Was tun mit im Glas kristallisiertem Honig?

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  • Ihr seht echt Kristalle im Honig, den ihr mit dem Melitherm verflüssigt habt?

    Wie soll das gehen?

    Richtig eingestellt (also nicht zu kühl, nur um vermeintlich den Honig zu schonen) ist der Honig im Auffangbehälter doch durchaus eine ganze Weile so warm, dass alle eventuell durch das Seihtuch geflutschten Kristallreste auch nachträglich noch schmelzen?

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  • Dann nur kurz erwärmt werden muß- reicht ja, weil wenig Masse.

    Hallo, ich werfe den 3. Weg in den Raum. Der Honig laeuft durch den Melitherm und wird noch viel kürzer erhitzt wie in einem einzelnen Glas. Da kann man dann auch den Schaum entfernen.

    Bis bald Marcus

    Das funktioniert alles gut, wenn Du jede Sorte spätestens alle drei Wochen neu auftaust und frisch abfüllst.

    (Ach ja, wie war das? Großes Lagergebinde? Steinhart in den Melitherm? Wie aus dem Eimer/Hobbock bekommen? Oder doch erst wieder im Eimer warm machen dass er überhaupt mit Spaten, ohne Plastikspäne aus dem Eimer zu bekommen ist und dann durch den Melitherm geht)

    Was ist mit dem Honig den Du schneller brauchst, oder der halt doch so lange im Glas steht bis er schon wieder trüb oder gar kristallig ist?

    Ihr geht fast immer vom Standard Hobby Imker aus, der mit 2 Sorten und 150 kg Honig im Jahr mit fast allen Varianten kein Problem hat.

    Außer damit, dass er sich sehr oft nicht sicher ist, ob alles richtig ist, was da so vor sich geht.

    Ich arbeite mit Meli- und Megatherm, je nach Sorte und Jahreszeit und meine schon, aus der Erfahrung heraus sagen zu können, dass das Erwärmen im Glas eine der schonendsten Varianten überhaupt ist, was potentielle Wärmeschäden angeht. Außerdem ist der Gesamt Energie- und Wassereinsatz auf ein Minimum reduziert. Von der Arbeitszeit mal ganz abgesehen.

    Ich hatte bis zum heutigen Tag keinen Kunden, der minimalen Schaum auf der Oberfläche reklamiert hätte, wohl aber von erstaunlich vielen Imkern gelesen und gehört, was das für ein riesen Problem sein soll. Das Eiweiß das oben aufschwimmt, ist ja ein ganz normaler Bestandteil des Honigs, nur hier halt sichtbar. Das Wort Wärmeschaden ist hier eh bei beiden Varianten fehl am Platze. Das vom Erhitzen auch.

    Nicht falsch verstehen, nach dem Schleudern und klären, gehört der Honig abgeschäumt.

    Dort sammelt sich alles was man nicht im Honig haben will. Aber wenn der Honig sauber im Glas ist, was soll da noch schlimmes im Glas aufgeschwommen sein? Außer der vermeintlich nicht makellosen Optik?

    Theoretisch und auch praktisch lässt sich die eingesetzte Energie und somit die Beeinflussung durch Wärme sicher berechnen.

    Hab ich nicht gemacht, aber ich bin mir sicher, diese Variante hat (fast) alle Vorteile auf ihrer Seite.

    Anscheinend auch die Vorurteile.

  • Was tun...?

    Verkaufen und selber essen.😏

    Bienenhaltung in modifizierten Warre-Beuten, BR und HR unterschiedliches Wabenmaß, Naturbau im BR und in einzelnen Völkern auch Stabilbau, Einzelaufstellung mit mehreren hundert Meter Abstand an zwei Aufstellungsorten.

  • Hallo Black Peterle, mir ist es zu mühsam auf dein geschriebenes mit Zitat zu antworten.


    - Der Honig ist nicht nach drei Wochen wieder fest, da ich nur dunklen Honig durch den Meli lasse und flüssig verkaufe. Der Honig ist jetzt noch im Eimer relativ flüssig. Also bleibt er nach dem Meli Durchgang wieder mindestens 3 Monate verkauffähig als flüssiger Honig, mit Rapshonig geht das natürlich nicht.


    - Plastikspäne, Spaten, Wärmeschäden beim befüllen des Melitherms ? Ich habe fast nur kleine 12 kg Eimer, die Stelle ich 2 STunden in den Deckelwachsschmelzer bei 40 Grad. Dann falsch Herum auf den Werktisch, ein wenig auf den Boden Hauen und der Klotz ist lose und geht so in den Melitherm.


