Teilen und Behandeln: Königinnenverlust

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  • Hallo zusammen,


    habe Anfang August bei 10 WV das TUB durchgeführt. Den Milbenfall habe ich vorher kontrolliert und war bei allen Völkern niedrig. Alle Königinnen waren aus 2019, 2020 oder 2021.


    Die Fluglinge nach 3 Tagen mit MS behandelt und dann nach 7 Tagen nochmal das Brutnest kontolliert - alles gut und schnell wurden neue Brutnester angelegt.

    Die Brutlinge haben dank des sehr schlechten Wetters im August lange bis zur begatteten Königin gebraucht, nach 25 Tagen waren alle 10 jungen Königinnen in Eilage und ich habe dann mit OS 3,5% Träufelbehandlung behandelt.


    Bei der Futterkontrolle der Fluglinge stellte ich dann Anfang September fest, dass 2 der Fluglinge noch umgeweiselt haben - beide neuen Königinnen sind seit ca. 10.09. in Eilage. Durch die Fluglingsbildung und die Umweiselung sind nun die beiden Völker und ihre Brutnester sehr klein...


    Bei der Futterkontrolle am 12.09. stellte ich fest, dass bei 2 der Brutlinge sehr schöne geschlossene Brutnester vorhanden sind, es aber etliche Weiselzellen und keine Königin oder offene Brut gab - bei einem Brutling ist eine neue Kö vor meinen Augen geschlüpft.

    Ich nehme an, dass die beiden Königinnen in den Brutlingen die OS Behandlung 2 Wochen vorher nicht überlebt haben und die beiden Völker nachgezogen haben.


    Meine Fragen an euch:

    1) Gibt es öfter Königinnenverluste bei OS Behandlung?

    2) Werden junge Kös jetzt noch begattet (Drohnen sehe ich keine mehr oder nur ganz vereinzelt...)?

    3) Würdet ihr einfach die 2 Fluglinge mit den 2 Brutlingen jetzt vereinen und wenn ja, wann und wie (habe bisher bei Vereinigung einfach mit Zeitungspapier dazwischen aufeinander gesetzt)? Oder lieber jetzt noch warten und erst im Oktober vereinen (mit der Hoffnung, dass bis dahin in beiden Fluglingen und Brutlingne mehr Brut angelegt wird)?


    Vielen Dank für eure Meinung

    Wolfgang

    Unterfranken - Hassberge - 10 WV - Zander einzargiger BR - HR als Ganzzarge

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  • Königinnenverluste infolge von Behandlungen mit Oxalsäure hatte ich noch nie, auch nicht beim Träufeln. Aber wer träufelt denn im Sommer?! Wo lernt man so etwas? Und was bedeutet: MS am dritten Tag? Milchsäure muss immer zweimal gesprüht werden, erst dann ist die (eine) Behandlung komplett. Informiere Dich bitte mal über die Oxalsäure-Sprühmethode. Wende diese bei den Fluglingen und bei den Brutlingen (je zur passenden Zeit) an, dann hast Du ein gutes Verfahren gegen die Varroa.


    Die Völker wachsen jetzt nicht mehr, zumindest für gewöhnlich. Königinnen werden wohl nicht mehr ausreichend begattet.

  • Aber wer träufelt denn im Sommer?! Wo lernt man so etwas?

    bei den Doktores, aber plus mit einmal Sprühen von unten.


    OS:

    ich hatte noch nie Königinnenverluste bei richtiger Applikation und Dosierung von OS


    Begattung:

    Wenig Drohnen unterwegs, Begattung kann aber noch klappen, muss aber nicht.


    Vereinigen:
    Hier wäre der Unterschied von Weiselzellen und Nachschaffungszellen wichtig.
    Ggf. ist es auch eine Umweiselung, dagegen spricht jedoch 'etliche Weiselzellen'...

    Ich würde im Oktober vereinigen, dann weißt du woran du bist.

    Steingarten ist Keingarten
    Für alle die, die kein Imker sind: gemeint ist Schottergarten, reimt sich aber nicht so prickelnd...

  • Wenn definitiv keine Königin drin ist, jetzt vereinen.

    Was würde denn ein warten bis Oktober bringen, außer noch weniger Bienenmasse?


    Liebe Grüße Bernd.

    Pushen wir uns nicht an den Stöckchen dieser Welt, bewegen wir Baumstämme, auf denen wir stehen.

  • Vielen Dank für eure Einschätzung.


