Das Kalenderjahr neigt sich jetzt schnell dem Ende zu, die letzten Arbeiten an unseren Bienenvölkern sollten erledigt sein.
Viele warten jetzt auf eine brutfreie Zeit, die oft 21 Tage nach dem ersten Frost erwartet wird, um die Varroawinterbehandlung durchzuführen.
Doch Halt nicht so schnell.
Wir brauchen nächstes Jahr für unser Zuchtprojekt über 30.000 vitale Varroamilben.
Es ist schon eine verkehrte Welt, die meisten kämpfen wie verrückt gegen den Varromilbenbefall in ihren Völkern und wir sammeln Milben.
Ja so ist es, bis zu 25% unserer Testvölker konnten 2020 nicht oder nicht ausreichend mit Milben infiziert werden und konnten bei der Auszählung dadurch keine signifikanten Auszählergebnisse bringen bzw überhaupt ausgezählt werden. Das sind verschwendete Kapazitäten und da gilt es sich zu verbessern.
Darum müssen wir uns für 2021 besser darauf vorbereiten und neben Königinnen und Zuchtvölkern gut über den Winter bringen, darüber hinaus auch Varroamilben züchten.
Wer es sich leisten kann und will, sollte bei seinen (oder einigen) Völkern auf eine Winterbehandlung und im Frühjahr auf das Drohnenschneiden verzichten.
Es ist auch denkbar die Drohnenwaben in Sammelmilbenableger zu geben und Brutwaben aus den winterunbehandelten Völkern in diesen Völkern zu sammeln, damit wir zum Infektionszeitraum in unseren TBE Brutablegern dann tausende Milben ernten können.
Ich selbst habe an 3 Wochenenden über mehrere Stunden mit Kollegen zusammen ca. 16 Wirtschaftsvölker und Sammelbrutableger mit Puderzucker behandelt und Milben ausgesiebt. Dabei konnte ich nur knapp 4000-5000 Varroamilben gesamt ernten.
Das war echt mühsam und ich bedanke mich nochmal bei allen Brutsammelspendern und Helfern, die mich und uns dabei unterstützt haben.
Vielleicht schaffen wir es im nächsten Jahr uns besser darauf vorzubereiten.
Schön wäre es auch, wenn wir zusätzlich Hilfe von anderen Unterstützern bekämen, die uns bereitwillig ihre vitalen Milben zur Verfügung stellen.
Ich wünsche noch eine angenehmes Restjahr und bleibt gesund.
Mit imkerlichen Grüßen
Bernd Pflugrad
LBMV Presse und Öffentlichkeitsarbeit