wildlebende Bienenvölker beetree-Monitoring

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  • Ob es nun 95% oder weniger sind, die eine spontane Nichtbehandlung nicht überleben, ist hier nicht zu beantworten.

    Eine straffe Auslese am Stand (mit zig Völkern) funktioniert eh nicht.

    Also doch die Völker einzeln stellen und dann gut selektieren. Und nur diese dann nicht behandeln und vermehren.

    An ein paar bekannten Stellen hat es doch die natürliche Auslese auch geschafft.

    Und, dass es hier nicht so viele wilde Völker / keine wilden Völker gibt liegt weniger an der Milbe sondern am Fehlen entsprechender Nisthöhlen in den Wäldern.

    Bienenhaltung in modifizierten Warre-Beuten, BR und HR unterschiedliches Wabenmaß, Naturbau im BR und in einzelnen Völkern auch Stabilbau, Einzelaufstellung mit mehreren hundert Meter Abstand an zwei Aufstellungsorten.

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  • Zu vermuten bleibt dennoch, dass die Behandlung der Bienen sowohl die natürliche Auslese der Völker verhindert sowie die Milben resistenter und kräftiger macht.

    Das trifft nur auf einen Teil von Behandlungen zu und zwar aus unterschiedlichen Gründen (z.B. bedingt durch das Wirkprinzip oder/und bei Unterdosierung bzw. Wirkstoffresten bspw. im Wachs o.a.).


    Es gibt aber durchaus ganze Gruppen von Behandlungsmaßnahmen, die genau diese der "Natur" zugeschriebenen Ausleseprinzipien anwenden, verstärken bzw. auf einen kürzeren Zeitraum komprimieren als den evolutionsbiologisch "natürlichen" (meist ist damit ein erfahrungsgemäß durchschnittlicher, gemittelter Wert eines - mehr oder weniger willkürlich ausgewählten - Betrachtungszeitraumes gemeint). Das Bestechende dabei: ohne Bienenvölker dabei zu überfordern, zu quälen oder gar massenhaft umzubringen, wie es das Experiment des "freien Laufes der Natur" zwangsläufig einschließen würde.


    Es hilft nichts, die Augen vor der Tatsache zu verschließen, daß jeder, der mit Bienen zu tun hat, die damit verbundene Verantwortung auch tragen muß und diese nicht auf vermeintlich überzuordnendes Wirken der "Natur" abschieben und sich damit gedankliche, wie körperliche Arbeit im Ergebnis ersparen kann. Ich meine sogar, daß diese Verantwortung weiter reicht als die im engeren Sinne juristisch-eigentumsmäßige.


    Bezogen auf das Fadenthema heißt das: Jeder, der ein unbetreutes Bienenvolk bemerkt, sollte sich verantwortlich fühlen dafür, dessen Leben und Sterben wenigstens der Wissenschaft zugänglich zu machen - mit sehr geringem Aufwand:

    Fluglochbeobachtung nur 3 x im Jahr: im Frühjahr, Sommer, Herbst, jeweils bei Flugwetter und nachfolgende online-Meldung an das bee-tree-Monitoring.

    Um Mißverständnisse zu vermeiden: Imkerliche Verantwortung geht viel weiter. Sie bedeutet diesbezüglich zunächst, alles zu unternehmen, um das Entweichen von Schwärmen aus imkerlicher Betreuung (seien es von eigenen oder von fremden Völkern) zu vermeiden und eben nicht nach dem Prinzip "aus den Augen, aus dem Sinn" zu verfahren oder gar eigene Gewissensbisse durch vermeintliche hehre Prinzipien eines "natürlichen" Prozesses zuzudecken .

  • Zu vermuten bleibt dennoch, dass die Behandlung der Bienen sowohl die natürliche Auslese der Völker verhindert sowie die Milben resistenter und kräftiger macht. Also im Grunde genau das Gegenteil von dem bewirkt, was man gerne hätte. Letztendlich der gleiche Effekt, wie bei resistenten Bakterien und Antibiotika.

