Erfahrungsaustausch zur Züchtung der Varroamilbe überlebenden Biene VSB ( varroa mite surviving bee)

  • Danke das ich das noch abschließen darf und bevor das hier 10 stellig wird und die Leute vor Schreck ob der vielen langen Beiträge vom Hocker fallen kommt nun:


    Teil9


    Die Auszählung ist gelaufen die Völkchen wuseln so vor sich hin, man füttert immer noch zaghaft und schaut das man das magische 3 Zargenlimit erreicht mit den man mindestens einwintern sollte.

    Der Spezialist für MiniPlus-Überwinterung Ron hat uns geraten die Völkchen sollten 15kg wiegen, damit der Imker beruhigt bis zum Frühjahr schlafen kann und sich lieber Gedanken über andere Themen macht, als sich um eine mit heißer Nadel gestrickte Einwinterung den Kopf zu zerbrechen.


    Ich füttere jetzt auch immer noch Einheiten, aber man merkt schon, das sie immer zögernder abnehmen. Von meinen verbliebenen 18 Prüfvölker aus 2021 und 2 Spätzuchten sind das evt, noch 6-7 denen ich gestern noch Futter nachgegossen habe, die anderen hatten noch etwas in der Futterzarge.

    Das gute an einer Futterzarge ist, das du ohne das Öffnen der beute sehen kannst wie gut die Zarge in der Abtrennung zum Futter belaufen ist. Daran kann man schon abschätzen ob das Volk klein oder groß sein könnte. Je dichter sich die Bienen drängen, um so mehr Masse müsste drin sein.

    Zum Ende der Fütterung empfiehlt unsere Spezie in die Futterzarge kristallinen Zucker zu geben, der auf Grund seiner hydroskopischen Wirkung die Luftfeuchtigkeit bindet . Teile des Zuckers, der sich verflüssigt, können dann von die Bienen durch das Sperrgitter zur Futterkammer aufgenommen werden.

    Da meine Futterzargen ein Acrylwinkel zur Absperrung haben, muss ich mal schauen wie ich das realisieren kann.

    Die Bienen sollten von der Zuckermasse so abgesperrt sein, das sie auf keinen Fall aus der Absperrung heraus kommen und dann auf dem Futter verklammen können.

    Ich werde diesen Tip dieses Jahr das erste mal ausprobieren.

    Notwendig ist das nur wenn die Bienenmasse nicht wirklich alle Zargen ausfüllt und verhindert Schimmel auf den Rähmchen in der MP-Beute.


    Als Abschluss noch ein paar Zahlen. Seit 2 Jahren habe ich jeweils 24 Testvölkchen in den VSB Projekten.

    2019 beteiligte ich mich bei der Auszählung in Bayern

    2020 hatte ich 14 Einheiten im eigenen vorgelagerten Übungsprojekt und 12 im LBMV VSB Projekt

    2021 beteiligte ich mich mit 24 Einheiten im LBMV VSB Projekt .und 3 im eigenen Projekt


    2020 winterte ich 4 Völker auf 4 bis 6 MP Zargen ein, ausgewintert 2 eine 2021 als Zuchtkönigin benutzt (verschleißt), die andere lebt jetzt noch als "fettes Volk" im 2. Jahr unbehandelt auf 1x14 1/2DD + 6 DD HR. Diese habe ich dieses Jahr im Oktober ausgezählt und die Milbenlast schätze ich als beherrschbar ein. (Potential als Zuchtkönigin 2022)


    2021 wintere ich 20 Einheiten ein. Gehe ich von einem ähnlichen Resultat wie 2020 aus, schätze ich auf 10 Einheiten die den Hardbondtest überstanden haben.

    Die hohe Einwinterungszahl 2021 ist nur der Tatsache geschuldet, das ich die MP Einheiten homogener gebildet hatte und nun mehr Erfahrung mit der Führung der MP habe.

    Die meisten Verluste 2021 an Prüfvölkern hatte ich nach der Bildung bis zur Annahme der Königin, die ich aber mit Königinnen aus eigenen Ersatzeinheiten bzw. von Kollegen oder später nachher bei der Besamung aus dem riesen Ersatzpool von Ron ausgleichen konnte.


    Nachher ist es etwas schwieriger Ersatz zu finden, denn diese Ersatzköniginnen hätten mit besamt werden müssen. Da plane ich mir für 2022 noch10% mehr als Reservevölker besamen zu lassen.

