Oxalsäurebehandlung im Sommer ohne Kontrolle ist Blindflug! Es ist wichtig, nach jeder einzelnen Behandlung die gefallenen Milben auszuzählen. Bei umfangreicher Brut wird man feststellen, dass die Anzahl gefallener Milben am Anfang von Bedampfung zu Bedampfung ansteigt. Man muss dann weitermachen, bis die Anzahl der gefallenen Milben unter ein erträgliches Maß absinkt. Das können schon sehr viele Bedampfungen werden. Das liegt daran, dass sich ein sehr großer Anteil der Altmilben in die offene Brut retten kann und somit über einen Brutzyklus hinweg zwar größtenteils die Jungmilben getötet werden, die Anzahl der Altmilben aber nur wenig abgenommen hat. Deshalb müssen mehrere Brutzyklen abgedeckt werden.
Ich halte diese Art der Varroabehandlung für schlichten Wahnsinn - wegen des Arbeitsaufwandes und auch wegen des hohen Eintrags von OS auf die Waben, wo sie nicht mehr verschwinden kann und das Winterfutter verunreinigt.
Ich kann nur empfehlen: Raus mit aller Brut und dann behandeln, das lässt den phoretischen Milben wenig Chancen. Aber auch da würde ich wegen des Flugverkehrs nur mit einer Wirksamkeit mit 80% rechnen, was auch zu wenig ist. Deshalb sollte zusätzlich mindestens eine Fangwabe eingesetzt werden, dann kann es gut werden.
Dennoch sollte spätestens im Oktober der natürliche Varroatotenfall über eine Woche kontrolliert und bei mehr als 10 Milben/Tag (kleine Völker 5/Tag) eingegriffen werden. Im Oktober funktioniert eine Blockbehandlung gut, da die Brutnester dann klein oder sogar leer sind. Die Altmilben finden dann nicht mehr schnell genug eine geeignete offene Brutzelle.
Gruß Ralph