    Wenn's so einfach wäre....

    Es ist eben kein "binäres System" Bien und Milb, sondern ein multifaktorielles Geschehen: Milben mit Viren, die auf Bienen übertragen werden und diese beeinträchtigen, äußere Einflüsse (multiple Noxen wie von mir o.g.), Ernährungs- und Brutstatus der Völker, mithin die Fähigkeit zur Erholung usw.


    Das Prinzip - die Bienen machen lassen, führt zum Verlust nahe 95 %. Kaum ein Imker bringt einen solchen, rein darwinistischen Ansatz übers Herz.


    Da sind wir wieder beim Dilemma ...

  • Wie oben dargestellt sehe ich das auch.

    Doch nehmen wir den Fall an, dass in unseren Wäldern eine große Anzahl annehmbarer Bruthöhlen vorhanden wären, dann gäbe es sicher auch eine entsprechende Population von Wilden Honigbienen. Und das trotz Milbe.

    Wie würde sich das erklären?

    Bienenhaltung in modifizierten Warre-Beuten, BR und HR unterschiedliches Wabenmaß, Naturbau im BR und in einzelnen Völkern auch Stabilbau, Einzelaufstellung mit mehreren hundert Meter Abstand an zwei Aufstellungsorten.

  • Dettli schreibt in seinen Studien über unbehandelte Völker auch, dass unbehandelte Völker wesentlich höhere V-Zahlen überstanden haben. Behandelte Völker wären bei den Zahlen längst zusammengebrochen (so ähnlich).


    Rolf

    Was meinst du nun mit V-Zahlen?.....Viren, oder Varroa?


    Wenn du schon Martin Dettli hier in das Spiel bringst, dann schon richtig.


    Untersucht, wurde beides, und auch noch VSH......Die Daten liegen vor.


    Lg Sulz.

  • Doch nehmen wir den Fall an, dass in unseren Wäldern eine große Anzahl annehmbarer Bruthöhlen vorhanden wären, dann gäbe es sicher auch eine entsprechende Population von Wilden Honigbienen. Und das trotz Milbe.

    Wie würde sich das erklären?

    Starke These - erklär's uns !

  • In dem Erfassen von "wild lebenden" Bienenvölkern, sehe ich keinen Sinn, da es sich bei diesen um "ausgebüxte" Schwärme der umliegenden Bienenstände handelt.

    Diese Völker, sind daher nur ein genetischer Fingerabdruck, der umliegenden Bienenstände......Um dies zu erfassen, brauchen wir keine "verwilderten" Völker.


    Ich persönlich, gehe hier eher davon aus, dass es hier nicht um das Sammeln von wissenschaftlichen Daten geht, sondern eher um einen Beweis zu der Richtigkeit einer Ideologie.


    Ich mag es auch nicht, wenn klar vorliegende Daten mit einer falschen Erklärung zu einer Ideologie "verwässert" werden......(Es kann ja so nicht sein, weil nicht natürlich).


    Lg Sulz.

  • Doch nehmen wir den Fall an, dass in unseren Wäldern eine große Anzahl annehmbarer Bruthöhlen vorhanden wären, dann gäbe es sicher auch eine entsprechende Population von Wilden Honigbienen. Und das trotz Milbe.

    Wie würde sich das erklären?

    Starke These - erklär's uns !

    Warum sollte es denn in dem angenommenen Falle anders sein?

    Das darf wohl nicht so sein?

    Ich habe dafür keine Anhaltspunkte!

    Bienenhaltung in modifizierten Warre-Beuten, BR und HR unterschiedliches Wabenmaß, Naturbau im BR und in einzelnen Völkern auch Stabilbau, Einzelaufstellung mit mehreren hundert Meter Abstand an zwei Aufstellungsorten.

