Hi,
hier regnet's immer noch, die Bienen sitzen in den Kästen und da die Baumärkte immer noch zu haben, geht mir langsam das Material für die Winterprojekte aus. Entsprechend viele bekloppte Ideen habe ich. Etwas das mir durch den Kopf geht, nachdem ich rase und Bernhard Heuvels Vorträge bei den Celler Berufsimkertagen gesehen habe: Effizienz!
Ich plane für kommendes Jahr den Einsatz einer Oberträgerbeuten um zu testen ob das wirklich so viel einfacher ist als Zargen schleppen.
Ein Punkt der sich aus beiden ergibt wäre: Wie erntet man ohne Schleuder effizient Honig?
Für die nahe Zukunft mit Kleinmengen ist das ja alles kein Problem: Stampfen, Tropfen lassen, quasi fertig.
Sollte mein Plan (Achtung, Ironie) zur Revolution der Imkerei aber Erfolg haben ich und ich ab ca. nächsten Jahr 200 Kilo pro Volk ernten funktioniert das nicht mehr.
Gängige Lösungen mit Vor/Nachteilen wären da:
Spindelpresse
Gibt's oft nur ohne Motor, d.h. da ist mehr Ellenbogenfett gefragt als man möchte. Günstig zu haben.
World Extractor
Eigentlich war das Thema ja 'ohne Schleuder' aber es gab mal eine Schleuder für sowas, den 'World Extractor' von Swienty. Gegen 4 Oberträger rein. Gibt's aber nicht mehr zu kaufen und man hat wieder das Problem dass man die Waben entdeckeln muss und die Oberträger nicht auf dem Volk lassen kann. Vorteil natürlich, die Waben gehen nicht kaputt.
Spezialpresse von Swienty
Es gibt eine vertikale Presse, damit würde das Pressen schneller gehen, weil mehr Wandfläche vorhanden ist, sprich der Honig kann schneller abfliessen. Ist aber auch manuell, gibt's nur von Swienty und ist dort noch nichtmal auf Lager.
Hydropresse
Gibt's offiziell nicht im Imkerbedarf, sprich die sind nicht auf Waben ausgelegt sondern auf Obst. Die Abläufe sind da dann zu klein, was man so ließt und Befüllen, Pressen, Entleeren ist dann viel hin und her. Es läuft nicht kontinuierlich. Außerdem hat's einen hohen Wasserverbrauch, den man zwar mit einer Pumpe usw. in einen Kreislauf verwandeln könnte, aber dass ist dann schon wieder Gebastel, das vielleicht gerne mal den Geist aufgibt.
Schneckenpresse
Hätte den Vorteil, geht kontinuierlich. Laut Forumsmeinung kann das aber den Geschmack des Honigs verändern, weil eben kleinste Wachsstücke drin sind. Ziemlich teuer die Dinger.
Deckelwachsschmelzer
Wieder kein kontinuierlicher Durchlauf, mehrere Stunden für Honigmengen < 100 KG. Angeblich ohne Veränderung des Honigs.
Direktwachsschmelzer
Wabe drauf werfen, schmilzt durch und kommt unten getrennt wieder raus. Angeblich ohne gravierenden Einfluss auf den Honigs. Ist bei Großimkereien für das Deckelwachs im Einsatz. Ziemlich teuer das Ding.
Unabhängig vom Thema 'Schnapsidee Oberträgerbeute' - hat jemand Erfahrung mit größeren Mengen Press/Nicht schleuderbaren Honig? Insbesondere der Direktwachsschmelzer klingt charmant, aber funktioniert das wirklich, oder hat man am Ende verbrutzelten Honig der dezent nach Wachs schmeckt?
Gruß
Ben