Lebensmittelkontrolle und Imkerei

  • Hallo,


    Ja natürlich tut es das, gucken wir mal nach Hessen, da ist der Kontrolldruck seit zwei Jahren massiv erhöht wurden mit der devise, "Alle werden kontrolliert!" und von dort habe ich schon von einigen Kontrollen gehört. Das wird immer mehr kommen.

    Keine Ahnung welches Hessen Du kennst,

    hier von wo ich herkomme merkt man davon Nichts ....


    Soetwas wäre dann ja auch mal Thema,

    bei den Vereinsvorständen, Imkerberatern oder BSV.

    Das ist es aber nicht !

    ....


    Der "Kontrolldruck" ist hier recht gering und nur für "bekannte" Imker gegeben.



    GdBK

    Aus der Übertreibung der Warnungen,
    ist die Unterschätzung der Realität geworden.

  • Wenn man aber Qualität produziert, kann man das auch dokumentieren, unabhängig von der Größe der Imkerei.

    Es kommt immer drauf an, was wie dokumentiert werden soll. Wenn ich z.B. in der Softwareentwicklung die höheren Dokumentationsvorgaben erfüllen soll, verdoppelt sich mein Aufwand.

  • Wenn ich z.B. in der Softwareentwicklung die höheren Dokumentationsvorgaben erfüllen soll, verdoppelt sich mein Aufwand.

    Ach papperlapapp... Unit Tests und anständige git commits :)


    Kurz mal ernst:
    Dieser Faden macht gerade meine ganze Winterplanung zunichte, weil ich plötzlich einen neuen, scheinbar ziemlich umfangreichen Aufgabenkatalog vor mir sehe.

    Doof gefragt: Gibt es irgendwo einen verständlichen Startpunkt, wo ich mich lang hangeln kann, wenn es um Schleuderraum, Lebensmittelaufsicht, Dokumentationspflicht etc. geht?

  • Detaillierte Auskünfte an die vor Ort gestellten Anforderungen, wird man wohl auch direkt bei den entsprechenden Behörden bekommen. Bedeutet aber auch gleichzeitig auf ein mögliches eigenes Problem aufmerksam machen. (Schlafende Hunde wecken!)

    Ich für meine Hobbyimkerei werde solange warten bis eine Kontrolle im Haus steht und dann die entsprechend aufgestellte Mängelliste abarbeiten. So hat man dann eine schriftliche Vorgabe und durch die Nachkontrolle eine entsprechende Bestätigung der Korrektheit.

    Bei der ersten Kontrolle und der möglich festgestellten Nachbesserungspunkte wird es auch noch keine Konsequenzen (Bußgeld usw.) haben.

    Imkern ist kein Hobby - imkern ist eine Lebenseinstellung!<3

    Negative Handlungen werden erst dann zu Fehlern, wenn man sie wiederholt, - bis dahin sind es Lernprozesse die einen weiterbringen sollten.;)

  • (Schlafende Hunde wecken!)

    Ich für meine Hobbyimkerei werde solange warten bis eine Kontrolle im Haus steht und dann die entsprechend aufgestellte Mängelliste abarbeiten.

    Es geht doch um sinnvolle Maßnahmen, die nicht - wie Immenlos schreibt, das Kind mit dem Bade ausschütten.

    Das Risiko liegt beim Honig ernten vornehmlich in der erforderlichen Hygiene der Infrastruktur und des eingesetzten Equipments und in der Qualität des Honigs selbst, was einzig durch den Wassergehalt gemessen wird.


    Daraus dokumentiere ich

    - Erntezeitpunkt (Datum)

    - Völkerbez. und ca. Menge / Volk

    - Chargenbezeichnung pro Erntetag

    - Kontrolle der Sauberkeit von Raum und Ausrüstung

    - Chargenbez. und Wassergehalt pro Gebinde

    - Abschlussreinigung von Raum und Equipment

    - Lagerbedingungen für die verschlossenen Gebinde.


    Wer das einer Kontrolle vorlegt, hat schon mal gute Karten. Die "Spirenzien" mit Schuhwechsel dokumentieren etc. sind m.E. spitzfindig; denn man tritt ja nicht in den Honigtopf o.ä.


    Jeder erfahrene Kontrolleur kann bestimmte Maßnahmen und deren Dokumentation bzw. nicht-Dokumentation bez. des Kontaminationsrisikos einschätzen und entspr. bewerten.


