Es gilt nur, den maximalen Preis für den Honig zu erzielen. Zu niedrig wird er dennoch sein.
Ist das so? Oder ist das jetzt auch wieder Folklore?
Es gilt nur, den maximalen Preis für den Honig zu erzielen. Zu niedrig wird er dennoch sein.
Ist das so? Oder ist das jetzt auch wieder Folklore?
Die Durchschnittspreise nach Sorten aufgeschlüsselt und nach Imker und Abfüller finden sich ebenfalls im DIB-Tätigkeitsbericht. Hier auf S.94: Durchschnittliche Verkaufspreise 2015-2019
Zum Beispiel,
Sommerblüte: 5,36 Imker, 5,80 Abfüller
Wald: 5,87 Imker, 7,90 Abfüller
Heide: 10,50 Imker, 9:50 Abfüller
PS: Die Preise der Abfüller sind kalkuliert, weil auch Erzeuger großer Mengen kalkulieren. - Die Preise der Imker vermutlich nicht.
Ist das so? Oder ist das jetzt auch wieder Folklore?
Ich weiß nicht, was Du mit Folklore meinst. Eins dürfte aber sicher sein: Mit dem Imkern kommt man hierzulande auf kein Einkommen, das dem einer vergleichbar qualifizierten selbstständigen (!) Tätigkeit mit ähnlichen unternehmerischen Risiken entspricht.
Wenn wie oben jemand seine kalkulatorischen Lohnkosten mit 10 Euro ansetzt, gruselt es mich. Wer vom Imkern nachhaltig leben will, muss mindestens das dreifache verdienen. Alles andere ist Selbstausbeutung oder der sichere Weg in die Armut.
Ich finde es völlig in Ordnung, wenn jemand damit leben kann. Ich würde es auch vorziehen, mit einer Arbeit, die ich liebe, in bescheidenen Verhältnissen zu leben, statt mir irgend einem verhassten Sch.-Job wohlhabend zu werden. Aber jemand, der sich darauf einlässt, soll mir doch bitte nicht erzählen, er bekäme einen angemessen Preis für seinen Honig.
Ich fände es spannend, mal die Einkommensverhältnisse eines Berufsimkers offen gelegt zu bekommen. Der möchte uns dann aber bitte auch berichten, wie viele Stunden er dafür jährlich arbeitet. Neid wird das Ergebnis sicher keinen erwecken.
Und wenn man es schafft, Aldi-Kunden dazu zu verführen Biohack zu kaufen, oder wenn MD Simmertaler Rind verkaufen kann, dann sollte es doch möglich sein mehr Kunden für unseren guten Honig zu interessieren.
Simmentaler ist das beste Beispiel für einen sehr sehr grossen Marketing Luftballon, der aber gut funktioniert.
Was aus diesen Statistiken beim DIB nicht hervorgeht ist, ob diese Durchschnittspreise jetzt die Endkundenpreise der Imker sind, oder ob darin auch deren Wiederverkaufspreise eingegangen sind.
Ich nehme letzteres an, das würde diese niedrigen Preis gut erklären. Trotzdem sollte sowas bei einer Statistik mit in der Erläuterung stehen.
Nein, nicht Frau Merkel bestimmt, wieviel Billighonig im Discountermarkt verkauft wird. Das machen die Kunden, Menschen wie Du und ich, die durchaus in der Lage oder dazu befähigt wären, anstatt eben meinen Honig zu kaufen.
Das ist Wunschdenken. Aber du kannst es ja versuchen, so Leute zu überzeugen. Wenn überhaupt, geht das nur über Jahrzehnte, aber so viel Zeit hast du ja nicht mehr, nach deinen eigenen Worten...
Bauern versuchen genau das auch schon seit Jahrzehnten. Erfolglos. Wer Steaks für 3,99 kauft, wird niemals 30 EUR für ein gutes Steak ausgeben.
Man muss einfach akzeptieren, dass es unterschiedliche Marktgruppen gibt und sich selbst für die entscheiden, die man bedienen will. Auf allen Hochzeiten tanzen ist mir zu anstrengend.
...
Bleibt die Frage: Wie viel Deutscher Honig verbleibt tatsächlich in Deutschland?
Dazu ergänzend:
Wieviel kreist zwischen Imkern/Imkereien und wird mit Verlust oder "Subvention" unter Wert weiterverkauft? Der Honig taucht offiziell nirgends auf, ausser vllt. in Inseraten, auch hier. Das gehört eigentlich auch mit auf den Tisch, auch wenn die Preise da anders angesetzt sind.
Aber das wird dann sicher wieder mit "whataboutismus" gekontert... "Ja, aber wenn ich meinen "Kunden" nichts verkaufen kann, sind sie weg! Darum muss ich zukaufen [und mit Zuzahlung] weiterverkaufen..." Ist das gleiche Spiel, nur in kleinerem Maßstab und wird allgemein toleriert und schöngeredet....