    Ich hatte mit OS eben auch noch nie Kö-Verluste und bin deshalb dieses Mal etwas verwundert.


    Bei den 2 Brutlingen ist es keine Umweiselung sondern Nachschaffung - habe keine Kö gefunden + keine offene Brut mehr + etliche Weiselzellen.


    Ich tendiere zu der Vereinigung im Oktober, weil in dem einen Brutling gerade eine geschlüpft ist und in den anderen wahrscheinlich dann heute schlüpft. Mit Warten hätte ich dann im Oktober mehr Brut / Bienenmasse.

    Werde aber genau wegen Räuberei aufpassen und in einer Woche mal die 2 Brutlinge auf Eilage kontrollieren.

    Unterfranken - Hassberge - 10 WV - Zander einzargiger BR - HR als Ganzzarge

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  • Bis Oktober nimmt doch die Bienenmasse nicht zu, sondern stetig ab, wenn dort noch keine legende Köngin im Volk ist.

    Selbst wenn eine Frische in 14 Tage legt, wird die erste Brut erst in 21 Tagen schlüpfen. Eine junge Königin legt erst ein kleineres Brutnest an und steigert sich dann ab dem 2. Durchlauf, wo dann aber immer weniger Pflegebienen da sind, um diese Dynamik zu unterstützen. Das heißt du hast evt wenn es gut geht in 56 Tagen den Staus Quo erreicht. Dann haben wir Ende Oktober.


    Was hast du dann gekonnt im Vergleich zu jetzt?

    Bienenmasse: nix

    Mehrarbeit: ja

    Stress: ja


    Bei der Vereinigung kommt es drauf an: Beutensystem, Betriebsweise, derzeitiger Ausbau der beiden Bruträume, Futter, Volksstärke, Wertigkeit evt. vorhandener Königinnen, Standorte der Fluglinge und der Brutlinge ...

    Es gibt mehr an Möglichkeiten als nur eine und dieses unsägliche in Sicherheit wiegende Zeitungspapier.


    Ah ich lese gerade Zander einzargig.


    Liebe Grüße Bernd

    Pushen wir uns nicht an den Stöckchen dieser Welt, bewegen wir Baumstämme, auf denen wir stehen.

  • Bei den 2 Brutlingen ist es keine Umweiselung sondern Nachschaffung

    dann vereinigen. Jetzt.

    Mit Warten hätte ich dann im Oktober mehr Brut / Bienenmasse.

    nein, die ersten Bienen der neuen Königen schlüpfen erst danach.

    Jetzt beide behandelten Teile vereinigen.

    Einfach Zeitungspapier dazwischen? Fluglinge mit Kö unten oder oben?

    .Zeitung schadet nicht.
    Funktionierende Königin ans Flugloch laut Lehrmeinung.

    Flugling steht doch sowiso unten.

    Steingarten ist Keingarten
    Für alle die, die kein Imker sind: gemeint ist Schottergarten, reimt sich aber nicht so prickelnd...

  • Moin,

    ich hatte gerade das Vergnügen einen virtuellen Vortrag von Pia Aumeier zum Thema Spätsommerpflege verfolgen zu dürfen.

    Man kann ja über Pia sagen, was man will, aber reden kann sie und sie ist von sich und ihrem Verfahren überzeugt;-)

    Das TuB ist die abgewandelte Form einer TBE, wobei halt sämtliche Brut mitgenommen wird, keine Fangwabe, die die Milbezahl reduziert, keine Brutscheune, in der spät schlüpfende Brutwaben ggf. entnommen werden.

    Üblicherweise werden die Völker mit legender Königin (unten) mit dem Liebigdispenser und AS behandelt.

    Da sich in dem Brutling (also oben, der Teil, der sich seine Königin ziehen soll) ein Brutleeres Fenster ergibt, behandeln die Kollegen mit OS im Sprühverfahren (Lehrmeinung!).

    Allerdings macht das bei 100-200 Völkern zeitlich nicht wirklich Spaß, daher wurde hier die OS auch schon mal geträufelt. Aber tatsächlich nur aus Zeitgründen, nicht, weil das so besser funktioniert.

    In dem Filmchen wird zudem gezeigt, wie von unten einmal mit (ich glaube) OS geprüht wird. Das soll aber nur die Bienen nach oben treiben, damit die OS-Träufelung besser funktioniert, die Bienen enger zusammen sitzen! Im Sommer gibt es ja keine Wintertraube!

