Und es wäre mal zu überprüfen ob nicht auch die kleinen Völker mehr bemilbte Zellen ausräumen und deshalb weniger Bienen haben?
Bienen und blühende Felder im November
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Wenn die befallenen Zellen eine substanzielle Reduktion der Bienenpopulation bewirkt, ist es m. E. um das Volk geschehen und keine Folge des Ausräumverhaltens. Umgekehrt wird eher ein Schuh daraus - Reduktion der Bienenpopulation durch aktive Brutpausen bewirkt eine Reduktion der Milbenvermehrung.
Das dann zu unterscheiden vom üblichen Verhalten und nicht einzugreifen ist gar nicht so einfach...
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...zu überprüfen ob nicht auch die kleinen Völker mehr bemilbte Zellen ausräumen und deshalb weniger Bienen haben?
So generell wird man das nicht sagen können.
Wenn ich unseren Zuchtobmann in Thür. richtig verstanden habe, dann hängt das Ausräumverhalten nicht nur von der Genetik ab. Es kommt u.a. auch auf die demografischen Verhältnisse im Bien an. Sind genug Bienen zur Brutpflege da, dann werden die nötigen Arbeiten zur Inspektion der Brutzellen und ggf. das Ausräumen erkrankter oder vermilbter Zellen auch erledigt. Muß das Volk dagegen andere Prioritäten setzen (Tracht, Verteidigung, Beunruhigung/Störungen/Alarmzustände, übermäßiger Brutansatz bspw. nach temporärer Weisellosigkeit bzw. bei Varroa-/Krankheitsdruck usw.), bleibt nicht genug Arbeitskraft für die Bruthygiene.
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Bei meinem Problemvolk nach 2 Tagen wieder 40 Milben, aber es scheint weniger zu werden, sind auch helle Milben dabei. Bei den anderen Völkern kaum eine Milbe, also alles gut.
Habe gestern vergessen den Beitrag abzusenden. Was ich hier schreibe, ist Tatsache und Fakt.
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Verlinkt eine Studie, die wie die Faust aufs Auge zu diesem Thread passt. "Einfluss von Herbst-Zwischenkulturen auf die Entwicklung und Überwinterung von Bienenvölkern", veröffentlicht in der Schwizerischen Bienenzeitung 04/2019. Unter besonderer Berücksichtung von Pestiziden in Pollen
Wir können bestätigen, dass Neonicotinoide, die von vorhergehenden oder benachbarten Kulturen stammen, möglicherweise im Boden nachweisbar sind und von den als Gründüngung verwendeten Pflanzen assimiliert werden können.
Es folgt ein Hinweis auf sich verändernde Bedingungen, die wenn überhaupt von Einfluss, zu einer positiveren Entwicklung führen werden:
ZitatEs ist jedoch zu beachten, dass seit Ende 2018 die Zulassungen für die Saatgutbehandlung mit Neonicotinoiden in der Schweiz und der Europäischen Union zurückgezogen wurden und damit das von uns in der Studie getestete Szenario nicht mehr ganz aktuell ist.
Trotz den vermutlich höheren Neonic-Werten:
ZitatBasierend auf den während der drei Versuchsjahre erzielten Resultaten ist es nicht gerechtfertigt, die Zwischenkulturen als Ursache für die Winterverluste bei den Völkern zu bezeichnen und das Mähen der blühenden Pflanzen zu empfehlen, um ein Ausfliegen der Bienen in diesen Kulturen zu vermeiden.
