Ich würde gleich losheulen, hätte ich nicht dieses Trostpflaster.
Wire Sizilianer, wire mache lieba schlechte Geschäft als gare keine Geschäfte.
Viele amore
Wolfgang
Ich würde gleich losheulen, hätte ich nicht dieses Trostpflaster.
Wire Sizilianer, wire mache lieba schlechte Geschäft als gare keine Geschäfte.
Viele amore
Wolfgang
Ich kenne nur wenige, die das nicht machen würden.
Gefühlt 90 % aller Hobbyimker und vor allem aller Bienenhalter. Das ist doch das Problem.
Und wenn ich darauf hinweise, daß das sinnvoll wäre (oder dem Vortrag ankreide, daß es fehlt), dann schreibst Du:
ZitatDaher finde ich es auch gut und konsequent, in diesem Vortrag auf eine solche Kalkulation zu verzichten.
Wie denn jetzt?
Hallo,
es ist viel gesagt, aber nichts geändert!
Ich zitiere: „zum einen die tatsächlichen Kosten„ sind nicht unwichtig. Doch darauf aufbauend sollte mal einer einen Multiplikator finden, um den Honigpreis zu errechnen. Ich kenne den Faktor 3,5 bis 4 aus so manchem gewerblichen Bereich. Da werden z. B. die Beschaffungskosten für Ausgangsstoffe zugrundegelegt.
Und darauf kommt der Faktor Besonderheit / Exklusivität, ...
Wie denn jetzt?
Touché Das war in der Tat blöd formuliert
Was ich mit meiner Replik auf Berggeists Beitrag ausdrücken möchte ist, dass ich denke viele Hobbyimker verkaufen ihren Honig (zu) billig, weil
a) das schon immer so war oder
b) ist doch nur ein Hobby, dass darf kosten oder
c) sie Angst haben auf dem Honig sitzen zu bleiben
[to be continued...]
Da fehlt es einfach daran, sich Gedanken um den Preis zu machen. Zu überlegen, was müsste ich erzielen wäre da ein erster Schritt (der oft schon fehlt, daher meine Antwort oben). Aber viel wichtiger für das Gros der Hobbyimker ist meines Erachtens eben das "was könnte ich erzielen", denn der Hobbyimker hat kein "muss".
Oh Mann, da habt Ihr oder Er ja was losgetreten, also Glückwunsch.
Berggeist : Ich hätte da einen wunderschönen Vortrag/Verriß in der Pipeline über das DIB-Glas, Du glaubst nicht, wie gerne ich mal vor Imkern darüber referieren würde.
Dann leg mal los!
... in diesem Fall lohnt sich aber die Dekonstruktion, weil das Thema natürlich spannend und aktuell ist.
Warum wird manchmal bei 1,99/500g gegeizt, und warum ist ein anderes Mal 14,90/250g ok?
Das Auftreten von Aldi/Lidl sind authentisch. - Gute Qualität zum besten Preis. - Manche Sieger der letzten Jahre aus den Honig-Vergleichstests kommen von Discountern.
Das Auftreten von Eggers ist ebenfalls authentisch. - Wer bei Eggers kauft, kann als Kunde ein rundum gutes Gefühl haben, und auf ein tadelloses grünes Image verweisen. (Bioland, keine Gentechnik, Nachhaltigkeit, keine Ameisensäure, Schiffertree, etc.). Plus alles High Class. Alles schick. Alles sauber. Alles auf Hochglanz. - Es schmeichelt dem grünen Gewissen und dem Statusbewußtsein. Ich kann mir das leisten. Für meine Gäste nur das Beste. Und als Geschenk gerade gut genug.
Positive Eigenschaften herrausstellen ist sicher gut und notwendig. Dies durch Herabsetzung anderer Anbieter oder Waren zu machen ist mindestens fragwürdig. Auf der Internetseite des Referenten ist das aber überall zu finden.
Das ist Teil der Differenzierungsstrategie. - Von den 20% in Deutschland produziertem Honig setzt sich Eggers ab, und verkauft ein gutes Gefühl. (An vielleicht 1% der Bevölkerung, die sich über ein Glas Honig zum Preis einer Kinokarte sich kein Kopf machen.)
Wobei die Herabsetzung anderer eher subtil ist: Homepage
ZitatWir freuen uns über jeden Imker, den es gibt - egal ob konventionell oder Bio. Wir haben ja selbst auch mal als konventionelle Imker angefangen.
Möglicherweise gibt es noch andere Stellen, und dort deutlicher.
...
