klingelt und um ein Glas Honig nachfragt, werde ich wohl kaum einen höheren Preis generieren können/wollen, weil der Imkerkollege 500 m weiter es auch nicht anders macht.Die meisten Hobbyimker sind ja nicht nur Produzenten des Honigs, sondern auch Direktvermarkter.
Bis einschl. zur Honigernte ist es ja mehr oder weniger, ja bis zu meiner Völkerzahl mit Sicherheit ein schönes Hobby, welches einen gut ausfüllen kann.Bei der Vermarktung allerdings werden dann schon andere Maßstäbe gesetzt, um den Imker immer noch die Laune an seinem Hobby zu erhalten.
Auch wenn meine Hobbyimkerei nicht gewinnbringend aufgestellt sein muss, erwarte ich für meinen verkauften Honig einen zielführenden- und für mich motivierenden Preis.Ebenso gerne gebe ich dann auch ein Glas Honig als Anerkennung für erbrachte Gefälligkeiten an mich persönlich, oder an meine Imkerei ab, ohne einem Geldwert in Erwartung zu stellen.
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Mich stört nicht der gute Preis, mich stört, das man sich laut hornet auf Maximum fixieren soll, 'weil das alle anderen auch machen'. Ich finde das bei 'allen anderen' auch total ätzend. Dann muß ich das ganz sicher nicht selber so machen. Natürlich kommt man mit viel Ellenbogen schneller voran. Und? Will man das das? Ich will einen guten Preis, den hab ich für mich gefunden. Wird jetzt sogar wieder erhöht. Aber es ist für mich halt auch Luxus, es mir leisten zu können, nicht gierig zu sein.
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Den Begriff "Maximum" und "guter Preis" regelt dann aber schon der Markt.
Ich muß die Klaviatur des Marktes dann aber auch beherrschen und spielen.
So hängt ein guter Preis am Markt zu erzielen, von vielen Faktoren ab und die Honigqualität ist da nur einer der Faktoren.
Hierfür gibt es aber auch kein Patentrezept.Manchmal aber einfach mal mit offenen Augen und Ohren wie auch mit einer Portion Elan, mal versuchen den Markt zu analysieren. Was bei einem Berufsimker ein Unbedingtes "muss" ist, sollte beim Hobbyimker dann "sportlich-ehrgeizig" angegangen werden, weil ja letztendlich nicht die Existenz davon abhängig ist sondern die eigene Motivation fördern soll.
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Der Typ, der mein Klo richtet und 50 EUR die Stunde verlangt ist also der kernige, ehrliche Handwerker, aber ich als Imker, der höchstwahrscheinlich nicht mal auf die Hälfte davon kommt und alles versucht, um wenigstens etwas in Richtung faire Entlohnung zu robben, bin eine Raupe Nimmersatt?
Ich hoffe, das ist dir nur so rausgerutscht, und du hast nicht ernsthaft den Unterschied zwischen einem Stundenverrechnungssatz und dem Stundenlohn oder dem Betriebsgewinn pro Arbeitsstunde nicht verstanden .
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mich stört, das man sich laut hornet auf Maximum fixieren soll, 'weil das alle anderen auch machen'
Ich habe es immer nur als Problem gesehen, dass Imker ihren Honig zu billig anbieten. Das schadet allen. Wer zuviel verlangt, verkauft im Zweifel weniger und die Kunden gehen zu anderen Imkern. Das hilft allen. Der Kollege mit den (zu) hohen Preisen ist mir deswegen der liebere.
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Zielgruppenanalyse!
Will ich jemanden der über den Preis kauft überhaupt als Kunden? Der soll sein Glas Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern doch beim Discounter um die Ecke holen.
Leider war ich schon länger nicht mehr auf nem Markt. ...erst Corona und dieses Jahr die mieserableste Honigernte meine bisherigen Imkerlaufbahn... schlechter geht eigentlich auch nicht mehr.
An nem Marktstand bekomme ich in Echtzeit gute Rückmeldungen zu meinem Produkt.
Ich stand normalerweise gerne mit dem Probiertablett vor meinem Verkaufsstand. Ein Helfer dahinter Verkauf/Kasse...
Und auf 2 Probierlöffel hatte ich die letzten Male ziemlich genau ein verkauftes Glas Honig.