Aber auch:
ZitatIn der vorliegenden Studie liess sich die Auswirkung einer möglichen Pestizidexposition der Bienen während des Ausfliegens in jene Zwischenkulturen, welche auf eine Kultur mit gebeiztem Saatgut folgten, nicht einfach klären. Dies aus folgendem Grund: Diese aktiven Substanzen wurden nicht nur in den Proben aus den P+ Varianten gefunden, sondern in geringerer Konzentration auch in den Proben der Varianten T und P–. Somit verfügen wir für einen aussagekräftigen Vergleich nicht über eine Kontrolle aus einer von Neo nicotinoiden freien Umgebung. Um diese Frage zu klären, sind daher weitere Feldforschungen erforderlich.
und
ZitatAnderseits erweisen sich die Zwischenkulturen im Spätherbst aber auch nur in wenigen Fällen und in geringem Ausmass bei den Bienenvölkern als förderlich. Unser Versuch liess eine Definition, unter welchen Umweltbedingungen und bei welchen imkerlichen Praktiken sich Zwischenkulturen positiv auf die Bienenvölker auswirken, nicht zu.
Ich habe einige Hektar Senf am Stand. Sorgen mache ich mir keine. Jedenfalls nicht mehr als sonst um diese Jahreszeit, sollte ich vlt einschrämkend hinzufügen
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Hast du Nosema?
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Hast du Nosema?
Definitiv jedes Bienenvolk hat Nosema, aber nur ganz selten klinisch. Wobei früher N. apis Zander im Frühjahr zuweilen für große Verluste verantwortlich war. N. Cerana als neue Form aus Asien schlägt dagegen im Herbst zu. Ratet mal wie?! Starke Flugbienenverluste und anschließend Zusammenbruch der Restvölker. Es gab eine Studie, welche einen grundsätzlichen Zusammenhang zw, N. Cerana und CCD herstellte. Und weil es grad ins Bild passt, ein Pestizid- gestresstes/ vergiftetes Bienenvolk entwickelt immer einen klinischen Ausbruch der latent vorhandene Nosema. Wir haben schon Bienenmaterial eingeschickt wo Nosemaerkrankung festgestellt und es dabei belassen wurde.
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Hast du Nosema?
Definitiv jedes Bienenvolk hat Nosema, aber nur ganz selten klinisch. ...
Und das ist für deine Imkerei relevant?
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Jetzt bin ich ma gespannt
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Bei meinem Problemvolk nach 2 Tagen wieder 40 Milben, aber es scheint weniger zu werden, sind auch helle Milben dabei. Bei den anderen Völkern kaum eine Milbe, also alles gut.
Habe gestern vergessen den Beitrag abzusenden. Was ich hier schreibe, ist Tatsache und Fakt.
Guten Abend zusammen.
Die von Drobi geschilderte Sytuation, ist mir recht bekannt.
Auch Heuer, gab es ende September wieder einen solchen Fall in unserem Verein.
Dabei kam es zum Glück nicht nur zu einem "stillen Milbeneintrag", sondern auch zu einer deutlich erkennbaren "Bienenzuwachs". Anhand von dem "Bart" am Flugbrett, wurde der Imker auch stutzig.
Es wurde nun sofort die Milbenbelastung kontrolliert, und Anhand derer, auch eine AS Behandlung durchgeführt..........Auf der Unterlage, lagen danach nicht ein paar Hundert Milben, sondern ein paar Tausend.
Aus meiner Sicht, kann man sich selber betrügen, wenn man die eigenen Fehler, einer Reinvasion in die Schuhe schiebt.
Es ist aber auch ein "Selbstbetrug", wenn man die Reinvasion nicht Ernst nimmt.....Eine Reinvasion, habe ich auf meinem Bienenstand 2012 selber erlebt, wobei ich "nur" ein aussergewöhnliches Ausräumen von Arbeiterinnenbrut bemerkt hatte.
Interessanterweise, betteln sich die Bienen eines zusammenbrechendes Volkes, nur sehr selten bei einem Volk daneben ein, sondern suchen sich ein deutlich entfernteres Volk auf.
Dazu gibt es leider noch keine genauen Angaben. Je nach Arbeit/Studie, geht man von einem Radius von 1,5- 3Km aus.
Wer glaubt, dass es sich dabei um "halbtote" Bienen handelt, liegt da schnell neben der Realität.