    - im Glas verflüssigen geht, dauert aber sehr lange


    Bis bald

    Marcus

    mehrere Wirtschaftsvölker auf DN 1,5, xx Miniplus,

  • - Der Honig ist nicht nach drei Wochen wieder fest, da ich nur dunklen Honig durch den Meli lasse und flüssig verkaufe. Der Honig ist jetzt noch im Eimer relativ flüssig. Also bleibt er nach dem Meli Durchgang wieder mindestens 3 Monate verkauffähig als flüssiger Honig, mit Rapshonig geht das natürlich nicht.



    Bis bald

    Marcus

    Ich fang mir jetzt wieder einen ein, aber der ganze Aufwand, um dem Kunden einen Honig mit Eigenschaften zu verkaufen, den er in der Realität, einfach zum dem Verkaufszeitpunkt ohne imkerliche Eingriffe nicht mehr hat? Und komm mir bitte jetzt niemand mit "guter imkerlicher Praxis", die kann noch nicht so alt sein.

    Ganz niedlich dann auch noch, wenn der DIB Imker mit Honig in der Plastikdrückflasche versucht Langnese nachzueifern. Am WE gesehen und mich gewundert.;)

  • Das Eiweiß das oben aufschwimmt, ist ja ein ganz normaler Bestandteil des Honigs, nur hier halt sichtbar. Das Wort Wärmeschaden ist hier eh bei beiden Varianten fehl am Platze. Das vom Erhitzen auch.

    Dem kann ich nicht folgen. Die Eiweiße sind Enzyme wie z.B. Invertase. Wenn die als weißer Schaum oben aufschwimmen, sind sie geronnen, also zerstört. Das ist aber das, was man als Wärmeschaden bezeichnet.

    Nach meiner Beobachtung lassen sich nicht alle Honige bis zum Klarwerden verflüssigen. Honige, die schnell und fein kristallisieren, bleiben beim Verflüssigen trüb, wenn man keine hohen Temperaturen einsetzt bei denen aber die Enzyme zerstört werden. Eine Verflüssigung dieser Honige ist nur sinnvoll, um sie anschließend zu rühren und dann in nicht nicht zu dickflüssigem Zustand für die weitere Kristallisation ins Glas zu füllen. Dazu reichen 50°C beim Auftauen aus.

    Langsam und grob kristallisierende Honige aber wie z.B. Lindenhonig lassen sich gut bei 50°C klar verflüssigen und bilden dabei auch nur wenig Schaum.

    Fazit: Man sollte mit der Wahl der Auftautemperatur vorsichtig sein.

    Gruß Ralph

  • Ralph, 50 Grad beim Auftauen sind doch (mehr als) 10 Grad zuviel?

    nein, denn eine Wärmeschädigung des Honigs ist eine Funktion von Temperatur UND Dauer der Temperatureinwirkung.

    Kurz sehr warm ist oft weniger schädlich als lang weniger warm. Deswegen funktioniert ja auch Melitherm und deshalb sind viele mit 40°C/48Stunde Wärmeschrank-aufgetaute Honige nennenswert geschädigt, ein 65°C-melithermisierter Honig dagegen praktisch gar nicht.


    Und es gibt diverse Dokumente, ich glaube aus Celle, die belegen, dass man mit 40°C bis 50°C noch relativ lange arbeiten kann, ohne größere Schäden (wir reden jetzt von wenigen Stunden). Darüber wird die Zeit, in der man den Honig noch schadlos bearbeiten kann aber SEHR schnell kürzer.

  • Hhm, naja...

    Ich würde das so argumentieren:

    Bis zur Grenze von 40° wird der Honig nur etwa stockwarm erhitzt und damit ist eine Gefahr für eine Schädigung oder HMF-Bildung relativ gering.

    Bei allen Temperaturen darüber ist Vorsicht geboten und im Zweifelsfall sollte man das Endprodukt untersuchen lassen.

    Die langjährigen Erfahrungen und Untersuchungen zeigen, dass die kurzzeitige Erwärmung mit einem Melitherm völlig problemlos ist.

    Wie wahrscheinlich jeder von uns hatte ich auch schon einmal Honig im Wärmeschrank vergessen. Einen auffällig hohen HMF-Wert hatte er trotzdem nicht. Sowas würde ich sicherheitshalber untersuchen lassen. Nicht schön, aber geht...


    Gruß Jörg

  • Wie wahrscheinlich jeder von uns hatte ich auch schon einmal Honig im Wärmeschrank vergessen. Einen auffällig hohen HMF-Wert hatte er trotzdem nicht. Sowas würde ich sicherheitshalber untersuchen lassen.