Und das obwohl beinahe jeder 2te Stand als Nebenprodukt auch noch Honig mit im Angebot hatte und ich als nur Honigverkäufer in der höchsten Preisklasse lag.
Egal wie... Man sollte doch wissen, welche Ausgaben man hat und die sollten mit dem Honigverkauf auch gedeckt werden.
Wenn ich die regelmässig veröffentlichten Statistiken des DIB zum Honigpreis anschaue frage ich mich schon manchmal, warum derjenige nicht einfach einen 5€-Schein-Abreissblock an seiner Haustür aufhängt und sich die Arbeit mit Honigernte, -bearbeitung, Abfüllen, Etikettieren, etc. einfach schenkt.
Für diese Jahr hätte ich übrigens ehrlich kalkuliert einen Kilopreis von >100€... Falls jemand ein paar wenige Kübel deluxe-Rapshonig braucht... PN! -
Ich will einen guten Preis, den hab ich für mich gefunden. Wird jetzt sogar wieder erhöht. Aber es ist für mich halt auch Luxus, es mir leisten zu können, nicht gierig zu sein.
Eigentlich musst du gar nix machen. Wie WFLP sagt, gibt es ein Prinzip der Marktbereinigung, der Preis pendelt sich automatisch ein: Verlange ich zuviel, bleibe ich auf meinem Honig sitzen - verlange ich zuwenig, kann ich die Nachfrage nicht befriedigen (und gehe im Zweifelsfall pleite). Der "Optimale" Preis ist einfach genau so hoch, dass du deinen kompletten Honig verkauft bekommst und alle Menschen, die zufrieden mit deinem Preis sind, ein Glas Honig abbekommen. Das hat dann mit Gier nix zu tun. Sondern der Preis, der sich einpendelt, hat die Aufgabe, die Wertigkeit eines Produktes verlässlich und gut anzuzeigen. Wenn ich das untergrabe, indem ich darunter gehe, ist das einzige, was ich damit erreiche, dass ich die Leute über den wahren Wert des Produkts täusche. Ob ich das dann mit meinem Gewissen vereinbaren könnte... wenn der Nachbar mit großen Augen vor mir steht und ich kein Gläschen mehr für ihn habe, was er seiner Holden zu Weihnachten schenken kann, weil ich einfach zu günstig war und mir die komplette Ernte darum vorzeitig aus den Händen gerissen wurde (jaja ich weiß, vielleicht etwas plakativ dargestellt )
Davon ab, habe ich großen Respekt davor, dass du es über die Jahre geschafft hast, deine Betriebsweise so gut aufzustellen, dass du finanziell zurechtkommst (selbst ohne "Maximalpreis", mit einem Preis, der "gut genug" ist, dass du klar kommst). Gerade in der Imkerei kann man auf so etwas zu Recht stolz sein.
Schöne Grüße - Matthias
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Ich hoffe, das ist dir nur so rausgerutscht, und du hast nicht ernsthaft den Unterschied zwischen einem Stundenverrechnungssatz und dem Stundenlohn oder dem Betriebsgewinn pro Arbeitsstunde nicht verstanden .
bin zwar tatsächlich kein Betriebwirtschaftler, aber das ist mir trotzdem klar. Das soll natürlich nur plakativ aufzeigen, dass man mit seinem Einkommen als Durchschnittsimker unter GARANTIE im Schnitt beim Einkommen schlechter oder bestenfalls ähnlich gut da steht als ein Durchschnittshandwerker und daher auch beim Versuch möglichst hohe Honigpreise zu erzielen, immer noch weit entfernt von einer Raupe Nimmersatt oder einem vermeintlich "gierigen" Menschen gesehen werden sollte.
Mich stört massiv, wenn das Streben nach wenigstens etwas fairerer Entlohnung aus den eigenen Reihen quasi als kapitalistische Heuschrecken-Aktion und Ellenbogenmanier hingestellt wird. Ich halte es vielmehr für ein Strampeln, damit man nicht zwischen den großen Fischen untergeht und das dumme, ausgebeutete Opfer bleibt.
Es muss ja nicht jeder strampeln, man kann sich auch hängen lassen. Aber wenn jemand strampelt und versucht die Situation wenigstens für sich zu verbessern, sollte man aus den eigenen Reihen, wenn schon nicht unterstützt, so doch wenigstens nicht angegriffen werden.
