Wesensgemäße Imkerei

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  • ICH (Anfängerin und Theoretikerin) halte das nicht für tierwohlgerecht weil der Halter den Tieren bei Problemen nicht gut helfen kann. Und ICH bin der Meinung, wenn man sich ein Tier anschafft, trägt man auch Verantwortung.

    Ist "Tierwohlgerecht " nur dann gegeben, wenn man als Mensch möglichst viel rumpfuschen kann?

    Konkrete Begründungen warum BK auf die gleiche Stufe gestellt wird, wie das Projekt Schiffer Tree lese ich immer noch keine. Welche Krankheiten tauchen in der BK auf, die man nicht behandeln kann? Wieso kann ich dem Volk bei Weisellosigkeit nicht helfen? Ist wohl tatsächlich alles Theorie.


    Hier genau ist der eigentliche Knackpunkt. Betriebsweisen, mit denen man keine Erfahrung hat, werden mit den dahinterstehenden Nutzern auf eine Stufe gestellt. Die Torfnase, die über mehrere Jahre Bienen nicht über den Winter bringt, weil der Urlaub wichtiger war und die Varroabehandlung noch Zeit hat oder die Bienenexperimente nach Gang fabriziert, produziert meist nur ein Achselzucken, sofern der ganze Quatsch in Magazinen vor sich geht.

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  • Wenn Naturbau tierwohlgerechter ist, so kann man damit in konventionellen Beuten ziemlich problemlos imkern. Im BR Wabenmaß 1.0, Rähmchen mit Schiffsprofieloberträger und im HR Flach oder Halb, Anfangstreifen oder Schiffsprofiel. Die HR-Waben kann man Schleudern, das halten die aus oder zum Pressen ausschneiden. Bienenkisten sind nicht zum Imkern sondern nur vorübergehend zur Bienenhaltung. VG Jörg

  • Lieber Rainfarn, ich habe sehr klar geschrieben dass das sehr persönliche, subjektive Einschätzungen sind, die zu meiner persönlichen Entscheidung für eine Betriebsweise geführt haben. Grundlage für die Entscheidung war das niederschwellig verfügbare Wissen (im Falle der Bienenkiste die beiden zugehörigen Bücher). Für fundierte imkerliche Begründungen fehlen mir wie du zu Recht feststellst, Erfahrung und Wissen. Das habe ich nie anders behauptet und werde sicherlich nicht versuchen auf einem Niveau fachlich zu argumentieren, das ich nicht habe.

    Und nun drehen wir uns im Kreis und kommen zurück zu meinem Wunsch für den „Ponyhof“,nämlich den, dass imkerliches Know-How breiter und vielfältiger vermittelt wird.

    Bienen seit 2019, Warré-Beuten im Umstellungsprozess auf Dadant-Blatt-Trogbeuten, „klassische Magazinbetriebsweise“ mit Absperrgitter im Naturbau, aktuell 6 Völker

  • Das unangenehmste an der Geschichte ist die als Monstranz vor sich hergetragene überlegene Moral an "wesensgemäß", "tierwohlgerecht", "naturnah", "artgerecht", "natürlich", etc. ...


    ... da erheben sich im ursprünglichsten Sinn Menschen über andere Menschen, und begründen das mit überlegener Moral. - Im Grunde ist das auch nichts anderes als eine Art Fundamentalismus. - Der eigene Glaube wird über alles andere gestellt.


    Ein weites Spielfeld für Bessermenschen, Weltretter, und Profilneurotiker.


    PS: Wer z.B. mit Naturbau in Warré imkern möchte, weil es ihm ein persönliches Bedürfnis ist, der kann das doch auch ohne erhobenen Zeigefinger, oder moralgeschwängerte Überlegenheit.

  • Ihr kratzt aber beide nur an der Oberfläche ;)


    Man muß, glaube ich, auch das Faß 'Schuld' aufmachen. Schuldig wird man immer, wenn man handelt, das ist eine bittere Wahrheit. Da kann man noch so sehr versuchen, sich davonzuhasseln, aber sobald man Bienen in eine Kiste geklopft hat, beginnt die Verantwortung. Damit, auch, die Schuld. Dem kann man sich nicht entziehen, sei es, das man unbeabsichtigt Bienen quetscht, absichtlich eine Königin abdrückt, oder nix tut und Schwärme ins Verderben schickt. Das hat soviele Facetten!


    Und dann die ganzen Betriebsweisen! Kisten! Der Distinktionsgewinn auf der nächsten Party! Ein weites Feld!


