Betriebsweise Korb

  • Aber sieh Dich vor - die Imkerei nimmt einiges an Zeit, welche Dir dann fürs Velomobilfahren fehlt - :)


    Meines steht auch schon viel zu lange rum.


    Dein ganzer Beitrag hört sich spannend an - wäre aber definitiv nichts für mich - Viel Erfolg !!

    Imkerei-Silberbiene

    Aus Freude an den Bienen / Honig aus Rotenburgs Gärten

  • Zum Velomobilfahren komme ich noch zur Genüge 😁. Je mehr Geld ich beim Sprit spare, desto mehr kann ich in die Bienen stecken 😂.


    Ich denke nicht, dass der Scheibenhonig mit dem Naturschwarm zusammenhängt.


    Alois Alfonsus schreibt in seinem Buch "Die Korbbienenzucht in Verbindung mit dem mobilen Aufsatzbetrieb", dass man bei guter Tracht, Stabilbau im HR betreiben kann, egal ob Schwarm oder nicht, um Scheibenhonig zu ernten.


    Wolff Lebrecht rät sogar in Gänze von der Heidbiene im Korb ab (ausser man ist Heideimker) um keine Probleme mit der "Schwarmwut" zu bekommen.

    Solche Aussagen zeigen, dass Heidbiene und Korb, nicht grundsätzlich miteinander einher gehen in der Korbhaltung.

    Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt:"Das ist technisch unmöglich!"

    Sir Peter Ustinov

  • moin. Sag bitte Bescheid wenn die Körbe fertig sind und bezogen wurden, würde mir das dann nämlich gerne mal aus der Nähe betrachten!? Natürlich nur wenn ich darf. Denn im Verein gibt es zwar jede Menge Bienenkörbe, die sind aber leider alle leer und stehen irgendwo in der Ecke rum. Deswegen viel Erfolg.:)

  • Denn im Verein gibt es zwar jede Menge Bienenkörbe, die sind aber leider alle leer und stehen irgendwo in der Ecke rum.

    Aus Gründen.

    Keine Ahnung, deswegen würde ich es mir ja auch mal gerne ansehen. Könnte mir aber vorstellen das schlicht das wissen über die Betriebsweise entweder fehlt oder verloren gegangen ist.:/

  • Die Zeit fehlt. Das ist eine Betriebsweise für Berufsimker, nicht für ein Hobby. Und die ökonomischen Zwänge, denen heutzutage auch eine Berufsimkerei unterliegt, machen die Korbimkerei unmöglich. Für Hobbyimker ist die Korbimkerei ungeeignet, da anders als die Magazinimkerei zeitlich nicht so planbar, das die notwendigen Arbeiten in die verfügbaren Zeitfenster fallen. Das ist ein Relikt vergangener Tage.

    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

  • Ich muss nicht mit dem Auto von Frankfurt nach München fahren, zu Fuß kommt man auch an.

    Ich glaube dieses Analogie funktioniert nur bedingt. Es sei denn man bezieht es auf Notwendigkeit und Größenordnung.

    Ich gehe tatsächlich am Wochenende 5km zu Fuß mit Rucksack zum Einkaufen.

    Zur Arbeit fahre ich 30km mit einem Velomobil also einem Liegefahrrad mit Karosserie. Es dauert länger, es ist anstrengender und ich bin dem Wetter bedingt ausgesetzt.

    Muss ich 200km zu einem Seminar, fahre ich mit dem Auto.

    Man muss es in Relation sehen.

    Hat man ein paar wenige Völker im Korb und größtenteils den Rest im Kasten, dürfte es nicht zum Problem werden.


    moin. Sag bitte Bescheid wenn die Körbe fertig sind und bezogen wurden, würde mir das dann nämlich gerne mal aus der Nähe betrachten!?

    Das dauert noch ein paar Jahre aber dann auf alle Fälle gerne.


    Für Hobbyimker ist die Korbimkerei ungeeignet, da anders als die Magazinimkerei zeitlich nicht so planbar, das die notwendigen Arbeiten in die verfügbaren Zeitfenster fallen.

    Gem. der Literatur die sich mit beiden Betriebsweisen beschäftigt, lässt sich der Korb zeitlich ebenso planen. Wie waren deine Erfahrung mit dem Korb?


    Ich betone nochmal, ich stürze mich hier nicht in etwas rein. Nicht umsonst mache ich den Kurs bei Rob van Hernen der selbst mehrere hundert Völker in unterschiedlichen Körben hält.

    Sich mit alten Dingen auseinander zu setzen heißt nicht, dass man Rückständig ist.

    Ein Bekannter von mir schmiedet sich seine Nägel und Werkzeuge noch selbst mit nem alten stinkenden Ofen. Es gibt auch noch Landwirte die benutzen lieber das Pferd anstatt den Traktor (und die gehören nicht zur Kriegsgeneration).

    Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt:"Das ist technisch unmöglich!"

    Sir Peter Ustinov

  • Nach fast einem Jahr schreibe ich mal wieder etwas in meinen Thread und den Stand der Dinge. Ich dachte mir, den ein oder anderen wird es vielleicht interessieren. Ich war im letzten Jahr zu diesem Thema also keineswegs untätig und die ein oder andere Erfahrung habe ich bereits gemacht. Das aller wichtigste! Wer mit Körben imkern möchte braucht in erster Linie Idealismus... und davon reichlich ^^ . Es geht mir dabei nicht um :" Bienen in den Korb und los gehts!" sondern um das Gesamthandwerk mit allem was dazu gehört. Flechten, Werkzeuge, Arbeitsweisen usw. Mir ist durchaus bewusst, es gibt weniger Honig und das bei höherem Arbeitspensum.


