Zu den Anzahl Völkern: Zählt man offiziell nicht immer nur die Einwinterungsvölker bzw. die überwinterten Völker ?
Kommt auf das Bundesland an. Die Tierseuchenkasse NRW möchte den Jahreshöchstbesatz haben, inkl. Ableger und Co.
Daher wird hier tatsächlich doppelt und dreifachgezählt.
Für je 2 WV rechne ich eine Brutscheune, einen Ableger, drei fremde Schwärme,...
In Bayern wird zum Stichtag 31. Oktober abgefragt. Da hat man dann nur die Völker, die man überwintern will. Wer die dann im Frühjahr aufstellt, falls man sie verkauft, ist für die Zahl ja weitestgehend egal, wenn man die nicht über die Landesgrenze verkauft.
Für die Diskussion zur Nahrungskonkurrenz sollte man allerdings nicht nur mit Anzahl der Bienen rechnen, sondern vor auch auf auf Seiten des Nahrungsangebotes die Unterschiede sehen.
Während früher einmal größere Brachen, breite Wegränder, Feldhaine mit Hecken und Waldränder mit breiten Übergangsflächen, Alleen mit weitestgehend unbehandeltem Unterwuchs, Streuobstwiesen mit Weidehaltung.... mit größerer Biodiversität auf kleinteiligen Flächen über Jahre hinweg ein Angebot für stabile Ökosysteme und konstanten Lebensraum für eine entsprechend angebpasste Lebensgemeinschaft gegeben haben, wird heute doch fast jede Fläche als Nutzfläche betrachtet und entsprechend ständig bearbeitet. Selbst die Wegränder an Straßen werden ständig gemäht, die Büsche in Form getrimmt oder gewachsene Kulturen eben jetzt sogar gefräst und mit der Einheits-Blühmischung bienenfreundlich gemacht... je knapper aber die Nahrungsangebote werden, desto bedeutender wird die Konkurrenz.
Sehen wir den Tatsachen doch ins Auge: Imkerei ist Landwirtschaft. Wer dafür kein eigenes Land hat, der muss sich eben darum kümmern, dass es Land in der Umgebung gibt, das dafür taugt. Es gibt kein Recht darauf, fremde Gebiete oder öffentliche Flächen einfach mal für eigene wirtschaftliche Interessen nutzen zu dürfen. Dieses aber immer vorauszusetzen halte ich für das Grundproblem vieler Imkerargumentationen.