    Nachschaffung hast du immer, wenn die Kö, die aus der Not heraus erzeugt wurde, nicht top ist. Die wird von den Bienen nach den ersten Brutsätzen entsorgt und die ziehen sich eine neue Kö.

    Das wird beim TuB mit einkalkuliert und wenn die Kö-Aufzucht nicht geklappt hat, wird zurück vereinigt.

    Ich mein, wenn ich nicht zurück vereinige, verdoppel ich jedes Jahr meinen Völkerbestand;-)

    Wie geschrieben, das Weisellose Volk auf das andere Weiselrichtig Volk stellen. Ich hab es aber auch schon anders herum gemacht, insbesondere, wenn das Weiselrichtige Volk deutlich kleiner ist als das andere. Ich nehm zu meiner persönlichen Beruhigung immer Zeitungspapier.

    Denk dran, alle Zellen zu brechen, bevor du vereinigst;-)

    Grüße aus HH Andreas


    Man kann sich den ganzen Tag aufregen :evil: ------- Ist aber nicht verpflichtet dazu :cool:

  • Da ist doch die Variante, in den Brutwabenableger nach 9 Tagen unter brechen der vorhandenen Nachschaffungszellen eine brauchbare und gute schlupfreife Zelle einzuhägen, die bessere Wahl...


    Warum erst nocheinmal "krücken" lassen, eine Notköniginn ziehen lassen und dann hoffen das die nächste besser wird...

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  • Da ist doch die Variante, in den Brutwabenableger nach 9 Tagen unter brechen der vorhandenen Nachschaffungszellen eine brauchbare und gute schlupfreife Zelle einzuhägen, die bessere Wahl...


    Warum erst nocheinmal "krücken" lassen, eine Notköniginn ziehen lassen und dann hoffen das die nächste besser wird...

    Um die Hemmschwelle für Unerfahrene tief zu halten. Ich persönlich kann das nachvollziehen und auch akzeptieren. Lieber führen die Leute ein solches Verfahren durch, als dass sie irgendwas oder auch nichts gegen die Varroa tun. Die Pia Aumeier könnte jetzt (bei mir, bin ja eh schon ein verkappter Fan ;) ) zusätzliche Sympathiepunkte gewinnen, wenn sie zugeben würde, dass sich TuB und TBE mit Brutverwertung im Prinzip nicht unterscheiden. Finde es schade, dass sie die TBE madig macht und dazu Argumente gebraucht, die erwiesenermassen falsch sind. Entweder weiss sie nicht, dass es verschiedene Varianten der TBE gibt (kann ich mir kaum vorstellen), oder sie verschweigt das bewusst, was nicht ganz so seriös ist und auch nur eingeschränkt wissenschaftlich *hüstel*

  • Die Sache ist nur die, ich muss diese "Edelzelle" ja noch nicht mal selbst gezogen haben, sondern beim Züchter meines Vertrauens erstanden haben... Aber dafür ist die Queen definitiv besser als so nee Notköniginn wodurch der Unerfahrene wieder mehr Probleme haben wird.

  • Entweder weiss sie nicht, dass es verschiedene Varianten der TBE gibt (kann ich mir kaum vorstellen), oder sie verschweigt das bewusst, was nicht ganz so seriös ist und auch nur eingeschränkt wissenschaftlich *hüstel*

    Wir haben also die Wahl zwischen Inkompetenz und Böswilligkeit. Ich tendiere bei sowas ja normal zur Inkompetenz. Aber wenn man bedenkt, dass sie aus der Varroaforschung kommt und zB Radtke eine Doktorarbeit zur Brutentnahme gemacht hat und sie darin mehrfach als Quelle angegeben hat, würde es mich doch stark wundern, wenn sie die Verfahren mit der Brutverwertung nicht kennen würde.

  • Moin,

    was mich daran stört, ist, dass sie da wieder ein paar Sachen zusammen wirft und ein bewährtes Verfahren damit selber torpediert.

    Die wenigstens verstehen doch den Unterschied, wenn ein renomierter Fachmann in einem Video sprüht und träufelt und machen das nach (oder nur träufeln, etc.). Und schon ist das Verfahren nicht so effektiv.

    Schwierig, schwierig!

    Ich unterstelle hier eher, dass man voraussetzt, dass die Leute wissen was sie tun und sich nicht bewußt sind, dass man das auch falsch interpretieren kann.

    Grüße aus HH Andreas


    Man kann sich den ganzen Tag aufregen :evil: ------- Ist aber nicht verpflichtet dazu :cool:

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