    Aber eigentlich ist es so gut wie es ist, man muss nicht die 24 Völker von Anfang bis Ende durchziehen und für jedes Übel eine Alternative haben. 20 Völker aus den Projekten einwintern ist schon eine super Leistung, auf die ich stolz bin.

    Schauen wir mal 2022 beim Auswintern, ob ich das immer noch bin ;)


    Die Entwicklung 2020 aus 24 Völker 2 unbehandelt überlebende zu selektieren ist nicht gerade ein super Ergebnis. Bei der Prognose für 2021 mit dem Einsatz von 27 Völkern mit 10 überlebenden Völkern stellt sich das schon ganz anders dar.

    Das hat meiner Meinung nichts mit der unterschiedlichen daran beteiligten Genetiken zu tun, sondern eher im besseren Händling und mehr Übung/Gelassenheit im Umgang mit den ganzen Prozessen.


    Wer nun diesen ganzen 9 Teile durchgelesen hat könnte verschreckt sein, oh je was für ein Aufwand, das schaffe ich ja nie, dem sei gesagt, ja es ist Aufwand und man muss das neben den anderen Prozessen parallel on Top machen,

    Aber wer Gründe gegen etwas finden will, de wird nie anfangen. Versucht anhand meiner Bespiele zu ermitteln was ihr leisten könntet und wenn ihr unter 5 MP Einheiten kommt, lasst es sein. Das lohnt sich kaum, siehe die Verlustrate des Überlebenstest.


    Selbst wenn ihr keine eigenen Testvölker macht, gibt es eine Menge Unterstützungshilfe die ihr erbringen könnte. Und sicher fällt da die eine oder andere Nachzuchtkönigin aus den VSB Linien ab, die man bekommen kann, wenn man sich einbringt. Irgendwer muss ja auch mal in Wirtschaftsvölkern testen und seine ehrliche Meinung zur Leistung der Königinnen abgeben.


    Ich selbst mag keine elitären Clubs und möchte das Wissen, was andere mir auch freigiebig übergeben haben (ok ich musste es auch abholen), genauso weitergeben. Nicht nur schnorren sondern aktiv etwas dazu beitragen, und Wissen verbreiten, damit andere darauf aufbauen können, das wird uns ähnlich dem Open Source Gedanken weiterbringen.

    Schminkt euch ab, das es irgendwas gutes auf dieser Welt umsonst gibt.


    In diesem Sinne, Leude nich nur schnacken oder Kopf in Nacken, sondern anpacken. :*


    (Ende der 9 teiligen Beitragsserie)


    Liebe Grüße Bernd

    Pushen wir uns nicht an den Stöckchen dieser Welt, bewegen wir Baumstämme, auf denen wir stehen.

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  • Muss diese "gesetzeswidrige Nichtbehandlung" (nicht böse gemeint) beim Veterinär genehmigt werden oder wie läuft das?


    Rolf

    Konfuzianer:

    "Man soll ein anständiges Menschenleben führen, aus dem einfachen Grund, weil man ein anständiges Menschenwesen ist."

  • Als ich begann 2015/2016 behandlungsfrei zu Imkern, habe ich beim Amtsveterinär nachgefragt, ob ich dafür eine Ausnahmegenehmigung bekommen könnte, weil viele ja davon sprachen, das man sowas benötigen würde.

    Seine Antwort war sinngemäß, nein das bräuchte ich nicht und er würde sowas nicht ausstellen.


    So gesehen behandle ich auch meine Völker, teilweise befallsabhängig, teilweise pauschal und teilweise gar nicht, wie die Prüfvölker. Diese Prüfvölker sind ja nicht unbedingt Völker wo ich keine Lust darauf habe oder keine Zeit, sondern Völker an die man eine gewisse Erwartungshaltung hat


    Jetzt, wo ich in der Öffentlichkeit nicht mehr ganz so unsichtbar bin mit dem was ich tue, werde ich nochmals beim Veterinär nachfragen.


    Liebe Grüße Bernd.

    Pushen wir uns nicht an den Stöckchen dieser Welt, bewegen wir Baumstämme, auf denen wir stehen.

  • Muss diese "gesetzeswidrige Nichtbehandlung" (nicht böse gemeint) beim Veterinär genehmigt werden oder wie läuft das?

    Wenn es der Veterinär genehmigt ist es nicht mehr "gesetzeswiedrig":!:

    Wenn es nicht genehmigt ist, dann darfst du "nicht Nichtbehandeln", dann musst Du "befallsorientiert Behandeln" und das auch aufzeichnen 8):thumbup: ...


