Bei einer Mutation kommt es immer auf die Information an, die verändert wird.
Auch wenn beide Stränge der Mutter gleich sind, wird durch eine Mutation meistens nur ein Strang verändert. Wenn genau diese Information bei dem Männchen genutzt wird, gibt es mehrere Möglichkeit. Die Mutation hat eine Information für ein lebenswichtigen Prozess, Protein, Verdauung etc so verändert, dass das Ei der männlichen Milbe sich nicht entwickeln kann. Oder im Entwicklungsprozess eine Störung vorliegt, dass die Entwicklung blockiert oder den Fortpflanzungsprozess stört.... etc. Männliche Wesen sind meistens für Erkrankungen anfälliger.
Nur wenn eine Mutation genau das richtige Gen betrifft und genau in die richtige Information verändert, kann daraus eine Resistenz folgen. Aber das ist ein 6 er im Lotto.
Bei Bakterien ist die Anzahl dieser sehr hoch, somit die Anzahl der möglichen Veränderungen sehr hoch und die Vermehrung enorm hoch. (20 minuten eine Generation ist einfach unschlagbar schnell für einige Bakterienkulturen). Bei Viren wird die Wirtszelle genutzt und auch deren Informationsmaterial.
Aber es kommt nicht nur auf die genetische Information an, sondern auf die Umwelt.
In einer Umwelt mit begrenzten Ressourcen von Nahrung und Platz etc. überleben nur die bestangepassten Organismen und vermehren sich, Mutationen können hier Vorteile bringen.
In einer Umwelt mit unbegrenzten Ressourcen, wo genug Bienen als Nahrung und genug Brut zum vermehren vorhanden ist, können sich auch nicht so gut angepasste (fehlerhafte) Milben weiter vermehren. Was zu einem breiteren Spektrum führt.
Dawin hat in der Entwicklung der Arten immer den Flaschenhals postuliert. Es muss ein begrenzter Lebensraum und das Wetteifern um Ressourcen geben um eine neue besser angepasste Art entstehen zu lassen. (Inseln etc. )
Bei der Cerana hat die Milbe begrenzte Ressourcen und muss gut haften und jede Chance gut nutzen. In einem Ceranavolk gibt es nur wenige Milbe, die aber perfekt angepasst sind.
Bei unserer Honigbiene hingegen lebt die Milbe in einem Paradies, Bienen, Brut, Larven im Überfluss. Hier können auch schlechter angepasste Milben sich reproduzieren und dadurch kommt es leider irgendwann zu einer Übervölkerung, die dann das Wirtsvolk tötet und mit ihr, auch alle Milben, egal ob gut oder schlecht angepasst. Jede Mutation stirbt mit der Milbe mit dem Volk. Nur wenige Milben sitzen gerade auf Flugbienen, die vielleicht ein anderes Volk besuchen..... Das ist Zufall, welche Milben genau das sind. Vielleicht sogar Milben, die sich nicht so vermehren im Volk, weil sie nicht auf der Suche nach der nächsten Brutzelle waren....
Somit kommt es bei den Varroamilben in unseren Völkern nicht zu einer Resistenzbildung gerade wenn es um einen Stoff geht, der einmal in 3 Generationen der Milbe zugeführt wird.
Wir werden auch nicht resistent, weil unsere Großmutter mal ein Antibiotikum bekommen hat.
Sorry, für den langen Text.