Danke das ich das noch abschließen darf und bevor das hier 10 stellig wird und die Leute vor Schreck ob der vielen langen Beiträge vom Hocker fallen kommt nun:
Teil9
Die Auszählung ist gelaufen die Völkchen wuseln so vor sich hin, man füttert immer noch zaghaft und schaut das man das magische 3 Zargenlimit erreicht mit den man mindestens einwintern sollte.
Der Spezialist für MiniPlus-Überwinterung Ron hat uns geraten die Völkchen sollten 15kg wiegen, damit der Imker beruhigt bis zum Frühjahr schlafen kann und sich lieber Gedanken über andere Themen macht, als sich um eine mit heißer Nadel gestrickte Einwinterung den Kopf zu zerbrechen.
Ich füttere jetzt auch immer noch Einheiten, aber man merkt schon, das sie immer zögernder abnehmen. Von meinen verbliebenen 18 Prüfvölker aus 2021 und 2 Spätzuchten sind das evt, noch 6-7 denen ich gestern noch Futter nachgegossen habe, die anderen hatten noch etwas in der Futterzarge.
Das gute an einer Futterzarge ist, das du ohne das Öffnen der beute sehen kannst wie gut die Zarge in der Abtrennung zum Futter belaufen ist. Daran kann man schon abschätzen ob das Volk klein oder groß sein könnte. Je dichter sich die Bienen drängen, um so mehr Masse müsste drin sein.
Zum Ende der Fütterung empfiehlt unsere Spezie in die Futterzarge kristallinen Zucker zu geben, der auf Grund seiner hydroskopischen Wirkung die Luftfeuchtigkeit bindet . Teile des Zuckers, der sich verflüssigt, können dann von die Bienen durch das Sperrgitter zur Futterkammer aufgenommen werden.
Da meine Futterzargen ein Acrylwinkel zur Absperrung haben, muss ich mal schauen wie ich das realisieren kann.
Die Bienen sollten von der Zuckermasse so abgesperrt sein, das sie auf keinen Fall aus der Absperrung heraus kommen und dann auf dem Futter verklammen können.
Ich werde diesen Tip dieses Jahr das erste mal ausprobieren.
Notwendig ist das nur wenn die Bienenmasse nicht wirklich alle Zargen ausfüllt und verhindert Schimmel auf den Rähmchen in der MP-Beute.
Als Abschluss noch ein paar Zahlen. Seit 2 Jahren habe ich jeweils 24 Testvölkchen in den VSB Projekten.
2019 beteiligte ich mich bei der Auszählung in Bayern
2020 hatte ich 14 Einheiten im eigenen vorgelagerten Übungsprojekt und 12 im LBMV VSB Projekt
2021 beteiligte ich mich mit 24 Einheiten im LBMV VSB Projekt .und 3 im eigenen Projekt
2020 winterte ich 4 Völker auf 4 bis 6 MP Zargen ein, ausgewintert 2 eine 2021 als Zuchtkönigin benutzt (verschleißt), die andere lebt jetzt noch als "fettes Volk" im 2. Jahr unbehandelt auf 1x14 1/2DD + 6 DD HR. Diese habe ich dieses Jahr im Oktober ausgezählt und die Milbenlast schätze ich als beherrschbar ein. (Potential als Zuchtkönigin 2022)
2021 wintere ich 20 Einheiten ein. Gehe ich von einem ähnlichen Resultat wie 2020 aus, schätze ich auf 10 Einheiten die den Hardbondtest überstanden haben.
Die hohe Einwinterungszahl 2021 ist nur der Tatsache geschuldet, das ich die MP Einheiten homogener gebildet hatte und nun mehr Erfahrung mit der Führung der MP habe.
Die meisten Verluste 2021 an Prüfvölkern hatte ich nach der Bildung bis zur Annahme der Königin, die ich aber mit Königinnen aus eigenen Ersatzeinheiten bzw. von Kollegen oder später nachher bei der Besamung aus dem riesen Ersatzpool von Ron ausgleichen konnte.
Nachher ist es etwas schwieriger Ersatz zu finden, denn diese Ersatzköniginnen hätten mit besamt werden müssen. Da plane ich mir für 2022 noch10% mehr als Reservevölker besamen zu lassen.
Aber eigentlich ist es so gut wie es ist, man muss nicht die 24 Völker von Anfang bis Ende durchziehen und für jedes Übel eine Alternative haben. 20 Völker aus den Projekten einwintern ist schon eine super Leistung, auf die ich stolz bin.
Schauen wir mal 2022 beim Auswintern, ob ich das immer noch bin
Die Entwicklung 2020 aus 24 Völker 2 unbehandelt überlebende zu selektieren ist nicht gerade ein super Ergebnis. Bei der Prognose für 2021 mit dem Einsatz von 27 Völkern mit 10 überlebenden Völkern stellt sich das schon ganz anders dar.
Das hat meiner Meinung nichts mit der unterschiedlichen daran beteiligten Genetiken zu tun, sondern eher im besseren Händling und mehr Übung/Gelassenheit im Umgang mit den ganzen Prozessen.
Wer nun diesen ganzen 9 Teile durchgelesen hat könnte verschreckt sein, oh je was für ein Aufwand, das schaffe ich ja nie, dem sei gesagt, ja es ist Aufwand und man muss das neben den anderen Prozessen parallel on Top machen,
Aber wer Gründe gegen etwas finden will, de wird nie anfangen. Versucht anhand meiner Bespiele zu ermitteln was ihr leisten könntet und wenn ihr unter 5 MP Einheiten kommt, lasst es sein. Das lohnt sich kaum, siehe die Verlustrate des Überlebenstest.
Selbst wenn ihr keine eigenen Testvölker macht, gibt es eine Menge Unterstützungshilfe die ihr erbringen könnte. Und sicher fällt da die eine oder andere Nachzuchtkönigin aus den VSB Linien ab, die man bekommen kann, wenn man sich einbringt. Irgendwer muss ja auch mal in Wirtschaftsvölkern testen und seine ehrliche Meinung zur Leistung der Königinnen abgeben.
Ich selbst mag keine elitären Clubs und möchte das Wissen, was andere mir auch freigiebig übergeben haben (ok ich musste es auch abholen), genauso weitergeben. Nicht nur schnorren sondern aktiv etwas dazu beitragen, und Wissen verbreiten, damit andere darauf aufbauen können, das wird uns ähnlich dem Open Source Gedanken weiterbringen.
Schminkt euch ab, das es irgendwas gutes auf dieser Welt umsonst gibt.
In diesem Sinne, Leude nich nur schnacken oder Kopf in Nacken, sondern anpacken.
(Ende der 9 teiligen Beitragsserie)
Liebe Grüße Bernd