    Nachtrag: da d2dum seine Erfahrug gechildert hat, sag ich auch mehr dazu. Bei mir weis mein Veterinär:in das ich beim VSB Projekt dabei bin und "befallsorientiert Behandle". Ich habe noch keinen meiner Stände genehmigen lassen zum Nichtbehandeln, aber ich kenne Leute hier im Forum die haben das schon erfolgreich von ihrem Veterinär genemigen lassen...

  • (Ende der 9 teiligen Beitragsserie)

    Guten Abend Bernd.


    Für diese Betragsserie, bedanke ich mich, und ziehe den Hut.


    Wegen dieser Information, habe ich mich im Forum angemeldet, und nach 2 Jahren eigentlich schon die Hoffnung für genaue Angaben aufgegeben.........Daher von mir, ein mehrmaliges Dankeschön!!! :thumbup:


    Meine Fragen, haben sich mit Nr.8 schon mal erledigt.

    Ich werde deine Serie noch ein paar Mal durchlesen, und vielleicht taucht dabei noch eine Frage auf.


    Auf jeden Fall, wünsche ich dir, und deinen Mitthelfern, viel Erfolg!


    Lg Sulz.

  • möchte bitte seine eigenen langjährigen praktischen Erfahrungen und Projekte mit uns teilen. Aber nicht in diesem Thread.

    In der überschrift, steht aber die Bezeichnung von "Erfahrungsaustausch".


    Ich würde es sogar begrüssen, wenn auch noch weitere Erfahrung, und oder Ergänzungen, zu der Varroaresistenzzucht auch in diesem Thread angehängt, und zur Diskussion gestellt werden.


    Dann ist es schön zusammengefasst......Zumal ich davon ausgehe, dass auch d2dum (Bernd) auch in Zukunft noch etwas Ergänzen, und komentieren möchte.


    Lg Sulz.

  • Eigentlich wollte ich noch hinzufügen, das die Serie nicht alle Einzelheiten und Details der Arbeit im VSB Projekt enthalten hat. Imkerliche Grundkenntnisse und spezielle Feinheiten wie den genauen Aufbau eines Drohnenvolkes, Vorbereitung der Umlarvung, Abfolge der infektionsvorbereitung mit Lenkung der Brut im passenden Alter auf eine spezielle Brutwabe und und und habe ich weggelassen.

    Viele spezielle Hintergründe und Verfahren gehen auch aus den Arbeitspapieren des Bieneninstitut Kirchhain und den Jahresberichten von Martin Gabel hervor.

    Andere Sachen habe ich schlicht vergessen, doch die Stopersteine sollte ich erwähnt haben.


    Was noch offen ist, was passiert mit der weiteren Selektion nach dem Projekt und in weiterer Vorbereitung des nächsten Projektes.

    Wie und warum kombiniert man Linie x oder y mit z.


    Zu vielen Sachen weiß ich keine Antwort und lass mich von Empfehlungen leiten oder ich lese etwas über die Arbeitsweise von Anderen und überarbeite mein Konzept bzw spreche Empfehlungen aus, wie man sich wie entscheiden könnte.

    Ja und dann gibt es so Bauchgefühl basierende Entscheidungen und bedingte Zufallssituationen, die Entscheidungen vorwegnehmen oder eleminieren.


    Wenn etwas unklar ist, einfach fragen.


    Liebe Grüße Bernd.

    Pushen wir uns nicht an den Stöckchen dieser Welt, bewegen wir Baumstämme, auf denen wir stehen.

  • Was noch offen ist, was passiert mit der weiteren Selektion nach dem Projekt und in weiterer Vorbereitung des nächsten Projektes.

    Wie und warum kombiniert man Linie x oder y mit z.

    Lass dies einfach auf dich zukommen......So bleibt es zumindest noch eine Zeit "spannend".


    Bei mir, passiert kaum noch etwas. Und das Wenige, wo noch passiert, ist zwar interessant, aber nicht mehr so spektakulär.


    Freue dich darüber, wenn noch etwas "los" ist......Nur Honig ernten und verkaufen, sehe ich für einen Pionier, wie du einer bist, auch nicht als eine "erfüllende" Beschäftigung........


    Lg Sulz.