Was das "Maximum, nur weil alle das machen" betrifft, das rase oben erwähnt, da muss ich sagen, ich sehe mich als kleinen Fisch im Haifischbecken des Marktes. Nicht ich bestimme die Preise, auch nicht meine eigenen, sondern der Markt - sonst würde ich noch viel mehr für den Honig verlangen können und z.B. meine Arbeitszeit voll mitbezahlen lassen, wie es "alle anderen" ja eigentlich auch machen.
Das geht aber nicht und genau deswegen wird man ja mit der Imkerei in der Regel nicht reich, da gäbe es deutlich lukrativere Beschäftigungen. Hat rase selbst gesagt
Auch muss ich umgekehrt tagtäglich die hohen und steigenden Preise anderer Produkte zahlen, es wäre in meinen Augen schlichtweg dumm, hier durch Selbstverzicht aus merkwürdig konstruierten Gründen nicht nachzuziehen.
Fair ist in meinen Augen, wenn man ein gutes, nachgefragtes Produkt herstellt und dafür einen angemessenen Preis erzielt, der einem selbst ein gutes Einkommen ermöglicht, genau wie es alle anderen Produzenten, Angestellte und Beamte für ihre Arbeit auch anstreben. Dazu hat der aktuelle Honigpreis in meinen Augen aber noch gut Luft nach oben. Das zu ändern, ist der Versuch "mitzuhalten, um nicht untergebuttert zu werden". Nicht mehr und nicht weniger.
Das ist im Bereich Imkerei aber nur sehr schwer der Fall, weil der Honigpreis einfach zu niedrig ist und die Bestäubung in unserem Land nicht honoriert wird. Wäre es nicht so, gäbe es ja auch deutlich mehr Erwerbsimker und selbst von denen sind ja viele Idealisten und Selbstausbeuter. Das sollte ja eigentlich Konsens sein und wird nach meinem Verständnis auch so von den Berufsvertretern kommunziert. Sich als Freizeit- und Nebenerwerbsimker an dieser Erkenntnis zu orientieren und entsprechend dagegen zu handeln, kann in meinen Augen nicht sooo falsch sein.
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Verlange ich zuviel, bleibe ich auf meinem Honig sitzen - verlange ich zuwenig, kann ich die Nachfrage nicht befriedigen (und gehe im Zweifelsfall pleite).
Die Schwierigkeit bleibt freilich, diesen Preis zu finden. Ist der Honig erst mal weg, kann man ihn nicht mehr teurer verkaufen. Man muss also von oben an die Sache rangehen. Die Frage ist dann einzig, ob die Kunden, die man zunächst verschreckt hat, wiederkommen.
Leider ändert sich die Menge, auf der man sitzen bleiben kann, auch noch jedes Jahr.
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Ich hab die Erfahrung gemacht, daß die Kunden es durchaus wertschätzen, wenn man gute Qualität zu fairen Konditionen anbietet. Die sind auch nicht doof. Ehrlichkeit, fair & ein guter Preis schließen sich ja nicht aus. Ich könnte sicherlich mehr bekommen, würde ich im Hipsterglas und auf jeden neuen Zug aufspringen. Wenn einem das Wert ist, warum nicht!? Ich bin das halt nicht, mich nervt sowas. Ist doch super, jeder hat seine Zielgruppe, der Markt ist doch angeblich groß genug^^
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Die sind auch nicht doof.
Das ist der springende Punkt. Wenn Kunden einen höheren Preis bezahlen, erwarten sie einen Mehrwert. Der kann in unterschiedlichster Form daher kommen.
Einige kaufen nur deshalb teure Dinge um zu zeigen, dass sie es können. Das geht aber nur, wenn sie irgendwo das Geld auch eingenommen haben. Da achten sie dann sehr wohl darauf, was sie für Ihr Geld bekommen. Vom Geld ausgeben ist noch keiner reich geworden.
Eine erfahrene Ladeninhaberin meinte schon vor vielen Jahren:"Wenn wir ein preiswertes (seinen Preis wert) Angebot in unserem Sortiment haben, wissen das die Kunden vor uns."
Ich bin um jeden Imker froh, der hohe Preise verlangt. Ob er selber einen Vorteil davon hat, möchte ich nicht beschwören. Zu vieles spricht dagegen. Aber mit Sicherheit haben die anderen Imker dadurch einen Vorteil, die ein gleiches oder zumindest ähnliches Produkt anbieten.
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