Aggressive Völker

  • Ich hab heute einen ganzen Stand durchgeschaut und dabei keinen einzigen Stich kassiert. Erst als ich mich wieder ins Auto gesetzt hab. Saß auf der Rückenlehne. Zwischendurch ist mir sogar der Smoker ausgegangen, weil ich ihn irgendwo hab stehen lassen. Und einen Schwarm eingefangen beim Kollegen hab ich auch. Alles ohne Jacke. Das geht alles, mit den richtigen Bienen, gutem Wetter und Tracht. Peace!

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    Imkern im Spannungsfeld zwischen Hoffnung und resignativer Reife

  • Ehe ich ohne Vollschutz imkerte, hat mich immer mal wieder ein Stich ereilt.


    da auch die Imker vom Verein mit den ganz braven Bienen auf den Treffen ab und an mit verquollenem Auge da saßen, muss man wohl sagen, dass Bienen stechen können 😂


    es sind Tiere, in jeder Behausung mehr als zwölf und einer davon kann halt mal irgendwas nicht passen. Mit gelegentlichen Stichen muss man halt leben oder sich verkleiden. Wie Ede schrieb. Geht halt nicht immer.

  • Hallo,


    ich habe ja schon ein paar Tipps gegeben warum ab und zu ein paar Völker, temporär etwas "griffiger" sein können, neben:

    • Tracht (mache Trachte machen Bienen ab und zu etas aggressiver)
    • Duftstoffe am Imker (möchte ich eigentlich nicht erwähnen und schon gar nicht diskutieren)
    • Futtermangel oder Weisellosigkeit

    Wenn die aber immer agressiv sind dann - ist es die Genetik:

    Sorry.das ich gerade lache.

    Ede, Du sprichst mir aus dem Herzen, mir ist auch schon der Gedanke gekommen das zu schreiben, aber ich hatte mich dann doch zurückgehalten...:thumbup:

    Wenn man den Imkerstand abarbeitet und bei einem Volk schon der Gedanke kommt, bei denen muss man aufpassen, dann hört der Spass bei mir auf. Ich denke da hat jeder seine individuelle "Schmerzgrenze".

    Ja, ich habe auch noch Zeiten erlebt wo keiner ein Bienenhaus innerhalb einer Ortschaft aufgestellt hatte und wo ein Zuchtauslesekriterium war ob die Bienen einen mehr als 100 Meter verfolgten, oder weniger. Damals konnte man sich aber vor der Öffnung der Beuten direkt vor die Fluglöcher stellen und keine hat gestochen, aber wehe man hatte die erste Beute geöffnet, dann waren die Stunden lang aggressiv und haben sogar Leute gestochen die nur vorbei gingen.

    Ich kann mich auch noch erinnern das man damals gerne im Bienenhaus geimkert hat, da dort der Rauch nicht abzog, man konnte den ganzen Innenraum vernebeln so das die Sichtweite unter 50cm war, was oft eine Erleichterung war da man dann von den Bienen nicht mehr so leicht gefunden wurde (OK ist etwas ganz leicht übertrieben) - Stifte brauchte man da auch nicht mehr suchen (ausser man ging dann mit der Wabe in das Freie) und beim Schleudern war starker Rauch verboten (sonst schmeckte danach der Honig nach Rauch) - das war dann gestochen werden angesagt.

    So etwas möchte man heute nicht mehr haben! Ich auch nicht ;) :)


    Ede, ja wir jammern heute auf hohem Niveau und ich bin froh das die letzten 40 Jahre konsequente Zucht den heutigen Stand herbeigeführt haben. (OK, manchen züchten schon länger ;) - nehmt die 40 Jahre nur als Beispiel, ich weis es werden Bienen schon über 400 Jahre "gezüchtet" - aber flächendeckend den heutigen Stand herbegeführt - das wurde ungefähr in diesem Zeitraum erarbeitet) ...


    Sorry, das war jetzt OT, aber das musste ich einfach mal los werden...;(8):saint:


    Gruß

    Franz

  • Da hast du einen schlechten Smoker und die falsche Füllung.