Warum die einen Bienen den Stock bei hohem Milbenfall verlassen, und andere dem Volk bis zum bitteren Ende Treu bleiben, ist auch wieder eine andere Frage.
Fragen über Fragen.
lg sulz.
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Hast du Nosema?
Definitiv jedes Bienenvolk hat Nosema, aber nur ganz selten klinisch. ...
Und das ist für deine Imkerei relevant?
Es soll ja keine dummen Fragen geben aber ganz sicher gibt es welche deren Absichten nicht ganz koscher sind. Deine scheint mir eine solche zu sein. Dem Manne hast ja schon eine gestellt. Na komm. Deine Meinung ausführlich und dann bekommst meine ausführlich. Was hältste davon?
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Meinste einfach nur so herumtheoretisieren? Ohne direkten Bezug zur Praxis? Dazu wäre mir meine Zeit zu schade.
Mal ganz konkret:
Ich finde wir machen es uns oft zu leicht und zeigen gern mit dem Finger auf Andere (Pestizide, Bauern, seltene oder sekundäre Krankheiten, Räuberei, Reinvasion, Wachs, Standortbedingungen - so in dieser Reihenfolge), dabei haben wir ganz einfach selbst handwerkliche Fehler gemacht. Vielleicht war schon vor einem halben Jahr oder durch langfristig schlechte Auslese usw.
Das war es, was ich dir mit meiner simplen Frage sagen wollte. Wenn das ein Problem für dich darstellt, dann ist es sehr schade.
Und grundsätzlich:
- Ich halte Verluste im 10% Bereich für relativ normal, natürlich und nicht schlimm. Die Kunst ist es solche Völker frühzeitig zu erkennen und auszumerzen/zu behandeln oder was auch immer. Nicht erst wenn die Kiste leer oder vollgekotet ist!
Gruß Jörg
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Ahnte ich es doch, dass hinter Deiner Fragestellung ein Problem lauert.
Das war es, was ich dir mit meiner simplen Frage sagen wollte.
WAS willst Du mir denn mit einer FRAGE sagen??
Genau das ist des Pudels Kern und Dein Problem. Du bist offensichtlich der Meinung dass jeder Imker welcher deutlich über 10% Verlust hat, auch mit vielen Jahren Erfahrung, definitiv selbst Schuld ist?! Hier nimmst Du auch Imker mit rein, die davon leben müssen? Die sind alle mit einem Male unfähig mit ihren Bienen klar zu kommen? Trifft dann ja auch auf den Ersteller dieses Fadens Drobi zu, nicht wahr? Bei ihm wären es ja Bienenmörderische Fruchtfolgen zur jahreszeitlichen Unzeit! Und natürlich, fasst hätte ich es vergessen! "Handwerkliche"(ein Unwort in der Imkerei finde ich) "Fehler ", gemeint ist doch sicher bei der Varroabehandlung?! Diese unterstellst Du ihm dann faktisch sicher und allen anderen Betroffenen auch. Das nenne ich mal Selbstbewusstsein.
Meinste einfach nur so herumtheoretisieren? Ohne direkten Bezug zur Praxis?
Ne Praxisfrage wäre: Wie viele Bauern und zeitliche Kräfte brauch man zur Bewirtschaftung von 1000 ha Ackerland(Getreide, Mais; Raps) hier im Osten? Antwort: 1 Großbauer (Eigentümer, Pächter), 4 Angestellte und bis zu 5 Erntehelfer! DAS geht nur mit Hektoliter-weise Chemieeinsatz!
DAS ist leider die Praxis. Und von allen Tierhaltern gibt es wahrscheinlich nur bei uns Imkern einige, die mit Vorliebe und Inbrunst die eigenen Kollegen und Mitstreiter an den Pranger stellen.
Ich wollte nicht so viel dazu schreiben, aber Du hast es mal raus geholt.
Ein Spruch von BERLEPSCH mal umgedeutet:
"Vor allem lernt Praxis, sonst bleibt ihr theoretische Stümper euer Leben lang."
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