  • Sulz, darf ich fragen, wie genau du das mit den behandlungsfreien Völkern gemacht hast? Ich meine, du hast eine Eingewöhnungsphase in der du zum Beispiel fremden, gefangenen Schwärmen hilfst. Und wenn sie diese Phase überstanden haben sind sie im nächsten Jahr besser im Umgang mit der Varroa?

  • JaKi .


    Während dieser "Eingewöhnungsphase", kam es bei den meisten Völkern aus diesen Schwärmen, zu einem Zusammenbruch durch die Milbe.

    Wenn ein Volk diesen "Erstschlag" der Milbe überlebt hat, dann habe ich es wieder aufgepäppelt, und nach 3-4 Jahren, waren die Völker stabil, oder tot.


    Interessant, waren aber diejenigen Völker, bei denen ich diesen "Erstschlag" nicht bemerkt habe, und es auch nach Jahren zu keinem Zusammenbruch des Volkes gekommen ist.


    Ein solches Verhalten, erhoffe ich mir von einer VSH Biene.


    Lg Sulz.

  • Sulz so habe ich auch begonnen und danke für dein Lob, aber ich bin da eher ein Lehrling im Pionier sein.


    Die Suche nach der Biene, die es so rein zufällig kann, ist natürlich auch sehr mühsam. So hat auch irgendwann Josef Koller mal 19XX begonnen.

    Wenn man einmal in diesem Milleu unterwegs ist, bekommt man auch Informationen zu den Arbeiten in den anderen Ländern drum herum und später weltweit mit und ist ständig am probieren.


    Irgendwann möchte man diese Zufallsfunde etwas beeinflussen und darum bin ich dann nach 3 Jahren Softbond/Hardbond in der Basis"zucht" zur gezielteren Arbeit übergegangen.


    Die VSB Anreicherung über die Softbond Methode ist genauso ein gangbarer aber ich meine längerer Weg.

    Manche Imker haben an gewissen Standorten gewisse Vorteile, weil 5 Seen herum sie etwas regional abschotten, sie regelmäßig gutes Genmaterial zukaufen (moin beemax) oder wie bei dir die Imkerdichte vielleicht etwas geringer ist.

    Da kann man bestimmt leichter schon eine auf VSB getrimmte Basiszucht betreiben, die ich auch immer befürworten möchte. Macht auch nicht wenig Aufwand alles zu monitoren, die Brut vor dem Kollaps zu entnehmen und die die gar nichts taugen ständig mit Nachzuchten der Besten (Überlebens)Völker umzuweiseln.


    Mich hatte es nur genervt, wenn ich dann einige Überlebensvölker hatte, das die im 2 Jahr zeigten, das da nicht wirklich ausreichend Potential drin steckt, das ohne Hilfe zu überstehen.

    Darum versuche ich jetzt vorher zu ermitteln ob ausreichend Potential drin steckt und mache dann mit denen, die sich bei mir oder den Kollegen bewiesen haben weiter.

    Mit Hilfe der MP habe ich so von der Anzahl mehr Möglichkeiten vorher zu selektieren, als früher mit den ganzen Völkern.

    Ich könnte mir niemals 24 PreTest Dadantvollvölker leisten, da ich einmal nicht soviel Platz habe, im weiteren die Völker viel mehr den Imker fordern, als die 24 MP-Testvölker zu denen ich derzeit 50m Fußweg habe.

    Das Volk, das das erste Jahr/Winter überlebt hat, kann dann im 2, Jahr wenn es keine SDI Königin war, auch gern in ein großes Volk einziehen. Da werden dann die anderen Faktoren neben den VSB Eigenschaften mit bewertet.


    In unseren VSB Projekten selektiere ich zu allererst die nachweisbare Fähigkeit für VSB Praktiken, im 2. Step im Überlebenstest kommt noch die Vitalität dazu.

    Dann erfolgt die Entscheidung, Zuchtköngin für Nachzuchten und weitere Anreicherung der VSB

    Eigenschaften oder ab wirtschaften irgendwo in einem Volk.


    Darum freue ich mich das Ralf sich bereit erklärt hat, mal eine 2stellige Zahl von verschiedenen Linien der VSB Zuchtköniginnen im Wirtschaftseinsatz zu testen. Klar laufen bei mir auch einige F1/F2, aber ich habe keine Zeit und Kapazitäten mir eine riesige Anzahl von Wirtschaftsvölkern zu leisten. Und analog zu rase sage ich, ich kann das nicht (leisten).