    Jörg K.

    klar, ich denke sogar, dass es schon ab 38°C enger wird, wo man also aufpassen muss, wie lange man den Honig damit warm hält. Wobei man bei 38°C sicher noch von Tagen reden kann, bei 50°C würde ich maximal von ganz wenigen Stunden reden und bei 60-70°C wäre mir eine Stunde schon sehr kritisch zu lange.

    Jedoch muss man auch wissen, dass die Honige je nach Sorte unterschiedlich empfindlich auf Wärme reagieren. Dass bei deinem vergessenen Honig nix war, glaube ich sofort, aber das muss nicht für jede Sorte gelten.

    Soweit ich weiß, sind Honigtauhonige wesentlich unempfindlicher als Blütenhonige.


    Wobei man auch wissen muss, dass man eine HMF-Schädigung nicht schmeckt, jedenfalls der Laie nicht. Und giftig ist es für Menschen in diesem Umfang auch nicht. Wer also den Honig nicht fett als naturbelassen, enzymreich und gesund, sondern einfach nur als Genussmittel verkauft, braucht sich wohl keine Gedanken machen. Backwaren aller Art enthalten schließlich ebenfalls viel Zucker, der noch viel stärker und länger erwärmt wird.

    Natürlich sind wir uns einig, dass der Honig hier ein anderes Image hat und haben sollte und es daher niemand darauf anlegen sollte, den Honig so zu behandeln.


    Mir persönlich ist es wichtig, den Honig so wenig und kurz wie möglich zu erwärmen und das auch noch weiter zu reduzieren. Aber eine Religion mache ich auch nicht draus, es muss auch betriebstechnisch praktikabel und wirtschaftlich sein. Melezitose braucht nunmal richtig Temperatur, sonst kann man sie gleich wegwerfen oder nur richtig grob verkaufen. Ist aber als Honigtauhonig zum Glück unempfindlicher.

  • Eiweiß denaturiert bei Temperaturen über 42 Grad Celsius. Dieser Effekt kann bei höheren Temperaturen nur durch die Weitergabe der Wärmeenergie an die Umgebung Reduziert werden, findet allerdings in einer, fast Senkrecht fallenden Hysterese statt.

    Also ist alles über dieser temperatur Eiweiß, sprich Enzymschädlich.

    Man sollte nicht Wärmeschäden mit Hefezucht in zu feuchten, erwärmten Honigen durcheinander ringen.

    Hefe wächst bei Wärme umso besser und je länger erwärmt, mit einer steil ansteigenden Hysterese, in Potenzen.

    Eiweiß zerfällt allerdings nicht im Gegenzug bei nur 41 Grad schneller als bei 38 Grwg.

    Alles über 42 Grad ist Enzymschädlich, wenn die Wärme nicht abgegeben werden kann.

    Wovon der Melitherm ohne Frage lebt.

    Wobei jedes Eiweismolekül, welches mit 70 Grad in Kontakt kommt umgehend Denaturiert sein wird.

    Aufgrund der Oberfläche der Heizelemente ist nur die Berührungsoberfläche gering, m

    Womit der Melitherm punktet.

    Honig kann man sicherlich bis zu einer gewissen Kerntemperatur bei 50 Grad erwärmen.

    Hat der Kern eine zu geringe Differenz, schädigt man, egal wie man erwärmt.

    Frage fünf Imker, bekomme sieben Antworten und bilde Dir die achte Meinung.

    Das sind Imker Foren...

    Keiner hat Unrecht, nur den Weg, den muss man selber finden.

    In der eigenen Lage, Höhe, Umgebung, mit der eigenen Genetik.

    Und können, oder Unvermögen.

    :thumbup:

  • Jedoch denaturieren nicht per se alle Eiweiße oberhalb von 42 Grad Celsius. Manche Milcheiweiße beispielsweise sind relativ hitzestabil und halten deutlich höhere Temperaturen aus.

    Imker seit 2005. <10 Völker auf DNM 1,5 (Holz 10er Liebig) im schönen Hochsauerland

  • Ich verflüssige mit einer einfachen temperaturgeregelten Spitzsiebheizung, die zusammen mit einem Kegeleinsatz in ein Fein-Spitzsieb eingesetzt wird. Das bedeutet, dass der Honig nach dem Abfließen passiv seine Wärme abgeben muss. Dadurch bleibt der Honig im Hobbock bei einer Verflüssigungstemperatur von 50°C für einige Stunden deutlich handwarm. Bei höheren Verflüssigungstemperaturen ist der Honig im Hobbock noch einmal wärmer. Wird der Honig bei anderen Verflüssigungsverfahren nach dem Durchlaufen aktiv gekühlt, und wenn ja, wie funktioniert das?

    Gruß Ralph

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