Das mit dem Gesundheitszeugnis war mir bekannt, das gab es schon immer. Die Frage die ich stelle, wenn Bienenkauf Vertrauenssache ist, wieso soll ich dann als Beginner nicht einem anerkannten und ausgewiesenen Fachmann der Imkerei vertrauen dürfen. Gibt es Beweise dafür, dass dessen Gesundheitszeugnisse nicht vertrauenswürdig sind?
1. Gesundheitszeugnisse stellt das örtliche VetA aus. Dessen Prüfmaßstäbe können unterschiedlich ausfallen. Das hat dann zunächst nichts mit der Fachkenntnis oder Vertrauenswürdigkeit des Verkäufers zu tun.
Weiter gibt es zwischen den einzelnen Staaten erhebliche Unterschiede (s. 2.).
Wer als Verkäufer diese Unterschiede kennt, ggf. sogar ausnutzt und den Käufer nicht darauf hinweist, der ist m.E. allerdings nicht des Mindestvertrauens würdig, den ein Bienenkauf voraussetzt.
2. Die Gesundheitszeugnisse sind zwar EU-weit gegenseitig anzuerkennen, aber sie haben ganz unterschiedlichen Aussagewert - je nachdem, wie verbreitet Bienenvölker im Herkunftsland sporenbelastet sind, ob dort AFB mit Antibiotika zugedeckt wird, ob dort FKP o.ä. Früherkennungsverfahren zwingende Voraussetzung für ein Gesundheitszeugnis sind usw. Diese Faktoren sind bei manchen Herkunftsländern denkbar ungünstig. In Rumänien z.B. arbeiten viele Imker mit Antibiotika gegen AFB und decken damit den Ausbruch klinischer Anzeichen nur zu, während die mikrobiologische Belastung immer mehr um sich greift. TRACES-Zeugnisse aus Italien z.B. bescheinigen nur, daß die Bienen nicht aus Völkern stammen, die in einem AFB-Sperrbezirk standen; von einer klinischen oder gar mikrobiologischen Untersuchung (wie in D) des Herkunftsstandes ist da keine Rede. Hier haben wir bereits darüber diskutiert: