Anruf - falsch verbunden? Honig im Kopf

  • Hallo,

    ich bin absoluter Neuling. Da mein örtlicher Imkerverein dank einer Pandemie gerade zeitnah keine Ausbildung anbietet, aber ein Freund von mir sagt, ich möge einfach beginnen und dann über die üblichen Wege (Internet, Bücher und Nachfragen) mit den Bienen wachsen, überlege ich es, so zu tun...

    Wie bei allen Neulingen kommt die Fragen nach den Beuten auf. Und je mehr ich lese, mich umhöre und Videos schaue, umso blöder werde ich im Kopf und kann mich weniger und weniger entscheiden.

    Zur Wahl stehen eine DNM-Holzbeute (welche?), die Segeberger Styroporbeute oder die Segeberger Holzbeute. Bei den Segebergern dachte ich, vllt. kaufe ich einfach eine aus Styro und eine aus Holz, da die ja kompatibel sein sollen und im Vergleich schau ich, welche ich besser finde.

    Die Beuten werden im Garten auf einem überdachten Bock stehen. An ein Reisen mit den Bienen denke ich weniger.


    Dann wollte ich noch schlauer werden, bevor ich mich entscheide, und rief einen großen Imkerversandhandel an, um nachzufragen, warum die Segeberger Holzbeute so viel teurer sei als die "normale" Holzbeute und was der Vorteil dieser gegenüber den anderen Holzbeuten bzw. der Styroporbeute sei, die den Preis rechtfertigt. Denn die Styroporvorteile der Segeberger wie Isolierung fallen ja weg. Ich dachte, vielleicht wäre die Segenberger Holzbeute deswegen gut, weil man dann doch Öko-Honig haben könnte. Aber ist das alles?

    Die Antwort am Telefon des Versenders war, Styropor ist leichter als die Holzbeute, und zum leichteren Entscheiden, soll ich einfach mal eine Tasse Tee trinken... Der Unterschied zu anderen Holzbeuten konnte nicht geklärt werde, außer dass Styropor leichter sei.
    Äh?:/ Danke für die Antwort. Ich bin nicht viel schlauer als vorher (außer dass Styropor leichter ist als Holz X/), und vor allem habe ich das Gefühl, dass ich nach dieser sachkundigen Information nicht unbedingt da bestellen möchte...

    Wohl wissend, dass man dann doch letztlich selbst entscheiden muss, welche Beute die erste sein soll, weil es für alle Beuten Liebhaber*innen und somit Pro und Contra gibt, frage ich nun Euer Schwarmwissen an:

    Was ist der Vorteil / Nachteil von Segeberger Holzbeuten im Vergleich zur Segeberger Styroporbeute? Was rechtfertigt den so hohen Preis, da doch das Argument der Isolierung wegfällt?

    Was ist der Vorteil / Nachteil von Segeberger Holzbeuten zu normalen DNM-Holzbeuten, außer dass sie kompatibel zu Segeberger Styroporbeuten wäre?


    Danke für Eure Tipps


    המילה היא כמו הדבורה. יש לו דבש ועוקץ
    „Das Wort gleicht der Biene: Sie hat Honig und Stachel.“ (aus dem Talmud)

    Darum redet freundlich miteinander.

  • Hallo, Holz mit Hartpor kombinieren ist doof. Hartpor ist halt leicht und witterungsbeständig.

    Auf der negativen Seite steht das Absperrgitter, was nicht richtig passt.

    Die Segeberger Holzbeuten haben meiner Meinung nur Nachteile gegenüber normalen Holzbeuten und auch gegen Segeberger Hartpor.

    Bis bald Marcus

    mehrere Wirtschaftsvölker auf DN 1,5, xx Miniplus,

  • Zwei Völker, eins so und eins anders, das wird Dir keine zuverlässige Vergleichsgrundlage liefern. Entscheide Dich für eine Beute, ein Beutensystem und kauf Dir davon vier, wenn Du tatsächlich nur zwei Völker haben willst. Segeberger Holzbeute würde ich mir nicht kaufen, da (soweit ich weiss) viel zu kompliziert konstruiert und wohl auch unnötig schwer. Wenn Du keine Abneigung gegen Hartpor hast und sowieso mit den Segebergern liebäugelst, kauf das. Wenn Du lieber Holz willst und keine Abneigung gegen Kunststoff hast, kauf etwas aus der Langstroth-Familie und kombiniere die Beuten mit der Nicot-Futterzarge, dem Nicot-Boden und von mir aus gleich auch noch mit dem Nicot-Absperrgitter.