    :)

    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

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  • Das unangenehmste an der Geschichte ist die als Monstranz vor sich hergetragene überlegene Moral an "wesensgemäß", "tierwohlgerecht", "naturnah", "artgerecht", "natürlich", etc. ...


    ... da erheben sich im ursprünglichsten Sinn Menschen über andere Menschen, und begründen das mit überlegener Moral. - Im Grunde ist das auch nichts anderes als eine Art Fundamentalismus. - Der eigene Glaube wird über alles andere gestellt.


    Ein weites Spielfeld für Bessermenschen, Weltretter, und Profilneurotiker.

    Diese Überheblichkeit ist sicherlich verbreitet - allerdings auf beiden Seiten!


    Nämlich immer dann, wenn ich "die anderen" in Bausch und Bogen ablehne, ohne genauer hinzugucken... ob es nun "die Ökospinner" sind oder die "stumpfen unbelehrbahren empathielosen, nur auf Gewinn bedachten konventionellen Imker".

  • Du willst es echt wissen oder? Oh Mann ich brauche nen Babysitter und Popcorn für Montag. Freue mich jetzt schon drauf.


    :D

    Bienen seit 2019, Warré-Beuten im Umstellungsprozess auf Dadant-Blatt-Trogbeuten, „klassische Magazinbetriebsweise“ mit Absperrgitter im Naturbau, aktuell 6 Völker

  • Deichkind, du hast vollkommen recht mit der Feststellung, dass Naturbau als Möglichkeit in den gängigen Beuten für Anfänger viel zu wenig vorgestellt wird und wenn

    man sich dann nach einer passenden Betriebsweise umsieht, landet man schnell bei Bienenkiste und Co

    Bei Naturbau ist über das Jahr doch etwas mehr in der Völkerführung zu bedenken als mit Mittelwänden und ein Anfänger oder eine Anfängerin hat dafür meist noch nicht den richtigen Blick. Den kann man meiner Meinung nach leichter (und sicherer für die Bienen) am Anfang mit einer MW-Betriebsweise bekommen.

    rases "Stimmungen im Bienenvolk" sind da eine tolle Beschreibung!

    Bei Naturbau siehst du das ganze dann nochmal wie durch ein Brennglas, kannst als Anfänger aber auch den Durchblick verlieren.

    (Du bist ja schon ins kalte Wasser gesprungen, war wohl tief genug und hast dich frei geschwommen :thumbup:)


    Btw: in Reiner Schwarz' (Immenreiner) "Imkern mit Dadant und Mini-Plus" kommt Naturbau in Dadant auch schon vor und auch hier sind doch eine Menge in konventionellen Beuten mit Naturbau unterwegs.


    LG Marieke


    (Naturbau, heiß geliebt, in 1,5 DNM)

  • Außerdem gibt es dazwischen ja auch noch was, Anfangsstreifen. Und man muss die ja nicht Zargenweise daraufstellen. Bei Volltracht und einer Zarge voll Bienen garkeine Problem sondern eher nützlich. Bei kleinen Ablegern ohne Tracht oder Zuckerwasser eher nicht angesagt.

    Viele liebe Grüße

    Wolfgang

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie, also theoretisch.

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  • Oh Mann ich brauche nen Babysitter und Popcorn für Montag.

    Youtube-fähiges Netz fände ich hilfreich... Und Zeit/Energie. Montags ist echt ungünstig für mich.

    HG

    Monika


    Wir sollten immer daran denken: Im wesentlichen sind unsere Bemühungen auf eine vernünftige, fürsorgliche Pflege beschränkt. (Bruder Adam)

  • Hallo Reinfarn,

    Du schreibst:
    „Das würde mir, rein subjektiv und persönlich, noch eher bei dem Abmessungen der Warré in den Sinn kommen, wenn man darin ganze Völker mit ggf. leistungsstarker Königin einpfercht“

    Wielange hast Du in Warrebeuten Bienen gehalten? Noch nie?

    Ich von Beginn an. Eingepfercht habe ich noch keine Bienen.
    Je BR haben sie 135dm2 und pro HR 80dm2 Wabenfläche zur Verfügung. In der Regel haben die Beuten 3 HRe und einen BR.

    • Offizieller Beitrag

    Warre mit zweierlei Maß? Warre modifiziert?

    Oder habe ich mal wieder was verpasst.

    Gruß Eisvogel

    Als ich mich zum imkern entschlossen hatte, fand ich mich ratlos vor diversen modernen Beuten-Systemen.

    Abbé Emil Warre 1948, 12. Auflage Bienenhaltung für alle, Übersetzt von Mandy Fritsche, 2010

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