    Wer schon mal eine Mindest-Doku hat, zeigt, dass sie/er sich dazu Gedanken macht.

  • ...

    Jeder erfahrene Kontrolleur kann bestimmte Maßnahmen und deren Dokumentation bzw. nicht-Dokumentation bez. des Kontaminationsrisikos einschätzen und entspr. bewerten.


    Wer schon mal eine Mindest-Doku hat, zeigt, dass sie/er sich dazu Gedanken macht.

    Hallo beemax,
    bei einer anberaumten Kontrolle, egal wo, kannst Du Dir aber nicht die Kontrolleure aussuchen, sondern mußt mit dem zurechtkommen, der Dich gerade besucht.

    Sicherlich kommt man mit einem erfahrenen, praxiserprobten Mitarbeiter u. U. besser zurecht als mit einem frisch ausgebildeten und auf die Menschheit losgelassenen Neuling. ;)

    Ich habe es einmal erleben dürfen, dass ein in der Ausbildung befindlicher Lebensmittelkontrolleur in unserer Produktionsküche seine "Praktische Prüfung" abgelegt hat.
    Die Auswertung seiner Kontrolle wurde zwar für den kontrollierten Betrieb nicht in Anrechnung gebracht, aber ich war verwundert, wie man alles kontrollieren und möglicherweise auch bewerten kann. ;(

    Wenn man etwas finden will, wird auch etwas gefunden! Hier kommt es auch oft auf die "Chemie" zwischen Kontrolleur und kontrollierendem Objekt an. Erstmal kann ich aus der Praxis behaupten, Kontrolleure sind auch nur Menschen, die ihren Job machen. Losgeschickt werden diese von den zuständigen Behörden.

    Imkern ist kein Hobby - imkern ist eine Lebenseinstellung!<3

    Negative Handlungen werden erst dann zu Fehlern, wenn man sie wiederholt, - bis dahin sind es Lernprozesse die einen weiterbringen sollten.;)

  • Ja natürlich tut es das, gucken wir mal nach Hessen, da ist der Kontrolldruck seit zwei Jahren massiv erhöht wurden mit der devise, "Alle werden kontrolliert!" und von dort habe ich schon von einigen Kontrollen gehört. Das wird immer mehr kommen.

    Vollkommen aus der Luft gegriffen und ordentlich geunkt.

    Es ist sicherlich sinnvoll sich mit den Hygienevorschriften auseinanderzusetzen.

    Ich vermute die folgende Info ist im 24/7 Sommerhoch der Imker einfach mal untergegangen.

    Tante Julia war aktiv und es wird nicht mehr, sondern weniger Lebensmittelkontrollen geben.BMEL Rahmenüberwachung

    Wer´s kompakter willTagesschau

    Konzentration auf "Problembetriebe".

  • Wenn man etwas finden will, wird auch etwas gefunden! Hier kommt es auch oft auf die "Chemie" zwischen Kontrolleur und kontrollierendem Objekt an.

    Ja, alles nur Menschen. Dem mit einem "mini-Doku-Konzept" zu begegnen, ist m.E. der erste Schritt in eine positive "Chemie". Alles andere hängt natürlich am jeweiligen Typus. Will sie/er etwas finden, wird etwas gefunden.


    Das sollte sich aber beim Hobbyisten in Grenzen halten...

  • Moin,

    Ich hab als Stahlbauer auch beruflich mit dem „Zertifzierungswahn“ zu tun.


    Es gibt da zwei (oder drei) Punkte, die mich stören:


    1) Die Anforderungen sind nur von Industrie oder Grossanbietern umsetzbar.

    Kein Hobbyimker wird sich einen Schleuderraum für € 20 000 einrichten wollen. Das allein genügte sowieso nicht, oft wird ja noch Dokumentation (evtl. jahrelang zurück) gefordert- das ist dann am Ende insgesamt ein zweiter Beruf.


    2) Die Kosten für die Überwachung sind vom Umsatz unabhängig: wer 10 Tonnen Honig verkaufen will, zahlt auch so viel, wie der 10 Zentner Imker.


    Für mich steht fest: Krieg ich da Ärger, dann bleibt der Honig bei den Bienen.


    Grüße Ralf


    Übrigens wird’s nichts nützen, an den Großhandel zu verkaufen, um das Problem zu umgehen, denn auch der Händler muss nachweisen, wo die Ware herkommt. Damit: geh auf Anfang …

  • ...