  • These: Vorausgesetzt, unbegrenzte Nistmöglichkeiten; von 100 ausgebüchsten Schwärmen überleben 5, den Rest rafft die Milbe binnen 2 Jahren dahin. Diese 5 teilen sich nach 2 Jahren durch Schwärmen - ergibt 10 Völker. Davon rafft die Milbe 90 % hin - ergibt 1 Volk. Das teilt sich nach 2 Jahren - ergibt 2 Völker...

    Nach 5 Jahren ist keines mehr da.


    Deine Andeutungen, dass Einzelansiedlung hilfreich ist, wird kaum helfen, diesen circulus viciosus zu unterbrechen.


    Aber die Ausnahmen... - gibt es, jedoch wie oft ? Und wieviele Schwärme führen letztlich zu einem einzigen Volk, das den Milb und die Viren überlebt ?


    Insofern ist die Beobachtung verwilderter Bienen schon sehr interessant - insbesondere deren Überleben.

  • Hilf mir bitte auf die Sprünge:

    Ausgebüxte Schwärme könnten doch theoretisch auch "gute" Gene haben und ein Putz-/Hygiene-/Brutverhalten mitbringen, das ein Überleben trotz Varroa ermöglicht.

    Diese ausgebüxten Schwärme sind sowieso da,werden nicht mutwillig ausgesetzt.

    Warum das nicht wissenschaftlich untersuchen und schauen, ob es nicht doch ein paar Prozent dieser Völker schaffen?

    Welches Ergebns vermutest du, soll bestätigt werden? Dass es die "wilden" Völker ohne Imker schaffen oder eben gerade nicht?


    Ich bin da wirklich an Informationen interessiert uns hätte ggf keine Lust, ein unseriöses Projekt mit bereits feststehendem Endergebnis zu unterstützen.

  • I

    Ich persönlich, gehe hier eher davon aus, dass es hier nicht um das Sammeln von wissenschaftlichen Daten geht, sondern eher um einen Beweis zu der Richtigkeit einer Ideologie.


    Ich mag es auch nicht, wenn klar vorliegende Daten mit einer falschen Erklärung zu einer Ideologie "verwässert" werden......(Es kann ja so nicht sein, weil nicht natürlich).


    Das darf wohl nicht so sein?

    Meint Ihr jeweils dasselbe? Was ist aus Eurer Sicht so unglaubwürdig oder falsch an dem Forschungsansatz von BEEtree?

    https://www.beetrees.org/start

    Bereits auf der Startseite wird ja durchaus die These vom dauerhaften Überleben unbetreuter Bienenvölker nicht nur für möglich, sondern für überprüfenswert und sogar für zielführend auch und gerade für Veränderungen in der konventionellen Imkerei dargestellt.

  • Beemax in deiner These gibt es zu viele unbelegte Annahmen.

    Ich hätte ein Beispiel bei dem von 2 Völkern 2 überlebt haben. Über drei Jahre hinweg. Es gab auch Schwärme, aber ich weiß natürlich nicht wie viele. Hier wird es mit der genauen Dokumentation schon schwierig.

    Man kann nicht so mathematisch vorgehen, wie in deinem Beispiel.

    Das Monitoring könnte die Annahmen präzisieren. Es müssen sich nur genug Menschen Zeit nehmen zum Beobachten. Daran wird es scheitern.

  • Es müssen sich nur genug Menschen Zeit nehmen zum Beobachten. Daran wird es scheiter

    Aber nur, weil niemand davon weiß. Hätte ich nicht zufällig hier nach Tipps für einen bienenfreundlichen Garten gesucht, wüßte ich nix darüber.

    Die Vogelbeobachtung ist ein Megaerfolg - auch weil sie die richtige Unterstützung hat - fast alle Umweltverbände rufen zum Mitmachen auf und mit Nabu ist da ein Schwergewicht an der Spitze. Für die Bienen müsste man es wohl ähnlich machen.

  • Wie ist das eigentlich mit so einem ausgebüxtem Bienenschwarm. Gehört der jemandem und derjenige kann Ansprüche geltend machen? Oder ist der dann verloen für den Imker?

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