    So viel kannst Du eigentlich gar nicht falsch machen. Vier Beuten kann man nach einigen Jahren auch einfach wieder verkaufen, da geht die Welt nicht gleich unter. ;)


    Vielleicht ist es sinnvoller, Dir zu überlegen, auf welche Art Du imkern möchtest: Grosser Brutraum? Flachzargenbetriebsweise? Zweigeteilter Brutraum? Überall gleiches Wabenmass? Such Dir eine passende Betriebsweise und die zu dieser Betriebsweise passende Beute aus …

  • Moin

    ich Imkere von Anfang an in der Segeberger (styro) das ist hier im Norden für die Freiaustellung eigentlich alternativlos, finde ich. Holz hält hier oben nicht besonders lange und die Bienen im Winter trockener sitzen. Da ich viel mit einer Waage arbeite ist es für mich auch von vorteil das die Styroteile immer das gleiche wiegen.

    VG

    Martin

  • das ist hier im Norden für die Freiaustellung eigentlich alternativlos, finde ich. Holz hält hier oben nicht besonders lange und die Bienen im Winter trockener sitzen.

    Wegen der Sturmfluten?

    Ein Tipp: Beuten streichen erhöht die Haltbarkeit enorm.

    Man kann auch nördlich der Elbe mit Holzbeuten imkern und es regnet nicht nur in Hamburg.

    I never loose - either I win or I learn (Nelson Mandela)

  • Moin

    ich Imkere von Anfang an in der Segeberger (styro) das ist hier im Norden für die Freiaustellung eigentlich alternativlos, finde ich. Holz hält hier oben nicht besonders lange und die Bienen im Winter trockener sitzen. Da ich viel mit einer Waage arbeite ist es für mich auch von vorteil das die Styroteile immer das gleiche wiegen.

    VG

    Martin

    Wie lange hält denn eine Holzbeute "hier im Norden"? Stammt diese Erfahrung bezüglich der dramatischen Lebensverkürzung aus der eigenen Praxis, gibt es dazu Untersuchungen oder ist das eine Floskel, die Styroporbeuten-Imker so vor sich hertragen?

    "Immer wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen." Mark Twain

  • das ist hier im Norden für die Freiaustellung eigentlich alternativlos, finde ich. Holz hält hier oben nicht besonders lange und die Bienen im Winter trockener sitzen.

    Wegen der Sturmfluten?

    Ein Tipp: Beuten streichen erhöht die Haltbarkeit enorm.

    Man kann auch nördlich der Elbe mit Holzbeuten imkern und es regnet nicht nur in Hamburg.

    nee, er meint eher wegen dem ständigen Regen und dem Shitwetter.... wir haben auch mit Holz angefangen und nach 3 Jahren sahen die so giddelig aus, dass sie für den Kamin waren. Trotz Wetterschutz. Hier funktionieren wirklich besser Styroporbeuten im freien

  • das ist hier im Norden für die Freiaustellung eigentlich alternativlos, finde ich. Holz hält hier oben nicht besonders lange und die Bienen im Winter trockener sitzen.

    Wegen der Sturmfluten?

    Ein Tipp: Beuten streichen erhöht die Haltbarkeit enorm.

    Man kann auch nördlich der Elbe mit Holzbeuten imkern und es regnet nicht nur in Hamburg.

    nee, er meint eher wegen dem ständigen Regen und dem Shitwetter.... wir haben auch mit Holz angefangen und nach 3 Jahren sahen die so giddelig aus, dass sie für den Kamin waren. Trotz Wetterschutz. Hier funktionieren wirklich besser Styroporbeuten im freien

    In Cuxhaven fällt ungefähr genauso viel Niederschlag im Jahr, wie in München. :/

    "Immer wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen." Mark Twain

  • Viel allgemeiner gedacht: Deine Beute - in allen kann man Beinen halten - sollte zu Dir passen, also wie gefällt De Hartschaum oder Holz? Wie sind Deine Mittel, muss es er günstig sein oder kannst Du auch am Anfang etwas mehr investieren, wenn Du dafür genau das bekommst, was Du willst? Oder auch ein oder zwei Beuten unter Neuwert gebraucht abstoßen, wenn es sich zeigt, das Dir etwas anderes besser gefällt?


    Du stehst vor der schwierigen Frage eines jeden Anfängers oder einer jeden Anfängerin: Wenn Du "zuschlägst", siehst schön und schnell Du die Vor- und Nachteile für DICH - die sich nicht mit der Wahrnehmung Anderer decken MÜSSEN, hast dann aber schon Material, das eigentlich selten voll kompatibel ist. Und die Auswahl ist groß..... und die eine Fraktion gönnt den anderen Fraktion kaum Zuwachs (ja ja, eine bewusste Übertreibung und Zuspitzung!)


