Sollte der Beitrag jetzt Hoffnung oder resignative Reife ausdrücken?
Das damalige praktische/handwerkliche Können vor nicht einmal 100 Jahren in einen Topf mit dem einstigen Stand der Ideologie/Astronomie zu werfen, ist unseriös, populistisch und unter Deinem Niveau.

Warum ist der Wassergehalt dieses Jahr so hoch?
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Geht's hier eigentlich auch irgendwann nochmal um imkerliche Themen?
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Das damalige praktische/handwerkliche Können vor nicht einmal 100 Jahren in (...).
Jaja, die schicke Weißblechschleuder im Bienenhaus, mehr oder weniger dicht schließende und gut emaillierte Eimer, ach die gute alte Zeit!
Natürlich ist gut trockener Honig und ein modernes Hygienekonzept ein Fortschritt, hinter den zumindest ich nicht mehr zurück möchte. Dazu gehört eine Analytik, Refraktometer, Luftfeuchte u. Temperatur im Lager usw, - natürlich geht es auch ohne. Mit ist die Lernkurve aber steiler. Kommt auch auf die eigenen Ansprüche und natürlich die Konsequenzen an: bei drölf verschenkten Gläsern im Bekanntenkreis mag das Schätzen okay sein, aber eine Tonne auf gut Glück in den Handel geben ist irre.
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Dass "die Alten" es auch ohne Refraktometer gewusst haben, ob der Honig einen zu hohen Wassergehalt hat, will ich in der Allgemeinheit bezweifeln. Tatsächlich konnte man früher oft nur "Langnese-like" Honig unbedenklich längere Zeit angebrochen im Schrank lassen. Warum hat der sich wohl in den 70gern so durchgesetzt? Weil die auch damals schon ein ziemlich gutes Qualitätsmanagement hatten. Der niedrige Preis alleine war es nicht.
Ich kann mich gut daran erinnern, dass wir oft nichtleere Honiggläser weggeschmissen haben, da sie gährig waren. Auch wurden wir von unseren Eltern angehalten, dass Glas schnell zu leeren - in deren Augen war Honig in geöffneten Gläsern wohl eher eine verderbliche Ware.
Ich will damit nicht bestreiten, dass es auch echte Naturtalente oder gute Beobachter gab, die das recht gut abschätzen konnten, aber die Mehrzahl der Honige hatten wohl einen zu hohen Wassergehalt.
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wer sieht, das der Seim dünn wie Wasser aus der Schleuder läuft
(Kann jeder der will sehen)
sollte
Schleunigst damit aufhören
oder
wissen wie der Seim haltbar (gemacht) wird.
Wusste mein Opa schon.
Ich habe 61 Jahre alten Honig vom Opa zu stehen
Noch geniessbar!
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Die 20% Wassergehalt sind wohl selten das Problem, das ist von jedem Hobbyimker zu schaffen mit etwas Geduld. Wozu aber brauche ich ein Refraktometer? Nun, ich brauche es nicht. Es ist nützlich für Profis die nicht die Zeit haben zu warten und den Honig an einem bestimmten Tag ernten müssen, die Hobbyimker, die mit Werten von 16% oder weniger im Netz prahlen wollen und die Halbprofis, die in größeren Gebinden an die Paketer verkaufen und sich nicht übers Ohr hauen lassen wollen und für die Imker, die im DIB-Glas verkaufen wollen. Dort sind 18% das Limit und das wird öfters mal knapp. Und dann ist es wie immer, fängt einer damit an, will es irgendwann jeder haben.
Viele liebe Grüße und bleibt vorsichtig
Wolfgang
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Die 20% Wassergehalt sind wohl selten das Problem, das ist von jedem Hobbyimker zu schaffen mit etwas Geduld. Wozu aber brauche ich ein Refraktometer? Nun, ich brauche es nicht. Es ist nützlich für Profis
Ich brauche es sehr wohl. So kann ich - als Hobbyimker ! - ganz entspannt die guten von den schlechten Waben scheiden. Das Ergebnis: ich habe Honig mit einem ganz passablen Trockenheitsgrad.
Bei der Frühtracht kommen die zu feuchten Waben eben einfach wieder auf die Völker, im Juli schleudere ich trockenen und feuchten Honig getrennt und nehme letzteren entweder zum Backen oder füttere ihn einfach wieder ein. Ohne Refraktometer ist ein so trennscharfes und präzises Arbeiten nicht möglich.