    Anhand der Töchter und Enkel eine Zuchtkönigin kann man Tendenzen erkennen, was Sanftmut, Wabenstetigkeit und Vitalität anbelangt.

    Sind diese Eigenschaften schon nicht vertretbar, gebe ich da auch keine F1 an andere, denn ihm würde eine vielleicht super VSB Biene im Enddefekt in der Imkerei nix nutzen, außer das sie eine Beute belegt und man sagen kann, heh ich brauch das Volk nicht behandeln. Das wäre unter Umständen eine Marktlücke für die Imker, die eigentlich gar keinen Honig wollen und sich nur an der Natur, dem fantastischen Insekt und der Bestäubung erfreuen.


    Allein an diesen Kooperation sieht man doch, das sich an einem VSB Projekt beteiligen und Prüfvölkchen zu machen allein der Inhalt ist.

    Selbst die die Kollegen die keine Prüfvölkchen machen, bei uns aber mit Auszählen oder sonst wie mithelfen, mit Milbenspendern und dann auch noch bereit sind Königinnen zu testen, haben Anerkennung verdient.

    Je mehr Kollegen ich davon überzeugen kann, auch vertretbare Risiken in ihrer Imkerei einzugehen und "unreifes" Material auf ihre Tauglichkeit zu testen, hilft das dem ganzen Projekt. Es ist ja nicht so, das da mal jemand 30 Königinnen absahnt und nix für machen muss.


    Was ein entscheidenes Kriterium für den Durchbruch sein wird, ist die Imkerkollegen zu sensibilisieren, sich mit diesen ganzen Vorgängen um VSB Gedanken zu machen und ihre Völker zu scannen, wer zeigt denn da so ein wenig Verhalten auf das man aufbauen könnte.


    Das hat Ron auch gemacht und ich habe mir sein frühtrachundynamisches "Problemvolk" mal angesehen und riet ihm es zu behalten und weiter zu selektieren.

    Ein Jahr später habe ich es auch mal ausgezählt. Und jetzt wollten wir es wissen und haben diese Königinlinie mit zum Testen aufgenommen. Und was soll ich sagen, ja da ist Potential drin, Vor 2 Generation war das eine Fx nat (nat == Standbegattung) von einer Königin die er mal vor Jahren bei Frank Osterloh gekauft hat und dann auch auf einer VSH Belegstelle geschickt hatte.


    Sowas suchen wir und sowas müssen wir verstärkt suchen, damit sich nicht alles nur um wenige große und erfolgreiche Züchter dreht. Irgendwann ist eine geschlossene Linienzucht auch darauf angewiesen von anderen passenden geschlossenen Linien bereichert zu werden.

    Darum kann ich auch Paul Jungels verstehen, wenn er bei der Frage nach einer VSH Linie für die Belegstelle sagt, NEIN; heh sucht doch mal bei Euch selbst.


    Da es bei der genetischen Veranlagung für das VSB Verhalten nicht nur auf 1 oder 2 Gene ankommt, sondern dort mehrere an verschiedenen auch wechselnden Genorten beteiligt sind und vom Phänotyp (Erscheinung) additiv wirken, ist es empfehlenswert in den Züchtlinien soviel wie möglich Gene durch Kreuzungen anzureichern. Natürlich ist das verbunden mit der Sorge um den Erhalt guter Buckfasteigenschaften und der Sorge um den Verlust von etwas, was wir mal gebrauchen könnten, aber nicht wissen was.


    Im Moment ist die Erbstabilität der angereicherten VSB Gene in den einzelnen Linien die oberste Priorität.


    Liebe Grüße Bernd

    Pushen wir uns nicht an den Stöckchen dieser Welt, bewegen wir Baumstämme, auf denen wir stehen.

  • Ich sehe, das da einiges an "willenstarkem Potenzial" vorhanden ist.


    Von meiner Seite her, kann ich dieses Thema, mit einem Zitat von Ex-Bundesrat Adolf Ogi: "Freude herrscht", beiseite stellen......Denn ich denke, dass ich euch dabei kaum helfen kann. (Die Infos, kann ich ja nachlesen)

    So kann ich mich in aller Ruhe, wieder in mein Schnecken/Bienenhaus zurückziehen, aus dem ich vor knapp 10 Jahren herrausgekrochen bin.


    In dem Sinne, alles Gute!!!


    Lg Sulz

  • Sulz ach komm, bleib einfach draußen, genieß die frische Luft.