Ist das so? Oder ist das jetzt auch wieder Folklore?
Ich weiß nicht, was Du mit Folklore meinst.
Unter Folklore fällt beispielsweise "...aus regionaler/lokaler Erzeugung..." sobald das von großen Ketten verwendet wird.
Ist das so? Oder ist das jetzt auch wieder Folklore?
Ich weiß nicht, was Du mit Folklore meinst.
Kaum einer kennt seine Kosten, aber alle sind sich einig, das es zuwenig ist. Wachsen aber trotzdem
ZitatIch fände es spannend, mal die Einkommensverhältnisse eines Berufsimkers offen gelegt zu bekommen. Der möchte uns dann aber bitte auch berichten, wie viele Stunden er dafür jährlich arbeitet. Neid wird das Ergebnis sicher keinen erwecken.
Ich arbeite (zu)viel und ständig, mir redet dabei aber keiner rein und ich hab alles, was ich brauche. Mir reicht das. Ich bin echt zufrieden
Mir reicht das. Ich bin echt zufrieden
Reicht es auch für die Altersvorsorge? Ich habe so Horrorstories von einem Selbstständigen im Ohr, was private Rentenpolicen so kosten.
Ich bin mir sicher, die gesetzlichen Altersvorsorge führt auch regelmäßig in die Altersarmut. Aber man kann auch privat was tun, wenn man kann.
Was aus diesen Statistiken beim DIB nicht hervorgeht ist, ob diese Durchschnittspreise jetzt die Endkundenpreise der Imker sind, oder ob darin auch deren Wiederverkaufspreise eingegangen sind.
Ich nehme letzteres an, das würde diese niedrigen Preis gut erklären. Trotzdem sollte sowas bei einer Statistik mit in der Erläuterung stehen.
Das können nur Endkundenpreise sein!
Was aus diesen Statistiken beim DIB nicht hervorgeht ist, ob diese Durchschnittspreise jetzt die Endkundenpreise der Imker sind, oder ob darin auch deren Wiederverkaufspreise eingegangen sind.
Ich nehme letzteres an, das würde diese niedrigen Preis gut erklären. Trotzdem sollte sowas bei einer Statistik mit in der Erläuterung stehen.
Die Statistik besagt: Imker verkaufen 500g Honig im DIB-Glas im Durchschnitt günstiger als Abfüller im 500g-DIB-Glas. - Wahrheit tut weh.
Eine Ausnahme war in 2019 die Aldi-Aktion mit 4,99 für DIB-Blütenhonig. - Hier liegt der durchschnittliche Imker-VK mit 5,35 ein bisschen darüber.
Wenn wie oben jemand seine kalkulatorischen Lohnkosten mit 10 Euro ansetzt, gruselt es mich. Wer vom Imkern nachhaltig leben will, muss mindestens das dreifache verdienen. Alles andere ist Selbstausbeutung oder der sichere Weg in die Armut.
Es sei denn man bleibt unter der 70 Völker Grenze und reizt das so gut man kann aus!
Ich fände es spannend, mal die Einkommensverhältnisse eines Berufsimkers offen gelegt zu bekommen. Der möchte uns dann aber bitte auch berichten, wie viele Stunden er dafür jährlich arbeitet. Neid wird das Ergebnis sicher keinen erwecken.
Das würde manche Illusionen zerstören und vielen die Tränen in die Augen treiben!
"Ja, aber wenn ich meinen "Kunden" nichts verkaufen kann, sind sie weg! Darum muss ich zukaufen [und mit Zuzahlung] weiterverkaufen..."
Honigzukauf ist oftmals noch günstiger wie selbst produzieren. Viele würden mit Zukauf besser stehen, spätestens wenn sie mal anfangen zu rechnen fällt der Groschen.
Ob diejenigen die Verkaufen anders kalkulieren/arbeiten bleibt mal dahin gestellt.
Kaum einer kennt seine Kosten, aber alle sind sich einig, das es zuwenig ist. Wachsen aber trotzdem
Kampf gegen die Windmühlen bzw. Hamsterrad...
Ich arbeite (zu)viel und ständig, mir redet dabei aber keiner rein und ich hab alles, was ich brauche. Mir reicht das. Ich bin echt zufrieden
wart mal ab bis dich der Größenwahn packt und du dir eine Halle bauen willst
Wenn du aber in einer bezahlten Hütte sitzt und gesund gewachsen bist ohne dich an die Banken verkauft zu haben, dann kann man auch mit weniger viel erreichen.
Ich fände es spannend, mal die Einkommensverhältnisse eines Berufsimkers offen gelegt zu bekommen.
So genau wird das hier keiner wollen.
Aber ich versichere Dir, dass der Spitzensteuersatz bei 2000 Stunden/Jahr Arbeit Aufwand durch Anwendung finden kann.