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Ich hab dieses Jahr zum ersten mal geerntet und das ohne Refraktometer. Da ich den Honig im Familien- und Freundeskreis nur verteilt habe, mit dem Hinweis ihn nicht ewig stehen zu lassen, kann ich damit leben.
Im nächsten Jahr will ich den Honig verkaufen und dann möchte ich wissen, wie trocken er ist. Ich habe keine Lust mir den Ruf zu versauen, bevor ich ihn mir aufgebaut habe. Deshalb führt für mich kein Weg an einem Refraktometer vorbei.
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Wozu aber brauche ich ein Refraktometer? Nun, ich brauche es nicht.
Wie stellst Du denn fest, ob dein Honig erntereif ist? Spritzprobe und Verdeckelungsgrad sind ja kein unzuverlässig, habe ich mir sagen lassen.
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Spritzprobe mache ich nicht, verteile doch nicht den Nektar über der offenen Beute, wie ich es schon gesehen habe. Ich habe einen ganz besonders raffinierten Trick. Ich warte, und wenn die Rähmchen vollständig verdeckelt sind, dann ist der Honig in der Regel auch trocken genug. Trockener wird er nicht.
Ihr habt gefragt und nun habe ich dieses Geheimnis gelüftet.
Viele liebe Grüße und bleibt vorsichtig
Wolfgang
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Ich hab dieses Jahr zum ersten mal geerntet und das ohne Refraktometer. Da ich den Honig im Familien- und Freundeskreis nur verteilt habe, mit dem Hinweis ihn nicht ewig stehen zu lassen, kann ich damit leben.
Im nächsten Jahr will ich den Honig verkaufen und dann möchte ich wissen, wie trocken er ist. Ich habe keine Lust mir den Ruf zu versauen, bevor ich ihn mir aufgebaut habe. Deshalb führt für mich kein Weg an einem Refraktometer vorbei.
Gibt es eine Empfehlung aus der Refraktometerfraktion, welches man sich zulegen kann ?
Ich spiele auch mit dem Gedanken ....
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Refraktometerfraktion
Ich dachte eigentlich, das wäre etwas, was inzwischen jeder Imkerling hat.
Ein gutes Gerät kostet so um die 100 Euro. Das reicht aus, schließlich müssen wir nicht im Promillebereich messen.
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Gibt es eine Empfehlung aus der Refraktometerfraktion, welches man sich zulegen kann ?
Ich spiele auch mit dem Gedanken ....
Ich habe mir vor 2 1/2 Jahren extra ein teures zugelegt mit 0,1% Streifen die ich dann fast nicht sehen konnte. Jetzt habe ich es geschafft Feuchtigkeit rein zu bekommen und beim Aufmachen zum Trocknen hat es sich es jetzt die Steigung der Skala verstellt. Trotz Offset-Kalibrierung brauche ich jetzt eine Umrechnungstabelle ....
Daher rate ich nun eher zu günstigeren Ausgaben. Mit 0,2% Genauigkeit sind die auch passabel.
Schau mal bei eBay oder Aliexpress. Du musst aber auf die Skala achten! Kauf keines wo die Skala nicht abgebildet ist. Achte peinlichst auf den Begriff "Honigfeuchte" bzw. "Honey Moisture".
Die Refraktometer die mit Brix (Zuckerkonzentration) werben haben zwar manchmal eine Zweit- oder Drittskala für Honig, die ist aber nur sehr ungenau (0,5-1%). Ok, für Anhaltspunkte reicht das aber warum eins kaufen wo die Honigskala sekundär ist?
So eine Skala sollte es sein.
Eine Automatische Temperaturkalibration (ATC) sollte es auch haben. Das ist aber eigentlich sehr oft der Fall.
Bei einer Skala mit bis zu 28% Feuchte kann man dann auch Olivenöl zum Kalibrieren verwenden. Bonus ist wenn ein Kalibrierglas und Nelkenöl dabei ist.
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Ich hatte zur Frühtrachternte mehrere Imkerkollegen bei mir, zwecks Überprüfung ihrer Refraktometer. Alle hatten ATC Geräte, keins hat gestimmt. Bis 2 % Abweichung. Da diese eine mechanische Temperaturkompensation haben, müsste auch noch bei unterschiedlichen Temperaturen geprüft werden.
Ich empfehle ein rein optisches Gerät ohne ATC für 50 bis 60 €.
0889CDAF-E640-472C-8CD4-A5E6D7A36987.jpeg Gute Geräte sind dreistellig.
Die Honigspindel vom Imkershop 24 ist genau und für unter 20 Euro zu haben.
Ungenaue Geräte braucht man nicht.