    Ich erziele Ergebnisse doch auch nur durch Anreicherung von fachlich fundiertem Wissen und Irrtümern, die sich jahrelang mitschleppen ;)

    Viele werden Stephan Braun kennen und ich muss sagen, seine Arbeiten haben mich inspiriert. Ebenso Josef Koller, den ich bewundere für seine ganze Arbeit, die er da noch ganz am Anfang und jetzt im stillen leistet. Oder nehmen wir Stefan Luff, der mich einfach an die Hand genommen hat und Schellen verteilt wenn ich mal daneben haue (nein nicht wirklich, aber symbolisch).

    Diese Vorbilder und Vorreiter ersetzen nicht das eigene Tun und Mitdenken und ehe man einen ähnlichen Tellerradius wie sie haben dauert das natürlich.

    Das bedeutet nicht, das man alles kritiklos übernimmt, den eigenen Kopf muss man schon auch noch einschalten. Es gibt doch einige Sache die man als gesetzt nimmt, sich gar nicht so den Kopf darüber zerbricht, die sich später irgendwann jedoch als vollkommen irrelevant oder falsch rausstellen.

    Wenn ich daran denke wie oft ich versucht habe Egil Holm Buch "Königinnen und Genetik" zu lesen und zu verstehen.

    Da bin ich immer noch nicht save.

    Und jeden weiteren Monat, an dem ich mich auch teilweise zwingen muss das Wissen aufzunehmen, sammle ich neue Erkenntnisse. Man hat ab einem gewissen Punkt auch keine Wahl damit arbeiten zu müssen, weil sonst die Qualität der Arbeit leidet und das Verständnis für die Prozesse aufhört.


    Es gibt genauso andere Vorgehensweise siehe freyflug der auf das Projekt der homogenen Spermamischung mit Poolbildung der Berlin-Brandenburger um Jürgen Brauße hingewiesen hat.


    Es gibt bestimmt viele andere Projekte in den ganzen Anreinerstaaten, wo wir nichts auf dem Schirm haben. Die leben auch nicht hinter dem Mond und imkern schon seit hunderten von Jahren und auch wenn sich Auswilderung verbunden mit Zeidlerei für einige etwas merkwürdig anhören mag.


    Mir ist die Bienenrasse vollkommen wurscht, wichtig ist das es passt. Ich habe mich für die Buckfastzuchtrichtlinien entschieden, weil ich damit mit die größten Freiheitsgrade habe, würde aber jeden innerhalb der VSB Projekte unterstützen der Carnica, Dunkle, Lingustica oder was auch immer linienrein züchtet und dort VSB ausselektieren will.


    Ich werde keine Zuchtarbeit in diesen Linien machen, denn irgendwo muss man mit seinem Tun auch auf dem Teppich des machbaren bleiben und gerade nicht auf jeder Hochzeit tanzen. (Nein Sagen)


    Doch wie könnte ich mir so eine Unterstützung vorstellen?


    Aus der Erkenntnis heraus, das die VSB Eigenschaften sich einerseits summieren, andererseits günstigenfalls bei Königin und Drohn vorhanden sein sollten, könnte man Linienreine Königinnen mit VSB Tendenzen mit stark ausgeprägten VSB Buckfastdrohnen unterschiedlicher Linien begatten.


    Diese Mischlinge werden infiziert und ausgezählt.

    Die Mutter der Königinnen mit den besten Auszählergebnis wird als Drohnenspender ausgewählt und die Drohnen für eine Besamung anderer ausgezählter MutterLinien benutzt (kann man auch Kreuzweise machen).

    Im Anschluss daran werden, diese rassenrein besamten Königinnen auch wieder infiziert und ausgezählt.


    Die besten davon ......... und so setzt sich das fort mit der ständigen Anreicherung von VSB Eigenschaften unter den Rahmenbedingungen und Auslese der jeweiligen Zuchtlinie.


    Daran kann man erkennen, das dieser Weg nochmal schwieriger ist.


    Nachsatz: Mir fällt gerade auf, das man selbst die gemischt verpaarten und ausgezählten Königinnen als Drohenspender benutzen kann, da ja in dem Zuge die Eigenschaften der Mutter dieser Königin über die Drohnen weitergeben wird.



    Liebe Grüße Bernd.

    Pushen wir uns nicht an den Stöckchen dieser Welt, bewegen wir Baumstämme, auf denen wir stehen.

    Einmal editiert, zuletzt von d2dum ()

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