    Ich vermute, Holzbearbeitung ist nicht Dein Steckenpferd, sonst wäre die Frage Schaum oder Holz schon entschieden? Ich wollte Holz, weil ich selber bauen und ggf. reparieren wollte, das lehnen viele als unwirtschaftlich ab. Ich habe mich inmitten von DN für Zander entschieden, weil mir die Hohenheimer Einfachbeute gefiel. Ich musste mich meist auf mich verlassen und dennoch konnte ich mir mal Material ausleihen und auch mal dank eines freundlichen Mitimkers günstig aufstocken.


    Günstig wäre es vielleicht einmal, einfach nette Imker (ja, die gibt es!) in der Umgebung zu konstatieren und dort vielleicht einmal eine besetzte Beute mit zu öffnen, hochzuheben usw. Ist noch mal was ganz anderes als im Laden mit leeren Beuten "trockenzuschwimmen".


    Und ich würde Dir gerne generell raten, bevor Du mit den Tieren - und einem System - anfängst und sie damit auf Gedeih und Verderb Deinen Experimenten und Deinem Erfolg darin unterwirfst, schau Dich erst mal um, hier und woanders, lese viel, schau Dich bei Youtube um (YT-Kanal Imkerei Seester z.B.) und versuche, Dir ein erstes eigenes Bild zu machen. Nichts revolutionieren, nichts neu erfinden in den ersten drei Jahren....

  • Was ist der Vorteil / Nachteil von Segeberger Holzbeuten zu normalen DNM-Holzbeuten, außer dass sie kompatibel zu Segeberger Styroporbeuten wäre?


    Danke für Eure Tipps

    Wenn es DNM sein soll und du dich Richtung Segeberger orientierst, sind die Styro Dinger leichter.

    Für Holz sprechen andere Gründe, aber dafür brauchst du nicht die Segebergervariante.

    Die Empfehlung von swissmix Langstroth/Nicot ist eine Überlegung wert. Allerdings ist die Beutenkombi hier in der Region sehr rar. Der Ratschlag mit der Tasse Tee vom Imkereibedarf war Gold wert. :wink:

    Der hilft auch bei weiteren Herausforderungen, die mit den Bienen auf dich zukommen.

  • Hallo Bommelmann, herzlich willkommen. Du solltest überlegen, ob Du eventuell möglicherweise mal in der Zukunft auf Bio-Betrieb umstellen willst. Dann müsstest Du halt Deine Styroporteile wieder entsorgen bzw. die Holzteile neu kaufen. Ich habe das gerade hinter mir, und es macht keinen Spaß. Wenn Du Dir sicher bist, dass Bio keine Option ist, fällt das Argument natürlich flach. Ich persönlich finde allerdings auch Holzbeuten schöner, und das Auge imkert ja auch mit. Meine sind lasiert; mit Wetter habe ich keine Probleme.

    20 Völker Buckfast auf Dadant; spezielles Interesse: VSB; Bioland-Imker im Umstellungsjahr

  • wir haben auch mit Holz angefangen und nach 3 Jahren sahen die so giddelig aus, dass sie für den Kamin waren.

    Da würde ich einen besseren Anstrich wählen. Es gibt schon welche (sogar umweltverträgliche) die länger halten. Da darf man nicht am falschen Ende sparen.

    I never loose - either I win or I learn (Nelson Mandela)

  • Es gibt keine Rechtfertigung für einen hohen Preis, außer wenn die Qualität stimmt.


    Und da bin ich leider auf günstige Angebote immer wieder mal angesprungen. Was ich dann später bereut habe.


    Wenn du dich für eine Beute aus Holz entscheidest, dann kann es dir passieren, dass die eine Zarge des einen Händlers nicht zu der Zarge des anderen passt.


    Also solltest du lieber fragen, welcher Händler schaut auf Qualität und stellt vielleicht selber auch her. Und dort bleibst du dann und kaufst nur dort ein. Oder fragst Leute wo es vielleicht auch noch passen kann. Es ist nicht schön, wenn man bei jeder Zarge prüfen muss, passt es zusammen oder nicht.


    Billig ist nicht immer günstig, gerade bei Holz gibt es Unterschiede in der Verarbeitung etc.


    Bei Styropor gibt es das tatsächlich auch, aber dort passen die Teile auch noch zusammen. Nur gibt es etwas weichere Varianten (nicht die billigsten am Markt) und die etwas härteren, für die ich mich entschieden habe. Leider wird alles unter dem gleichen Namen verkauft und erst wenn man es in Händen hat.... weiß man, was man bekommen hat.

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