Entscheidet was ihr wollt und kauft erst dann bei Profis, die euch auch sicher sagen können, was ihr da gerade vor euch habt.
Es gibt die "normale" Edelkastanie, die Wildform. Das ist die, die, die im Wald wächst und forstwirtschaftlich genutzt wird, da geht es nur um's Stammholz. Diese Bäume werden sehr groß und hoch und der Förster setzt auf möglichst gerade Stämme. Die Früchter bleiben den Wildtieren im Wald und sind eher normal bis klein.
Und es gibt Zuchtsorten, die schon sehr lange entwickelt werden und speziell in den einschlägigen Anbaugebieten der "Marone" für möglichst tolle, sprich dicke Früchte sorgen sollen. Da gibt es welche, die von der Wuchsform und Höhe der Wildform nahe sind, aber auch schon solche, die extra kleinwüchsig bleiben.
Ob es Qualitätsunterschiede hinsichtlich Nektarangebot gibt, weiß ich nicht, aber große Bäume liefern natürlich deutlich mehr Blüten. Dafür blühen die kleinwüchsigen sehr wahrscheinlich schon in deutlich jüngeren Jahren, während die Großen erst nach vielen Jahrzehnten wirklich groß sind.
Die meisten von uns dürften wohl eher nicht mehr nennenswert von den aktuell gepflanzten Bäumen Honig ernten...
Hier in Südbayern gibt es durchaus auch einzelne ältere Exemplare, aber sie haben bis vor kurzem sehr unter den vergleichsweise kalten Wintern hier gelitten. Die Sommer sind in Südbayern ideal, heiß und eher feucht, aber die Winter werden halt dank der kontinentaleren Lage und der Höhenlage einfach zu oft zu kalt und da frieren sie schon arg zurück. Große, prächtige Altbäume kenn ich keine bei uns.
Diese Situation ändert sich dank Klimawandel natürlich auch bei uns gerade und es gibt immer mehr Flächen, wo sie (forstwirtschaftlich oder privat) angebaut wird. Bisher erfolgreich. Zwar wird es immer wieder mal Kältephasen wie früher geben, aber immer seltener und damit auch immer seltener Schäden.