Gefühlt gibt es hundert Mal im Jahr die selben alten Artikel und Vorträge und Schulungen über Beutensysteme, Kerzengießen Ablegerbildung wie in den 100 Jahren zuvor, aber praktisch nie Schulungen zu Verkauf, Marketing. Und wenn doch, dann nur immer auf der Unterseite, bei den Mindestpreisen auf Kostenbasis. Nie an der Oberseite der Möglichkeiten. Die Titel lauten dann regelmäßig "was muss ich mindestens verlangen" aber nicht "wie kann ich möglichst viel verlangen".
Es werden blind Imker produziert ohne auch dafür zu sorgen, dass sie danach auch wirtschaftlich weiter kommen und sich nicht gegenseitig parasitieren.
Im ersten Absatz finde ich einen Gedanken wieder, den ich etwas abgewandelt auch mittlerweile hatte. Was hat der Referent ebenfalls nicht erwähnt oder gesagt?
Er hat kein Wort darüber verloren, womit die Imkerschaft sich in Nebenschauplätzen verläuft und verirrt. Das war vermutlich auch ganz bewusst nicht im Konzept vorgesehen, ist aber ein Teil des Problems, worüber ich mit meinen "zu schweigsamen Imkern" selbst gestolpert bin.
Konkret:
Da wären im Gegensatz zu schweigsamen "preispolitischen" Imkern regelrecht "detailtechnisch" geschwätzige Imker, wenn es um Dinge geht wie z.B.
- welche Bienenlinie C oder B
- welche Behandlungsmethode
- beste Standplätze
- bestes Beutensystem
- Schwarmvermeidung/Schwarmfang
- ...
- ...
Kurz: interne Dinge, die unter reines Fachwissen, Fachsimpelei oder individuelle Praxis unter Praktikern fallen, werden deutlich intensiver und emotionaler behandelt, als eine externe (= mit Aussenwirkung) Diskussion oder Festlegung.
Wobei ich für mich sage, dass ich mich aus Gründen auch nicht mehr gern von anderen festlegen oder bestimmen lassen will, wenn es in anderen Aspekten keine gemeinsamen Nenner gibt. Das gilt auch für meinen Preis je Glas, auch wenn ich weder übertreibe noch verschleudere...
Zum zweiten zitierten Satz möchte ich mit Bezug auf Guido Eichs Honigschulung begründet widersprechen :
Er hat deutlich, wenn auch blumig gesagt (sinngemäß): "liebt eure Kunden/Käufer/Abnehmer, genau wie euren Honig und verkauft ihn nicht unter Preis! Erklärt ihnen, was drin steckt und sie werden es verstehen und akzeptieren! Und wenn jemand kommt und sich über Luftblasen im Honig beschwert, sagt ihnen "die Luft wird nicht mitgewogen oder berechnet!"
Das malt auch der Referent detaillierter aus.
Bogen zurück zu Vortrag:
Alles schön und gut, er hat prinzipiell Recht mit seiner Idealvorstellung. Nur ein Detail hat er auch nicht erwähnt:
Man steht da nicht allein mit seinem "Plan" oder Konzept, es gibt auch ein Gegenüber mit eigenen Vorstellungen. Er geht davon aus, dass man "nur" überzeugend und raffiniert genug die psychologischen Verkaufstricks anwenden muss. So läuft es letztlich darauf hinaus, seinen Plan dahin umzustricken, es zu versuchen und sich mit dem Gegenüber auf bessere Wertakzeptanz zu einigen.
Da fehlt es einfach daran, sich Gedanken um den Preis zu machen. Zu überlegen, was müsste ich erzielen wäre da ein erster Schritt
Eben, und vor dem zweiten Schritt (Marketing) käme in meiner Welt erstmal, mir über die Gestehungskosten Gedanken zu machen. Das völlig auszuklammern bei einem Vortrag über den Preis ist fahrlässig. Weil genau da haperts ja am meisten! Nicht an Flausen à la "Manufaktur Wolkenstürmer etc.' Wüßte der Imker, warum ihn sein Honig 9€/kg kostet, würde er ihn deutlich unwilliger für 4€/Glas verkaufen. Das wäre zumindest meine Hoffnung
rase und das ist doch das teilweise das Problem welches schon so oft angesprochen wurde.
Im Grunde wollen wir es gar nicht wissen, da wir es sonst nicht vor uns und unserer Familie verantworten können, warum wir (SpaßImker) das gemeinsame Vermögen für die Anderen verbrennen.
Liebe Grüße Bernd.
Ich glaube so ganz weit sind wir nicht voneinander entfernt bzw. kommen einfach von unterschiedlichen Standpunkten. Das in deiner Welt (als Berufsimker) die Herstellungskosten maßgeblich sind ist für mich gut nachvollziehbar und absolut plausibel.
