Die EU-Kommission und unsere Regierung, will scheinbar das Ausmaß des Pestizid-Risikos nicht
einschätzen.
So wie es aussieht sind die "Fachkräfte auf der Regierungsbank" zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
Sorry, dass ich das so deutlich sage, aber das ist einfach polemischer Unfug. Mit so Sätzen macht man es sich ein bisschen arg leicht, oder? Wenns nicht so ist wie ich es gerne hätte, dann sind einfach die "Fachkräfte auf der Regierungsbank" an allem Schuld?
Ich bin auch mit vielen Entscheidungen unzufrieden, aber die meisten haben ihre Gründe. Das Feld der Pestizide ist, wie auch jedes andere auch, ein Spannungsfeld mit vielen verschiedenen Akteuren und Gruppen mit teils völlig konträr laufenden Vorstellungen. Da muss erstmal eine Balance gefunden werden. Ein guter Kompromis stellt bekanntlich niemanden zufrieden, ähnlich ist es hier auch.
Es wird ein immenser Aufwand getrieben um das Risiko von Pestiziden einzuschätzen - von der EU, von deutschen Behörden, von anderen Landesbehörden. Es sind unglaubliche Datenmengen, die erhoben, evaluiiert und schlussendlich betrachtet und eingeschätzt werden müssen. Aber auch in diesem System gibt es viele Punkte die (zurecht!) kritisiert werden können. Dennoch ist dieses System das Beste, das wir haben, um in diesem Spannungsfeld wissenschaftlich fundierte Entscheidungen zu treffen.
Und es werden auch Entscheidungen getroffen, die Industrie und Landwirtschaft treffen, damit also die vermeintliche Kernklientel wie oft gerne unterstellt wird... Die Datenlage zu den Neonics ist bspw. bei weitem nicht so eindeutig, wie sie gerne dargestellt wird.
Jeder hat es selbst in der Hand, seinen Beitrag zur Systemänderung zu leisten. Aber in den meisten Einkaufswägen liegt eben nicht die Biomilch, das Biobrot und die Biogurke.