    Ui, erzähl mal. Das Problem, dass der blöde Smoker dann glücklich aus ist, wenn ich ihn doch endlich einsetzen will, habe ich nämlich auch :rolleyes:


    Damals konnte man sich aber vor der Öffnung der Beuten direkt vor die Fluglöcher stellen und keine hat gestochen, aber wehe man hatte die erste Beute geöffnet, dann waren die Stunden lang aggressiv und haben sogar Leute gestochen die nur vorbei gingen.

    Das kenne ich eigentlich genau anders herum. Bearbeiten ging (solange sich keine Biene in den Haaren verfing), aber wehe, man ging vor das Bienenhaus. Näher als ein paar Meter ging man tunlichst nicht vor das Flugloch heran.

    HG

    Monika


    Wir sollten immer daran denken: Im wesentlichen sind unsere Bemühungen auf eine vernünftige, fürsorgliche Pflege beschränkt. (Bruder Adam)

  • Dabei fühlt sich oft heute noch eine Biene bedroht

    Ja, weiß ich. Daher gehe ich immer mit Kopftuch vor's Flugloch, wenn ich beobachten will ;)

    HG

    Monika


    Wir sollten immer daran denken: Im wesentlichen sind unsere Bemühungen auf eine vernünftige, fürsorgliche Pflege beschränkt. (Bruder Adam)

  • Sooo... ich habe heute morgen meine Durchsicht gemacht. Dabei war ich an 3 Völkern was die Sanftmut angeht recht zufrieden für diese Jahreszeit.


    Nun zum Rest:


    Mein 1. Volk (welches vor 4 bis 6 Wochen still umgeweiselt hat) war sogar gaaaaanz brav.


    Beim Volk Nr.2 welches momentan umweiselt wollte ich mir nur die 2 Randwaben anschauen und das war ihnen schon zu viel. Beim Ziehen der Rähmchen haben sie richtig Rabatz gemacht und sind regelrecht auf mich los. Note 6

    Damit hätte ich schon mal einen Übeltäter gefunden und hoffe dass es sich mit der neuen KÖ dann bessert.


    Seltsam war, jedoch auch mein Volk 4.

    Hier habe ich 3 verdeckelte Weiselzellen gefunden am unteren Rähmchenrand. Richtig fette lange Tröten. Jedoch war 2 Waben weiter auch die gekennzeichnete KÖ unterwegs. habe darauf hin die WZ gebrochen. Dachte eigentlich dass die Königin schwärmt sobald die WZ verdeckelt sind?? Jedenfalls war dieses Volk auch sehr aggressiv. Note 5

    Hier sollte ich dann evtl. mir Gedanken um eine neue KÖ machen


    Grüße

  • Bei mir das selbe! :)

    Einzelne Kamikaze Bienen die sich bei Annäherung an den Stand auf mich stürzen.

    Habe jetzt das überwinterte Mini-Plus mit der belegstellenbegatteten Königin aus Zuchtstoff der Belegstelle in Verdacht. Die sind schon im Herbst bei der Einfütterung negativ aufgefallen.

    Damals hab ich es ihnen nachgesehen, Herbst und so.....

    Manchmal bringt sogar Zuchtstoff+Belegstelle böse Bienen hervor. 8|


    VG

  • Bei mir kann ich derzeit auch nicht im Anflugbereich stehen ohne attackiert zu werden. Das Arbeiten von hinten geht im T-Shirt aber bessere mit Hut. Ist in dieser Zeit normal. Nach dem Massenwechsel werden sie friedlicher. Nur wer langzeitaggressiv ist wird umgeweiselt. Hatte ich selbst bei Standbegatteten schon lange nicht mehr. VG


  • Ich kann mich auch noch erinnern das man damals gerne im Bienenhaus geimkert hat, da dort der Rauch nicht abzog, man konnte den ganzen Innenraum vernebeln so das die Sichtweite unter 50cm war, was oft eine Erleichterung war da man dann von den Bienen nicht mehr so leicht gefunden wurde...

    Gnadenlos OT und ich weiß: das Thema ist nicht wirklich lustig - aber so sehr habe ich lange nicht gelacht 😂😂😂.

    Ich verstehe nun, warum der erste Imker, der mich Anfang der 1980er mit zu den Bienen genommen hat (zu einem alten Bienenwagen), so gut wie möglich in meine Parka eingepackt hat 🙂.

    Den Betroffenen wünsche ich alles Gute und viel Erfolg beim Umweiseln!

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