Für den Hobbyimker mit seinen 200 kg ist das allerdings ein oft ziemlich irrelevanter Faktor. Diese Zeiten (auf die Menge bezogen) sind bei mir auch noch nicht so lange her, ich weiß noch gut, dass ich meine Preise anfangs rein gefühlsmäßig festgelegt habe. Bei den wenigen aufgewendeten Stunden und dem vergleichsweise geringen Materialeinsatz bei 4 -5 Völkern spielte eine Kalkulation für mich keine Rolle. Es war (und ist) ein Hobby und ich wollte mich beim Honig-Verkauf gut fühlen. Und hohe Preise waren mir unangenehm! Der Honig war ja "eh da", fiel halt nebenbei an. Warum soll ich dafür jetzt viel Geld von meinem Nachbarn verlangen, der doch auch ein netter Kerl ist? Ob das kostendeckend war spielte keine Rolle, war ja ein Hobby. Beim Angeln verdiene ich auch nix.
Genau das ist der Punkt, an dem wir (wer auch immer 'wir' in diesem Zusammenhang ist ) ansetzen müssen. Ich hab auch erst lernen müssen, höhere Preise zu nehmen. Auch wenn der Honig schon zu Weihnachten weg war. Das ist (beim Hobbyimker) eben auch und vor allem ein emotionales Thema und da ist dieser Vortrag gut und auch und gerade der Vergleich mit Apple in meinen Augen sehr passend.
Ja rase,
sehe ich ähnlich. Wenn wir erstmal rechnen würden, was das Glas kostet, wäre der Leidensdruck viel höher, sich um vernünftige Preise zu kümmern. Sich um Werkzeuge zu kümmern, dies auch zu erreichen, ist der nächste Schritt.
Emotionen verkaufen, das ist kein Geheimnis. Aber unsere eigene Preisfindung sollte nicht emotionsgetrieben sein. Und wie weit man Emotionen als Werkzeug für die eigene Vermarktungsstrategie einsetzen möchte, sei noch dahingestellt.
Der 1. Schritt zum Rechnen ist in meinen Augen das Aufschreiben. Erst wenn jeder von uns wirklich aufschreibt was für das "Hobby" wirklich ausgegeben wird, haben wir eine Chance dieses Fass mit offenem Boden wahrzunehmen. Es sind diese scheinbaren "ehda" Dinge, die dann doch noch eben für die Imkerei anfallen, die sich addieren und die kaum jemand wirklich auf dem Schirm hat.
Auch bei 5 Völkern gehen einem die Augen über, wenn man das das 1. Jahr hinter sich hat.
Gruß
Ludger
Ludger, ich will es nicht, weil ich dann eigentlich aufhören würde, bevor ich richtig angefangen habe.
Trotzdem ist mir meine Arbeit mehr als 4€ pro 500g Wert.
Liebe Grüße Bernd
Ludger, ich will es nicht, weil ich dann eigentlich aufhören würde, bevor ich richtig angefangen habe.
Trotzdem ist mir meine Arbeit mehr als 4€ pro 500g Wert.
Das wird hier immer besser
Ich hab als Hobbyimker also keine Ahnung, was mich selbst mein Honig kostet, weil ich die Ahnung habe, daß mich die Antwort erschüttern würde. Der Vortrag ist genau deswegen gut, weil er das ausblendet, und ich mich mit Apple vergleichen soll, die über Emotionen verkaufen? Ich schmeiß mich weg 😂👍
Respekt, der Binder kennt seine Zielgruppe! 👍
rase und das ist doch das teilweise das Problem welches schon so oft angesprochen wurde.
Im Grunde wollen wir es gar nicht wissen, da wir es sonst nicht vor uns und unserer Familie verantworten können, warum wir (SpaßImker) das gemeinsame Vermögen für die Anderen verbrennen.
Liebe Grüße Bernd.
Treffer versenkt !
Vermutlich ist 95% der heimischen Imker letztlich egal ob der von ihnen
erzielte Honigpreis auskömmlich hinsichtlich betriebswirtschaftlicher
Regeln zustande kommt. Sie bringen geschätzt 50% des heimischen
Honigs auf den Markt.
Die verbleibenden Imker versuchen mit ihrer Kunst einen Beitrag zur
Ernährung ihrer Familien zu leisten, dem kleinsten Teil gelingt dieses
komplett. Gleichwohl muss diese Gruppe auch noch BG Beiträge
und andere Lasten tragen.
Stellt Euch solch eine Gemengelage mal für andere Branchen vor.
Es bräuchte ein hohes Maß an Solidarität in der gesamten Imkerschaft
um Land auf Land ab auskömmliche und reelle Preise durchzusetzen.
LG
Frank