    Wie bei jeder Kontrolle (Audit), sind erfahrene Kontrolleure meist kein Problem, da sie Praxiserfahrung haben und vernünftige Tips geben. Nicht erfahrene Personen neigen zur Übervorsichtigkeit und möchten sich absichern, um interne Problem zu vermeiden. Das führt zu völlig überzogener Pingeligkeit, die am Risiko vorbeigehen - so meine Erfahrung.

    Was nicht verwunderlich ist, da die heutigen Kontrolleure, Prüfer, Checker und sonstige Aufsichtspersonen quer durch alle Branchen und Fachbereiche ihre Checklisten zur eigenen Tätigkeit und Daseinsberechtigung abarbeiten müssen, warum sollte das in der Imkerei anders sein? ...


    Aber so ist das mit Zertifikaten, Zertifkationen und Berechtigungen. Es gibt eben auch die Auswüchse des Dokumentationswesens. Das, was eigentlich dokumentiert und verbessert werden muss, bleibt irgendwo auf der Strecke und trifft oft die falschen Adressaten...

    Jetzt bringe ich den Klemmenz auch mal als Beispiel... :evil:

  • Hallo in die Runde,


    ich schildere jetzt einfach mal wie es bei uns lief.

    Voraussetzungen: Hobbyimkerei mit Verkauf an der Haustüre und in einem kleinen Hofladen, geschleudert wird in der Küche.


    Im März klingelt es an der Haustüre-> Lebensmittelkontrolle.

    Das Haus sieht aus wie es bei einer 4köpfigen Familie eben aussieht. Mäßig aufgeräumt, normal sauber, Geschirr immerhin gespült. Wir sind keine Familie in der das "Schöner Wohnen" Fototeam jederzeit zum Shooting kommen kann :saint:. Ich habe den Herrn freundlich begrüßt mit der Aussage, dass ich mir schon gedacht habe, dass er irgendwann vorbeikommen werde. Er meinte wenn es nicht passe komme er später nochmal war aber alles ok.

    Ich zeigte ihm die Küche so wie sie 360 Tage im Jahr aussieht. Aber ich konnte ihm Fotos (13x18 ausgedruckt) zeigen, wie es aussieht wenn geschleudert wird. Diese hatte ich vorrausschauend beim Schleudern, als noch alles pikobello war, aufgenommen und die Abzüge im "Bienenordner" abgeheftet. Da wir eine Einbauküche mit abwaschbaren Glasfliesen, sowie fließend Heiß- und Kaltwasser haben, der Müll unter der Spüle, und der Boden gefließt ist, hatte er nichts zu bemängeln.

    Er wollte wissen wie wir dokumentieren. Dazu kleben wir Tesakrepp mit Datum, Stand, Feuchtegehalt und Gewicht auf die Eimer. Beim Abfüllen wandert der Tesakrepp in das Honigbuch und daneben kommen Sorten und Datumsstempel. Über das MHD kann ich so genau Alles zurückverfolgen, da jede Charge ein anderes MHD bekommt.

    Er war vollauf zufrieden und wollte nur noch kurz ein Honigglas sehen. Da wir das DIB Glas verwenden wusste er dass alle Angaben stimmen und war nach 15 min und ein klein wenig Smalltalk wieder weg.

    Vielleicht hatten wir Glück, dass wir einen gutgelaunten netten Kontrolleur erwischt haben, vielleicht war gut, dass ich ihn freundlich begrüßt habe und mit den Fotos zeigen konnte, dass wir das mit der Hygiene ernst nehmen. War jedoch kein Besuch vor dem man Angst haben müsste.


    Viele Grüße

    Meike

  • Das Allertraurigste ist, daß das, was man als Verbraucher erhält, in der Qualität, zumindest gefühlt, immer minderwertiger wird.


    Alles nur noch auf schnellen Gewinn gemacht - raus und weg.

    Reparatur? Unmöglich - Kauf neu, Reparatur lohnt nicht. Gehäuse ist nicht zu öffnen, warum auch, Ersatzteile? Was soll das sein - dafür nennt sich das Zeug dann „wartungsfrei“.


    Manchmal stimmt das sogar. Trotzdem:


    Nachhaltig geht anders - vielleicht lernen wir das irgendwann (wieder.)


    Grüße Ralf

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