    Mit was habe ich mich also das letzte Jahr beschäftigt:

    Welche Literatur?

    Dazu habe ich bereits einen Thread erstellt. Es war ein bisschen Arbeit die jeweiligen Bücher zu finden.


    Kann ich mir Körbe irgendwo anschauen?

    Ich hatte mit meiner Frau einen schönen Tag im Bienenmuseum bei Pfefferle. Hier gab es gefühlt fast alles und eine sehr gute Führung.


    Welcher Imker kann mir helfen?

    Mittlerweile habe ich Kontakt zu drei verschiedenen Korbimkern die alle sehr hilfsbereit sind und sich Zeit nehmen wenn man fragen hat.


    Wo bekomme ich Roggen her?

    In diesem Jahr greife ich auf relativ unbehandelten Roggen zurück der lediglich für die Biogasanlage gedacht ist. Nächstes Jahr würde mir ein Landwirt den Schmidtroggen anbauen weil er einen "Schulungsbauernhof" betreibt. Ob da nun Dinkel, Roggen oder Hafer steht, ist ihm egal. Daraus ergab sich die nächste Frage.


    Mit welchem Wergzeug ernte ich den Roggen?

    Nach einem kurzen Schriftverkehr mit Celle wurde mir grundsätzlich zur Sichel geraten. Hiermit kann ich das Stroh von Hand schon etwas sortieren. Kausal wie das ganze ist, kam die nächste Frage.


    Wo bekomme ich richtiges Werkzeug her und wer kennt sich damit aus?

    Nach ein wenig Recherche fand ich ganz in der Nähe einen offiziellen Sensenlehrer. Der hat mich über das Werkzeug beraten und mir entsprechendes hochwertiges Material bestellt (also keine Baumarktsichel ;) ). Ich weiß nun auch was ein Dengelamboss ist... und das ich einen Kurs zum dengeln brauche ^^ .


    Womit binde ich meine Körbe?

    Nach langem hin und her zwischen Weide, Bast usw. bin ich zum traditionellen Bindematerial gekommen nämlich die Fichtenwurzeln. Zum Glück wohne ich im pfälzer Wald und habe davon reichlich. Wurzeln ausgraben und bearbeiten ist ne ganz schöne Sch***arbeit :D .

    Rob von Hernen bindet seine Körbe auch noch mit Fichtenwurzeln.


    Wie hoch, wie breit, wie dick ?

    Klingt banal aber bemessen am Gesamtgewicht und dem Raumvolumen muss man sich damit auseinandersetzen um einen einheitliche Größe zu haben. Also 47cm hoch, 45cm breit, 5cm Wandung (ergibt ein Raumvolumen von ca. 40L).


    Welches Werkzeug für den Korb brauche ich?

    Da half mir das Buch "Gerät der Korbimker" weiter. Ein befreundeter Hobbyschmied fertigte mir verschiedene Korbmesser und Kiepenkratzer an. Wobei er an letzterem fast wahnsinnig geworden wäre :D. Wandertücher, Schwarmfänger gibt es zum Glück noch bei Holtermann.


    Spielt mein Arbeitgeber mit?

    Zur Schwarmzeit kann ich relativ flexibel reagieren. Ich gedenke mich also tatsächlich vor die Körbe zu setzen ;).


    Wa steht als nächstes an?

    - Roggenernte

    - Wurzeln sammeln

    - Flechtkurs

    - über Winter Körbe flechten


    Fazit: Wie eingangs beschrieben, man muss es wollen ;) .

    Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt:"Das ist technisch unmöglich!"

    Sir Peter Ustinov

  • Maximilian: Du bleibst dran, alle Achtung! Falls Du nicht bereits Kontakt hast: Max Reschke aus der Glockenstadt Apolda (unbedingt einen Besuch wert) hat sicher praktische Tips (Roggenstroh nicht ausreifen lassen, sondern bereits "halbreif" mähen, möglichst lange Halme - also nach diesem feuchten, kühlen Mai besonders günstig, Nähen mit Peddigrohrstreifen vom Stühleflechten usw.).

    Aus persönlicher Erfahrung: Mit einem Dengelamboß kann sich der Anfänger sehr schnell auch die teuerste Sense bleibend ruinieren. Alternative für Ungeübte ist ein Schlagdengler, in manchen Regionen Dengelbengel genannt (Metallzylinder mit Haltedorn nach unten (zur Befestigung im Hackklotz o.ä.) und Führungszapfen nach oben; darauf wird die Schlaghülse grob (zum Vordengeln) bzw. Schlaghülse fein aufgesteckt/geführt und das Sensenblatt unter leichten Hammerschlägen zwischen Zylinderstirnfläche und Schlaghülsenrand langsam durchgezogen).

  • Wahnsinn...ein absolut idealistisches Projekt...mein Kompliment.


    Frage aus Neugier: wie erntet der Korbimker Honig ?


    Viele Grüße

    Anfänger seit langem...:) , Zander 1,5, Umstellung auf Naturwabenbau,

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