Hallo liebe Imkerfreunde,
eine Frage in die Runde zum Thema Brutpause oder eventuelle Weisellosigkeit, wie auch zur Varroabehandlung bei Brutlosigkeit...
Vergangenes Wochenende habe ich in einem meiner "stärksten" Völker bei der Durchsicht verdutzt festgestellt, dass kein einziger Stift mehr zu finden ist.
Das Wochenende davor kam es mir schon etwas seltsam vor, dass auffällig wenig Stifte zu finden waren. Besonders auffällig, da ich diese (blaue) Königin eigentlich für eines der schönsten Brutbilder und ihre fleißige Legefreudigkeit an meinem Stand schätze. Diesmal jedoch gähnende Leere in den Waben. Lediglich noch wenig verdeckelte Brut und einige Maden aus den Eiern die ich bei der vorherigen Durchsicht sah. Ansonsten aber alles beim Alten: Ausreichend Pollen in den Waben, halbvoller Honigraum. Im Gegensatz zu anderen schwarmlustigen Völkern auch kein auffällig auf Hochglanz poliertes Pollenbrett. Das Volk hatte bisher eher mäßigen Schwarmdruck. Ich hatte es zuvor im Mai auch schon ordentlich geschröpft und Ableger damit gebildet. Ein Kunstschwarm wäre am Ende aber wahrscheinlich doch die bessere Wahl gewesen.
Im Schnitt habe ich bei diesem Volk zwischen 2 und 4 Weiselzellen brechen müssen. Bei der letzten Durchsicht, als ich die Brutlosigkeit feststellte waren es zwei und einige wenige Spielnäpfe. Diese beiden Zellen habe ich wohl leider etwas vorschnell gebrochen. Mir ist bekannt, dass bei Schwarmstimmung die Königin die Eilage stark reduzieren kann. Aber bis hin zur völligen Brutlosigkeit?
Diese Königin hatte ich geschenkt bekommen. Von einem alten Imkerhasen, daher war ihr Flügel gestutzt. Meine Befürchtung wäre, dass sie am Ende doch ausgezogen ist, irgendwo verendet und der restliche Schwarm zurückgewandert wäre. Das Volk machte aber eigentlich nicht den Eindruck, dass es weisellos wäre. Die Bienen waren ruhig und hatten einen guten Wabensitz. Auch gab es keine Nachschaffungszellen über den noch wenigen vorhandenen Maden. Aber gut, dafür gab es ja noch die beiden Schwarmzellen. ... gab! Das langte den Damen ggf. Mal sehen wie es bei der nächsten Durchsicht aussieht.
Meine Fragen daher...
1. Kann es denn vorkommen, dass eine Königin bei evtl. Schwamstimmung wirklich komplett aus der Eilage geht? Rein theoretisch müssten sie ja jetzt bei einem Verlust der Königin über die wenigen noch vorhandenen Maden Nachschaffungszellen ziehen, auch wenn diese schon etwas älter sind, oder?
2. Ab wann wird ein weiselloses Volk drohnenbrütig, bzw. wie ließe sich vorher gut erkennen ob noch eine Königin vorhanden ist? Ich will natürlich nur ungern eine neue Königin zusetzen ohne Gewissheit, ob die alte eventuell doch noch da ist. Vielleicht hat der Spuk bei der nächsten Durchsicht ja auch schon ein Ende. Das wäre natürlich am besten. Königinnen auf Reserve habe ich keine mehr, bzw. sind diese alle bereits auf die Ableger verteilt. Ggf. das Volk mit einem der Ableger vereinen?
- Wie würde da jetzt jemand vorgehen, der Ahnung hat!?
3. Davon einmal abgesehen, wäre es bei der vorherrschenden Brutlosigkeit ja eine gute Gelegenheit mit Milch- oder Oxalsäure zu behandeln.
Den vorhandenen Honigraum würde ich da natürlich vorher abräumen. Eventuell auch auf andere Völker verteilen, da der Wassergehalt noch etwas zu hoch ist.
Ich nehme mal an, das war es dann für dieses Volk generell in diesem Jahr mit Honigraum oder?
Danke euch für eure Antworten!