In den letzten Wochen und Monaten habe ich versucht gut aufzupassen, viel gelesen und geschaut. Nun möchte ich mir langsam einen Schlachtplan für die nächste (zweite, erste eigene...) Saison zurechtzimmern, sehe aber gerade den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Anfang des Jahres habe ich klarer gesehen. Vielleicht hat ja der Eine oder die Andere Lust dazu, mir dabei zu helfen, einen roten Faden zu finden.
Was sind die Voraussetzungen?
Ich habe vier Wirtschaftsvölker (WV) und einen starken Ableger eingewintert. Eine tolle (grüne) Kö aus dem letzten Jahr habe ich behalten, die anderen Völker haben frische Königinnen bekommen. Abgerechnet wird im März aber ich bin erstmal zuversichtlich, dass ich gut behandelt und gefüttert habe und die Chancen nicht so schlecht stehen, dass ich mit drei oder vier Völkern in die nächste Saison starten kann (ich klopfe mal fest auf Holz).
Wo würde ich gern hin?
Völkerzahl:
gern würde ich von vier auf acht Völker verdoppeln. Unsicher bin ich mir aber schon über das "Wie":
ich finde die Kunstschwarmbildung über Honigraumbienen (u.a. nachzulesen bei Werner Gerdes) sehr charmant, zum Trachtende beißt sich das aber mit der von mir geplanten Sommerbehandlung, denn da möchte ich per TBE behandeln.
Klaue ich die Honigraumbienen nach der Frühtracht, schwäche ich die Völker mitten in der Saison.
Bliebe den Sammelbrutableger aus der TBE zu nutzen - aber es sind nicht die fittesten Bienen, nach allem was ich so lese nimmt ihre zunächst beeindruckende Zahl schnell ab - da es dann andererseits schon recht spät im Jahr ist, brauche ich für einen vernünftigen Ableger ordentlich Bienenmasse. Ist irgendwie ein Zielkonflikt. Gut: wenn ich am Ende der Saison mit "nur" sechs Völkern da stünde, bräche mir auch kein Zacken aus der Krone. Mehr als zehn WV möchte ich bis auf Weiteres sowieso nicht betreuen.
Ach so: klassische Brutwabenableger schwächen meine Völker und erschweren die von mir als sinnvoll erachtete brutfreie Phase im Sommer. Möchte ich eigentlich auch nicht unbedingt machen.
Wie stelle ich das am besten an? In dem Bereich stehe ich gerade voll auf dem Schlauch....
Königinnenvermehrung:
ja, fände ich schon toll. Für die geplanten vier Ableger benötige ich Königinnen. Auch wäre es vielleicht ganz hübsch, nocheinmal genausoviele in Reserve zu haben, für Schwärme, falls eigene verlustig gehen....
Dabei schwanke ich noch zwischen Bogenschnitt und Umlarven in Nicot-Gedöns, tendiere aber zu Letzterem, alldieweil ich da evtl. Unterstützung hätte. Gedacht hatte ich an zwei Sätze zu je zehn Stück (von denen hoffentlich je vier oder fünf was werden).
Pflegen lassen möchte ich die Zellen im Honigraum (HR) eines weiselrichtigen Volkes (R. Schwarz/K. Weiß).
Zur Begattung möchte ich sie mit einem Kleinstschwarm in Mini+ verfrachten (am liebsten zum rechten Zeitpunkt die Zelle) und diese wiederum später mit den o.a. Kunstschwärmen vereinigen (erster Satz Kö) bzw. im Mini+ als Reserve lassen (zweiter Satz Kö). Alternativ oder wenn wider Erwarten viele Larven angenommen werden, könnte ich zur Begattung auch ein oder zwei (dicht) geteilte Brutraumzarge(n) im Standmaß verwenden, um weitere Begattungseinheiten zu bilden, die dann im weiteren Verlauf zu Ablegern ausgebaut werden. Das hat dieses Jahr bei meinem Ableger ganz gut geklappt.
Vielleicht sollte ich die benötigten Kö auch einfach nächstes Jahr nochmal kaufen - aber ich finde das Thema faszinierend und über Kurz oder Lang würde ich die Kö-Vermehrung zumindest gern beherrschen.
Material:
vorhanden sind vier Komplettbeuten (bewohnt) mit je 4 HR, dazu zwei Brutraumzargen mit Boden und Deckel (Reserve), außerdem zwei bisher unbenutzte zweizargige Mini+.
Dazu kommen sollen im Februar vier weitere Koplettbeuten incl. je vier HR sowie zwei weitere Mini+ zzgl. weiterer M+Zargen, so dass ich für alle Mini+ je vier Zargen habe.
Rähmchen/Mittelwände/Futtergeschirre sind mit bedacht.
Reicht das?
Standortfrage:
zwei Völker habe ich am Haus. Dort ist mehr leider schwierig, vielleicht gehen noch zwei, da denke ich aber eher an Jungvölker/Ableger. Zwei weitere Völker stehen auf einem Privatgrundstück in knapp 3km Entfernung, ein Drittes Volk ist dort schon abgesprochen.
Ein dritter Standort auf einem Privatgrundstück 3km in die andere Richtung ist in Absprache.
Drei Standorte mit je drei WV ist eigentlich doof, ich weiß, da alles Privatgrundstücke bietet diese Herangehensweise aber eine gewisse Sicherheit vor Diebstählen und sich schlicht gerade an. Und da jeweils 3km dazwischen liegen, hat es m.E. auch Vorteile.
Und vielleicht kann ich da perspektivisch auch noch etwas aufstocken.
Verarbeitung des hoffentlich zu erwartenden Honigs:
im Winter wird eine Waschküche zum Schleuderraum ausgebaut und eine eigene Schleuder angeschafft (20 Waben radial). Ausreichend Eimer habe ich schon .
Was habe ich alles übersehen?